„Islamfeindschaft“, „Feindseligkeit gegenüber Muslimen“, „Ablehnung des Islams“ oder „Antiislamismus“ sind Begriffe, die in den letzten Jahren häufiger in der öffentlichen Diskussion genannt werden. In Deutschland ist es in erster Line der Pädagogik-Professor
Wilhelm Heitmeyer, der im Rahmen seiner Langzeitforschung zur „Gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit“ den Begriff der Islamophobie etabliert hat. Unter bewusster Ausklammerung einer rationalen Kritik am Islam wurden diese Formulierungen unter dem
Schlagwort der „Islamophobie“ zusammengefasst und bildeten einen nicht unumstrittenen Begriff, der im Diskurs um eine generell ablehnende Haltung gegenüber muslimischen Personen und allen Glaubensrichtungen, Symbolen und religiösen Praktiken des Islams
benutzt wird.
Ablehnende und feindselige Haltungen gegenüber einer fremden Kultur, einer anderen Religion, Fremdenfeindlichkeit oder Rassismus sind in der Vorurteils- und Rassismusforschung keine neuen Phänomene. Seit einigen Jahren sind allerdings Parallelen bei Feindseligkeiten gegenüber Muslimen und Juden zu beobachten. Dieser neue und in der
Forschung teilweise umstrittene Zusammenhang ist dabei kein rein wissenschaftliches, theoretisches Konstrukt, sondern orientiert sich durchaus an konkreten Ereignissen. So wurde beispielsweise am 13. Dezember 2008 die Außenmauer der Gedenkstätte des ehemaligen
Konzentrationslagers Mauthausen in Oberösterreich mit dem Satz: „Was unseren Vätern der Jud ist für uns die Moslembrut seid auf der Hut! 3. Weltkrieg – 8. Kreuzzug“ beschmiert. Einige Wochen zuvor ist es der Leiter des Berliner Zentrums für Antisemitismusforschung, Wolfgang Benz, welcher im Vorwort des 17. Jahrbuchs für Antisemitismusforschung schreibt: „Die pauschale Stigmatisierung des Islam und der Muslime wird in den Medien von Wissenschaftlern, Politikern und auf alltäglichen Foren geübt“, dabei gehe die
Antisemitismusforschung von einer Vergleichbarkeit der Stimmung gegen Muslime mit Antisemitismus und Judenfeindschaft aus. In beiden Fällen würden „Verschwörungsfantasien ebenso wie vermeintliche Grundsätze und Gebote der Religion, die mit mehr Eifer als
Sachkenntnis behauptet wurden“ zum Tragen kommen. Gerade die Argumentation unter der Zuhilfenahme von Stereotypen sei als ein Phänomen aus der Antisemitismusforschung bekannt und aus diesem Grund im Zusammenhang mit Islamfeindschaft interessant. [...]
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung
1.1 Problemfeld Islamophobie
1.2 Problemfeld Antisemitismus und Islamophobie
1.3 Problemfeld Islamophobie im Netz
1.4 Fragestellung und Hypothesen
2 Islamophobie
2.1 Was heiBt „Islamophobie“?
2.2 Auspragungen von Islamophobie
2.3.1 Islamophobe Stereotype
3 Medien und Islamophobie
3.1 Die Rolle der Medien
3.1.1 Die „Protokolle der Weisen von Zion“
3.2 Die Rolle des Internets
4 Islamophobie im Netz
4.1 Islamophobie auf Homepages
4.2 Islamophobie in Social Networks
4.3 Islamophobie in Foren
4.4 Kommentarkultur und Islamophobie
5 Politically Incorrect
5.1 Inhaltliche Gestaltung
5.2 Formaler Aufb au
6 Qualitative Inhaltsanalyse der islamkritischen Stereotype in den Kommentaren des Weblogs "Politically Incorrect“
6.1 Voruberlegungen
6.2 Vorgehensweise
6.2.1 Festlegung des Materials
6.2.2 Analyse der Entstehungssituation
6.2.3 Formale Charakterisierung des Materials
6.2.4 Richtung der Analyse
6.2.5 Theoriegeleitete Differenzierung der Fragestellung
6.2.6 Bestimmung der Analysetechnik
6.2.7 Definition der Analyseeinheit
6.2.8 Ablauf der Inhaltsanalyse
6.3 Auswertung des Kategoriensystems
6.3.1 Das Verhalten der Gesellschaft gegenuber Muslimen
6.3.2 Gesellschaften unter dem Einfluss von Muslimen
6.3.3 Muslimische Gesellschaften
6.3.4 Der Prophet
6.3.5 Die heiligen Schriften
6.3.6 Verhaltnis zwischen Islam und anderen Kulturen und Religionen
6.3.7 Islamische Regeln, Gesetze und Strafen
6.3.8 Islamische Kultur, Rituale, Lebensweise
6.3.9 Der Islam
6.3.10 Der Muslim
6.4 Zusammenfassung
7 Interpretation und Diskussion der Ergebnisse
7.1 Islamophobie und Antisemitismus
7.1.1 Muslime als Europas „Andere“
7.1.2 Muslime als Schadlinge
7.1.3 Muslimische Eigenschaften
7.1.4 Ideologieverdacht
7.1.5 Muslimische Rituale
7.1.6 Verschworung
7.2 Unterschiede zwischen Antisemitismus und Islamophobie
7.3 Fazit
8 Ausblick und Schlussuberlegungen
9 Anhang
10 Literaturverzeichnis
11 Abbildungsverzeichnis
1 Einleitung
„Islamfeindschaft“, „Feindseligkeit gegenuber Muslimen“, „Ablehnung des Islams“ oder „Antiislamismus“ sind Begriffe, die in den letzten Jahren haufiger in der offentlichen Diskussion genannt werden. In Deutschland ist es in erster Line der Padagogik-Professor Wilhelm Heitmeyer, der im Rahmen seiner Langzeitforschung zur „Gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit“ den Begriff der Islamophobie etabliert hat.[1] Unter bewusster Ausklammerung einer rationalen Kritik am Islam wurden diese Formulierungen unter dem Schlagwort der „Islamophobie“ zusammengefasst und bildeten einen nicht unumstrittenen Begriff, der im Diskurs um eine generell ablehnende Haltung gegenuber muslimischen Personen und allen Glaubensrichtungen, Symbolen und religiosen Praktiken des Islams benutzt wird.
Ablehnende und feindselige Haltungen gegenuber einer fremden Kultur, einer anderen Religion, Fremdenfeindlichkeit oder Rassismus sind in der Vorurteils- und Rassismusforschung keine neuen Phanomene. Seit einigen Jahren sind allerdings Parallelen bei Feindseligkeiten gegenuber Muslimen und Juden zu beobachten. Dieser neue und in der Forschung teilweise umstrittene Zusammenhang ist dabei kein rein wissenschaftliches, theoretisches Konstrukt, sondern orientiert sich durchaus an konkreten Ereignissen. So wurde beispielsweise am 13. Dezember 2008 die AuBenmauer der Gedenkstatte des ehemaligen Konzentrationslagers Mauthausen in Oberosterreich mit dem Satz: „Was unseren Vatern der Jud ist fur uns die Moslembrut seid auf der Hut! 3. Weltkrieg - 8. Kreuzzug“ beschmiert.[2] Einige Wochen zuvor ist es der Leiter des Berliner Zentrums fur Antisemitismusforschung, Wolfgang Benz, welcher im Vorwort des 17. Jahrbuchs fur Antisemitismusforschung schreibt: „Die pauschale Stigmatisierung des Islam und der Muslime wird in den Medien von Wissenschaftlern, Politikern und auf alltaglichen Foren geubt“, dabei gehe die Antisemitismusforschung von einer Vergleichbarkeit der Stimmung gegen Muslime mit Antisemitismus und Judenfeindschaft aus. In beiden Fallen wurden „Verschworungsfantasien ebenso wie vermeintliche Grundsatze und Gebote der Religion, die mit mehr Eifer als Sachkenntnis behauptet wurden“ zum Tragen kommen. Gerade die Argumentation unter der Zuhilfenahme von Stereotypen sei als ein Phanomen aus der Antisemitismusforschung bekannt und aus diesem Grund im Zusammenhang mit Islamfeindschaft interessant.[3]
Die Aussagen von Wolfgang Benz sowie die Konferenz im Dezember 2008, die vom Zentrum fur Antisemitismusforschung in Berlin unter dem Titel „Feindbild Jude - Feindbild Muslim“ veranstaltet wurde, losten starke Reaktionen aus. Noch vor der Veroffentlichung des Jahrbuchs reagierte unter anderem der Hamburger Politologie Matthias Kuntzel mit Ablehnung auf den von Benz hergestellten Zusammenhang und meldete Zweifel an der Wissenschaftlichkeit der Befunde des Zentrums fur Antisemitismusforschung an: „Es gibt keine „Protokolle der Weisen von Mekka“. Muslimen wird nicht unterstellt, die Drahtzieher aller Revolutionen und Kriege zu sein.“ Die Auswirkungen des „Feindbilds Muslim“ und des „Feindbilds Jude“ sind nach Kuntzel qualitativ unterschiedlich.[4]
Einige Monate vorher, im Juni 2008, bezeichnet der Leiter des Zentrums fur Turkeistudien, Dr. Faruk §en, in einem Artikel in der turkischen Zeitung „Referans“ die turkischstammige Bevolkerung in Europa als „Europas neue Juden“, die vergleichbarer Diskriminierung und Ausgrenzung ausgesetzt seien.[5] Diese Aussage wurde kontrovers diskutiert, wahrend der Integrationsminister Nordrhein-Westfalens den Vergleich als „in besonderer Weise inakzeptabel“ bezeichnete,[6] forderte von anderer Seite der Publizist Arne Hoffman „Redefreiheit fur Faruk §en“[7] und der Zentralrat der Juden bezeichnete die auf die Aussagen folgende Entlassung des Direktors des Zentrums fur Turkeistudien als „unserios“.[8]
1.1 Problemfeld Islamophobie
Am Ol.Juli 2009 wird in Dresden die aus Agypten stammende Pharmazeutin Marwa El- Sherbini in einem Gerichtssaal erstochen.[9] Der Tater soil sein Opfer als „Terroristin“ und als „Islamistin“ bezeichnet haben, die Ermordung der Kopftuch tragenden Frau lieferte den Anlass zu der bisher am starksten in der Offentlichkeit stattfindenden Diskussion uber Islamophobie in Deutschland. Wahrend in Teilen der uberregionalen Presse die Einschatzungen von einer „auslanderfeindlichen Tat eines fanatischen Einzeltaters“[10] bis zu Rassismus und Fremdenfeindlichkeit reichen[11] , wird an anderer Stelle darauf hingewiesen, dass womoglich „mehr als Auslanderhass“ hinter den Motiven stecken konnte.[12] Der Generalsekretar des Zentralrats der Muslime, Aiman Mazyek, spricht davon, dass man ein Zeichen gegen Islamophobie setzen musse und dagegen, „dass sie, wie auch in diesem Fall, durchgehend unterschatzt und verharmlost wird. [...] Die Tat in Dresden war islamfeindlich motiviert.”[13] Die Reaktionen auf den Vorwurf der Islamophobie beschreibt die Publizistin Hilal Sezgin in der taz wie folgt:
„Es reagierten hasserfullte Internet-Berserker, von rechten Foren auf die Hatz geschickt. Es wehrten sich gute Burger, wie aus dem wohlverdienten Schlaf geschreckt. Was das sein solle, Islamophobie, eine psychische Storung? Sie jedenfalls, versicherten mir mehrere emport, hatten diese Krankheit nicht. - Sie taten, als handle es sich um eine Exaltiertheit, von Islamophobie zu sprechen. Dabei ist Islamfeindlichkeit einfach eine Gestalt unter vielen, die Fremdenfeindlichkeit, Auslanderhass und soziale Ausgrenzung annehmen konnen.“[14]
An diesem Beispiel wird schnell deutlich, dass es bei dem Thema Islamophobie nicht nur darum geht, verschiedene Ereignisse und Geschehnisse zu dokumentieren und zu kommentieren, sondern zunachst auch - ahnlich wie es immer noch beim Antisemitismus der Fall ist - zu definieren, was der Begriff „Islamophobie“ bezeichnen will und in welchen Formen sich „Islamophobie“ manifestieren kann. Insbesondere muss dabei geklart werden, inwiefern sich Islamophobie von Rassismus oder Auslanderfeindlichkeit abgrenzt und unterscheidet und ob es gegebenenfalls Ahnlichkeiten und Uberschneidungen mit anderen Einstellungen wie beispielsweise in dem Konzept der „Gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit“ gibt.[15]
1.2 Problemfeld Antisemitismus und Islamophobie
Die hier kurz angerissenen Beispiele konnen stellvertretend fur eine Diskussion gesehen werden, die sich in jungster Zeit immer wieder aufdrangt. Auf der einen Seite werden judische Diskriminierungserfahrungen als MaBstab herangezogen, um von Muslimen als ahnlich empfundene Ereignisse vergleichbar zu machen. Auf der anderen Seite wird bei eben diesem Vergleich mit dem Antisemitismus haufig der Vorwurf laut, man stelle die Singularitat des Holocaust in Frage. Der Publizist Sergey Lagodinsky auBert in der taz die Vermutung, dass die Ablehnung von Faruk §en einen Hinweis auf die Befindlichkeiten der deutschen Mehrheitsgesellschaft gebe und nicht die judischen Diskriminierungserfahrungen relativiere.[16]
Fest steht, dass einem Vergleich, wenn er zumindest teilweise auf Emotionen und Befindlichkeiten beruht, die wissenschaftliche Basis fehlt und somit auch kein „wahr“ oder „falsch“ moglich ist. Wenn Kuntzel davon schreibt, dass es keine „Protokolle der Weisen von Mekka“ gebe und auf dieser Grundlage Parallelen zwischen Antisemitismus und Islamophobie verneint, so ist das sicherlich zu kurz gegriffen. Kuntzel verweist mit dieser Bemerkung auf „Die Protokolle der Weisen von Zion“, einer vermutlich aus Russland stammenden angeblichen Niederschrift einer judischen Weltverschworung. In der Historie wurden „Die Protokolle der Weisen von Zion“ unter anderem in Hitlers „Mein Kampf“ oder Henry Fords „The International Jew“ verwertet und werden beispielsweise auch in der Charta der Hamas von 1988 wie die Dokumentation einer Tatsache behandelt. „Die Protokolle der Weisen von Zion“ nehmen mit ihrer Ansammlung von Mythen und Stereotypen eine nicht unwesentliche Rolle in der Verbreitung von antisemitischer Ikonographie ein und spielen uber 100 Jahre nach ihrem ersten Erscheinen in Teilen der Welt immer noch eine erhebliche Rolle, sei es in Buchform, als Download im Internet oder aktuell als thematisches Gerust fur TV- Serien im Nahen Osten.
Antisemitismus und Islamophobie als gleichwertige Erscheinungen nebeneinander zu stellen, entbehrt vielerlei Grundlagen. Die Wurzeln und Hintergrunde des Antisemitismus sind vielschichtig und haben sich historischen Gegebenheiten angepasst, laut Michael Kiefer sogar einen „flexiblen Code“ gebildet, der sich vollig unabhangig von der jeweils aktuellen Thematik auf verschiedenste Konflikte uberstulpen lasst. Dahingegen ist der Begriff der „Islamophobie“ noch relativ neu, nicht unumstritten und auch seine Auspragungen sind nicht hinlanglich definiert. In dem sich in den letzten Jahren verscharfenden Diskurs um „den Islam“ fallt allerdings auf, dass einige Bilder im Zusammenhang mit Antisemitismus gelaufig sind. So findet sich das Bild einer religios fundierten Weltverschworung sowohl in den „Protokollen“, als auch in einem Blog gegen die Islamisierung Europas. Die Darstellung einer Religionsgemeinschaft als „Krankheit“, die es „auszumerzen“ gelte, Befremdung gegenuber unverstandlichen Speiseregeln, das Schachten von Tieren, Falschauslegung der heiligen Schriften, das Tauschen von Mitburgern oder die Manipulation von Politikern sind Stereotype, die auf „islamkritischen“ Websites und Blogs in ahnlicher Weise verbreitet werden, wie sie im Antisemitismus zu finden sind.
1.3 Problemfeld Islamophobie im Netz
Es ist wohl eher unwahrscheinlich, dass heutzutage eine Publikation wie „Die Protokolle der Weisen von Zion“ in dieser Form eine ahnliche Wirkung haben konnte, wie zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Dagegen gilt das Internet als Kommunikationsmedium, welches es jedem Nutzer theoretisch ermoglicht, im Schutze der Anonymitat an einer Diskussion teilzuhaben. Ansichten werden offener und zugespitzter vorgetragen, als es im etablierten offentlichen Diskurs der Fall ist. Christian Katzenbach schreibt in seinem Buch „Weblogs und ihre Offentlichkeit: „Wahrend die Medienwirklichkeit der traditionellen Massenmedien Fernsehen, Radio und Zeitungen allein durch die spezifischen Zugriffs- und Darstellungsweisen des professionell-redaktionellen Journalismus gepragt ist, treffen wir im Internet auch auf die unzahligen Wirklichkeitsentwurfe der Nutzer, die auBerhalb[17] professionell-journalistischer Routinen und Strukturen ihre eigenen Weltdeutungen kundtun.“[18]
Im deutschsprachigen Raum ist so eine Szene im Internet entstanden, die sich selbst als islamkritisch bezeichnet mit einer starken Vernetzung untereinander auffallt und so einen schnellen Austausch von Informationen sicherstellt. Websites wie „Die grune Pest“, „Stop Islam“, „Akte Islam. Fur Europa - gegen Eurabien“, „Dhimmideutsch“, „Fakten & Fiktionen“, „Jihad Watch“, „Gudrun Eussner“ und insbesondere „Politically Incorrect“ erschaffen im Internet eine Gemeinschaft, die sich einer eigenen Sprache mit speziellen Codes bedient. Der Angriff, den es abzuwehren gilt, erfolgt nach Ansicht dieser Blogger auf allen Ebenen: Er betrifft den kleinen Alltag ebenso wie Grundfragen der Verfassung und der gesellschaftlichen Ordnung.
„Politically Incorrect“ gehort dabei zu den bekanntesten Blogs Deutschlands und ist das groBte explizit islamfeindliche Blog („News gegen den Mainstream, Proamerikanisch, Proisraelisch, Gegen die Islamisierung Europas, Fur Grundgesetz und Menschenrechte“)[19]. Nach eigenen Angaben gehen taglich uber 20.000 Besucher auf die 2004 von dem Sportlehrer Stefan Herre gegrundete Seite „www.pi-news.net“. Laut der Leitlinien von „Politically Incorrect“ stellen sich die Autoren des Blogs „gegen diese Islamisierung Deutschlands und den damit einhergehenden Verlust unserer durch das Grundgesetz gesicherten Grundrechte. Als Blogger sehen wir uns in der Pflicht, die schleichende Islamisierung dadurch zu verhindern, dass wir von den Mainstream-Medien unterdruckten Informationen uber den realexistierenden Islam in Deutschland und auf der ganzen Welt verbreiten.“[20]
Diese von den „Mainstream-Medien unterdruckten Informationen“ werden so neu aufbereitet und kommentiert veroffentlicht. Die Kommentarfunktion ist 24 Stunden geoffnet und bietet den Konsumenten des Blogs die Moglichkeit, untereinander zu diskutieren, sich zu bestatigen, zu weiterfuhrenden Informationen zu verlinken oder im besten Fall an einem Diskurs teilzunehmen. Insbesondere in diesen Kommentaren, die in der Regel recht zahlreich und unmittelbar auf die Veroffentlichung eines Artikels folgen, sind haufig die immer gleichen Stereotype und Klischees zu bemerken. Es kann vermutet werden, dass ein GroBteil dieser Klischees nicht neu ist bzw. nicht nur im Zusammenhang mit dem Islam besteht, sondern eine Adaption und Anpassung bereits bestehender, hauptsachlich antisemitischer Bilder ist.
1.4 Fragestellung und Hypothesen
Es stellt sich also die Frage, welche Stereotype und Klischees im Zusammenhang mit „Islamkritik“ in Deutschland auftauchen, insbesondere in ihren Auspragungen im Internet als Medium im Allgemeinen und Weblogs im Speziellen. Daruber hinaus ist von Interesse, ob einige dieser Bilder schon aus der Antisemitismusforschung bekannt sind, somit keine neuen, „rein islamophoben“ Bilder darstellen und ob Antisemitismus und Islamophobie unter Berucksichtigung bestimmter Kriterien uberhaupt vergleichbar sind.
Es ist zu vermuten, dass zumindest einige der bisher aus der Antisemitismusforschung gangigen Bilder auch in der Islamophobie wiederzufinden sind. Manche durften nahezu identisch sein, andere sind unter Umstanden den aktuellen Rahmenbedingungen angepasst, wieder andere Stereotype sind vielleicht nur im Antisemitismus oder nur in der Islamfeindlichkeit zu finden. Das Internet nimmt bei der Ausgestaltung und Verbreitung dieser islamophoben Bilder eine besondere Rolle ein. Eine Untersuchung dieser Bilder ist demnach angebracht, um die Grundlage fur einen Vergleich zwischen Antisemitismus und Islamophobie schaffen zu konnen.
1.5 Vorgehen
In dem auf das einleitende erste Kapitel folgende zweite Kapitel wird auf den Begriff der Islamophobie eingegangen. Es ist notwendig, auf den Ursprung des Ausdrucks und die damit einhergehende Diskussion einzugehen, um dadurch auch definieren zu konnen, was genau Islamophobie in dieser Arbeit bezeichnen mochte und was fur Auspragungen von Islamophobie zu beobachten sind. Daruber hinaus wird definiert, was mit „Stereotypen“ gemeint ist und was fur islamophobe Stereotype existieren.
Im dritten Kapitel wird die Rolle der Medien im Zusammenhang mit der Verbreitung und der Kultivierung von Islamophobie beleuchtet, nach einem Exkurs uber die „Protokolle der Weisen von Zion“ wird untersucht, inwiefern das Internet eine ahnliche Position einnimmt, um Vorurteilen und negativen Stereotypen uber Muslime zu einer ahnlichen „Karriere“ zu verhelfen.
Das vierte Kapitel behandelt Islamophobie im Netz und seine unterschiedlichen Manifestationen auf Homepages, in Weblogs, in Foren oder in sozialen Netzwerken.
Das funfte Kapitel beschaftigt sich konkret mit einem Beispiel fur Islamfeindlichkeit im Internet, mit dem Blog „Politically Incorrect“.
Das sechste Kapitel und somit der empirische Teil der Arbeit orientiert sich an der zusammenfassenden Inhaltsanalyse von Philipp Mayring. Mit diesem Instrument soll ermoglicht werden, ausgehend von der theoretischen Einordnung in den vorigen Kapiteln, auf die Frage einzugehen, welche islamophoben Stereotypen bestehen und inwiefern Stereotype, Klischees, Bilder und Themen, die aus dem antisemitischen Diskurs bekannt sind, auch in einem islamophoben Zusammenhang auftauchen. Zu diesem Zweck wird eine Anzahl von Artikeln aus dem Blog „Politically Incorrect“ ausgewertet wobei das Hauptaugenmerk auf dem Kommentarbereich liegt. In der „Policy“ des Blogs wird darauf hingewiesen, dass Kommentare, die einem eigenen Kriterienniveau nicht entsprechen, moderiert oder geloscht werden. Der Kommentarbereich eines jeden Artikels wird 24 Stunden nach seiner Veroffentlichung geschlossen. Artikel und Kommentarbereich unterliegen somit nach 24 Stunden in der Regel keiner weiteren Veranderung und konnen auf Grund der Moderation des Kommentarbereichs als reprasentative Beispiele fur das Weltbild der Autoren und Konsumenten der Artikel gesehen werden.
Im siebten Kapitel werden die Ergebnisse ausgewertet und Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen Antisemitismus und Islamophobie dargestellt, das achte Kapitel zieht aus den Ergebnissen ein Fazit und versucht einen Ausblick auf zukunftige Forschungsfragen zu geben.
2 Islamophobie
Der Begriff „Islamophobia“ fand im Februar 1997 durch einen Bericht des Runnymede Trusts Eingang in die wissenschaftliche Diskussion. Unter dem Titel: „Islamophobia - A challenge for us all“ veroffentlichte eine achtzehnkopfige Kommission aus diesem Forschungsinstitut ihre Einschatzung zu der Lage von Muslimen in GroBbritannien.
2.1 Was heiBt „Islamophobie“?
Nach eigenen Angaben lag das Interesse der Kommission darin, der islamophoben Sicht entgegenzutreten, dass der Islam ein monolithisches System ohne Entwicklung, Vielfalt und Dialog sei, sowie auf die Gefahren hinzuweisen, die Islamophobie fur muslimische Gemeinschaften und die Gesellschaft im Ganzen bedeuteten. Insbesondere der Begriff der ,racial violence1 sei nicht mehr ausreichend, um die Vermischung aus religiosen und rassistischen Ubergriffen angemessen zu beschreiben. Die Uberschneidungen, die sich aus Ausschluss, Gewalt, Vorurteil und Diskriminierung ergeben, wurden in folgendem Schaubild festgehalten:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 1: Bildliche Zusammen Islamophobie, The Runnymede Trust 1997,S.11[23]
Die Forscher des Runnymede Trust nennen 8 Punkte, in denen sich Islamophobie ihrer Ansicht nach manifestiert:
1) Monolithisch: Der Islam wird als monolithischer Block gesehen, statisch und fur neue Realitaten unempfanglich
2) Abgesondert: Der Islam wird als abgesondert und anders gesehen, ohne gemeinsame Ziele oder Werte mit anderen Kulturen, ohne von anderen Kulturen betroffen zu sein und ohne andere Kulturen zu beeinflussen
3) Unterlegen: Der Islam wird als dem Westen unterlegen betrachtet, barbarisch, irrational, primitiv, sexistisch
4) Feindlich: Der Islam wird als gewalttatig, aggressiv, bedrohlich, Terrorismus unterstutzend und im ,Kampf der Kulturen‘ verhaftet gesehen
5) Manipulativ: Der Islam wird als politische Ideologie betrachtet, welche fur politische oder militarische Vorteile genutzt wird
6) Kritik wird abgelehnt: Islamische Kritik an „dem Westen” wird abgeschmettert
7) Diskriminierung wird verteidigt: Feindseligkeiten gegenuber dem Islam werden genutzt, um diskriminierende Handlungen gegenuber Muslimen und die Ausgrenzung von Muslimen aus der Gesellschaft zu rechtfertigen
8) Islamophobie ist normal: Anti-Muslimische Feindschaft wird als normal und naturlich angesehen.[24]
In Anlehnung an „Xenophobie“ fur Fremdenfeindlichkeit wurde der Begriff der Islamophobie eingefuhrt, um anti-islamische Einstellungen und Verhaltensweisen, pauschale Angste, Vorurteile und Hass gegenuber Muslimen zu benennen. Ausdrucklich ist mit Islamophobie demnach keine Kritik an islamistischen Aktivitaten gemeint, sondern eine „umfassende ablehnende Einstellungen gegenuber muslimischen Personen und allen Glaubensrichtungen, Symbolen und religiosen Praktiken des Islams. Diese Einstellungen konnen sich in diskriminierenden Verhaltensweisen oder auch Gewalttaten ausdrucken.“[25]
Eine Forschergruppe um den Sozialwissenschaftler Wilhelm Heitmeyer ubertrug das Thema nach Deutschland und ordnete den zunachst noch „Islamphobie“ genannten Begriff zusammen mit Antisemitismus, Rassismus oder Fremdenfeindlichkeit dem „Syndrom der Gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit“ zu.[26] Nach Heitmeyer beruht Islamophobie auf „negativen Einstellungen gegenuber einer Gruppe, zu der man selbst nicht gehort. Eine solche Gruppe wird in den Sozialwissenschaften als Fremdgruppe oder „out-group“ bezeichnet, die in der Abgrenzung zur eigenen Gruppe oder „in-group“ gesehen wird.“[27] In dem Langzeitprojekt soll das AusmaB der islamophoben Einstellung in der Bevolkerung nachvollzogen werden, Heitmeyer unterscheidet dabei drei Aspekte der Islamphobie:
1) Generelle Ablehnung, d.h. eine angstbesetzt ablehnende und abwehrende Haltung gegenuber Muslimen in Deutschland
2) Kulturelle Abwertung, d.h. die pauschale negative Beurteilung islamischer Kultur und Wertvorstellungen sowie
3) Distanzierende Verhaltensabsichten gegenuber Muslimen[28]
Die fur die Studie befragten Personen konnten sich zustimmend oder ablehnend auBern, wenn sie zu diesem Zweck beispielsweise folgende Aussagen vorgelesen bekamen:
- Es sollte besser gar keine Muslime in Deutschland geben.
- Muslimen sollte jede Form der Religionsausubung in Deutschland untersagt werden.
- Muslimen sollte die Zuwanderung nach Deutschland untersagt werden.
- Durch die vielen Muslime hier fuhle ich mich manchmal wie ein Fremder im eigenen Land.
- Fur mich sind die verschiedenen islamischen Glaubensrichtungen kaum zu unterscheiden.
- Die Mehrheit der Muslime halt groBe Distanz zur restlichen Bevolkerung.
- Viele Muslime in Deutschland wollen lieber unter sich bleiben.
- Die islamistischen Terroristen finden starken Ruckhalt bei den Muslimen.
- Ich hatte Probleme in eine Gegend zu ziehen, in der viele Moslems leben.
- Ich werde nur solche Parteien wahlen, die gegen den weiteren Zuzug von Moslems sind
Die Ablehnung unter anderem der folgenden Aussagen wurde als Indikator fur islamophobe Einstellung gewertet:
- Der Islam hat eine bewundernswerte Kultur hervorgebracht.
- Die muslimische Kultur passt durchaus in unsere westliche Welt.
- Ich wurde mein Kind auch in einer Schule anmelden, in der eine moslemische Frau mit Kopftuch unterrichtet.
Was bereits an dieser Stelle deutlich wird, ist die Schwierigkeit, Islamophobie von Islamkritik oder Rassismus zu unterscheiden. Leibold und Kuhnel deuten noch 2003
Fremdenfeindlichkeit gegen Migranten turkischer Herkunft „als religiose Komponente der Fremdenfeindlichkeit“[29] und begrunden das wie folgt:
„In Ubereinstimmung mit der Tatsache, dass der uberwiegende Teil der Muslime in Deutschland durch die Migrationsbewegungen der letzten vier Jahrzehnte vor allem aus der Turkei hierhergekommen ist, haben wir einen sehr starken Zusammenhang zwischen Fremdenfeindlichkeit und
Islamphobie festgestellt. Es liegt daher nahe, die Islamphobie auch mittels solcher Ansatze erklaren zu wollen, die sich in fruheren Untersuchungen durch einen starken Zusammenhang mit Fremdenfeindlichkeit ausgezeichnet haben.“[30]
Drei Jahre spater weisen dieselben beiden Forscher darauf hin, dass doch eine trennscharfere Unterscheidung zwischen Fremdenfeindlichkeit und Islamophobie angebracht ist. Auch wenn davon ausgegangen werden konne, dass offen geauBerte Feindlichkeit gegenuber Muslimen eine starke Nahe zu genereller Ablehnung aufweise, so ergebe sich dennoch ein Unterschied in der Form der Ablehnung: „Wahrend die generelle Ablehnung auf dem Boden von politisch legitimen Forderungen und emotionalem Unbehagen bleibt, gehen die Forderungen zur offenen Islamfeindlichkeit daruber deutlich hinaus.“[31] Auch Jorg Stolz sieht in der Islamophobie lediglich eine Untergattung allgemeiner Xenophobie, die in allen westlichen Gesellschaften zu finden sei und sich lediglich dadurch voneinander unterscheide, dass im Laufe der Geschichte jede dieser westlichen Gesellschaften andere „out-groups“ habe, denen sie ablehnend gegenuber stehe.[32] Auf eine ahnliche Weise argumentiert Abduljalil Sajid, wenn er Islamophobie als eine neue Form von Rassismus bezeichnet, in der Muslime, obwohl keine Rasse, dennoch als Rasse konstruiert wurden:
„The term “Islamophobia” is, admittedly, not ideal. It was coined by way of analogy to “xenophobia” and can be characterized by the belief, that not all Muslims are religious fanatics, have violent tendencies towards non- Muslims, and reject such concepts as equality, tolerance, and democracy. It is a new form of racism, whereby Muslims, an ethno-religious group, not a race, are, nevertheless, constructed as a race. A set of negative assumptions is made of the entire group to detriment of members of that group. During the 1990s many sociologists and cultural analysts observed a shift in racist ideas from ones based on skin color to ones based on notions of cultural superiority and otherness.”[33]
Noch einen Schritt weiter geht Esther Benbassa, indem Sie das Phanomen „Islamophobie” auf Rassismus reduziert, gerade um die Diskussion nicht auf einer rein religiosen Basis fuhren zu mussen:
„Using this word reduces the larger struggle to one of religion. Arabs are commonly referred to as “Muslims,” even when their religion is not actively practiced and only functions as a mode of cultural belonging, as it does for the majority of Jews today. We must not over-emphasize the religious dimensions of what is, at its core, racism.”[34]
Dagegen wirft Dan Diner die Frage auf, ob Islamophobie tatsachlich nur als eine xenophobe Reaktion angesehen werden kann und in erster Linie Muslime als fremde „Andere“ trifft, „or that more is involved - such as evoking deep strands of tradition against Islam as such, in part anchored in Christian roots, however secularized.”[35] Wahrend also einerseits die religiose Komponente der Islamophobie betont wird, wird sie an anderer Stelle eher ausgeklammert, wie schon zuvor angemerkt schwanken dabei die Definitionen zwischen den Polen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit sowie Islamfeindschaft. Die „Commission on British Muslims and Islamophobia“ bezeichnet den Begriff „Islamophobia“ auch als nicht ideal, impliziere er doch, dass jemand von einer geistigen Krankheit oder Verirrung spreche.[36] Die Stereotype und die Ausdrucke, die gegen Muslime verwendet wurden, hatten zwar starke Anleihen beim Rassismus, dennoch grenzen die Forscher der Kommission Islamophobie von Rassismus bzw. „anti-Muslim racism“ ab, nicht zuletzt, weil Muslime nicht als Rasse zu begreifen seien:[37]
„In any case, race relations legislation in Britain refers not only to so-called race but also to nationality and national origins, and to the four nations that comprise the United Kingdom. Further, the legal definition of another key category in the legislation, that of ethnic group, makes no reference to physical appearance and is wide enough to be a definition of religion - if, that is, religion is seen as to do with affiliation and community background rather than, essentially with beliefs.”[38]
Trotz der Uberschneidungen mit anderen Formen von Intoleranz und Rassismus habe Islamophobie allerdings seine ganz eigenen und spezifischen Bestandteile und durfe nicht im Schatten dieser groBen Begriffe untergehen.[39]
Eine umfassende und meiner Meinung nach zutreffende Definition des Begriffs Islamophobie liefert Jorg Stolz. An dieser Definition orientiert sich auch die vorliegende Arbeit:
“Islamophobia is a rejection of Islam, Muslim groups and Muslim individuals on the Basis of prejudice and stereotypes. It may have emotional, cognitive, evaluative as well as action-oriented elements (e.g. discrimination, violence)”[40]
2.2 Auspragungen von Islamophobie
Wenn man sich an der Definition von Jorg Stolz orientiert, ist Islamophobie demnach die Ablehnung des Islams und der Muslime. In diesem Zusammenhang stellt sich somit die Frage, wie sich diese Ablehnung auBert, nicht zuletzt, um Islamophobie auch wissenschaftlich messbar zu machen. 2004 nennt die „Commission on British Muslims and Islamophobia“ in ihrer Studie uber Islamophobie in GroB-Britannien Beispiele, um die Manifestationen von Islamfeindschaft aufzuzeigen. Darunter fallen demnach
- Verbale und korperliche Ubergriffe auf Muslime
- Angriffe auf Moscheen und Schandungen muslimischer Friedhofe
- Diskriminierung bei der Arbeitssuche und im Berufsumfeld
- Burokratische Tragheit bei Anfragen und Wunschen im Bezug auf kulturelle Sensibilitat gegenuber Muslimen
- Missachtung der Tatsache, dass Muslime in GroB-Britannien uberproportional von Armut und Ausschluss aus der Gesellschaft betroffen sind
- Der Schutz vor (Rassen-)Hass, den Muslime im Gegensatz zu anderen Religionsgemeinschaften nur in geringerem AusmaB genieBen
- Gesetze, die Muslime uberproportional in ihren Burgerrechten beschneiden
- Negative Stereotype und Bemerkungen in Ansprachen von Politikern
- Die Verbreitung von negativen Stereotypen in den Medien, die im Zusammenhang mit Juden oder Schwarzen nicht akzeptiert werden wurden[41]
Insbesondere die Betonung der Stereotypisierung im Zusammenhang mit Muslimen und muslimischem Leben durch die Mehrheitsgesellschaft sowie die Ungleichbehandlung im Vergleich mit anderen Minderheiten fallt hier auf. „Malicious generalizations about Islam have become the last acceptable form of denigration of foreign culture in the West; what is said about the Muslim mind, or character, or religion, or culture as a whole cannot now be said in mainstream discussion about Africans, Jews, other Orientals, or Asians.”[42]
Die nahezu gleichen Punkte werden auch an anderer Stelle erneut aufgegriffen. Islamophobie manifestiert sich demnach in Gewalt, in Diskriminierung und in Vorurteilen:
„Islamophobia consists of violence against Muslims in the form of physical assaults, verbal abuse, and the vandalizing of property, especially of Islamic institutions including mosques, Islamic schools, and Muslim cemeteries. Islamophobia also includes discrimination in employment, where Muslims are faced with unequal opportunities; discrimination in the provision of health services; exclusion from managerial positions and jobs of high responsibility; and exclusion from political and governmental posts. Ultimately, Islamophobia also comprises prejudice in the media, literature, and everyday conversation.”[43]
Die bisher genannten Auspragungen von Islamophobie konnen aus einer eher aktiven, handelnden Perspektive gesehen werden. Muslime werden durch die handelnden Akteure ausgeschlossen, stigmatisiert und in physischer oder verbaler Art und Weise angegangen. Vor der Handlung erfolgt jedoch zunachst die Kategorisierung, die Einordnung ob eine Aktion islamisch oder eine Person muslimisch ist. Danach sei eine Abwehrhaltung gegen alles Islamische festzustellen welche sich vor allem im Alltag der Menschen muslimischen Glaubens negativ bemerkbar mache, „sei es die Erfahrung von Alltagsrassismus im offentlichen Raum, wenn islamisch gekleidete Frauen zur Zielscheibe von verbalen und mitunter auch tatlichen Angriffen werden, sei es Diskriminierung im Berufsleben oder die allgemein spurbare Tendenz der Ausgrenzung.“[44] Die Tatsache, dass Muslime inzwischen als erstes auf Grund ihres Glaubens negativ markiert werden, fuhrt Paul A. Silverstein auf die jungste Vergangenheit zuruck:
„More than anything, the “war on terror,” pursued by European states since the 1980s and bolstered after the September 11th attacks, has resulted in the systematic racial profiling, which targets Muslims as visible and suspect subjects, singling them out by how they look, what they wear, and where they live.”[45]
Im Falle Deutschlands, reicht das Bild uber Islam und Muslime allerdings weiter zuruck. Die Deutsche Morgenlandische Gesellschaft wurde schon 1845 in Leipzig gegrundet und ist die alteste wissenschaftliche Vereinigung deutscher Orientalisten. Inzwischen sei allerdings der Begriff des Orients durch die Ausweitung auf den gesamten asiatischen Raum bis hin nach Japan und den Philippinen sowie neuerdings auf Afrika kaum mehr zu gebrauchen, sei jedoch „in sich ein Indiz fur die Neigung der heutigen Europaer, ihn [den Orient] als Synonym fur das Andere oder das Fremde schlechthin zu verwenden, was wiederum auf jene alteren Ursprunge zuruckgeht und sie zugleich verwischt.“[46] Nicht nur die geographische Ausweitung der Diskussionen sondern auch die quantitative Zunahme der Auseinandersetzung mit dem Islam hat in Deutschland den Fokus weiter verschoben und „im Kontext von Terrorismus das Bild des Islam in der deutschen Offentlichkeit deutlich ins Negative verkehrt, wahrend zuvor ein eher ausgewogenes Bild vorherrschte, das allerdings immer auch mit der historischen Hypothek eines deutlichen Fremdheitsempfindens gegenuber Muslimen belastet blieb. Insofern hat sich in der deutschen Offentlichkeit durchaus ein (pauschaler) islamfeindlicher Diskurs etabliert, der auch Einstellungsveranderungen in der deutschen Bevolkerung nach sich gezogen hat, die sich insbesondere in mangelnder Differenzierungsfahigkeit gegenuber dem Islam und der unhinterfragten Verknupfung von Islam und Terrorismusneigung manifestieren.“[47]
Auf die mangelnde Differenzierungsfahigkeit spielen auch Stimmen von Muslimen an, die von einer „vielfach nicht wahrgenommenen Islamfeindlichkeit“ sprechen. Diese Islamfeindschaft sei eine Tatsache, die sich quer durch alle Bildungsschichten und unabhangig vom sozialen Status durch die Gesellschaft ziehe. „Die Mischung aus uber Generationen verinnerlichten Feindbildern mit vorgefassten Meinungen, die darum so schwer auf die Ebene von Reflexion und Differenziertheit zu heben sind, weil sie sich auf die Realitat gestutzt glauben, macht dabei eine Einstellungsanderung so schwierig.“[48]
Zusammenfassend konnten alle genannten Punkte, die fur das Erscheinungsbild von Islamophobie genannt wurden in unterschiedliche Kategorien eingeordnet werden. Wenn man diese hierarchisch anordnen wollte, stande an erster Stelle das Erkennen und Markieren von Muslimen, an zweiter Stelle eine Einordnung an Hand von vorhandenen Stereotypen, Vorurteilen und Feindbildern und an dritter Stelle die Handlung, beispielsweise in Form von Diskriminierung, Ausgrenzung oder Gewalt. Zu der negativen Markierung von Muslimen schreibt Stolz abschlieBend:
“Im Spezialfall der Islamfeindlichkeit entsteht dieses Negativbild des Anderen durch die Betonung der Ungleichwertigkeit, Angst und die daraus abzuleitende Bereitschaft zur Diskriminierung der Muslime aufgrund von faktischer, vermuteter oder zugeschriebener Gruppenzugehorigkeit. Sie auBert sich durch generelle ablehnende Einstellungen gegenuber muslimischen Personen und allen Glaubensrichtungen, Symbolen und religiosen Praktiken des Islam. Die Islamfeindlichkeit hat ausgehend von dieser Definition zwei Aspekte: Das subjektive Bild auf individueller oder kollektiver Ebene (das Bild der Muslime in den unterschiedlichen diskursiven Praktiken: „oral history“, Medien, Politik) und die objektive Behandlung, die die soziale Positionierung der Einzelnen und der Gruppe im sozialen Feld maBgeblich pragt. Beide Aspekte stehen in engem Zusammenhang.“[49]
2.3 Stereotype
In den vorigen Kapiteln wurde deutlich, was der Begriff „Islamophobie“ ausdrucken kann und in welcher Form Islamophobie erscheint und wahrgenommen wird. Nach der zuvor angesprochenen Definition von Islamophobie werden Muslime demnach auf der Basis von Vorurteilen und Stereotypen eingeordnet. Vor einer Betrachtung dieser Stereotype muss zunachst geklart werden, was uberhaupt mit einem Stereotyp gemeint ist. Der US-Amerikaner Walter Lippmann beschreibt als Erster 1922 Stereotype als ,pictures in our head‘.[50] Wahrend Vorurteile in erster Linie stabile negative Einstellungen gegenuber Gruppen oder Personen bezeichnen, sind Stereotype als gultig geauBerte Beschreibungen einer Gruppe, feste Vorstellungsklischees. Vorurteile entstehen durch den Vergleich zwischen der eigenen und der anderen Gruppe, wohingegen Stereotype eine Dimension von Vorurteilen darstellen.[51] Petersen sieht den zentralen Mechanismus bei der Entstehung von Stereotypen darin begrundet, dass Personen generell bereit sind Menschen zu kategorisieren.[52] Auch wenn einem Stereotyp also nicht von Beginn an eine negative Einstellung wie bei einem Vorurteil innewohnt, so sind Stereotype „uber die Fremdgruppe bezuglich ihrer Inhalte und zentralen Annahmen in der Regel negativer als Stereotype uber die Eigengruppe.“[53] Stereotype, die sich einmal gebildet haben, beeinflussen den Wahrnehmenden dann hinsichtlich Aufmerksamkeit, Interpretation sowie Schlussfolgerung.[54] Rudiger Hort beschreibt den Prozess und die Auswirkungen wie folgt:
„Die Positionierung und der soziale Stellenwert einer Person, die zu einer sozialen Gruppierung kategorisierbar ist, geschieht mitunter mittels der Stereotypen- und Vorurteilsstrukturen. Sofern sich Vorurteile erst manifestiert haben, folgen sie haufig einer zwanghaft anmutenden geistlosen Automatik, d.h. wir akzeptieren diese unreflektiert als Selbstverstandlichkeiten und bilden sogar miteinander einen Konsens daruber, was und wie man uber andere zu denken hat.“[55]
Anhand der bisherigen Ausfuhrungen zeigt sich, dass Stereotype und Vorurteile viele Ahnlichkeiten in ihren Funktionsweisen und strukturellen Eigenschaften aufweisen. Appel unterscheidet und erweitert diese Vorstellung, indem er Vorurteile als emotionale Bewertungen bezeichnet, die sich in Gefuhlen, Emotionen und Stimmungen im Hinblick auf eine Gruppe ein Gruppenmitglied manifestieren. Erst dann folgt im Stereotyp die kognitive und in der Diskriminierung die verhaltensmaBige Reaktion auf die Person oder die Gruppe:[56]
„Der Begriff des Vorurteils wird im wissenschaftlichen Kontext also haufiger gewahlt, wenn es um affektive Bewertungen geht. Immer dann, wenn gesellschaftliche, uber das Individuum hinausgehende Konstruktionen einer Fremdgruppe oder individuelle Informationsverarbeitungsprozesse im Zentrum stehen, spricht man eher von Stereotypen.“[57]
Gursel Gul weist in diesem Zusammenhang auch auf die Problematik der unterschiedlichen Image-Ubertragungen hin, indem er das Spektrum vom „Abbild“, „Leitbild“, „Charakter“ und „Archetypus“ uber „Stereotyp“, „Ruf“, „social self“ und „Fremdbild“ bis zu „Vorstellung“, „Vorstellungsbild“, vom „kognitiven Kartieren“ bis zum „Klischee“ aufzeigt.[58] Gul nutzt - ebenso wie Appel - den Begriff des Stereotyps, der auch die gesellschaftliche Ebene einschlieBt und eindeutiger definiert ist. In der gleichen Weise wird in der vorliegenden Arbeit vorgegangen.
2.3.1 Islamophobe Stereotype
Sowohl das Stereotyp als auch das Vorurteil resultieren demnach aus einer beschrankten Informationsverarbeitung und beeinflussen wiederum die Aufnahme und Verarbeitung von Informationen. Solche luckenhaften bzw. gesteuerten Berichte, negative Interpretation und tendenziose Selektion fuhren dann dazu, dass „diese „verzerrten Images“ zu Feindbildern heranwachsen: „Bei entsprechenden Interessensgegensatzen und forcierten Ruckkopplungsprozessen kann sich eine solche Entwicklung zu einem immer bedrohlicheren ,Feindbild‘ steigern und schlieBlich in offene Aggression munden“.[59] Auch der Literaturwissenschaftler Viktor Klemperer bringt die Bedeutung von verfalscht und verzerrt verbreiteten Informationen bildhaft auf den Punkt, wenn er schreibt: „Worte konnen wie winzige Arsendosen sein: Sie werden unbemerkt verschluckt; sie scheinen keine Wirkung zu tun - und nach einiger Zeit ist die Giftwirkung doch da.“[60] Erneut ist es Rudiger Hort, der zudem darauf hinweist, dass Stereotypen insbesondere in Zeiten mit gesellschaftlichen Krisen an Bedeutung gewinnen konnen. So konnten beispielsweise in Kriegszeiten oder in wirtschaftlicher Rezession Ubergriffe auf bestimmte soziale Bevolkerungsgruppen registriert werden, die durch Stereotype und Vorurteile legitimiert und ermoglicht wurden. Auslander stellten in diesem Zusammenhang Sundenbocke dar.[61]
Noch einen Schritt weiter geht Hort, wenn er von dem bewussten Einsatz von Stereotypen schreibt:
„Je nach Handlungsbedarf oder Motivation einer sozialen Kategorie oder Gruppe konnen sie [Stereotype und Vorurteile] sogar als gezielt eingesetzte Instrumente des sozialen Wettbewerbs oder der Konkurrenz fungieren, d.h. sie konnen bewusst konstruiert werden, um eine Gruppenideologie bzw. einen Gruppenzusammenhalt zur Mobilisierung gegen eine andere konkurrierende Gruppe herzustellen.[62] [...] Als ein Sonderfall ist hierbei die Wahrnehmung von „Auslandern“ und kulturell bedingten „Fremden“ hervorzuheben, deren Merkmale von Makrosystemen visuell z.B. durch dunkle Hautfarbe, Haare, Sprache und Akzent etc. offensichtlich sind. Diese Wahrnehmungen beinhalten folgende kognitive Effekte:
- Einen Kontrasteffekt, der dazu fuhrt, die Unterschiede zwischen den Angehorigen verschiedener Nationen zu betonen;
- Einen Stereotypieeffekt, der zur Folge hat, dass die Wahrnehmung des Fremden durch vorgeformte soziale Vorstellungen geschieht, die durch die eigene Kultur getragen werden, sowie den Glauben, dass alle Angehorigen derselben Nationalist diesem „Prototyp“ entsprechen;[63]
Im Hinblick auf Muslime und muslimisches Leben sind es somit verschiedene Stereotype die im islamophoben Zusammenhang eine Rolle spielen. Stereotype die sich auf AuBerlichkeiten beziehen, sind diejenigen, die dabei am schnellsten festzustellen sind. Frauen werden an Hand von Korperverhullungen als Muslima markiert, Manner auf Grund eines „muslimischen“ Bartes, an Hand der Haut- oder Haarfarbe werden „Orientalen“ markiert, an der Sprache sind Menschen schnell als Turken oder Araber und somit automatisch als Muslime identifizierbar.
Weitere Stereotype beziehen sich auf charakterliche und soziale Merkmale, daruber, wie „der Muslim“ ist, was einen Araber kennzeichnet und wie „der Turke an sich“ beschaffen ist. Demnach sind Muslime in einen starken Familienverbund mit patriarchalischen Strukturen integriert und kultivieren eine fur westliche Normen ungewohnte Definition von Ehre, Moral und Tugendhaftigkeit. Adam Sutcliffe beschreibt diese Stereotype wie folgt:
„For many western liberals, a caricatured, monolithic Islam now essentially figures as the binary opposite of the positive values of progressive modernity, and it is in contrast to this Islamic negative that these positive values find their form. “They” are dogmatic, fanatical, oppressive of women, homophobic, repressive of free speech, violent; “we” in contrast, are not.”[64]
Schon an dieser Stelle wird die Unterscheidung zwischen der “in-group” und der “out-group” deutlich. Noch detaillierter formuliert es Imam Dr. Abduljalil Sajid: „Claims that Islam is different and “other” often involve stereotypes and views about “us” (non-Muslims) and “them” (Muslims), and the notion that “we” are superior, civilized, reasonable, generous, efficient, sophisticated, enlightened, and non-sexist. “They” are primitive, violent, irrational, scheming, disorganized, and oppressive.[65]
[...]
[1] Heitmeyer, Wilhelm: Deutsche Zustande. Folge 1, Frankfurt 2002
[2] http://www.vol.at/news/welt/artikel/gedenkstaette-des-ehemaligen-kz-mauthausen-beschmiert/cn/news- 20090213-07075033
[3] Benz, Wolfgang, in: Benz, Wolfgang (Hrsg.): Jahrbuch fur Antisemitismusforschung 17, Berlin 2008, S. 9-10.
[4] http://www.matthiaskuentzel.de/contents/das-zentrum-fuer-antisemitismusforschung-auf-abwegen
[5] http://www.referansgazetesi.com/haber.aspx?HBR_KOD=97254&YZR_KOD=143
[6] http://www.sueddeutsche.de/politik/475/447210/text/
[7] http://ef-magazin.de/2008/07/12/410-tabubruch-redefreiheit-fuer-faruk-sen
[8] http://www.sueddeutsche.de/politik/399/447134/text/
[9] http://www.polizei.sachsen.de/pd_dresden/5069.htm
[10] http://www.welt.de/vermischtes/article4051592/Polizei-ermittelt-wegen-heimtueckischen-Mordes.html
[11] http://www.sz-online.de/nachrichten/artikel.asp?id=2206007
[12] http://www.fr-online.de/in_und_ausland/politik/aktuell/?em_cnt=1821248&
[13] http://www.hagalil.com/archiv/2009/07/05/islamophobie/
[14] http://www.taz.de/1/debatte/kolumnen/artikel/1/das-reine-deutsche-gewissen/
[15] Heitmeyer, Wilhelm: Deutsche Zustande. Folge 1, Frankfurt 2002
[16] http://www.taz.de/1/debatte/kommentar/artikel/1/die-grenzen-des-akzeptablen/
[17] Kiefer, Michael: Antisemitismus in den islamischen Gesellschaften. Der Palastina Konflikt und der Transfer eines Feindbildes, S. 26, Dusseldorf 2002
[18] Katzenbach, Christian: Weblogs und ihre Offentlichkeit: Motive und Strukturen der Kommunikation im Web 2.0, Munchen 2008
[19] http://www.pi-news.net/
[20] http ://www.pi-news. net/leitlinien/
[21] http://www.runnymedetrust.org/
[22] http://www.runnymedetrust.org/uploads/publications/pdfs/islamophobia.pdf
[23] The Runnymede Trust: Islamophobia. A challenge for us all. London 1997, S. 11
[24] The Runnymede Trust: Islamophobia. A challenge for us all. London 1997, S. 5
[25] Leibold, Jurgen; Kuhnel, Steffen: Islamphobie. Sensible Aufmerksamkeit fur spannungsreiche Anzeichen, in: Heitmeyer, Wilhelm: Deutsche Zustande. Folge 2. Frankfurt am Main 2003, S. 101
[26] Heitmeyer, Wilhelm: Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit. Die theoretische Konzeption und erste empirische Ergebnisse, in: Heitmeyer, Wilhelm: Deutsche Zustande. Folge 1. Frankfurt am Main 2002, S. 23
[27] Leibold, Jurgen; Kuhnel, Steffen: Differenzierung tut not, in: Heitmeyer, Wilhelm: Deutsche Zustande. Folge 4. Frankfurt am Main 2006, S. 138
[28] Leibold, Jurgen; Kuhnel, Steffen: Islamphobie. Sensible Aufmerksamkeit fur spannungsreiche Anzeichen, in: Heitmeyer, Wilhelm: Deutsche Zustande. Folge 2. Frankfurt am Main 2003, S. 101
[29] Leibold, Jurgen; Kuhnel, Steffen: Islamphobie. Sensible Aufmerksamkeit fur spannungsreiche Anzeichen, in: Heitmeyer, Wilhelm: Deutsche Zustande. Folge 2. Frankfurt am Main 2003, S. 105
[30] Ebd. S. 107
[31] Leibold, Jurgen; Kuhnel, Steffen: Differenzierung tut not, in: Heitmeyer, Wilhelm: Deutsche Zustande. Folge 4. Frankfurt am Main 2006, S. 137
[32] Stolz, Jorg: Explaining Islamophobia. A Test of four Theories Based on the Case of a Swiss City, in: Swiss Journal of Sociology, 31 (3), 2005, S. 553-554
[33] Imam Dr. Sajid, Abduljalil: Islamophobia. A New Word for an Old Fear, in: Schenker, Hillel; Abu-Zayyad, Ziad: Islamophobia and Anti-Semitism, Princeton 2004-2006, S. 1-2
[34] Benbassa, Esther: Xenophobia, Anti-Semitism, and Racism: Europe’s Recurring Evils?, in Bunzl, Matti: AntiSemitism and Islamophobia: Hatreds Old and New in Europe, S. 86
[35] Diner, Dan: Reflections on Anti-Semitism and Islamophobia, in Bunzl, Matti: Anti-Semitism and Islamophobia: Hatreds Old and New in Europe, S. 48
[36] Muir, Hugh; Smith, Laura: Islamophobia. Issues, Challenges and Action. A report by the Commission on British Muslims and Islamophobia, Stoke on Trent 2004, S. 9
[37] Muir, Hugh; Smith, Laura: Islamophobia, S. 10
[38] Ebd. S. 11
[39] Ebd. S. 12
[40] Stolz, Jorg: Explaining Islamophobia. A Test of four Theories Based on the Case of a Swiss City, in: Swiss Journal of Sociology, 31 (3), 2005, S. 548
[41] Muir, Hugh; Smith, Laura: Islamophobia, S. 8
[42] Said, Edward: Covering Islam: How the Media and the Experts Determine how We See the Rest of the World, New York 1997, S.XII
[43] Abu Sway, Mustafa: Islamophobia. Meaning, Manifestations, Causes, in: Schenker, Hillel; Abu-Zayyad, Ziad: Islamophobia and Anti-Semitism, Princeton 2004-2006, S. 13
[44] http://www.derislam.at/islam.php?name=Themen&pa=showpage&pid=60
[45] Silverstein, Paul A.: Comment on Bunzl, in Bunzl, Matti: Anti-Semitism and Islamophobia: Hatreds Old and New in Europe, S. 63
[46] Ezzeldin, Ahmed: Islamfeindlichkeit und Antisemitismus, in: Schwanitz, Wolfgang (Hrsg.): Jenseits der Legenden. Araber, Juden, Deutsche, Berlin 1994, S. 186
[47] Halm, Dirk; Liakova, Marina; Yetik, Zeliha: Pauschale Islamfeindlichkeit? Zur Wahrnehmung des Islams und zur sozio-kulturellen Teilhabe der Muslime in Deutschland, in: Jager, Siegfried; Halm, Dirk: Mediale Barrieren. Munster 2007, S.11
[48] http://www.derislam.at/islam.php?name=Themen&pa=showpage&pid=60
[49] Halm, Dirk; Liakova, Marina; Yetik, Zeliha: Pauschale Islamfeindlichkeit? Zur Wahrnehmung des Islams und zur sozio-kulturellen Teilhabe der Muslime in Deutschland, in: Jager, Siegfried; Halm, Dirk: Mediale Barrieren. Munster 2007, S.14-15
[50] Appel, Markus: Medienvermittelte Stereotype und Vorurteile, in: Batinic, Bernad; Appel, Markus: Medienpsychologie. Heidelberg 2008, S. 314
[51] Bergmann, Werner: Was sind Vorurteile, in: Informationen zur politischen Bildung Nr. 271/2005. Munchen 2005, S. 5-8
[52] Petersen, Lars-Eric: Stereotype, Vorurteile und soziale Diskriminierung. Theorien, Befunde und Interventionen. Weinheim, Basel 2008, S. 21
[53] Ebd. S. 21
[54] Ebd. S. 22
[55] Hort, Rudiger: Vorurteile und Stereotype. Soziale und dynamische Konstrukte, Saarbrucken 2007, S.9
[56] Appel, Markus: Medienvermittelte Stereotype und Vorurteile, in: Batinic, Bernad; Appel, Markus: Medienpsychologie. Heidelberg 2008, S. 316
[57] Ebd. S. 317
[58] Gul, Gursel: Das Turkeibild in der deutschen Presse unter besonderer Berucksichtigung der EU-Turkei- Beziehungen. Eine Inhaltsanalyse fur den Zeitraum 1987-1995, Frankfurt am Main 1998, S.83
[59] Zitat von Jacobsen, H.A.: Vom Polenbild in Deutschland, a.a.O., S. 176, zitiert in Gul, Gursel: Das Turkeibild in der deutschen Presse unter besonderer Berucksichtigung der EU-Turkei-Beziehungen. Eine Inhaltsanalyse fur den Zeitraum 1987-1995, Frankfurt am Main 1998, S.81
[60] http://www.gutzitiert.de/zitat_autor_victor_klemperer_743.html
[61] Hort, Rudiger: Vorurteile und Stereotype. Soziale und dynamische Konstrukte, Saarbrucken 2007, S.9-10
[62] Ebd. S.10
[63] Hort, Rudiger: Vorurteile und Stereotype. Soziale und dynamische Konstrukte, Saarbrucken 2007, S.???
[64] Sutcliffe, Adam: Power and the Politics of Prejudice, in Bunzl, Matti: Anti-Semitism and Islamophobia: Hatreds Old and New in Europe, S. 72
[65] Imam Dr. Sajid, Abduljalil: Islamophobia. A New Word for an Old Fear, in: Schenker, Hillel; Abu-Zayyad, Ziad: Islamophobia and Anti-Semitism, Princeton 2004-2006, S. 7
- Quote paper
- Baris Ünal (Author), 2009, Islamophobie im Netz, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/159858
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