„Nichts macht schneller alt als der vorschwebende Gedanke, daß man älter wird." (Lichtenberg 1970, S.186). Hier wird Altern als ein Prozess verstanden, der sich vordergründig in den Gedanken des einzelnen Menschen abspielt. Zahlreiche literarische Werke behandeln das Thema „Alter“ und „Altern“ als zentrales Interessengebiet der Menschheit. Und auch im hier zu untersuchenden Roman Endmoränen der Autorin Monika Maron aus dem Jahr 2002 wird „Altern“ auf mehreren Ebenen dargestellt. Der erwähnte vorschwebende Gedanke spielt immer wieder eine Rolle im Leben der Protagonistin Johanna. Sie befindet sich im Mittleren Lebensalter, einem Altersabschnitt, dessen Definition als Grundlage für die literarischen Betrachtungen des Buches dienen soll.
Die vorliegende Arbeit untersucht nun im Speziellen den genannten Roman und stellvertretend die Protagonistin Johanna aus literarischer Sicht unter Berücksichtigung sozialwissenschaftlicher Befunde zum Mittleren Lebensalter. Dementsprechend ist die Arbeit interdisziplinär angelegt, wobei berücksichtigt werden muss, dass auf Grund der Aktualität des Romans Endmoränen nur wenig Sekundärliteratur in die literaturwissenschaftliche Analyse eingehen kann. Dennoch ermöglicht das Buch eine ausführliche literarische Analyse, welche durch die Befunde zum Mittleren Lebensalter aus der Sozialforschung begründet werden.
Zu Beginn der Arbeit wird das „Mittlere Lebensalter“ grundlegend definiert, um anschließend Verweise auf diese Lebensphase im Roman zu finden und zu analysieren. Darauf aufbauend werden die Veränderungen im Mittleren Lebensalter bei Frauen in der weiteren Arbeit beleuchtet, wobei anschließend zunächst die Rahmenbedingungen geklärt werden, unter denen sich Johanna in Endmoränen mit dem Alter auseinandersetzt. Dabei wird auch die Art und Weise der literarischen Darstellung der Altersveränderungen als weitere Basis für die Untersuchung und Interpretation thematisiert.
Diese Grundstimmung des Romans weist auf die psychischen Veränderungen in Johannas Leben hinn, z.B. die Zweifel an der Sinnhaftigkeit des eigenen Berufs, welche in der Arbeit unter anderem unter dem Aspekt der psychischen Veränderungen im mittleren Lebensalter betrachtet werden. Zum Ende der Arbeit werden sozialwissenschaftliche Befunde zum Fortgang des Alters aufgeführt und zentrale Motive des Romans, interpretiert und versucht hinsichtlich der Befunde zu deuten.
Auch der Titel des Romans, der auf eine Endzeitstimmung hinweist, spielt eine Rolle in der Arbeit.
Inhaltsverzeichnis
Einleitung
1. Das Mittlere Lebensalter
1.1. Sozialwissenschaftliche Definitionen des Mittleren Lebensalters
1.2. Literarische Verweise auf das Mittlere Lebensalter in Endmoränen
2. Veränderungen im Mittleren Lebensalter bei Frauen
2.1. Sozialwissenschaftliche Befunde
2.2. Rahmenbedingungen der Auseinandersetzung mit dem Altern in Endmoränen
3. Johannas Umgang mit dem physischen Selbstbild im Spiegel der Vergangenheit
4. Psychische Veränderungen im Leben der Protagonistin Johanna
4.1. Endzeitstimmung in Endmoränen
4.2. Der Zweifel an der Sinnhaftigkeit des eigenen Berufs
5. Soziale Veränderungen im Leben von Johanna
5.1. Veränderungen in der Ehe
5.2. Die Beziehung zur Tochter Laura
5.3. Veränderungen bei Freunden und durch Freunde
6. Was bringt das Mittlere Lebensalter?
6.1. Das Mittlere Lebensalter aus sozialwissenschaftlicher Sicht – Eine Zeit neuer Anfänge?
6.2. Johannas neuer Anfang?
7. Resümee
8.Literaturverzeichnis
Primärliteratur
Sekundärliteratur
Internetquellen
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