Die von Manfred Schmider und Klaus Kleiser 1983 gegründete Tiefbaufirma „Flowtex“, mit Sitz in Ettlingen, konzentrierte sich mit dem Vertrieb von sogenannten „Horizontal-Bohrgeräten“, für das sie 1986 ein Patent erhielt. Mit diesen Bohrgeräten können unterirdische Bohrungen vorgenommen werden, um z.B. Kabel zu verlegen, ohne dabei die Oberfläche oder Straßen aufreißen zu müssen. Schmider gelang es, innerhalb weniger Jahre ein Imperium aufzubauen, zu dem neben einer Beteiligungsgesellschaft mit mehreren Tochterfirmen auch unabhängige Strohfirmen gehörten. Das Unternehmensgeflecht von Flowtex bestand aus 90 Unternehmen, die durch die Unterstützung von Banken und Leasingunternehmen finanziert wurden. Schmider und Kleiser kamen dann 1990 auf die Idee, den Unternehmenserfolg mit kriminellen Mitteln nachzubessern. Schmider kaufte nicht existierende Bohrgeräte, bei dem sich der Stückpreis zwischen 0,5 und 1 Millionen € belief, von Strohfirmen und gleichzeitig auch Tochterunternehmen KSK, um diese wiederum an Endkunden zu vermieten. Um diese Bohrgeräte finanzieren zu können, schloss Schmider Leasingverträge mit Banken und Leasingunternehmen ab. Die Einnahmen der Strohfirma KSK gingen als zusätzliche liquide Mittel bei der Firma Flowtex ein. Die Leasingraten wurden dadurch finanziert, dass immer wieder neue Verträge abgeschlossen wurden (siehe Abbildung 6). Schmider und Kleiser entwickelten ein klassisches Schneeballsystem: Flowtex kaufte Bohrgeräte von der KSK, die in Wirklichkeit nie existierten. Diese Geräte wurden von Banken und Leasingverträgen finanziert, um sie weitervermieten zu können. Dabei hat Schmider bei der Besichtigung der Bohrgeräte die Vertreter von Banken und Leasingunternehmen ausgetrickst. Schmider führte den Vertretern immer wieder dieselben Bohrgeräte vor, indem er diese von der einen zur nächsten Baustelle transportieren ließ. Um keinen Verdacht zu schöpfen, ließ Schmider und Kleiser bei jeder Besichtigung jedes Mal neue Typenschilder stanzen und Rechnungen fälschen. Von den 3142 Bohrgeräten, die von ahnungslosen Banken und Leasingunternehmen finanziert wurden, existierten tatsächlich nur 270
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Bilanzdelikte
- Definition
- Gesetzliche Regelungen
- Ursache/ Motive für Bilanzdelikte
- Kategorisierung/ Systematisierung von Bilanzdelikten
- Erfolgsneutrale Bilanzdelikte
- Unberechtigte Gruppenbildung
- Falschbenennung
- Unberechtigte Saldierung/Unterlassung notwendiger Saldierung
- Erfolgswirksame Bilanzdelikte
- Ausgewählte Bewertungsdelikte
- Ausgewählte Ansatzdelikte
- Umsatzrealisation
- Einstellen nicht vorhandener Posten in den Jahresabschluss
- Geschäfte mit nicht konsolidierten Unternehmen („Konzerngeschäfte“)
- Ausweis fingierter Umsätze (Scheingeschäfte)
- Erfolgsneutrale Bilanzdelikte
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Analyse von Bilanzdelikten. Ziel ist es, die Ursachen und Motive dieser Delikte zu untersuchen und eine Kategorisierung der verschiedenen Formen zu entwickeln. Dabei werden sowohl erfolgsneutrale als auch erfolgswirksame Bilanzdelikte betrachtet.
- Definition und rechtliche Rahmenbedingungen von Bilanzdelikten
- Motive und Ursachen für Bilanzdelikte
- Kategorisierung von Bilanzdelikten nach Erfolgsneutralität und Erfolgswirksamkeit
- Analyse ausgewählter Bilanzdelikte mit Praxisbeispielen
- Bilanzanalytische Maßnahmen zur Erkennung von Bilanzdelikten
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die die Relevanz des Themas Bilanzdelikte beleuchtet und die Zielsetzung der Arbeit darlegt. Im Anschluss werden die Bilanzdelikte definiert und die gesetzlichen Regelungen erläutert. Außerdem werden die Ursachen und Motive für Bilanzdelikte analysiert. Das dritte Kapitel widmet sich der Kategorisierung von Bilanzdelikten. Dabei werden sowohl erfolgsneutrale als auch erfolgswirksame Bilanzdelikte betrachtet. Das vierte Kapitel bietet ein Fazit der Arbeit und fasst die wichtigsten Erkenntnisse zusammen.
Schlüsselwörter
Bilanzdelikte, Bilanzmanipulation, Finanzkriminalität, Jahresabschluss, Bilanzanalyse, Erfolgsneutralität, Erfolgswirksamkeit, Praxisbeispiele, Kategorisierung, Motive, Ursachen.
- Citation du texte
- Meshut Elmas (Auteur), 2010, Analyse der Ursache ausgewählter Bilanzdelikte, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/158199
-
Téléchargez vos propres textes! Gagnez de l'argent et un iPhone X. -
Téléchargez vos propres textes! Gagnez de l'argent et un iPhone X. -
Téléchargez vos propres textes! Gagnez de l'argent et un iPhone X. -
Téléchargez vos propres textes! Gagnez de l'argent et un iPhone X. -
Téléchargez vos propres textes! Gagnez de l'argent et un iPhone X. -
Téléchargez vos propres textes! Gagnez de l'argent et un iPhone X. -
Téléchargez vos propres textes! Gagnez de l'argent et un iPhone X. -
Téléchargez vos propres textes! Gagnez de l'argent et un iPhone X. -
Téléchargez vos propres textes! Gagnez de l'argent et un iPhone X. -
Téléchargez vos propres textes! Gagnez de l'argent et un iPhone X. -
Téléchargez vos propres textes! Gagnez de l'argent et un iPhone X. -
Téléchargez vos propres textes! Gagnez de l'argent et un iPhone X. -
Téléchargez vos propres textes! Gagnez de l'argent et un iPhone X. -
Téléchargez vos propres textes! Gagnez de l'argent et un iPhone X. -
Téléchargez vos propres textes! Gagnez de l'argent et un iPhone X.