Kulturspezifische Pflege, kultursensible Pflege, transkulturelle Pflege und interkulturelle Pflege sind vielfältig gebrauchte Begriffe in der Pflegeliteratur. Nicht selten stellt sich die Begegnung zwischen Menschen mit unterschiedlichem kulturellen Hintergrund im beruflichen Pflegehandeln als Herausforderung dar. Dabei gehen diese Herausforderungen in vielen Situationen über reine Verständigungsschwierigkeiten aufgrund der sprachlichen Unterschiede hinaus. Vielmehr verlangt eine echte Begegnung das wechselseitige Verstehen: Hierfür erscheint kulturelles Bewusstsein und Wissen unerlässlich. Zielke-Nadkarni (2003 a, S. 15) drückt dies so aus: „Die Pflege im interkulturellen Bereich ist bestrebt, den Menschen anderer Kultur – auf den auch die Kulturanthropologie ihren Begriff des ‚Fremden’ bezieht – bei der Begegnung innerhalb ihres Arbeitsfeldes zu verstehen und dieses Verstehen in Pflegehandlungen wirksam werden zu lassen“.
Die bewusste Integration und Ausrichtung beruflichen Pflegehandelns auf kulturelle Aspekte erscheint in jüngerer Zeit immer häufiger als „Marktfaktor“ für Einrichtungen des Gesundheitswesens und wird zunehmend zum Qualitätsmerkmal in einem veränderten soziodemographischen Kontext. Dennoch erscheint das, was unter Kultur und kultureller Prägung zu verstehen ist, diffus. Dies wird u.a. deutlich in der mangelnden Konturierung und scheinbaren Beliebigkeit der Begriffe, mit denen kulturelle Aspekte belegt werden. Darüber hinaus wird auch die „eigenkulturelle und damit oft ethnozentrische Orientierung“ der deutschen Pflege beschrieben (Zielke-Nadkani 2003 a, S. 21), die aus einer mangelnden Bewusstmachung der eigenkulturellen Perspektive resultiert und verhindert, dass der Umgang mit pflegebedürftigen Menschen anderer Kulturen der eigenen Gesellschaft hinterfragt und aus einer neuen Perspektive neu gestaltet wird (vgl. Zielke-Nadkarni 2003 a, S. 21).
Diese Arbeit setzt sich mit empirischen Befunden zum Thema "Pflege und Kultur" auseinander. Zentrale Fragestellungen sind dabei: Mit welchen Themen und aus welcher Perspektive setzen sich pflegewissenschaftliche Studien im deutschsprachigen Raum auseinander? Welches Verständnis von Kultur wird diesen Untersuchungen zugrunde gelegt? Welche Forschungsmethoden kommen zum Einsatz? Inwiefern lassen sich aus den Ergebnissen der Studien Handlungsempfehlungen für eine Integration kultureller Aspekte in den pflegerischen Alltag ableiten?
Inhalt
Einleitung
1. Literaturrecherche
2. Analysekriterien und wissenschaftlicher Diskurs
3. Analyseergebnisse
3.1 Fragestellungen und Methodik
3.2 Kulturverständnis
3.3 Bezug der Ergebnisse zur Pflegepraxis
4. Fazit
4.1 Zusammenfassende Betrachtung der Studienanalyse
4.2 Forschungsdesiderata
4.3 Fazit der Autoren
Literatur
Anlagen: Studienanalyseraster und Analyse der Einzelstudien
a) Analysekriterien kulturbezogener pflegewissenschaftlicher Studien
b) Studienanalyse: Beyer, M. (2003)
c) Studienanalyse: Geiger (2000)
d) Studienanalyse: Kutschke (2001)
e) Studienanalyse: Richter et al. (1999)
f) Studienanalyse: Schilder, M. (1998)
g) Studienanalyse: Schnepp, W. et al. (2003)
h) Studienanalyse: Zielke-Nadkarni (1999)
i) Studienanalyse: Zielke-Nadkarni (2004)
- Citar trabajo
- Roland Brühe (Autor), Annette Lauber (Autor), 2007, Kultur im Spiegel empirischer Pflegeforschung, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/158501
-
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X. -
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X. -
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X. -
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X. -
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X. -
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X. -
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X. -
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X. -
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X. -
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X. -
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X. -
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X.