Wie aktuell ist Piaget? Mit dieser Fragestellung befasst sich das Seminar aus dem Bereich der Entwicklungspsychologie, das im Wintersemester 2009/2010 an der Leuphana-Universität angeboten wurde. Forschungsgruppen zu Fördermaßnahmen, die sich auf die schulische Leistungsentwicklung von Kindern und Jugendlichen beziehen, ziehen ihre Erkenntnisse aus unterschiedlichen Ansätzen psychologischer Fachwissenschaften. Einerseits dienen kognitionspsychologische Theorien als Grundlage und Ausgangspunkt lernfördernder Trainingsprogramme, andererseits dringen die konstruktivistischen Ansätze Piagets seitens der Entwicklungspsychologie in schulische Förderprogramme ein. Mithilfe des Seminars soll nicht nur die vertiefende Auseinandersetzung mit diesen beiden elementaren Forschungsgebieten der Psychologie erzielt werden, auch die Differenzierung und die damit verbundene Verortung der beiden Ansätze soll erlangt werden. Auf dieser Grundlage kann untersucht werden, welche Bedeutung die Ansätze Piagets in der heutigen Lernforschung haben.
Heute, fast ein Jahrhundert später beschäftigen uns die von Piaget aufgegriffenen Fragestellungen mehr denn je. Wie denkt das Kind? Auf welche Weise wird das Sprechen erlernt? Welches sind die sprachlichen Funktionen von Kindern? Piaget, der unter anderem auch Studien an seinen eigenen Kindern durchgeführt hat, befasste sich intensiv mit der Intelligenz- und Verhaltensforschung. Er zählt zu den Entwicklern und Vertretern des Konstruktivismus, der mit seinen Thesen den Behaviourismus in seinen Grundfesten erschütterte. Die Sprachentwicklung wird seither immer weiter erforscht. Unterschiedliche Fachdisziplinen beschäftigen sich heute eingehend damit, wie beispielsweise die Soziolinguistik, die Entwicklungspsy-chologie oder auch der Literaturdidaktik.
Inhalt
1 Einleitung
2 Die phonologische Informationsverarbeitung
2.1 Phonologische Verarbeitung im Gedächtnis
2.2 Die Komponenten des Gedächtnismodells im Einzelnen
2.2.1 Die phonologische Schleife
2.2.2 Der Räumlich-visuelle Notizblock
2.2.3 Der Episodische Puffer
2.2.4 Die zentrale Exekutive
2.3 Phonologische Informationsverarbeitung bei der Lautzuordnung und -synthese
3 Bewusstheit und phonologische Bewusstheit
3.1 Definition der Bewusstheit
3.2 Phonologische Bewusstheit
4 Phonologische Bewusstheit im Zusammenhang mit Lese-Rechtsschreibprozessen
5 Diagnose und Trainingsmaßnahmen der phonologischen Bewusstheit
5.1 Diagnose der phonologischen Bewusstheit
5.2 Training der phonologischen Bewusstheit
5.3 Beispiele aus dem Trainingsprogramm „Hören, lauschen, lernen“
5.4 Anwendungsperspektive für den Beruf
6 Fazit
Literaturverzeichnis
- Quote paper
- Bettina Freude-Schlumbohm (Author), 2010, Definition und Training der phonologischen Bewusstheit, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/158208
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