Die Zwangsmigration der Deutschen in den letzten Kriegsjahren sowie direkt nach Kriegsende kann man prinzipiell in vier Phasen unterteilen.
Bis zum Jahr 1944 haben sich die polnischen Kommunisten mit der Frage der deutschen Aussiedlung nicht befasst. Erst im Oktober 1944 wurde der PUR (der Staatliche Repatriierungsamt) gebildet. Sein Ziel war ursprünglich, die Rückkehr der Polen aus dem Ausland in die Heimat zu ermöglichen. In den ersten Monaten 1945, als mit der Frontrichtungsänderung die Offensive der Roten Armee zur Realität wurde, fiel auch die Aussiedlung der Deutschen mit in den Zuständigkeitsbereich der PUR. Die Deutschen, sowohl Truppen als auch Zivilisten, haben ab diesem Zeitpunkt angefangen, in Panik Richtung Westen zu fliehen. Die Panik war umso grösser, weil man mit so einer umfassenden Offensive nicht gerechnet hatte. Von der faschistischen Propaganda wurden die schlechten Nachrichten über die Frontverschiebung nämlich nicht weitergeleitet.
Die Zwangsmigration der Deutschen in den letzten Kriegsjahren sowie direkt nach Kriegsende kann man prinzipiell in vier Phasen unterteilen.
Bis zum Jahr 1944 haben sich die polnischen Kommunisten mit der Frage der deutschen Aussiedlung nicht befasst. Erst im Oktober 1944 wurde der PUR (der Staatliche Repatriierungsamt) gebildet. Sein Ziel war ursprünglich, die Rückkehr der Polen aus dem Ausland in die Heimat zu ermöglichen. In den ersten Monaten 1945, als mit der Frontrichtungsänderung die Offensive der Roten Armee zur Realität wurde, fiel auch die Aussiedlung der Deutschen mit in den Zuständigkeitsbereich der PUR. Die Deutschen, sowohl Truppen als auch Zivilisten, haben ab diesem Zeitpunkt angefangen, in Panik Richtung Westen zu fliehen. Die Panik war umso grösser, weil man mit so einer umfassenden Offensive nicht gerechnet hatte. Von der faschistischen Propaganda wurden die schlechten Nachrichten über die Frontverschiebung nämlich nicht weitergeleitet.
Innerhalb der polnischen Bevölkerung, auf nationaler Ebene, wurde der Entschluss gefasst, dass man mit Deutschen und Volksverrätern abzurechnen ist. Mit Unterstützung der Sowjets wollte der polnische Staat den gesellschaftlichen Hass gegenüber den Deutschen ausnutzen, um auf diese Weise die „Eindeutschung“ der neuen westlichen Gebieten straff vorantreiben zu können. In diesem Zusammenhang wurde eine künstliche Anstalt, das Ministerium für widergewonnene Gebiete, gebildet. Dieser propagandistische Name berief sich auf die Piaster-Vergangenheit Niederschlesiens und Großpolens und soll dazu dienen, die Aktion der Vertreibung teilweise zurechtfertigen.
Im Februar 1945 haben sich zwei Hauptziele der Migrationspolitik herauskristallisiert: die Umsiedlung der Polen und Juden aus den ehemaligen UdSSR und die daraus resultierende Aussiedlung der Deutschen aus den für die oben genannten Migranten bestimmten Gebieten. Die Idee der „Aussonderung feindlicher Elemente“ hat diesen Prozess vor allem voran getrieben.
Die Erfolge der Roten Armee auf der einen Seite, sowie Hunger, Streiks, eine Krise der Sicherheitsapparate, der Zusammenbruch der Produktion und Kommunikation und die sich rasch ernährende Erntezeit auf der anderen Seite, bildeten die Bedingungen, in denen sich der neue nationale Staat bildete.
Aufgrund lokaler Konflikte sowie Meinungsverschiedenheiten zwischen der für die Durchführung der Aktion verantwortlichen polnischen Armee und den Sowjets, verlief die Aussiedlung der Deutschen sehr chaotisch. Auch die Kritik der Alliierten, vor allem wegen der Verstöße gegen Menschenrechte der vertriebenen Bevölkerung, spannte die Lage zusätzlich an. Besonders kritisiert war der sog. „situative Zwang“, den die Kommunisten geschaffen haben, um die Deutschen zum „freiwilligen“ Verlassen des Landes zu zwingen. Darunter ist die vollständige Entrechtung der deutschen Bevölkerung zu verstehen. In diesem Zusammenhang hatten sie unter anderem keinen Schulzugang mehr; Arbeitsperspektiven sowie Bürgerrechte wurden in vollständig entzogen.
Im Februar 1945 haben die Briten die sog. „ swallow action “ initiiert, die die Umsiedlung der Deutschen in die britische Besaßungszone vorsah. Da die Zahl der Flüchtlinge aber extremst unterschätzt wurden ist und es verhältnismäßig zu viele deutsche Migranten aus der sowjetischen Besaßungszone gab, hat sich Großbritannien in bestimmten Zeitpunkt verweigert, weitere Transporte aufzunehmen.
Erst ab 1947 kann man von besseren Aussiedlungsbedingungen und -Koordination sprechen. Anstatt wilder Vertreibungen soll von nun an der Term Umsiedlung benutzt werden.
Der einzige Weg zum sozialen Aufstieg für die in Polen verbliebenen Deutschen war die Akzeptanz des neuen Systems. Sie waren aber im Vergleich zu Polen sowieso schlechter gestellt, da sie aufgrund familiärer Beziehungen im Westen, als „Volksfeinde“ angesehen wurden. Vor allem dieser Aspekt hat viele Deutsche in den 50er Jahren dazu bewogen, die alte Heimat doch noch in Richtung Westen zu verlassen.
Literature:
Lemberg, Hans und Borodziej, Wlodzimierz (2000): Die deutschen östlich von Oder und Neiße 1945-1950. Marburg/Lahn:55-76; 99-106; 111-114.
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- Arbeit zitieren
- MA Elzbieta Szumanska (Autor:in), 2010, Die Phasen der Zwangsmigration der Deutschen vor dem Hintergrund der sich wandelnden nationalen und internationalen Situation, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/159526
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