Es handelt sich um einen Entwurf eines Familiengottesdienstes im Rahmen der Lehrveranstaltungen in Form einer Facharbeit.
Ich habe mich bei der Erstellung an der Liturgie der sächsischen Landeskirche orientiert.
Inhaltsverzeichnis
1. Vorbemerkungen
1.1 Mein Grundverständnis von Gottesdienst
1.2 Art des Gottesdienstes, Art der Gemeinde, Kirchenjahreszeitliche Einordnung
1.3 Thema und Gesamtintention
2. Verlauf mit Begründungen
3. Quellenverzeichnis
1. Vorbemerkungen
1.1 Mein Grundverständnis von Gottesdienst
Als ich ein Kind war, mussten wir uns zum Gottesdienst immer schön anziehen. Besonders die Schuhe haben mir nicht gefallen, weil sie mir nicht so gut passten und für nichts anderes zu verwenden waren. Nach dem Gottesdienst hat es auch immer sehr gutes Essen gegeben, das beste Essen der Woche. Ich durfte mir auch meist für den Sonntag nichts vornehmen, weil wir als Familie etwas unternommen haben (z.B. zu meinen Großeltern gefahren sind). Das waren alles Punkte, die mich früher gestört haben, aber ohne es zu bemerken haben sie mein Bild von Gottesdienst geprägt. Der Gottesdienst war immer etwas Besonderes und Feierliches. Und heute sehe ich das immer noch so. Der Gottesdienst ist ein Zeitpunkt zum Feiern, innehalten vom Alltag, alles andere vergessen. Feiern zu Gottes Ehre. So ist der Sonntag noch immer der wichtigste Tag in der Woche für mich. Zu einem Gottesdienst möchte ich noch immer die etwas schönere Kleidung anziehen und am Sonntag möchte ich von allem das Beste genießen.
Der Sonntag war aber nicht einfach irgendeine Feier. Es ist die Feier für meinen Herrn, für meinen Gott. Auch heute möchte ich in einem Gottesdienst feiern, feiern für den Herrn. Deswegen mag ich Gottesdienste, in denen Lieder noch so gesungen werden, wie sie ursprünglich gemeint waren: Als Lobpreis für unseren Gott. In vielen Gottesdiensten, die ich besucht habe wurden alte Kirchenlieder von alten Leuten gesungen und es klang als wären die Lieder nur noch ein Relikt der Vergangenheit. Dabei sind die Texte meist sehr tiefgehend und erzählen von einer Geschichte mit Gott und genau das stelle ich mir unter einem Gottesdienst vor. Viele Menschen kommen zusammen, um mit Gott und für Gott zu feiern. Sie erzählen ihre Geschichte, die sie mit Gott erlebt haben und loben ihn so. Nun kann ich nicht von jedem Menschen verlangen, dass er seine intimsten Erlebnisse mit Gott allen anderen Menschen in einem von ihm selbst gedichteten Lied vorträgt, aber ich sehne mich nach Ehrlichkeit. Ein Lied nur mitsingen, wenn man es auch so meint und ansonsten lieber mit Gott reden in dieser Zeit, denn Gott sieht in unser Herz und er erkennt die Motivation. Ich denke, dass er uns segnet, wenn wir diesen Tag, den er nach der Schöpfung zur Ruhe für den Menschen gemacht hat1, wenn wir es denn zulassen.
Außer dem Feiern hat der Gottesdienst aber noch einen zweiten Aspekt für mich, der ebenfalls im 1. Mose 2, 2-4 steht. Gott ruhte an diesem Tag. Auch ich habe in einer normalen Woche sehr viel um die Ohren und sehne mich manchmal danach einfach loszulassen und alles hinter mir zu lassen. Deswegen ist der Sonntag und vor allem der Gottesdienst ein Zeitpunkt an dem ich alles andere in den Hintergrund schiebe, alle Studienangelegenheiten, alles was ich organisieren muss, teilweise sogar meine Freunde. Ich nehme mir bewusst Zeit um mit Gott zusammen zu sein. In der Woche vergesse ich es manchmal und so erinnert mich Woche für Woche der Gottesdienst daran, dass ich mich mehr mit Gott beschäftigen soll.
Mit Gott beschäftigen, sprich mit ihm reden, ist auch der dritte wesentliche Aspekt in meinem Gottesdienstverständnis. Schon Karl-Heinrich Bieritz hatte diesen zentralen Gedanken in seinem Buch „Blickpunkt Gottesdienst. Theologische Informationen für Nichttheologen“ im Blick. Er zitiert dabei unter anderem aus einer Rede von Martin Luther2. In diesem Ausschnitt sagt Luther, dass in der neueingeweihten Schlosskirche in Torgau nichts anderes geschehen soll als Gebet, Lobpreis und die Verkündigung des Wortes Gottes. Das Gebet nimmt für mich einen sehr hohen Stellenwert ein, aber auch alle anderen Formen mit Gott zu kommunizieren. Wir machen einen Gottesdienst nicht um Gott zu dienen oder um ihn zu huldigen, wir feiern ja auch keinen Geburtstag ohne das Geburtstagskind. Der Gottesdienst ist dafür da, um mit ihm zu reden und Zeit mit ihm zu verbringen und dann wird Gott uns dienen. Er wird uns segnen und sich über unsere Taten freuen.
1.2 Art des Gottesdienstes, Art der Gemeinde, Kirchenjahreszeitliche Einordnung
Der Gottesdienst, der im Folgenden beschrieben wird ist ein missionarisch angelegter Jugendgottesdienst. Als Vorbild hat mir der Jugendgottesdienst der Jugendkirche Stralsund, sowie der Greifitti in Greifswald gedient. Die Teilnehmerzahl ist eher ungewiss, aber es wird mit ca. 50 Jugendlichen gerechnet, zuzüglich der ehrenamtlichen und hauptamtlichen Mitarbeitern. Die Gemeinde in dem Sinne existiert nicht oder in einer anderen Form, als die normale „Sonntagsgemeinde“. Viele Jugendliche werden kommen, die kein eingeschriebenes Kirchenmitglied sind und auch viele, die mit der Kirche und den liturgischen Abläufen nicht vertraut sind. Daher wird auch vieles möglichst verständlich gehalten, die Liturgie abgeändert und teilweise erklärt. Der Jugendgottesdienst ist etwas moderner gestaltet und so kommen eine Band, ein Beamer statt eines Liedblattes und einige interaktive Elemente vor.
Die Kirchenjahreszeitliche Einordnung ist in der Trinitatiszeit. Es handelt sich um einen beliebigen Sonntag nach Trinitatis, daher ist auch der Raum in der liturgischen Farbe Grün gestaltet. Auf diese Gestaltung wird sehr viel Wert gelegt, da auch einige Jugendliche Kirchenmitglieder sind und auch einige wenige Erwachsen, meist Eltern der Ehrenamtlichen Mitarbeitern anwesend sind. Der Gottesdienst findet allerdings nicht direkt in einer Kirche statt, sondern im Gemeindesaal. Dort ist in der linken vorderen Ecke die Band mit ihrem Instrumenten positioniert. Links vorne wird das Beamerbild an die Wand gestrahlt. In der Mitte ist genügend Platz und ein kleines Rednerpult steht dort, welches mit grünen Tüchern geschmückt ist, die die Paramente symbolisieren sollen. An der Seite des Raumes sind Tische platziert und mit einem Tuch überdeckt, diese werden im Verlauf des Gottesdienstes für eine Aktion gebraucht und stehen für gewöhnlich nicht dort. Die Stühle, auf denen die Teilnehmer und Mitarbeiter sitzen, sind in gebogenen Linien angeordnet und haben einen Gang in der Mitte. Sie sehen der Kirchenbanksordnung also ähnlich.
Der Gottesdienst wird um 17 Uhr beginnen, damit es keine Konkurrenz zum normalen Sonntagsgottesdienst ist. Außerdem sind einige Mitarbeiter am Vormittag in dem „normalen“ Gottesdienst. Es ist also eine Zusatzveranstaltung speziell für Jugendliche, die mit der Kirche noch nicht viele Berührungen hatten. Nach dem Gottesdienst ist noch eine Zeit für ungezwungene Unterhaltung bei Kaffee und Kuchen oder Keksen. Das soll die Hemmschwelle für die Jugendlichen senken sich mit den Mitarbeitern zu unterhalten und vielleicht etwas Gehörtes aus dem Gottesdienst aufzuarbeiten. Gleichzeitig wird aber auch dem Gebot nach der Gemeinschaft in der Bibel nachgekommen3, welches mit dem Taufbefehl umschrieben wird.
1.3 Thema und Gesamtintention
Das Thema des Gottesdienstes ist „Wachsen und Reifen“. Ein eher untypisches Thema für einen missionarisch angelegten Gottesdienst, aber gerade dadurch nur eine besondere Herausforderung. Dieser Gottesdienst ist intentionell eher an die Jugendlichen gerichtet, die schon einige Einblicke in Kirche und Glauben erlangen konnten und will ihnen beim Wachsen und Reifen helfen. Dabei ist dieser Prozess universell zu betrachten, sodass sich jeder, egal auf welchem „Entwicklungsstand“ des Glaubens er steht, etwas mitnehmen kann. Da der Jugendgottesdienst jede Woche stattfindet und die Jugendlichen teilweise regelmäßig kommen, ist es ein Ziel sie auch dauerhaft zu „halten“ und die ersten Schritte im Glauben zu erleichtern. Unter anderem zählt dazu auch die Vermittlung in den „normalen“ Sonntagsgottesdienst. Außerdem werden weitergehende Angebote verschiedener Gemeinden vorgestellt, damit die Jugendlichen sofort die Möglichkeiten kennen und nutzen können.
Das Thema hat verschiedene Dimensionen, da die Teilnehmer auf einem verschiedenen Glaubensstand sind. So soll bei Jugendlichen, die mit dem Glauben keine bis kaum Erfahrungen haben, die „Hemmschwelle“ gegenüber dem Glauben sinken und es soll „die Pflanze des Glaubens“ beginnen zu wachsen. Dort ist also der Samen bzw. der Ursprung des Glaubens gemeint. Andere, die schon etwas weiter sind, sollen ihre Pflanze zum wachsen bringen. Für sie ist das wichtige die Nahrung, die sie der Pflanze geben. Und letztendlich für die Leute, die bereits sehr weit sind, wie z.B. die Ehrenamtlichen Mitarbeiter, gilt der Prozess der Reifung. Sie brauchen nicht mehr sehr viel Energie in das Wachstum zu stecken, sondern können sich darauf konzentrieren ihre Persönlichkeit zu einer Persönlichkeit reifen zu lassen, wie sie Gott gefällt. Neben diesen vielen kleinen Zielen für den einzelnen Gottesdienst ist es auch ein Ziel die Jugendlichen davon zu überzeugen, dass sie wiederkommen und sich weiter mit dem Glauben auseinandersetzten. Jeder Gottesdienst sollte so aussagekräftig sein, dass dieser ausreicht um das Leben eines Jugendlichen für immer zu verändern und das geht nur mit Gottes Hilfe.
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1 1. Mose 2, 2-4; Die Bibel; Nach Übersetzung Martin Luthers; Deutsch Bibelgesellschaft; Stuttgart 1985
2 Karl-Heinz Bieritz; Blickpunkt Gottesdienst. Theologische Informationen für Nichttheologen; Berlin 1983, S.39, Z. 7-10
3 Matthäus 20, 19+20; Die Bibel; Nach Übersetzung Martin Luthers; Deutsch Bibelgesellschaft; Stuttgart 1985
- Citation du texte
- Benjamin Buchholz (Auteur), 2009, Gottesdienstentwurf. Jugendgottesdienst zum Thema "Wachsen und Reifen", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/159938
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