Nicht erst seit den Olympischen Spielen 2008 in Peking ist China als Land der Superlative bekannt. Das bevölkerungsreichste Land der Erde ist der flächengrößte Staat in Ostasien und spielt weltweit auch eine wirtschaftlich sehr bedeutende Rolle. Dabei sind die enormen Wachstumsraten auf vielen Gebieten auch mit entsprechend großen Problemen und Herausforderungen verbunden, welche schnell auch globale Auswirkungen haben.
In der nachfolgenden Arbeit soll Chinas Ressource "Wasser" und der Umgang damit näher beleuchtet werden.
Inhalt
1 Einleitung
2 Wassermanagement und Wasserbelastung
2.1 Situation
2.2 Der Jangtse
2.3 Peking und die Olympischen Spiele
3 Fazit
Literatur
1 Einleitung
Nicht erst seit den Olympischen Spielen 2008 in Peking ist China als Land der Superlative bekannt. Das bevölkerungsreichste Land der Erde ist der flächengrößte Staat in Ostasien und spielt weltweit auch eine wirtschaftlich sehr bedeutende Rolle. Dabei sind die enormen Wachstumsraten auf vielen Gebieten auch mit entsprechend großen Problemen und Herausforderungen verbunden, welche schnell auch globale Auswirkungen haben. In der nachfolgenden Arbeit soll Chinas Ressource „Wasser“ und der Umgang damit näher beleuchtet werden.
2 Wassermanagement und Wasserbelastung
Wie überall auf der Erde, ist auch in China für die Menschen der Zugang zu sauberem Trinkwasser besonders wichtig. Zunächst sollen anhand von ausgewähltem Kartenmaterial die Verfügbarkeit von Wasser, die Bevölkerungsverteilung und die daraus resultierenden Probleme aufgezeigt werden.
2.1 Situation
China gehört zu den Niederschlagsreichsten Ländern der Erde. Auf dem Territorium der Volksrepublik (VR) gibt es die viertgrößten erneuerbaren Wasserressourcen weltweit. Gleichzeitig ist China jedoch auch eines der trockensten Länder der Welt (KLEINING, 2008). Dieser extreme Gegensatz lässt sich durch die Verteilung der Niederschläge und die Verläufe der Flüsse erklären: Nördliche Landesteile sind semi-aride Zonen, zudem gab es zuletzt eine zehnjährige Trockenperiode, wodurch die Desertifikation zunahm. Hier werden 70-75% des Bedarfs dem Grundwasser entnommen, wodurch in 30 Jahren die Grundwasserreserven Nordchinas aufgebracht sein werden (KLEINING, 2008).
Im Gegensatz dazu stehen die Gebiete südlich des Jangtse. Sie machen zwar nur ein Drittel der Landesfläche aus, haben aber 80% des Wasseraufkommens. Dieser Überfluss zeigt sich auch in den regelmäßigen Flutkatastrophen, welche in den letzten 100 Jahren ca. 3 Mio. Menschen das Leben kosteten. Wie später noch in Kapitel 2.2 beschrieben, war dies u.a. ein Argument für den Bau des Drei-Schluchten-Staudammes (SAUER, 1999; KLEINING, 2008).
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 1: Wasserverfügbarkeit in der VR China (LEEMING, 1993)
Abbildung 1 zeigt die Wasserverfügbarkeit, ausgedrückt in Millimetern. Der Niederschlag ist gegen die potentielle Evapo-Transpiration gesetzt, sodass eine größere Aussagekraft erreicht wird, als bei einer reinen Betrachtung der Niederschlagswerte. In den dunklen Flächen ist der Überschuss markiert, und es lässt sich leicht erkennen, dass etwa 3/5 Chinas in Bereichen mit Wasserdefizit liegt (LEEMING, 1993).
Vergleicht man nun diese Karte mit Karten der Bevölkerungsverteilung und Agrarnutzung (Abb. 2 & 3 auf der nachfolgenden Seite), so wird schnell klar, dass die Ressource „Wasser“ von enormer Bedeutung ist. Gerade im Osten und Nordosten des Landes liegen die großen Städte, die nicht nur sich selbst mit Trinkwasser, sondern auch das Umland mit Wasser für die Landwirtschaft versorgen müssen, um die Bevölkerung zu ernähren. Der intensivste Wasserverbrauch erfolgt also ausgerechnet dort, wo die natürliche Versorgung ohnehin kritisch ist.
Auch der vermeintliche Überfluss an Wasser in Südchina bedeutet keine Versorgungs- sicherheit. Durch Umweltverschmutzung in Folge der raschen Industrialisierung gibt es hier ebenso einen Mangel an Trinkwasser. So kippte beispielsweise im Mai 2007 der Tai-See, der drittgrößte Binnensee Chinas, um. Eine der wichtigsten Trinkwasserquellen für die Region um die Metropolen Shanghai und Nanjing war somit nicht mehr nutzbar. Zuvor hatte der Umweltaktivist Wu Lihong ermittelt, dass mehr als 3.000 Betriebe ihre Industrieabwässer in den See leiten (KLEINING, 2008).
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- Citation du texte
- Timmy Schwarz (Auteur), 2009, Wassermanagement und Wasserbelastung in China, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/158158
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