Unter der Rubrik „Leben“ titelte die Süddeutsche Zeitung am 16.3.2007: „Weg aus New York. Aber wohin? München ist zu bussibussi. Hamburg zu kühl, Köln zu schwul“.
Das ZEITmagazin Leben fragte sich: „Wo wird was gegoogelt?“ und druckte die Ergebnisse der einzelnen Städte als Deutschlandkarte ab. Der Plan zeigt, dass z. B. die Einwohner Osnabrücks im Internet am meisten nach Liebe, Freiheit und Sex suchten. Die Erfurter nach Drogen und die Münchner nach Karriere, Profit, Sport und Freude.
Die Redaktion gab für diese Untersuchung 64 Begriffe vor und auch wenn diese Studie nicht wirklich repräsentativ erscheint, so kann man die Liste von Städtevergleichen mit ihren Bewohnern ohne weiteres fortführen. Diese beiden Beispiele zeigen bereits die (öffentliche) Brisanz dieses Themas auf. Es geht um die Besonderheit einer Stadt, um ihr „unique selling proposition“.
Die Eigenlogik von Städten ist ein noch relativ junger und neuer Forschungsansatz aus der Stadtforschung. Es ist der Versuch sich von den bisherigen traditionellen Forschungsmethoden zu lösen, die Orte oftmals nur mit der Analyse von Gesellschaft verbinden oder allein Sozialforschung in Städten betreiben. In den Anfängen wurde oftmals der Kontrast zwischen Stadt und Land untersucht und seit Mitte der Achtzigerjahre des 20. Jahrhunderts lag die Aufmerksamkeit in der Stadtforschung überwiegend auf kleinräumigen Vergesellschaftungsprozessen – z. B. Milieus oder besondere Ortsteile innerhalb einer Stadt. Obwohl die Differenz im weltweiten Wettbewerb immer mehr an Bedeutung gewinnt, wird die globale Angleichung erst seit Mitte der 1990er Jahre viel umfassender erforscht. Die Idee der Eigenlogik der Städte ist es, soziale Phänomene als eigenständiges, die Stadt als Ganzes sehendes Gebilde zu verstehen und zu erklären und damit die Orte selbst zu analysieren – und sich damit von den anderen Methoden zu lösen. Für die vorliegende Hausarbeit werden zwei zentrale Fragen hinsichtlich des neues Ansatzes überprüft: Was sind die wesentlichen Aussagen des Forschungsansatzes und wie kann Eigenlogik empirisch ermittelt werden?
Das zentrale methodische Instrument des neuen Forschungsansatzes, der Städtevergleich, wird in der vorliegenden Hausarbeit verwendet und zwischen Berlin und München angewandt. Dies erfolgt unter Bezugnahme des bereits durchgeführten Konnex von Martina Löw in ihrem Buch „Soziologie der Städte“ (2008).
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Soziologische Begriffsdefinition von Stadt
- Theorie zur Eigenlogik von Städten in der Stadtforschung
- Einblicke in das Eigenlogikkonzept
- Die Differenzen zwischen Städten erkennen
- Städtevergleich
- Berlin
- München
- Konnex Berlin und München
- Literaturverzeichnis
- Internetquellenverzeichnis
- Abbildungsverzeichnis
- Eidesstattliche Versicherung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit analysiert den Forschungsansatz der „Eigenlogik von Städten“ und untersucht, wie dieser Ansatz empirisch angewendet werden kann. Die Arbeit konzentriert sich auf die Stadtforschung und die Frage, wie die Eigenart und Individualität von Städten erkannt und analysiert werden kann. Dabei werden die Städte Berlin und München als Fallbeispiele im Rahmen eines Städtevergleichs herangezogen.
- Die Eigenlogik von Städten als Forschungsansatz
- Empirische Ermittlung der Eigenlogik von Städten
- Städtevergleich als methodisches Instrument
- Analyse der Eigenlogik von Berlin und München
- Konnex zwischen Berlin und München
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Eigenlogik von Städten ein und stellt die Relevanz des Forschungsansatzes dar. Kapitel 2 definiert den soziologischen Begriff der Stadt und beleuchtet verschiedene Ansätze in der Stadtforschung. Kapitel 3 befasst sich mit der Theorie der Eigenlogik von Städten, erklärt das Konzept und zeigt die Notwendigkeit, die Stadt selbst als Forschungsobjekt zu betrachten. Kapitel 4 befasst sich mit dem Städtevergleich als methodischem Instrument und analysiert die Eigenlogik von Berlin und München.
Schlüsselwörter
Eigenlogik von Städten, Stadtforschung, Städtevergleich, Berlin, München, Soziales Phänomen, Stadt als Ganzes, Globalisierung, lokale Strukturen, Identität, Lebensgefühl, Stadtvergleich, empirische Ermittlung, methodisches Instrument, städtebauliche Entwicklungen.
- Citation du texte
- Timmy Ehegötz (Auteur), 2010, Die "Eigenlogik von Städten" erkennen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/157977
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