Die Kommerzialisierung des Profi-Fußballs in Deutschland
Spätestens seit der Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland weiß jeder deutsche Bürger, welch einen Stellenwert der Fußball in unserer Gesellschaft einnimmt. Woche für Woche strömen hunderttausende, leidenschaftliche Sympathisanten und Fans in die Fußballtempel in der Republik, Millionen fiebern dem anstehenden Bundesliga-Spieltag vor den Fernsehschirmen entgegen.
Ob im Fantrikot mit Stadionwurst und Bier im Plastikbecher in der Hand oder im eleganten Anzug mit Champagnerglas und eurasischem Fingerfood: der Fußball ist keineswegs mehr eine reine Sportveranstaltung, sondern zu einem glamourösen, gesellschaftlichen Großereignis mutiert. Da fachsimpelt der Lagerist mit dem renommierten Rechtsanwalt auf der Tribüne über den Fehlpass des Lieblingsspielers und der bekannte Herzchirurg fällt dem einfachen Arbeiter beim Tor seiner Mannschaft um den Hals. In der Loge bewirtet der lokale Großunternehmer die für ihn nützlichen Geschäftspartner, um zwischen Abseitsstellungen und Freistößen schon einmal über kommende Wirtschaftsprojekte zu philosophieren und Geschäfte anzubahnen. Der Fußball verbindet… Er überbrückt Differenzen zwischen Menschen aus verschiedensten sozialen Schichten und fördert das Miteinander innerhalb der Gesellschaft. Doch rückt der sportliche Aspekt und Reiz nach und nach weiter in die Ferne.
Der moderne Fußball ist ein Spagat zwischen Fans und Weltfirmen, zwischen emotionalen Hoch- und Tiefpunkten und Kommerz, zwischen Wettskandalen, Spielertransfers in Millionenhöhe, internationalen Wettbewerben und einer Zukunft nach der Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika.
Auf den nachfolgenden Seiten werde ich deshalb zunächst auf die grundlegenden Strukturänderungen eingehen, die die Kommerzialisierung des Profifußballs innerhalb Deutschlands ermöglicht und vorangetrieben haben, die Begrifflichkeiten Verein und wirtschaftliche Unternehmung definieren und voneinander abgrenzen, bevor ich mich später mit zwei erfolgreichen Kapitalgesellschaften der ersten Fußball-Bundesliga beschäftigen werde: der FC Bayern München AG sowie der Werder Bremen GmbH & Co. KGaA. Anhand dieser grundverschieden strukturierten und geführten Clubs werde ich die Rechtsformen der GmbH & Co. KGaA sowie die der Aktiengesellschaft (AG) erläutern, kurz auf die Struktur innerhalb der jeweiligen Kapitalgesellschaft eingehen und abschließend die beiden Rechtsformen mit ihren Vor- und Nachteilen im Hinblick auf Sportvereine vergleichen.
Inhaltsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Vorwort
Persönliche Danksagungen
1. Die Kommerzialisierung des Profi-Fußballs in Deutschland
2. Rechtliche Rahmenausgestaltung des DFB
2.1 Satzungsänderung des DFB - Eine Reformierung des Profifußballs
2.2 Die „50+1 Regel“ des DFB
3. Eingetragener Verein oder wirtschaftliche Unternehmung
3.1 Der eingetragene Verein (e.V.)
3.2 Der Begriff ‚Unternehmung‘
4. Zwei Clubs - Unterschiedliche Gesellschaftsformen
4.1 Werder Bremen GmbH & Co. KGaA
4.1.1 Vereinsprofil & sportliche Erfolge
4.1.2 Die GmbH & Co. KGaA - Theorie & Praxis
4.2 FC Bayern München AG
4.2.1 Vereinsprofil & sportliche Erfolge
4.2.2 Die Aktiengesellschaft - Theorie & Praxis
5. Der Vergleich der KGaA und der AG
Literaturverzeichnis
- Citation du texte
- Tim Struckmann (Auteur), 2010, Sportvereine als Unternehmen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/159562
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