Im Verhältnis zur standardsprachlichen Hochsprache bewahren besonders Regionalsprachen bzw. Dialekte - sprachlich und sprachwissenschaftlich gesehen - die größte Eigenständigkeit. Ihre sprachliche Integrität ist bis heute intakt, obwohl sie seit dem 16. Jahrhundert zunehmend Funktionsverluste erlitten haben: Wer etwas auf sich hielt, legte seinen Dialekt ab, lernte Hochdeutsch und vermied, den Dialekt auch nur anklingen zu lassen. So überlebte der Dialekt innerhalb Deutschlands jahrelang fast ausschließlich in zwei Formen: im Komödiantischen und in der Politik. Doch seit einigen Jahren vermehrt sich der Dialekt auch anderswo: im ernsthaften Theater, im Film, in der Musik und zu einem gewissen Teil auch in der Werbung. Ob allerdings in diesem Zusammenhang tatsächlich von einer »Renaissance der Dialekte« (STOLZ 2008: 1) gesprochen werden kann, erscheint äußerst fragwürdig und wird im Verlauf dieser Arbeit beispielhaft anhand der Verwendung dialektalen Sprachgebrauchs in ausgewählten TV-Werbespots überprüft.
Inhaltsverzeichnis
- Thematische Einleitung
- Theoretische Grundlagen
- Zur Varietät der deutschen Sprache
- Standardsprache und Dialekt
- Inszenierung von Varietäten in der Werbung der Massenmedien
- Verwendungsweise dialektalen Sprachgebrauchs in TV-Werbung
- Die »>Erdinger Weißbier«<-Werbung mit Franz Beckenbauer
- Form und Inhalt des Werbespots
- Die produktbezogene Funktion des Dialekts
- Der >>Škoda Fabia«<-TV-Spot
- Form und Inhalt des Werbespots
- Die senderbezogene Funktion des Dialekts
- Zusammenfassung
- Die »>Erdinger Weißbier«<-Werbung mit Franz Beckenbauer
- Schlussbetrachtungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die spezifische Funktion des Dialekts in der TV-Werbung. Sie analysiert, wie der Dialekt in ausgewählten Werbespots eingesetzt wird und welche Auswirkungen dieser Einsatz auf die Rezeption und Wirkung der Werbung hat. Dabei wird auf die sprachliche Gestaltung der Spots sowie die Verbindung von Sprache und Bild eingegangen.
- Die verschiedenen Existenzformen der deutschen Sprache und ihre Verwendung in der Werbung
- Die Rolle des Dialekts im Vergleich zur Standardsprache
- Die Analyse von zwei TV-Spots hinsichtlich der Verwendung von Dialekt
- Die Funktion des Dialekts in Bezug auf Produkt und Sender
- Die Auswirkungen des Dialekts auf die Rezeption der Werbung
Zusammenfassung der Kapitel
Die einleitende Kapitel beleuchtet die Heterogenität der deutschen Sprache und die verschiedenen Sprachvarietäten, darunter die Standardsprache und Dialekte. Es wird auf die Bedeutung des Dialekts in der Werbung eingegangen und die Forschungsfragen der Arbeit vorgestellt. Das Kapitel "Theoretische Grundlagen" beleuchtet die bisherige Forschung zum Thema des Dialekts in der Werbung und stellt relevante Forschungsfragen vor, wie die Wahl des Dialekts in der Werbung, die Rolle des Sprechers und die Funktion des Dialekts in der Werbung.
Das Kapitel "Zur Varietät der deutschen Sprache" vertieft die Unterscheidung zwischen Standardsprache und Dialekt und erklärt die verschiedenen Merkmale der Dialekte. Die folgenden Kapitel analysieren zwei ausgewählte TV-Spots, die den Einsatz von Dialekt in der Werbung beispielhaft demonstrieren.
Schlüsselwörter
Sprachvarietät, Standardsprache, Dialekt, TV-Werbung, Sprachgebrauch, Mediensprache, Produktbezogene Funktion, Senderbezogene Funktion, Sprachwissenschaft, Analyse, Interpretation.
- Citation du texte
- Anonym (Auteur), 2010, Dialekt als Werbesprache, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/159615