Heinrich Manns Literaturklassiker "Professor Unrat" entstand im Jahre 1904. Zwanzig Jahre später wurde dieses Werk verfilmt: "Der Blaue Engel" mit den Filmstars Marlene Dietrich und Emil Jannings.
Der Film ist jedoch keine getreue Wiedergabe des Romans, vieles wurde geändert weil es den damiligen gesellschaftlichen Normen nicht entsprach... dennoch hatte der Film in Deutschland ein riesen Erfolg.
1. Einleitung
Heinrich Manns Roman „Professor Unrat“ entstand 1904 und wurde schon ein Jahr später herausgegeben. Der Literaturklassiker wurde dann 1929/1930 verfilmt, unter den Namen „Der Blaue Engel“. In diesem Film spielte Emil Jannings die Rolle des Professors und Marlene Dietrich die Rolle der Künstlerin Fröhlich. Die Regie führte Josef von Sternberg. Der Film aber ist keine getreue Wiedergabe des Buches, mehr darüber später. Eines ist jedoch klar, als einer der ersten deutschen Tonfilme wurde „Der Blaue Engel“ international sehr erfolgreich, und ist auch heute noch ein absoluter Klassiker.
Das Emil Jannings die Rolle des Professors spielen sollte, stand schon fest, bevor das Drehbuch überhaupt geschrieben wurde. Er war schon ein Weltstar des Stummfilms und sollte nun seinen ersten Tonfilm drehen. Jannings war es auch, der Heinrich Mann die Idee einer Verfilmung gab.
2. Der Blaue Engel: Handlung
In dieser Verfilmung spielt Marlene Dietrich die flippige Künstlerin Rosa Fröhlich, hier im Film „Lola Lola“ und Emil Jannings den Professor Immanuel Raat. Die UFA, das erste deutsche Filmunternehmen, produzierte dieses Meisterwerk. Der Film ist historisch bedeutend, weil er einer der ersten deutschen Tonfilme ist. Damals war es noch nicht möglich, einen Film zu synchronisieren. Somit wurde jede Szene zwei mal gespielt: einmal auf Deutsch, und einmal auf Englisch. Marlene Dietrich brillierte wahrenhaft in dieser Verfilmung, andere jedoch hatten große Probleme, sich mit der neuen Tontechnik anzufreunden. Dies wird vor allem bei Emil Jannings sichtbar; All zu oft musste Sternberg ihn zurechtweisen, dass ein Tonfilm kein Theater ist und dass er einfach wie ein normaler Mensch reden sollte, nicht wie ein Bühnenpoet. Da es damals noch keine nachträgliche Tonmischung gab, musste man mit Tricks arbeiten: In der Loge der Künstlerin zum Beipiel, erlischt die Musik auf unnatütliche Weise sobald die Türen geschloßen werden.
Die Handlung des Films ist die folgende: Professor Raat, eine wahrer Tyrann in Sachen Ordnung und Disziplin, macht eines Tages eine furchtbare Entdeckung. Als seinem besten Schüler Ernst gewagte Bilder einer Kabarettkünstlerin zugespielt werden, fallen diese dem Professor direkt in die Hände. Schockiert vermutet er, dass seine drei schwierigsten Schüler Lohmann, Kieselack und von Ertzum des Nachts ein „dunkles“ Doppelleben führen. Er folgt ihnen bis zum „Blauen Engel“ wo er die Schüler eigendlich „fassen“ möchte. Doch er fällt selber in den Bann der jungen Künstlerin. Der verwirrte Professor findet immer wieder einen Grund Lola aufzusuchen. Er verbringt immer mehr Zeit mit der Variété-Künstlerin Lola Lola und wird zum Gespött der ganzen Stadt. Als seine Schüler sich weigern, am Unterricht teilzunehmen,Unrat beschimpfen, auslachen und wild herumschreien, wird der Direktor auf den Lärm aufmerksam, und sieht sich gezwungen, den Professor zu entlassen. Unrat kommt jedoch deswegen nicht zur Raison, im Gegenteil, er macht der Künstlerin einen Heiratsantrag . Er zieht zu ihr, doch sein bescheidenes Vermögen ist bald aufgebraucht. Nach sieben Jahren Ehe, sehen wir Unrat in einem Clownskostüm auf der Bühne. Er ist die neue Hauptattraktion geworden. Daraufhin beschließt der Kabarettdirektor, in Unrats ehemalige Stadt aufzutreten. Unrat tritt widerwillig auf. Auch die Beziehung zu Lola Lola ist gar nicht mehr gut. Das, was sie mit ihrem Lied „Ich bin von Kopf bis Fuss“ auf der Bühne präsentiert, lebt sie im auch im wahren Leben weiter, und betrügt ihren Mann. Unrat steht am Ende, diese Demütigungen verkraftet er nicht mehr. Des Nachts findet man ihn tot in seinem ehemaligen Klassenzimmer, mit den Händen an seinem Büro festgeklammert.
3. Professor Unrat: Zusammenfassung
In Heinrich Manns Roman dreht sich die Geschichte um Professor Raat, ein wahrer Ordnungstyrann der "immer mal wieder" Unrat gennant wird. Nicht nur seine Schüler nennen ihn so, die gesame Stadt macht sich über ihn lustig. Dies gilt vor allem für die Schüler Lohmann, Kieselack und von Ertzum, die sein Leben zur Hölle machen. Leider kann er es aber nicht beweisen, dass diese Schüler ihn „Unrat“ nennen. Darum ist es ihm sehr wichtig, diese Schüler ins Kabuff zu bringen. Als er seinen Schülern mal wieder das Leben schwer machen will, ordnet er an, einen Aufsatz über die Jungfrau von Orléans zu schreiben. Da platzt Lohmann, Kieselack und von Ertzum der Kragen, und sie wagen es, seinen "Namen" im Klassenzimmer auszusprechen. Dies ist für Unrat einfach inakzeptabel, er muss die spätere Laufbahn dieser Schüler beenden, sie vernichten. Er hört, wie sie in der Klasse über eine sogennante Künstlerin Fröhlich reden, und er beschließt sie aufzusuchen. Nach langem hin und her kommt er endlich im Kabarett der "Blauen Engel" an.
Diese Frau ist also keine Künstlerin, sondern eine gewöhliche Sängerin. Eines steht fest, wenn der Direktor erfährt, wo diese Burschen sich des Nachts herumtreiben, wenn ihre Eltern das erfahren, wird er sie endlich „fassen“ können. Somit stellt er sich der Künstlerin als Schutzbeauftragter vor, und kehrt jeden Abend zu ihr zurück, um die Schüler zu überführen. Unrat blüht durch die Beziehung mit Lola auf. Er heiratet sie, und schafft es sich über Kieselack, Lohmann und von Ertzum zu rächen. Alle drei fliegen von der Schule. Doch überall in der Stadt spricht man vom "Unrat Pack", denn die Künstlerin hat ein uneheliches Kind, dass sie liebevoll Mimi nennt. Unrat erfüllt jeden Wunsch seiner Geliebten, auch wenn diese, nach langen Anstrengungen, nichts weiteres als Freundschaft für ihn empindet. Unrat verliert seine Stelle als Professor und stellt sich aus lauter Liebe dumm, wenn seine Frau mal wieder ausgeht um ihre Liebhaber zu treffen. Nachdem er einem ehemaligen Schüler Privatstunden in Griechisch gegeben hat, mangels Geld, verwandelt dieser Treffpunkt sich im Hause Unrat zu einem Abendtreffen für Glückspiele. Unrat setzt sich über alle Tabus hinweg, um seine Umwelt zu provozieren. Bald treffen sich dort jeden Abend die wichtigsten Leute der Stadt, es wird um hohe Summen gespielt, und Unrat gelingt es, jeden nach dem anderen zu ruinieren, sich an denen zu rächen, die sich hinter seinem Rücken immer über ihn lustig gemacht haben. Er ist überglücklich, die Menschen zu zerstören, die ihn jetzt schon seit 26 Jahren das Leben zur Hölle gemacht haben. Unrat wird immer mer zum Verbrecher. Doch das Ende markiert einen Wendenpunkt, Unrat und die Künstlerin werden verhaftet, nachdem Unrat glaubte, seine Frau und Lohmann hätten ein Verhältnis. Sie landen ins Gefängnis weil Unrat Lohmanns Brieftasche gestohlen hat und versucht hat, seine Frau zu erwürgen. Die gesamte Stadt wirkt erlöst, als die beiden festgenommen werden.
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- Anne-Christine Funk (Autor), 2008, "Der Blaue Engel" von Sternberg und "Professor Unrat" von Heinrich Mann. Vergleich von Vorlage und Adaptation, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/159540
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