Der Sprecher hat die Absicht, beim Hörer eine bestimmte Reaktion zu bewirken. Dazu stehen ihm verschiedene sprachliche Möglichkeiten zur Verfügung, aus denen er entsprechend der gegebenen Umstände eine auswählt. Um dem Hörer ein Erkennen der Absicht zu ermöglichen, versieht er die sprachliche Form mit einer bestimmten Funktion. Es gibt also mehrere Aspekte, die vom Sprecher mit einer Äußerung übermittelt und vom Hörer empfangen werden. In der vorliegenden Arbeit wird daher untersucht, welche Teilakte des Verstehens ein Hörer vollzieht und wie diese ablaufen. Darüber hinaus werden die Bedingungen und Voraussetzungen, die den Verstehensprozess konstituieren, darstellt und untersucht, inwieweit diese Faktoren auf das Verständnis einwirken. Da Kommunikationspartner nicht einfach fixe Daten austauschen, sondern sprachliche Handlungen vollziehen, wird der Verstehensprozess als ein Verstehen von Sprechakten untersucht. Ziel ist es, einen Ansatz für eine interdisziplinäre theoretische Modellierung des Verstehens zu entwickeln, das ausgehend vom Handlungscharakter sprachlicher Äußerungen die Ergebnisse verschiedener Wissenschaftsdisziplinen zum Prozess des Verstehens berücksichtigt. Es geht somit um den Anspruch, der Sprechakttheorie Überlegungen zu einer Hörerverstehenstheorie an die Seite zu stellen, um den gesamten Kommunikationsakt möglichst vollständig abbilden zu können.
Teil I der Arbeit behandelt den Prozess des Sprechaktverstehens. Für die Untersuchung grundlegend erfolgt zunächst eine Darstellung der Sprechakttheorie (Austin, Searle). In Analogie zu den Teilakten werden Verstehensakte entwickelt. Für die Untersuchung des Verstehen des Gesagten (Lokution) habe ich mich auf Forschungsergebnisse aus den Bereichen der Psycholinguistik und Neuropsychologie gestützt. Die Theorie der konversationellen Implikaturen (Grice) dient als Grundlage der Untersuchung des Verstehen des Gemeinten (Illokution, Perlokution). Der 2. Teil der Arbeit beschäftigt sich mit den wesentlichen Faktoren des Verstehensprozesses und behandelt u. a. folgende Fragen:
Wie gibt der Sprecher über Kontextualisierungsverfahren dem Hörer Hinweise, welches Wissen dieser aktivieren muss, um die Äußerung angemessen zu verstehen? Welches (Hintergrund-)Wissen ist im Akt des Verstehens relevant? Wie ist dieses Wissen strukturiert (Frame-Theorie)? Welchen Einfluss hat diese Struktur auf das Verstehen? Wie werden in einer konkreten Situation, diese Wissensstrukturen im Verstehensprozess aktiviert?
Inhaltsverzeichnis
1 Einführung
1.1 „Weißt du, was ich meine?“
1.2 Methodisches Vorgehen
Teil I Verstehensprozess
2 Grundlegende Begriffe
2.1 Was heißt Verstehen?
2.2 Was ist der Sinn sprachlicher Ausdrücke?
3 Sprechakttheorie nach Austin und Searle
3.1 Ausgangspunkt der Sprechakttheorie: Performative und Konstative
3.2 Teilakte eines Sprechaktes nach Austin und Searle
3.2.1 Lokutionärer Sprechakt
3.2.2 Illokutionärer Sprechakt
3.2.3 Perlokutionärer Sprechakt
3.3 Sprechaktregeln
3.4 Signalisierung von Illokutionen
3.5 Indirekte Sprechakte
3.6 Zusammenfassung und Kritik
4 Verstehens-Teilakte in Analogie zu den Teilakten eines Sprechaktes
4.1 Lokutionärer Verstehensakt
4.2 Illokutionärer Verstehensakt
4.3 Perlokutionärer Verstehensakt
4.4. Bottom-up oder Top-down
5 Verstehen der Lokution: Das Gesagte
5.1 Sprachwahrnehmung (das Phon)
5.2 Syntaktische Rezeption (das Phem)
5.3 Verstehen der Proposition (das Rhem)
6 Verstehen der Illokution und Perlokution: Das Gemeinte
6.1 Sagen und Meinen
6.2 Sprecherbedeutung und Sprechaktbedeutung
6.3 Kooperationsprinzip und Konversationsmaximen
6.4 Implikaturen
6.4.1 Implikaturtypen
6.4.2 Eigenschaften konversationeller Implikaturen
6.5 Umdeutungsverfahren
6.5.1 Konversationelle Implikaturen
6.5.2 Arten der Nicht-Beachtung von Konversationsmaximen
6.5.3 Ablauf des Umdeutungsverfahrens
6.6 Verstehen des Gemeinten
6.7 Kritik der Griceschen Implikaturtheorie
7 Zusammenfassung Teil I
Teil II Voraussetzungen und Einflussfaktoren des Verstehensprozesses
8 Kontextualisierung
8.1 Der Begriff Kontext
8.2 Konzept der Kontextualisierung
8.2.1 Kontextualisierungsverfahren
8.2.2 Kontextualisierungshinweise
8.3 Einfluss der Kontextualisierung auf das Verstehen
9 Verstehensrelevantes Wissen
9.1 „Verstehensraum“
9.2 Ebenen verstehensrelevanten Wissens
9.3 Typen verstehensrelevanten Wissens
9.4 Modus des verstehensrelevanten Wissens
9.5 Einfluss des Wissens auf den Verstehensprozess
10 Wissensrepräsentation: Frame-Theorie
10.1 Grundidee
10.2 Forschungsansätze
10.2.1 Ursprung des Frame-Konzepts: Bartletts Schema-Begriff
10.2.2 Frames in der „Künstlichen Intelligenz-Forschung“
10.2.3 Frames in der Linguistik
10.2.4 Frames und Schemata
10.3 Frames: Strukturierung von Hintergrundwissen
10.3.1 Netzwerkstruktur von Frames
10.3.2 Leerstellen, Standardwerte und konkrete Füllwerte
10.3.3 Generierung von Frames
10.3.4 Variabilität von Frames
10.4 Frames im Verstehensprozess
11 Inferenzen
11.1 Der Begriff „Inferenz“
11.2 Arten von Inferenzen
11.3 Inferenztheorien
11.4 Inferenzen im Verstehensprozess
12 Zusammenfassung Teil II
13 Schlussbetrachtung: Grenzen und Möglichkeiten des Verstehens
Literaturverzeichnis
1 Einführung
1.1 „ Weißt du, was ich meine? “
Immer wenn Sprache gebraucht wird, gibt es einen Sprecher und eine Absicht, die er mit dem Gesprochenen verfolgt. Aber vielfach ist die tatsächliche Absicht des Sprechers hinter der wörtlichen Bedeutung des Gesagten versteckt oder geht über das Gesagte hinaus. Diese Lücken zwischen der wörtlichen Bedeutung einer Äußerung und dem, was mit ihr übermittelt werden soll, sind im alltäglichen Leben sehr verbreitet.1 Immer wieder habe ich mich dabei ertappt, dass ich nach einer Äußerung nachfragte, ob ich denn verstanden wurde. Auch wenn wir uns noch so sehr bemühen, kommt es vor, dass wir nicht genau das sagen können, was wir meinen. Hinzu kommen Fälle, in denen aus Gründen der Höflichkeit oder Rücksicht darauf verzichtet wird, exakt das auszudrücken, was gemeint ist. Obwohl Missverständnisse in der alltäglichen Kommunikation immer wieder vorkommen, sind sie nicht die Regel. Wie kommt es nun, dass trotz dieser offensichtlichen Schwierigkeiten vielfach ein Verständnis erreicht wird? Auf die Frage Kannst du mir sagen, wie sp ä t es ist? wird kaum die Antwort Ja, kann ich gegeben. Und wenn doch, wird dies als unangebracht bzw. unkooperativ empfunden. In der Regel wird diese Frage mit einer Angabe der Uhrzeit beantwortet, obwohl sie dem Wortlaut gemäß eine Frage nach der Fähigkeit des Hörers ist. Der Sprecher hat die Absicht, beim Hörer eine bestimmte Reaktion zu bewirken, in diesem Fall eine Angabe der Uhrzeit. Dazu stehen ihm verschiedene sprachliche Möglichkeiten zur Verfügung, aus denen er entsprechend der gegebenen Umstände eine auswählt. Um dem Hörer ein Erkennen der Absicht zu ermöglichen, versieht er die sprachliche Form mit einer bestimmten Funktion, hier einer Bitte. Es gibt also mehrere Aspekte, die vom Sprecher mit einer Äußerung übermittelt und vom Hörer empfangen werden. Was aber sind nun die einzelnen Teile, die es in diesem Zusammenhang zu berücksichtigen gilt und die ein Hörer erschließen muss, wenn er eine sprachliche Äußerung verstehen will? In der folgenden Arbeit möchte ich daher untersuchen, welche Teilakte des Verstehens ein Hörer vollzieht und wie diese ablaufen. Ich werde die Bedingungen und Voraussetzungen, die den Verstehensprozess konstituieren, darstellen und untersuchen, inwieweit und mit welchen Konsequenzen diese Faktoren auf das Verständnis einwirken.
1.2 Methodisches Vorgehen
Kommunikationspartner tauschen nicht einfach fixe Daten aus, sondern vollziehen vielmehr sprachliche Handlungen. Auf diese Angebote kann unterschiedlich reagiert werden. In der vorliegenden Arbeit wird daher der Verstehensprozess als ein Verstehen von Sprechakten untersucht. Ziel ist es, einen Ansatz für eine interdisziplinäre theoretische Modellierung des Verstehens zu entwickeln, das ausgehend vom Handlungscharakter sprachlicher Äußerungen die Ergebnisse verschiedener Wissenschaftsdisziplinen zum Prozess des Verstehens berücksichtigt.
Die Arbeit ist in zwei Teile gegliedert. Teil I behandelt den Prozess des Sprechaktverstehens und umfasst die Kapitel 2 bis 7. In Kapitel 2 werden zunächst die für die Arbeit relevanten Begriffe geklärt. Was heißt es, etwas zu verstehen? Was ist unter der Bedeutung bzw. dem Sinn einer sprachlichen Äußerung zu verstehen? Für die weitere Untersuchung grundlegend wird in Kapitel 3 eine Darstellung der Sprechakte erfolgen. Dazu werde ich die Theorie, wie sie vorwiegend von Austin und Searle formuliert wurde, vorstellen. Um eine Grundlage für die folgende Untersuchung der Verstehensakte zu gewinnen, werden die Teilakte eines Sprechaktes und ihre Funktion im Sprachhandlungsprozess herausgearbeitet und beschrieben. Im 4. Kapitel werden in Analogie zu den Teilakten eines Sprechaktes Verstehensakte entwickelt. Welche Aspekte der gesamten sprachlichen Handlung stellen den Gegenstand der einzelnen Verstehensleistungen des Hörers dar? Es geht um die Frage, welche Ergebnisse in den einzelnen Akten erzielt werden sollten. In Kapitel 5 wird das Verstehen des Gesagten, also der Lokution, behandelt und die beim Hörer hierbei ablaufenden Prozesse untersucht. Für diese Untersuchung habe ich mich vorwiegend auf Forschungsergebnisse aus den Bereichen der Psycholinguistik und Neuropsychologie gestützt. Gegenstand des 6. Kapitels ist dann das Verstehen des Gemeinten (Illokution und Perlokution). Hierfür dient als Grundlage die von Grice eingeführte Theorie der konversationellen Implikaturen. Dazu bedarf es zunächst einer Überführung der Termini der Sprechakttheorie in das von Grice eingeführte Konzept der Sprecherbedeutung. Aufbauend auf die Zusammenfassung der Erkenntnisse des ersten Teils in Kapitel 7, werde ich im zweiten Teil der Arbeit die wesentliche Faktoren des Verstehensprozesses eingehender untersuchen Dazu wird im achten Kapitel erläutert, wie der Sprecher über Kontextualisierungsverfahren dem Hörer Hinweise gibt, welches Wissen dieser aktivieren muss, um die Äußerung angemessen zu verstehen. In Kapitel 9 wird dann das Gesamt an (Hintergrund-)Wissen, das im Akt des Verstehens relevant sein kann und aktiviert wird, dargestellt. Zudem wird die Funktion, die dem verstehensrelevanten Wissen im Verstehensprozess zukommt, erläutert. Kapitel 10 widmet sich der Analyse der Strukturierung dieses Hintergrundwissens. Außerdem soll untersucht werden, inwieweit diese Strukturierung Einfluss auf das Verstehen hat. Zu diesem Zweck werde ich die Erkenntnisse der Frame-Theorie darstellen und in die vorliegende Untersuchung integrieren. Anschließend werde ich in Kapitel 11 der Frage nachgehen, wie in einer konkreten Situation, diese Wissensstrukturen im Verstehensprozess aktiviert werden. Es soll gezeigt werden, dass der Hörer nicht nur passiv die vom Sprecher vollzogene sprachliche Handlung aufnimmt, sondern aktiv die Handlungsabsicht rekonstruiert. Dazu werden vom Hörer sowohl die Umstände der Situation als auch Erwartungen, die aus vorgängigen Erfahrungen resultieren, in den Schlussprozess integriert. Im 12. Kapitel werden dann die Ergebnisse des zweiten Teils der Arbeit zusammengefasst. Die Grenzen und Möglichkeiten, die mit dieser Theorie des Verstehensprozesses einhergehen, sind Gegenstand des letzten Kapitels. Welche Konsequenzen ergeben sich aus dem Wissen, dass das Verstehen eine aktive Leistung des Hörers ist? Inwieweit ist vollständiges Verstehen sprachlicher Handlungen möglich, wenn die Rekonstruktion der Sprecherabsicht von vielen verschiedenen Bedingungen und Voraussetzungen abhängt? Diesen und weiteren Fragen möchte ich in diesem abschließenden Kapitel nachgehen.
Teil I Verstehensprozess
2 Grundlegende Begriffe
2.1 Was heißt Verstehen?
„Wer verstehen will, der muss zuhören können.“2 Einem ersten intuitiven Impuls folgend erscheint dieser Satz einleuchtend. Schon bei kurzem Überdenken jedoch erzeugt er weitere Fragen. Ist es mit dem Zuhören wirklich schon getan? Was ist denn mit Zuhören gemeint? Und was heißt eigentlich „verstehen“?
Aus etymologischer Sicht ergibt sich die Vorstellung, dass man etwas nur verstehen kann, wenn man davor steht, es fasst bzw. seine Aufmerksamkeit darauf richtet. Der für den Verstehensprozess verwendete Ausdruck „verstehen“ ist eine Präfixbildung zu dem Verb „stehen“. Schon im Althochdeutschen hatte dieses Verb die übertragene Bedeutung „wahrnehmen, geistig auffassen, erkennen“. Als Ausgangsbedeutung ist offenbar „davor stehen“, „vor einem Objekt stehen und es damit besser wahrnehmen“, „vor Gericht, vor etwas oder jemandem stehen, eine Sache vertreten und damit sie verstehen“ anzusehen.3 Den Begriff des Verstehens eindeutig einzugrenzen stellt sich als schwieriges Unterfangen dar. Zum einen liegt es daran, dass mit dem Wort im allgemeinen Sprachgebrauch verschiedene Sachverhalte bezeichnet werden. Schlägt man z.B. ein Wörterbuch der deutschen Sprache auf, dann lassen sich die folgenden Bedeutungen für diesen Begriff finden4:
- deutlich hören, mit dem Gehör aufnehmen
Bsp.: Es ist so laut hier. Man versteht sein eigenes Wort nicht.
- begreifen, den Sinn erfassen
Bsp.: Ich verstehe diesen Satz nicht.
- auslegen, deuten
Bsp.: Wenn ich das richtig verstanden habe, dann ist mit diesem Satz … gemeint.
- sich in jemanden hinein versetzen (können)
Bsp.: Dass du mit diesem Verhalten unzufrieden bist, kann ich verstehen.
- gut miteinander auskommen, geistig verwandt sein
Bsp.: Mit meinem Ex-Mann verstehe ich mich nicht mehr.
- etwas können, beherrschen, gelernt haben
Bsp.: Ich verstehe es mit Messer und Gabel umzugehen.
Zum anderen tritt im Zusammenhang mit dem Verstehen sprachlicher Äußerungen das Problem auf, dass mit diesem Begriff zwei verschiedene Gegebenheiten benannt werden. Mit Verstehen kann sowohl der Vorgang bzw. die Tätigkeit (Leistung) als auch das Ergebnis dieser Leistung bezeichnet werden.5 Hinzu kommt, dass sich diese beiden Aspekte wechselseitig beeinflussen. Auf der einen Seite ist der erreichte Zustand des Verstehens nicht endgültig, sondern wird durch den Verstehensprozess schrittweise revidiert und abgeändert. Auf der anderen Seite steuert der jeweils erreichte Zustand die Verstehensprozesse, indem er sie aufgrund neuen Inputs in Gang setzt oder sie ablaufen, weil der erreichte Zustand dem Hörer in Qualität und Umfang nicht ausreicht. Ein weiterer problematischer Punkt ist das Wesen des Ergebnisses eines Verstehensprozesses. Anders formuliert: worin besteht das Verstandenhaben einer Äußerung? Hat der Hörer die vom Sprecher produzierte Äußerung verstanden, wenn er sie wiederholen kann, wenn er sich entsprechend den Erwartungen des Sprechers verhält, oder wenn sich bei Hörer und Sprecher ein Gefühl der Einigkeit einstellt?6
Wie kann man sich nun aber den Prozess des Verstehens vorstellen? Beim Sprach- verstehen handelt es sich um eine Informationsverarbeitung, die durch ein Schallereignis ausgelöst wird und mit einer Sachverhaltsvorstellung endet. Im Idealfall handelt es sich um diejenige, die der Sprecher zu verstehen geben wollte. Dabei werden zwei große Arbeitsschritte durchlaufen, die lexikalische Erkennung (ein Suchvorgang) und das (inferentielle) Verstehen der Äußerung (ein Konstruktionsprozess). Über das Erkennen von Wortbedeutungen, syntaktischen Strukturhinweisen und das Heranziehen von außersprachlichen, begleitenden Wahrnehmungen, von Kontextwissen und Welt- wissen wird vom Hörer die Sachverhaltsvorstellung aufgebaut.7 Damit das kommunikative Ziel von Sprecher und Hörer, also das Erkennen der Absicht und des Sachverhalts, die der Sprecher zu verstehen gibt, erreicht werden kann, muss der Hörer zunächst aus der lautlichen Form der Äußerung dessen Bedeutung entnehmen, um im nächsten Schritt eine Verknüpfung zwischen dieser Bedeutung und seinem Wissen über den Kontext, die Situation und die Welt im Allgemeinen herzustellen8, also den Sinn erschließen. Verstehen ist demnach motiviert durch das Bedürfnis des Menschen nach Sinnkonstanz und endet nicht mit der Analyse der lautlichen und linguistischen Struktur.9 Zuhören allein garantiert nicht, dass eine Äußerung verstanden wird. Es geht beim Sprachverstehen darum, den kommunikativen Sinn einer sprachlichen Äußerung zu konstruieren, indem die in der Äußerung „enthaltene Information in einer Weise auf einen Horizont des Allgemein-Sinnvollen [bezogen wird], die dem Meinen des Sprechers entspricht“ (Hörmann 1994, S. 206). Neben der syntaktischen Analyse des lautlichen Inputs muss die Absicht des Sprechers, was er denkt, wahrnimmt und meint, vom Hörer erfasst werden. Die Interpretation der Situation, des sprachlichen und nicht- sprachlichen Sprechverhaltens muss der Hörer in eine Gesamtinterpretation integrieren, um den Sinn (das Gemeinte) zu rekonstruieren.10
2.2 Was ist der Sinn sprachlicher Ausdr ü cke?
Verstehen ist motiviert durch das Bedürfnis nach der Suche von Sinn. Doch was ist unter diesem Begriff zu verstehen? Im Rahmen der verschiedenen Semantiktheorien, also Theorien, die sich mit der Inhaltsseite sprachlicher Zeichen beschäftigen, wird der Fokus fast ausschließlich auf die Bedeutung des Einzelzeichens als Gegenstand des Verstehens gelegt. Ein sprachlicher Ausdruck bedeutet etwas. In den definitorischen Satz „Bedeutung ist ...“ sind dabei vielfältige Ausdrücke, sogenannte wissenschaftliche Ersetzungskonzepte, eingesetzt worden (z.B. Abbild/Vorstellung, Begriff, Extension und Intension, frame, Bezeichnetes, Differenz/Wert, Merkmalbündel/ -menge, Stereotyp/ Prototyp, Gebrauch(sweise) u.a.).11
Die traditionelle Semantik setzt Bedeutung gleich mit Begriff. Dabei wird der Begriff verstanden als Vorstellung oder Vorstellungsbild im Bewusstsein der Sprach- teilnehmer.12 Über das Verfahren der Merkmalsbestimmung sollen im Rahmen der logischen Semantik die Begriffe präzise definiert werden. Für die Bestimmung der Merkmale eines Begriffes werden sowohl die Menge aller Gegenstände, auf die sich ein Begriff nach den Regeln der Sprache beziehen kann (Extension) als auch die Menge der inhaltlichen Merkmale, die einen Begriff spezifizieren (Intension), herangezogen.13 Für die Merkmalssemantik oder auch Komponenten-Theorie hingegen ist die Bedeutung eines sprachlichen Zeichens ein Komplex semantischer Merkmale, der sowohl für die Beschreibung von Wortbedeutungen geeignet sein soll als auch die interne Differenzierung und Strukturierung der Bedeutung von Sprachzeichen ermöglichen.14 Die Bedeutung eines Zeichens wird als in sich strukturierte Menge begrifflicher Inhaltselemente und den Beziehungen unter ihnen betrachtet.15 Da für die Stereotypen- oder Prototypen-Semantik die Wortbedeutung weder mit Hilfe wesentlicher Merkmale noch mit der Angabe von semantischen Merkmalskomplexen präzise erfasst werden kann, grenzt sie sich von der logischen und der Merkmalssemantik ab. In dieser Theorie wird von Stereotypen bzw. Prototypen ausgegangen, die eine prototypische Vorstellung von typischen Vertretern der Objektklasse, auf die sich das Wort bezieht, darstellen.16 Zu diesen typischen Vertretern können dann die anderen Bezugsobjekte als vom Kern entfernte, mehr oder weniger untypische Vertreter, in Beziehung gesetzt werden.17 Die praktische Semantik nimmt schließlich Abstand von der Annahme einer einheitlichen Bedeutung eines sprachlichen Zeichens.18 Bedeutung ist vielmehr aufzufassen als Ergebnis einer Anwendung von Gebrauchsregeln in einer Sprachgemeinschaft. In der Sprechakttheorie wird dieser Ansatz weiterverfolgt und es erfolgt eine Konzentration auf den Gebrauch von Ausdrücken in Sprechsituationen. Dabei wird der mit einer Äußerung vollzogene Sprechakt, der die Grundeinheit der Kommunikation darstellt, als eine Funktion der Bedeutung des Satzes angesehen.19 Die vom amerikanischen Philosophen H.P. Grice skizzierte intentionalistische Semantik führt die Bedeutung in einem mehrstufigen Prozess auf die Intentionen bzw. kommunikativen Absichten der Zeichenverwender zurück. Grundlage hierfür bildet die beobachtete Abweichung der Bedeutung eines Wortes oder Satzes in einer konkreten Situation (Gemeintes) von der „Standardbedeutung“.20 In den Nachbardisziplinen der Linguistik (Psychologie, Künstliche Intelligenz) wird von einer Auffassung ausgegangen, nach der Wörter Symbole sind, die eine Aktivierung der im semantischen Gedächtnis gespeicherten Konzepte evozieren.21 So werden in der kognitiven Semantik Bedeutungen als versprachlichte konzeptuelle Repräsentationsformen betrachtet. Diese Konzepte beinhalten die für die Kommunikation relevanten Informationen22 und resultieren aus Erfahrungen, die Menschen im Umgang mit der Welt gemacht haben.23 Die kognitive Semantik bezieht auch die aktuelle und pragmatische Bedeutung in ihre Untersuchungen mit ein.24
Zusammenfassend können die verschiedenen Ansätze drei unterschiedlichen Richtungen zugeordnet werden. Dabei wird jeweils eine andere Antwort auf die Frage, was denn die Bedeutung sprachlicher Ausdrücke sei, gegeben und unterschiedliche Aspekte der Bedeutung sprachlicher Ausdrücke in den Vordergrund gestellt. Die realistische Antwort stellt die Bedeutung sprachlicher Zeichen als Beziehung zu den Dingen in der Welt dar (z.B. traditionelle Semantik, logische Semantik, Merkmalssemantik).25 Gemäß der kognitivistischen Antwort liegt die Bedeutung eines sprachlichen Zeichens in seiner Zuordnung zu mentalen Repräsentationen (z.B. Prototypensemantik, kognitive Semantik). In der gebrauchstheoretischen Antwort wird der Fokus auf die Interaktion von miteinander kommunizierenden Menschen gelegt und die Bedeutung sprachlicher Ausdrücke in ihrem Gebrauch gesehen (z.B. praktische Semantik, intentionalistische Semantik).26
In der folgenden Untersuchung wird von der Tatsache ausgegangen, dass mit sprachlichen Äußerungen kommunikative Handlungen vollzogen werden. Sprecher verwenden Sprache nicht nur, um Information zu übermitteln. Darüber hinaus wollen sie kommunikative Ziele erreichen. Im Verstehen sprachlicher Äußerungen werden diese kommunikativen Handlungen nachvollzogen.27 Der Handlungscharakter in der Sprachverwendung spielt somit eine wesentliche Rolle. Die Bedeutung der Sprachzeichen, mittels derer im Sprechen „gehandelt“ wird, darf dabei nicht als gegeben betrachtet werden. Wenn Kommunikation als Handeln angesehen wird, dann kann die Bedeutungshaftigkeit der Sprachzeichen auch nur aus dem Handlungscharakter der sprachlichen Äußerung heraus analysiert werden.28 Daher werden in dieser Arbeit die Situativität von Kommunikationen, die Interpretationsleistung des Hörers und die Irrtumsanfälligkeit von Deutungen als maßgebend angesehen.29 Ausgangspunkt ist die Tatsache, dass eine Äußerung etwas für Jemanden bedeutet. Die Bedeutung einer Äußerung ist nicht immanenter Bestandteil der Sätze, sondern wird erst durch den Hörer in einer konkreten Situation hergestellt.30 Sinn kann somit verstanden werden als die Bedeutung einer sprachlichen Äußerung, die ein Hörer im Verstehen konstruiert. Sinn erschließt sich „nur in der Binnenperspektive derjenigen, die einem Phänomen Sinn zusprechen, gerade deshalb ist Sinn etwas, was an die Blickwinkel der Teilnehmer an einer bestimmten Praxis gebunden ist“(Demmerling 2002, S. 184). Der Kontext ist damit konstitutiv für das Verstehen. Schon vorab ist der Hörer in eine Situation verstrickt, in der sich seine Gestimmtheit, Erwartungen, Wünsche und Befürchtungen mit der aktuellen Wahrnehmung und dem Hintergrundwissen verbinden.31 Der Gegenstand des Verstehens ist somit mehr als nur die sprachliche bzw. lexikalische Bedeutung eines einzelnen Sprachzeichens.
Als Bezugsobjekte des Verstehens werden daher in dieser Arbeit die Sprechakte betrachtet. Im Vollzug eines Sprechaktes werden vom Sprecher verschiedene sprach- liche Handlungen ausgeführt. Um eine sprachliche Äußerung verstehen zu können, muss ein Hörer demnach die sprachliche(n) Handlung(en) des Sprechers verstehen, ihnen einen Sinn geben.
3 Sprechakttheorie nach Austin und Searle
Die Sprechakttheorie wird gewöhnlich dem Oxforder Philosophen J.L. Austin zugeschrieben. Die Grundgedanken, die von ihm in den späten 30er Jahren ausgebildet wurden, präsentierte er in seinen Vorlesungen in Oxford zwischen 1952 und 1954 und später in den William-James-Vorlesungen in Harvard. Veröffentlicht wurden sie erst postum in dem Band „How to do things with words“ (1962). Austins Ideen wurden nach seinem Tod 1960 weiterentwickelt, systematisiert und verbessert, insbesondere von seinem Schüler John R. Searle. Dessen sprachphilosophisches Werk „Speech acts: an essay in the philosophy of language“ wurde 1969 publiziert. Grob formuliert ist das zentrale Theorem der Sprechakttheorie, dass die Äußerung eines Satzes eine (oder einen Teil einer) Handlung innerhalb eines Rahmens von Institutionen und Konventionen darstellt. Anders formuliert: Sprechen ist Handeln (bzw. Teil des Handelns), Worte sind (Teile von) Taten.32 Eine Äußerung tätigen ist eine regelgeleitete Form intentionalen Verhaltens33, stellt somit eine gewisse Art sozialer Interaktion dar. Diese Erkenntnis führte dazu, dass die soziale bzw. interpersonale Dimension des Sprachverhaltens in der Sprachphilosophie Berücksichtigung gefunden hat.34
In den 30er Jahren gab es eine einflussreiche Schule innerhalb der Philosophie, der sogenannte Positivismus. Eine der zentralen Doktrinen war die „descriptive fallacy“, nach der die einzige für die Philosophie interessante Sprachfunktion das Äußern wahrer oder falscher Aussagen ist. In einer speziellen Version dieser Doktrin wird von der Verifikationsthese der Bedeutung ausgegangen, wonach eine Äußerung schlichtweg bedeutungslos ist, wenn sie nicht wenigstens prinzipiell empirisch verifiziert werden kann. Die nicht verifizierbaren Aussagen wurden als emotiv eingeordnet.35 Die Bedeutung eines Satzes zu kennen, hieß demnach nichts anderes als die Bedingungen zu kennen, unter denen der Satz wahr ist.36 Wittgenstein war zunächst den Gründern des logischen Positivismus sehr zugetan. Später befand er aber die Unterscheidung zwischen deskriptiven und emotiven Funktionen von Sprache als zu vereinfachend und hob die Vielfalt der Sprachfunktionen hervor. Er verglich den Sprachgebrauch mit dem Spielen. Da wie hier werden die betreffenden Regeln gelernt und in der tatsächlichen Umsetzung manifestiert. In diesem allgemeinen Rahmen entwickelte Wittgenstein die These, dass die Bedeutung eines Wortes durch seine Verwendung bestimmt würde und damit die Funktionen von Sprache im Zusammenhang mit den sozialen Kontexten zu sehen sind.37 Vor diesem philosophischen Hintergrund nun entwickelte Austin seine Theorie der Sprechakte.
3.1 Ausgangspunkt der Sprechakttheorie: Performative und Konstative
„Ich habe nichts Schwieriges und schon gar nichts Anspruchsvolles zu sagen“ (Austin 2002, S. 25) beginnt Austin die erste Vorlesung und entwickelt dennoch auf den folgenden 183 Seiten eine Theorie der Sprechakte, mit der er das Sprachverständnis, das die Wahrheitsbedingungen als Grundlage des Sprachverstehens ansieht, aus den Angeln hebt.38
Zu Beginn seiner Arbeit stellt Austin fest, dass es nicht nur Äußerungen gibt, die Informationen über Tatsachen vermitteln (Konstative) und nach dem Kriterium wahr/falsch zu beurteilen sind, sondern eben auch solche, die „statt dessen Gefühle hervorrufen oder ein Verhalten vorschreiben oder das Verhalten auf andere Weise beeinflussen“(Performative).39 Performative Äußerungen40 enthalten in der Regel Verben der ersten Person Singular des Indikativ Präsens Aktiv und mit dem Äußern dieser Sätze ist zumindest teilweise der Vollzug von Handlungen verbunden.41 Beispielhaft führt Austin diejenigen sprachlichen Äußerungen auf, die im Zusammenhang mit einer Eheschließung („Ich will.“), Taufe („Ich taufe x auf den Namen ...“) oder Wette („Ich wette mit dir um..., dass ...“) geäußert werden.42 Mit dieser Differenzierung von Performativen und Konstativen macht Austin die Unterscheidung zwischen dem Etwas-Sagen und dem Mit-Hilfe-der-Sprache-etwas-Tun deutlich.43
Im folgenden erstellt er eine Liste von sechs Bedingungen (Gelingensbedingungen), die alle erfüllt sein müssen, damit die mit den Performativen vollzogene Handlung glückt:
A. (1) Es muss ein übliches konventionales Verfahren mit einem bestimmten konventionalen Ergebnis geben und (2) die betroffenen Personen und Umstände müssen zu dem Verfahren passen.
B. Alle Beteiligten müssen das Verfahren (1) korrekt und (2) vollständig durchführen.
Γ. Die Beteiligten müssen (1) die für das Verfahren erforderlichen Meinungen und Gefühle wirklich haben und (2) beabsichtigen sich entsprechend zu verhalten.44
Aus diesen Bedingungen leitet Austin zwei Arten von Unglücksfällen ab.
(1) Versager (misfires): Ein Verstoßgegen die A- und B-Regeln verhindert den Vollzug der beabsichtigten Handlung, weil sie entweder nicht zustande kommt oder nicht vollendet wird.
(2) Missbräuche (abuses): Bei einem Verstoß gegen die Γ-Regeln kommt die beabsichtigte Handlung zwar zustande, allerdings stellt ihr Vollzug unter diesen Umständen einen Missbrauch des Verfahrens dar und die Handlung ist misslungen oder unredlich.45
Performative können zwar nicht wie konstative Äußerungen nach dem Kriterium wahr/falsch beurteilt werden, dafür aber auf andere Arten misslingen bzw. verunglücken.46
Im folgenden geht Austin in seiner Argumentation dazu über, dass auch Feststellungen (Konstative) schief gehen können und damit der Unterschied zwischen Performativen und Konstativen doch nicht so klar ist wie zunächst angenommen.47 Um das Zusammen- brechen der ursprünglichen Unterscheidung jedoch zu verhindern, versucht Austin die Performative über eine klare Definition von den Konstativen abzugrenzen. Die bisherige Untersuchung war begrenzt auf diejenigen Performative, die ein Verb in der ersten Person Singular des Indikativ Präsenz Aktiv enthalten. Nach eingehender Betrachtung ist dieses grammatische Merkmal allerdings nicht wesentlich für alle performativen Äußerungen, sondern lediglich für die expliziten Performative48. Im Gegensatz zu den primären Performativen machen die expliziten deutlich, „welche Handlung mit der Äußerung vollzogen wird“ (Austin 2002, S. 90). Die primären Mittel, die nicht klar machen, wie die Handlung zu verstehen ist, können zu einer Verwischung von Unterschieden und damit zu Mehrdeutigkeiten führen.49 Aber auch explizit performative Äußerungen sind mit Schwierigkeiten verbunden. Zum einen können sie konstativ verstanden werden, zum anderen kann ein und dieselbe Wendung sowohl explizit performativ als auch deskriptiv aussehen.50 Daher versucht Austin Tests anzugeben, mit deren Hilfe entschieden werden soll, auf welche Weise die Äußerung im Einzelfall gebraucht wird:
1. Kann man sinnvoll fragen: „Tut er es wirklich?“
2. Kann man die Handlung auch vollziehen, ohne etwas zu sagen?
3. Kann vor dem fraglichen Verb ein Wendung wie „absichtlich“ oder „ich bin bereit“ eingesetzt werden?
4. Kann die Äußerung im eigentlichen Sinne falsch sein?51
Aber diese Tests führen nicht in allen Fällen zu einer befriedigen Unterscheidung von Konstativen und Performativen.
Auch der Versuch, ein Kriterium für performative Äußerungen mittels bestimmter Wörter - also durch einen Übergang aufs Vokabular - zu finden, scheitert. Da performative Äußerungen sowohl ohne das entscheidende Wort zustande kommen können, als auch dieses Wort nicht-performativ verwendet werden kann52, ist dieses Kriterium für eine Abgrenzung von den Konstativen nicht hilfreich. Austin räumt daher ein, dass eine Äußerung trotz ihrer performativen Züge in bestimmten Situationen zugleich wahr gemeint sein kann. Insbesondere bei performativen Verben wie „feststellen“ und „behaupten“ ist das Kriterium wahr/falsch relevant, unabhängig davon, ob man mit der Äußerung die Handlung des Behauptens oder des Feststellens vollzieht.53 Mit dieser Erkenntnis beginnt Austin seine bisherigen
Ergebnisse zu überdenken und „die Frage ganz neu anzugehen“ (Austin 2002, S. 110). Da alle seine Versuche, die Performative durch eine klare Definition von den Konstativen abzugrenzen, scheitern, gibt er die ursprüngliche Unterscheidung auf und betrachtet statt dessen Konstative und Performative als verschiedene Vertreter der Familie der Sprechakte.54 Es werden also mit allen Äußerungen Sprechakte vollzogen, nicht nur mit denjenigen, die Austin als Performative bezeichnet. Somit können alle Äußerungen auf eine bestimmte Art als performative Äußerungen betrachtet werden.55
3.2 Teilakte eines Sprechaktes nach Austin und Searle
Es ist nach Austin immer der „gesamte Sprechakt in der gesamten Redesituation“ (Austin 2002, S. 166), um dessen Klärung sich bemüht werden sollte. Wie sieht nun aber ein Sprechakt aus? Was tun wir alles, wenn wir sprechen? Austin unterscheidet drei verschiedene Ebenen, in denen das Äußern sprachlicher Zeichen eine Handlung bedeuten kann, also drei gleichzeitig ablaufende Arten von Akten56, die bei einem Sprechakt vollzogen werden (können): Lokution, Illokution und Perlokution.
3.2.1 Lokutionärer Sprechakt
Mit der Lokution wird die Handlung des Etwas-Sagens, also das Hervorbringen einer Äußerung, bezeichnet. Sie umfasst drei verschiedene Handlungen, die simultan ausgeführt werden und daher verschiedene Aspekte ein und derselben Handlung darstellen57:
- phonetischer Akt: das Äußern gewisser Geräusche (=Phon)
- phatischer Akt: das Äußern gewisser Wörter, die zu einem bestimmten Vokabular und zu einer bestimmten Grammatik gehören (=Phem)
- rhetischer Akt: das Benutzen des Phem oder seiner Bestandteile auf eine Weise, die genau festlegt, wovon gesprochen wird [reference] und was darüber gesagt wird [sense], also die Bedeutung (=Rhem).58
Searles Sprechakttheorie kann als eine systematischere und teilweise auch striktere Formulierung von Austins Gedanken aufgefasst werden.59 So werden der phonetische und phatische Akt zum Äußerungsakt (=Äußerung) zusammengefasst und der rhetische Akt als propositionaler Akt (=die mit der Äußerung verbundene lokutionäre Bedeutung) präzisiert.60 Searle unterteilt den lokutionären Akt also in zwei Teilakte und geht damit von insgesamt vier Teilakten aus, die unter dem Oberbegriff des Sprechaktes zusammengefasst werden. Im Vollzug von Äußerungsakten werden vom Sprecher Wörter (Morpheme, Sätze) geäußert. Die Funktion des propositionalen Aktes besteht im Herausgreifen bzw. Identifizieren eines einzelnen Gegenstandes (Referenz),über den dann etwas ausgesagt, eine Frage gestellt wird usw. (Prädikation). Für die erfolgreiche Referenz muss es zum einen einen Gegenstand geben, den der Sprecher identifizieren kann und der geäußerte Ausdruck muss für die Identifikation dieses Gegenstandes hinreichend sein.61 Zum anderen muss der Zuhörer in der Lage sein, den Gegenstand durch den geäußerten Ausdruck zu identifizieren, d.h. der Hörer muss sich im Klaren darüber sein, worüber genau gesprochen wird.62 Mit Hilfe der Prädikation wird dem herausgegriffenen Gegenstand eine Eigenschaft zugeschrieben.63
Das folgende konstruierte Beispiel soll der Verdeutlichung dienen:
S1: Kannst du mir einen Kaffee mitmachen?
S2: Es gibt aber keine Milch mehr.
S1: Macht nichts.
In jedem der drei Gesprächsbeiträge habe die Sprecher bestimmte Laute produziert, die sich zu Wörtern formieren. Diese Wörter gehören zum Vokabular der deutschen Sprache und sind nach den Regeln der deutschen Grammatik zu größeren Einheiten verbunden. Darüber hinaus referieren die Sprecher jeweils auf ein Bezugsobjekt, über das sie etwas aussagen. In der ersten Äußerung ist S2 das Referenzobjekt und Kaffee machen, im Sinne von kochen die Prädikation. In der zweiten Äußerung wird über die Milch gesprochen, die nicht vorhanden ist. Und im dritten Fall wird der Umstand, das es keine Milch mehr gibt, als nicht problematisch spezifiziert.
3.2.2 Illokutionärer Sprechakt
Mit dem lokutionären Akt wird ein Sprecher im allgemeinen auch eine weitere Handlung vollziehen, die Illokution (bzw. den illokutionären Akt). Diese Handlung wird vollzogen, indem ein Sprecher etwas sagt.64 Austin unterscheidet also explizit zwischen der illokutionären Rolle (oder Funktion/Kraft) einer Äußerung und ihrer Bedeutung.65 Der Bedeutung der geäußerten Proposition wird im Vollzug illokutionärer Akte vom Sprecher eine bestimmte Funktion zugewiesen (z.B. Behaupten, Fragen, Befehlen, Versprechen usw.)66. Die Illokution zeigt also an, wie die Proposition aufgefasst werden soll, als was sie zu verstehen ist. Da dieser Akt im Zentrum des Interesses steht, wird der Begriff „Sprechakt“ vielfach nur für diesen Teilakt gebraucht.67 In unserem Beispiel handelt es sich in der ersten Äußerung um den illokutionären Akt des Bittens. Im zweiten Fall hingegen um eine Feststellung. Und die dritte Äußerung kann aufgefasst werden als eine Beurteilung.
Verschiedene illokutionäre Akte können den gleichen (propositionalen) Inhalt haben, so dass der Begriff der Prädikation gebraucht wird, um zwischen der illokutionären Rolle (Funktion) und dem propositionalen Gehalt (Inhalt) eines Ausdrucks unterscheiden zu können.68 Den Unterschied zwischen der Lokution und der Illokution verdeutlicht Searle folgendermaßen: „Die Laute und Zeichen, die zum Vollzog eines illokutionären Aktes verwendet werden, haben Bedeutung, und der, der sie verwendet, meint etwas mit ihnen“ (Searle 1983, S. 72). Searle unterscheidet also zwischen der Bedeutung des Gesagten (Lokution) und dem mit der Äußerung Gemeinten (Illokution), macht aber zugleich deutlich, dass „das, was jemand meint, wenn er einen Satz äußert, mehr als bloß zufällig auf das bezogen ist, was der Satz in der jeweiligen Sprache bedeutet“ (Searle 1983, S. 72). Ein illokutionärer Akt umfasst daher sowohl intentionale, als auch konventionelle Aspekte.69 Mit dem Vollzug eines illokutionären Aktes möchte der Sprecher beim Hörer eine bestimmte Wirkung dadurch erzeugen, dass dieser die hinter der Wirkung stehende Absicht erkennt (intentionaler Aspekt). Die Illokution dient somit als Mittel, die Absicht des Sprechers für den Hörer erkennbar zu machen. Der konventionale Aspekt bezieht sich auf das Erkennen der beabsichtigten Wirkung durch die Verknüpfung mit Regeln. Der Hörer kann die Intention nur erkennen, weil die Regeln die vom Sprecher geäußerten Ausdrücke konstituieren, also den Ausdruck mit dem Hervorbringen der intendierten Wirkung verknüpfen.70 Illokutionäre Akte sind keine Folge oder Wirkung der Lokution, sondern konventionell mit diesen verknüpft.71 Nach Austin sind mit dem Vollzug illokutionärer Akte drei verschiedene Effekte verbunden. Zum einen bewirken illokutionäre Akte das Verständnis der Bedeutung und Rolle der Äußerung. Zum anderen sind sie wirksam, in dem Sinne, dass sie Folgen haben und fordern kraft Konvention zu einer Reaktion auf.72
3.2.3 Perlokutionärer Sprechakt
Ein Sprecher verfolgt in der Regel mit einer Äußerung eine bestimmte kommunikative Absicht. Er möchte beim Hörer bestimmte Wirkungen auf dessen Gedanken, Gefühle und Handlungen hervorrufen. Dadurch, dass er bestimmte Worte äußert und die Äußerung mit einer bestimmten illokutionären Funktion versieht, vollzieht der Sprecher einen perlokutionären Akt, der beim Hörer einen perlokutionären Effekt auslösen soll. Dieser perlokutionäre Effekt muss allerdings von den Folgewirkungen und Effekten des illokutionären Aktes unterschieden werden.73
In der ersten Äußerung versucht S1 seinen Gesprächspartner davon zu überzeugen, dass dieser ihm einen Kaffee kocht. In der zweiten Äußerung kann es entweder sein, dass er S1 davon überzeugen will, dass er (S2) keinen Kaffee zu kochen braucht, da es keine Milch mehr gibt, oder aber, dass er S1 darauf vorbereiten wollte, dass dieser seinen Kaffee ohne Milch trinken muss.
Wie genau der perlokutionäre Akt zu definieren ist, lässt Austin offen: „Diesen Gedanken wollen wir einstweilen noch nicht präzisieren.“(Austin 2002, S. 119) Allerdings hält er fest, dass mit perlokutionären Akten perlokutionäre Ziele erreicht (z.B. überzeugen, überreden) oder perlokutionäre Nachspiele (z.B. überraschen, aufregen, demütigen) erzeugt werden.74 Perlokutionäre Effekte sind keine konventionalen Wirkungen75, sondern die vom Sprecher intendierten Wirkungen der Äußerung. Um die beabsichtigte Wirkung nun zu erreichen, stehen dem Sprecher verschiedene Mittel zur Verfügung. Er kann zwischen verschiedenen illokutionären Funktionen wählen, um seiner Absicht Ausdruck zu verleihen. Damit scheint der perlokutionäre Effekt eine Folge des illokutionären Aktes zu sein.76 Jedoch ist der illokutionäre Akt nicht die Ursache des perlokutionären Effektes, sondern er dient dem Anzeigen (Verständnissicherung) der Sprecherintention. Der illokutionäre Effekt besteht dann - im Unterschied zum perlokutionären Effekt - nicht in einer Überzeugung oder einer Reaktion, sondern in dem Verstehen des vom Sprecher Beabsichtigten (Gemeinten).77 Und der perlokutionäre Effekt ist der Effekt, der sich beim Hörer einstellt, wenn er verstanden hat, was der Sprecher meint. Da aber nicht sicher gestellt werden kann, dass der Hörer auch genau das Gemeinte versteht, sind nicht alle perlokutionären Effekte vom Sprecher intendiert.78 So gesehen, muss von zwei Sprecherintentionen ausgegangen werden. Zum einen will der Sprecher beim Hörer eine bestimmte Wirkung (perlokutionärer Effekt) erzielen. Dies geschieht im Vollzug des perlokutionären Aktes. Zum anderen möchte er, dass der Hörer seine Absicht versteht (illokutionärer Effekt).79 Er versieht also die Lokution im Vollzug des illokutionären Aktes mit einer illokutionären Funktion, um so das Verständnis des Gemeinten, also der beabsichtigten Perlokution, sicherzustellen. Perlokutionäre Effekte sind im Unterschied zu den illokutionären nicht Ergebnisse, sondern Folgen des entsprechenden Aktes. Sie unterscheiden sich somit hinsichtlich des Zeitpunkts ihres Eintritts von illokutionären Effekten.80 Auch wenn die Unterscheidung zwischen der illokutionären Rolle und ihrer (tatsächlichen oder beabsichtigten) perlokutionären Wirkung für die Bedeutung von Äußerungen eine entscheidende Rolle spielt, wurde sie häufig übersehen oder verwischt.81
3.3 Sprechaktregeln
Searle war der Ansicht, dass die von Austin entwickelten Gelingensbedingungen nicht nur zeigen, auf welche Arten ein Sprechakt82 glücken oder verunglücken kann (siehe Arten von Unglücksfällen in 3.1.), sondern dass sie darüber hinaus die illokutionäre Rolle einer Äußerung konstituieren. Demzufolge sind diese Bedingungen konstitutive Regeln83 für die illokutionären Akte, und einen solchen Akt zu vollziehen heißt, bestimmte konventionelle Regeln zu befolgen. Hieraus entwickelte Searle eine Bedingungs-Klassifikation bestehend aus vier Grundkategorien: (1) propositionaler Inhalt, (2) Einleitungsbedingung, (3) Aufrichtigkeitsbedingung und (4) wesentliche Bedingung.84 Für das Zustandekommen und Glücken von Illokutionen und damit von Sprechakten müssen spezifische Bedingungen erfüllt sein. Damit Sprecher erfolgreich sprachlich handeln können, müssen sie sich an bestimmte Regeln halten.85
(1) Die Bedingung des propositionalen Inhalts betrifft das, worüber im Sprechakt gesprochen wird, also der Kern der Äußerung, der verbleibt, wenn die illokutionäre Rolle abgezogen wird.86
(2) Damit die Einleitungsbedingung erfüllt ist, muss die Person, die den betreffenden Akt vollzieht, dazu berechtigt sein. Auch die Angemessenheit der Situation an den illokutionären Akt einer Äußerung kann in gewissen Fällen eine notwendige Bedingung sein.87 Mit dieser Regel werden die Zustandsannahmen des Sprechers und damit allgemeine Handlungsregeln thematisiert.88
(3) Die Aufrichtigkeitsbedingung besagt, dass der entsprechende Akt in aufrichtiger Weise vollzogen werden muss, damit es nicht zu einem Missbrauch im Austinischen Sinne kommt.89 Der Sprecher muss die für diesen Sprechakt notwendige Absicht haben.
(4) Die wesentliche Bedingung definiert den vollzogenen Akt als einen (illokutionären) Akt, den der Sprecher in der Absicht vollzogen hat, dass seine Äußerung als ein solcher Akt angesehen wird und dass der Adressat seine Intention erkennt.90 Der Sprecher ist durch den illokutionären Akt, den er mit seiner Äußerung vollzogen hat, zu bestimmten Überzeugungen oder Intentionen , d.h. zu angemessenem Verhalten, verpflichtet.91
3.4 Signalisierung von Illokutionen
Searle unterscheidet in der syntaktischen Struktur eines Satzes zwei nicht zwingend getrennte Elemente, den propositionalen Indikator und den Indikator der illokutionären Rolle. Mit dem Illokutionsindikator wird angezeigt, wie die Proposition aufzufassen ist, also welche illokutionäre Funktion der Sprecher der Äußerung zukommen lässt.92 Häufig wird die mit einer Äußerung ausgedrückte Illokution bzw. der angestrebte perlokutionäre Effekt nicht aus der sprachlichen Form selber klar, da die kommunikativen Funktionen von Äußerungen den sprachlichen Ausdrücken nicht konventionell zugeordnet sind. Allerdings ist das Verhältnis von Illokutionen und Perlokutionen zu sprachlichen Ausdrücken auch nicht zufällig oder beliebig.93
Faktoren der Situation können für das Zustandekommen einer Illokution und einer Perlokution von Bedeutung sein. Erst in der konkreten Situation können die illokutionären/perlokutionären Aspekte einer Äußerung eindeutig erschlossen werden.94 Legen die Umstände der Äußerung die illokutionäre Lesart jedoch nicht hinreichend fest, können Sprecher bestimmte Indikatoren verwenden, um die illokutionäre Rolle der Äußerung zu indizieren. Formale Elemente können auf eine bestimmte illokutionäre Rolle hinweisen. Sie dienen damit als Mittel für das Anzeigen einer Illokution, nicht aber für den Vollzug derselben.95 In der Sprechakttheorie werden diese Mittel unter den sog. Illokutionsindikatoren zusammengefasst. Hierzu zählen u. a.:
- die Wortfolge, Satzarten (Das finite Verb steht im Deutschen entweder an erster, zweiter oder letzter Stelle.),
- paraverbale Merkmale, z.B. Prosodie und Interpunktion,
- der Modus des Hauptverbs,
- Partikel wie bitte, hoffentlich, gef ä lligst, wenn … doch,
- die performativen Verben, in explizit performativer Verwendung.96
Die Indizierung einer Illokution erhöht zwar die „Chancen für den Erfolg eines illokutionären Aktes“ (E. Rolf 1997, S. 193), allerdings müssen darüber hinaus die zentralen Bedingungen für den Vollzug des illokutionären Aktes erfüllt sein. Indikatoren sind also nicht die Mittel, mit denen eine bestimmte Illokution vollzogen wird. Sie zeigen vielmehr bestimmte Faktoren (z.B. kommunikative Intention des Sprechers) an, die für das Zustandekommen einer bestimmten Illokution „verantwortlich“ sind. Damit zeigt der Indikator die Sprecher-Intention an, auf die eine Äußerung zurückgeführt werden muss, um verstanden werden zu können.97
[...]
1 vgl. Hofmann 1993, S. 273
2 vgl. Bellermann 2006, S. 26
3 vgl. Metzeltin 2007, S. 13 f.
4 vgl. Wahrig 2001, S. 997
5 vgl. Mulzer 2006, S. 85
6 vgl. Langenmayr 1997, S. 545
7 vgl. Dietrich 2007, S. 209
8 vgl. Dietrich 2007, S. 217
9 vgl. Langenmayr 1997, S. 547
10 vgl. Langenmayr 1997, S. 548 ff.
11 vgl. Busse 2009, S. 31
12 vgl. Busse 2009, S. 33
13 vgl. Busse 2009, S. 35
14 vgl. Busse 2009, S. 41
15 vgl. Busse 2009, S. 42 f.
16 vgl. Busse 2009, S. 49
17 vgl. Linke/Nussbaumer/Portmann 2004, S. 176
18 vgl. Busse 2009, S. 61
19 vgl. Searle 1983, S. 32 ff.
20 vgl. Busse 2009, S. 67
21 vgl. von Stechow/Schepping 1988, S. 143
22 vgl. Schwarz 2008, S. 59
23 vgl. Schwarz/Chur 2004, S. 24 ff.
24 vgl. Schwarz 2008, S. 61
25 vgl. Meibauer 2007, S. 170
26 vgl. Meibauer 2007, S. 171
27 vgl. Mulzer 2006, S. 18
28 vgl. Busse 1991, S. 4
29 vgl. Heuft 2004, S. 325
30 vgl. Heuft 2004, S. 84 ff..
31 vgl. Heuft 2004, S. 90
32 vgl. Huang 2009, S. 917
33 vgl. Searle 1983, S. 29
34 vgl. Lyons 1983, S. 330
35 vgl. Huang 2009, S. 918
36 vgl. Cummings 2010, S. 453
37 vgl. Lyons 1983, S. 332
38 vgl. Levinson 2000, S. 249.
39 vgl. Austin 2002, S. 26
40 engl. to perform: vollziehen
41 vgl. Austin 2002, S. 28
42 vgl. Austin 2002, S. 31
43 vgl. Lyons 1983, S. 331
44 vgl. Austin 2002, S. 37
45 vgl. Austin 2002, S. 38 ff.
46 vgl. Levinson 2000, S. 250
47 vgl. Austin 2002, S. 70
48 vgl. Austin 2002, S. 75 ff.
49 vgl. Austin 2002, S. 89 ff.
50 vgl. Austin 2002, S. 97
51 vgl. Austin 2002, S. 99 f.
52 vgl. Austin 2002, S. 80
53 vgl. Austin 2002, S. 108 ff.
54 vgl. Levinson 2000, S. 255
55 vgl. Cummings 2010, S. 455
56 vgl. Levinson 2000, S. 258
57 vgl. Harras 2004, S. 129
58 vgl. Austin 2002, S. 110 ff.
59 vgl. Levinson 2000, S. 259
60 vgl. Wagner 2001, S. 89
61 vgl. Searle 1983, S. 128 f.
62 vgl. Searle 1983, S. 133
63 vgl. Searle 1983, S. 157
64 vgl. Austin 2002, S. 116 f.
65 vgl. Austin 2002, S. 118
66 vgl. Searle 1983, S. 39 ff.
67 vgl. Ernst 2002, S. 96
68 vgl. Searle 1983, S. 188 f.
69 vgl. Searle 1983, S. 72
70 vgl. Searle 1983, S. 72
71 vgl. Harras 2004, S. 136
72 vgl. Austin 2002, S. 134
73 vgl. Austin 2002, S. 118 ff.
74 vgl. Austin 2002, S. 134 f.
75 vgl. Harras 2004, S. 135
76 vgl. Staffeldt 2007, S. 30
77 vgl. Searle 1983, S. 74 f.
78 vgl. Clark/Bly 1995, S. 383
79 vgl. Harras 2004, S. 138
80 vgl. Staffeldt 2007, S. 31
81 vgl. Lyons 1983, S. 335
82 vgl. Huang 2009, S. 920
83 Searle unterscheidet zwischen regulativen Regeln, die bereits bestehende Aktivitäten und Verhaltensformen regeln und kontrollieren (z.B.Verkehrsregeln), und konstitutiven Regeln, die die Aktivität/Verhaltensform selber erzeugen oder prägen (z.B. Spielregeln). (vgl. Searle 1983, S. 54 ff.)
84 vgl. Huang 2009, S. 921
85 vgl. Linke/Nussbaumer/Portmann 2004, S. 213
86 vgl. Huang 2009, S. 921
87 vgl. Lyons 1983, S. 338
88 vgl. Harras 2004, S. 218
89 vgl. Lyons 1983, S. 338
90 vgl. Huang 2009, S. 921
91 vgl. Lyons 1983, S. 339
92 vgl. Searle 1983, S. 49 f.
93 vgl. Linke/Nussbaumer/Portmann 2004, S. 215.
94 vgl. Linke/Nussbaumer/Portmann 2004, S. 216.
95 vgl. E. Rolf 1997, S. 190
96 vgl. Searle 1983, S. 49 f.
97 vgl. E. Rolf 1997, S. 195
- Arbeit zitieren
- Dipl.-Kauffrau Katja Schulz (Autor:in), 2010, Sprechaktverstehen - Eine theorieorientierte Studie zur Rolle des Hörers im Kommunikationsprozess, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/159215
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