Dinosaurier in Niedersachsen werden in dem gleichnamigen Taschenbuch des Wiesbadener Wissenschaftsautors Ernst Probst vorgestellt. Bei jeder Dinosaurier-Gattung erfährt man, worauf deren wissenschaftlicher Name beruht. Es folgen Angaben über die Größe, das zeitliche und geographische Vorkommen, die systematische Stellung und über die wissenschaftliche Erstbeschreibung. „Dinosaurier in Niedersachsen“ beschreibt die bisher bekannten Gattungen der „schrecklichen Echsen“ aus Niedersachsen: Elephantopoides Europasaurus, Iguanodon, Lexovisaurus, Megalosauripus, Megalosaurus, Plateosaurus, Rotundichnus, Stenopelix. Ernst Probst hat sich durch zahlreiche populärwissenschaftliche Bücher einen Namen gemacht. Bekannte Werke aus seiner Feder sind: „Deutschland in der Urzeit“, „Rekorde der Urzeit“, „Dinosaurier in Deutschland“ (letzterer Titel zusammen mit Raymund Windolf), „Dinosaurier von A bis K“, „Dinosaurier von L bis Z“, „Der Ur-Rhein“, „Der Rhein-Elefant“, „Deutschland im Eiszeitalter“, „Der Mosbacher Löwe“ „Höhlenlöwen“, „Säbelzahnkatzen“, „Der Höhlenbär“, „Monstern auf der Spur“, „Nessie“, „Affenmenschen“ und „Seeungeheuer“.
Inhalt
Vorwort
Elephantopoides
Europasaurus
Iguanodon
Lexovisaurus
Megalosaurus
Plateosaurus
Rotundichnus
Stenopelix
Was ist ein Dinosaurier?
Wie die Dinosaurier
zu ihrem Namen kamen
Der Autor
Literatur
Bildquellen
Bücher von Ernst Probst
Vorwort
inosaurier in Niedersachsen werden in dem gleich- namigen Taschenbuch des Wiesbadener Wissen-
schaftsautors Ernst Probst vorgestellt. Bei jeder Dino- saurier-Gattung erfährt man, worauf deren wissen- schaftlicher Name beruht. Es folgen Angaben über die Größe, das zeitliche und geographische Vorkommen, die systematische Stellung und über die wissenschaftliche Erstbeschreibung. „Dinosaurier in Niedersachsen“ be- schreibt die bisher bekannten Gattungen der „schreck- lichen Echsen“ aus Niedersachsen: Elephantopoides Europasaurus, Iguanodon, Lexovisaurus, Megalosauripus, Megalosaurus, Plateosaurus, Rotundichnus, Stenopelix.
Ernst Probst hat sich durch zahlreiche populärwissen- schaftliche Bücher einen Namen gemacht. Bekannte Werke aus seiner Feder sind: „Deutschland in der Urzeit“, „Rekorde der Urzeit“, „Dinosaurier in Deutsch- land“ (letzterer Titel zusammen mit Raymund Windolf), „Dinosaurier von A bis K“, „Dinosaurier von L bis Z“, „Der Ur-Rhein“, „Der Rhein-Elefant“, „Deutschland im Eiszeitalter“, „Der Mosbacher Löwe“ „Höhlen- löwen“, „Säbelzahnkatzen“, „Der Höhlenbär“, „Mon- stern auf der Spur“, „Nessie“, „Affenmenschen“ und „Seeungeheuer“.
Elephantopoides
Name: Elefantenähnliche Spur Größe: etwa 13 Meter lang Vorkommen: Obere Jurazeit Funde: Niedersachsen Erstbeschreibung: Kaever und de Lapparent 1974
Von Elephantopoides barkhausensis entdeckte man 1921 in einem Steinbruch von Barkhausen an der Hunte, einem Ortsteil der Gemeinde Bad Essen im Landkreis Osnabrück (Niedersachsen), Spuren runder Trittsiegel. Sie stammten von einem etwa 10 bis 13 Meter langen Elefantenfuß-Dinosaurier aus der Oberen Jurazeit vor rund 150 Millionen Jahren. Auf diese Fußspuren war der Geologe Walter Klüpfel aufmerksam geworden, als er die Eisenerz-Lagerstätten dieser Region erforschte. Als Erster untersuchte der am „Gymnasium Adolfinum Bückeburg“ unterrichtende Oberlehrer und Fossilien- sammler Max Ballerstedt (1887-1945) diese Fußspuren. Damals waren aber nur einige Fährten von Elefanten- fuß-Dinosauriern freigelegt worden. Erst später hat man weitere Fußspuren, darunter solche von Raub-Dino- sauriern, entdeckt. 1972 wurde der Steinbruch unter Naturschutz gestellt. Weitere Trittsiegel legte man 1983 frei. Man vermutet, dass noch nicht alle Trittsiegel ans Tageslicht kamen. 2000 wurde das bis dahin öffentlich zugängliche Naturdenkmal durch ein Glasdach vor Witterungseinflüssen geschützt. Außerdem hat man zwei lebensgroße Nachbildungen jener Dinosaurier aufgestellt, welche die Fußspuren hinterließen. Den Artnamen Elephantopoides barkhausensis prägten 1974 der deutsche Paläontologe Matthias Kaever in Münster sowie der französische Jesuit und Paläontologe Albert S. de Lapparent (1905-1975) aus Paris für die von einem Elefantenfuß-Dinosaurier erzeugten Trittsiegel. Das Naturdenkmal ist eine etwa zehn Meter lange und rund sechs Meter hohe Felswand aus Sandstein. Deren heute fast senkrechte Lage entstand bei der Auffaltung des Wiehengebirges gegen Ende der Kreidezeit vor etwa 65 Millionen Jahren. Auf der Felswand sind Fährten von neun kleineren Elefantenfuß-Dinosauriern und von zwei großen Raub-Dinosauriern zu erkennen, die alle ungefähr in die selbe Richtung verlaufen. Die rundlichen Eindrücke der Hinterfüße der Elefantenfuß-Dinosaurier haben einen Durchmesser von 32 bis 38 Zentimetern. Dagegen sind die meistens direkt vor den Hinter- fußabdrücken befindlichen halbmondförmigen Vorder- fußabdrücke recht klein. Die Schrittlänge betrug etwa 1,50 Meter. Die beiden Fährten der großen Raub- Dinosaurier laufen in unterschiedliche Richtungen. Eine richtet sich auf der Felswand nach oben, die andere nach rechts. Ihre dreizehigen Trittsiegel sind mit etwa 63 Zentimeter Durchmesser etwa doppelt so groß wie diejenigen der Elefantenfuß-Dinosaurier. Die Raub-
Dinosaurier-Spuren erhielten den wissenschaftlichen Namen Megalosauripus barkhausensis und werden der Art Megalosaurus teutonicus zugeordnet.
Foto auf Seite 15:
Rundliche Fußspuren des Elefantenfuß-Dinosauriers Elephan topoides barkhausensis und dreizehige Fußspuren des RaubDinosauriers Megalosauripus barkhausensis im Naturdenkmal von Barkhausen an der Hunte, einem Ortsteil der Stadt Bad Essen im Landkreis Osnabrück (Niedersachsen).
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Europasaurus
Name: Echse aus Europa
Größe: bis zu 6,20 Meter lang Vorkommen: Obere Jurazeit Funde: Niedersachsen
Systematik: Saurischia, Sauropodomorpha, Sauropoda, Macroniaria
Erstbeschreibung: Sander, Mateus, Laven und Knötschke 2006
Der kleine Elefantenfuß-Dinosaurier Europasaurus lebte in der Oberen Jurazeit vor mehr als 150 Millionen Jahren in Norddeutschland. 1998 entdeckte der Fossilien- sammler Holger Lütke im Steinbruch Langenberg bei Oker, einem Stadtteil von Goslar (Niedersachsen), am nördlichen Harzrand, erste Zähne und Knochen. Der Entdecker informierte Wissenschaftler über seinen spektakulären Fund. Zusammen mit Zähnen und Knochen von Elefantenfuß-Dinosauriern barg man auch Reste von fleischfressenden Dinosauriern, Flugsauriern, Krokodilen und Schildkröten. Anfangs betrachteten Paläontologen die Fossilien von Europasaurus als Reste jugendlicher großer Elefantenfuß- Dinosaurier. Die Funde wurden im „Dinosaurierpark Münchehagen“ präpariert. Die wissenschaftliche Erstbeschreibung erfolgte 2006 in „Nature“ durch die Paläontologen P. Martin Sander, Octávio Mateus,Thomas Laven und Nils Knötschke. Einzige Art ist Europasaurus holgeri, mit deren Namen der Entdecker Holger Lütke geehrt wird. Die bisher vorliegenden Fossilien von Europasaurus stammen von mehr als elf Tieren verschiedener Entwicklungsstadien (jugendlich, halberwachsen, erwachsen) mit einer Länge von etwa 1,70 bis 6,20 Metern. Diese Tiere lebten einst auf einer der Inseln am südlichen Rand des Niedersächsischen Beckens. Schädelfunde von Sauropoden (Elefantenfuß- Dinosauriern) sind selten. Die gut erhaltenen Schädel- knochen von Europasaurus gelten als die ersten derartigen Funde in Europa. Laut Online-Lexikon „Wikipedia“ zeigt Europasaurus gegenüber dem für Sauropoden typischen Gigantismus eine gegenteilige Entwicklung, die als Inselverzwergung gedeutet wird. Darunter versteht man eine bei Besiedlung von Inseln durch große Tiere heute noch zu beobachtende merkliche Ver- ringerung der Körpergröße als evolutionäre Anpassung an einen isolierten Lebensraum mit begrenztem Nahrungsangebot. Experten gehen davon aus, dass der unbekannte Vorfahre von Europasaurus wegen des enormen Selektionsdrucks innerhalb von wenigen Generationen auf eine Länge von etwa 6,20 Metern und ein Lebendgewicht von rund einer Tonne ver- zwergte. Der nächste bekannte Verwandte Camarasaurus war drei Mal so lang und wog ungefähr 30 Tonnen. Man weiß noch nicht, ob der Vorfahre von Europasaurus auf der durch den steigenden Meeresspiegel schrump- fenden Insel isoliert wurde oder erst erst später ein- wanderte und anschließend seine Körpergröße reduzierte. An der Universität Bonn konnte mit Hilfe der Histologie der Langknochen das Individualalter der Europasaurus -Funde ermittelt werden. An der Knochen- mikrostruktur ließ sich ablesen, dass Europasaurus anders als große Sauropoden nur sehr langsam wuchs. Bei Untersuchungen an Dünnschliffpräparaten des Knochenquerschnitts erkannte man Stillstandsmarken im Knochen. In der Knochenrinde der größten Lang- knochen befinden sich eng zusammenstehende Stillstandsmarken, die belegen, dass ihr Wachstum zum Zeitpunkt des Todes bereits beendet war. Demzufolge handelte es sich bei den größten gefundenen Tieren um erwachsene Exemplare, die ihre endgültige Größe bereits erreicht hatten.
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- Quote paper
- Ernst Probst (Author), 2010, Dinosaurier in Niedersachsen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/160700
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