Bis heute, nach über 30 Jahren, ist der „Fall Moro“ weiterhin eines der dunkelsten historischen und politischen Geheimnisse des Nachkriegsitalien; Ein Anschlag auf den Staat, der zwar viele Narben, aber genau so viele offene Wunden, zum Teil geklärte, aber auch einige ungeklärte Fragen hinterlassen hat. Lange Zeit war die Realität, mit der die Öffentlichkeit gefüttert wurde, nur eine Fassade, hinter der man nur, falls man versuchte etwas tiefer zu graben, auf großes Schweigen gestoßen ist. Die Brigate rosse und ihre Ideologie waren in den Köpfen der Bevölkerung lange Zeit die einzigen Schuldigen. Die roten Terroristen, die Antwort auf die deutsche Rote Armee Fraktion, die den Sturz des kapitalistischen Staates als Ziel hatten, wurden zum perfekten Werkzeug begabter Hände, die versuchten, die Wahrheit zu vertuschen. Zum Teil bis heute.
Mit einigen dieser Fragen wird sich diese Arbeit auseinandersetzen um dem Leser einen Einblick hinter die vorhin erwähnte Fassade zu ermöglichen: Hätte man irgendwie die Entführung Moros verhindern können? Gab es irgendwelche Warnsignale, dass etwas passieren würde, die hätten ernster genommen werden müssen? Tat der italienische Staat alles Notwendige, um den sich ereigneten Epilog zu verhindern? Und eine der wichtigsten Fragen die man sich stellen muss, ist natürlich: Warum Aldo Moro? „Er schien derjenige zu sein, der in den schrecklichen Ereignissen, die seit ’69 vorgefallen sind, am wenigsten involviert war“ schrieb der italienische Schriftsteller Leonardo Sciascia bereits im Herbst 1978. Zusätzlich kann durchaus behauptet werden, dass zum Zeitpunkt der Entführung andere politische Persönlichkeiten sicher einflussreicher waren als Moro: Man denke da nur beispielsweise an Ministerpräsident Giulio Andreotti, Innenminister Francesco Cossiga oder die Vorsitzenden von Senat und Abgeordnetenkammer Amintore Fanfani und Pietro Ingrao, um beispielsweise einige zu nennen. Und doch entschieden sich die Terroristen für den Anschlag an dem ehemaligen Ministerpräsidenten und Professor an der Universität „La Sapienza“ in Rom , Moro. Vielleicht war aber der engagierte Christdemokrat doch wichtig, vielleicht für Manche gefährlich und entsprechend handelten auch einige seiner „Parteifreunde“ während seiner Entführung.
Inhalt
1. Einleitung
2. Aldo Moro
2.1. Die „Öffnung nach links“ und der „Historische Kompromiss“
3. Brigate rosse
4. Die Entführung
4.1. Der Hinterhalt
4.2. Das tödliche Kommando
5. Die Gefangenschaft und die Ermittlungen
5.1. Aldo Moro als „politischer Gefangener“ der Brigate rosse
5.2. Die ersten Briefe aus dem Volksgefängnis
5.3. Via Gradoli 96, der Duchessa-See und das gefälschte Kommuniqué
5.4. In Italien wird die Todesstrafe wieder eingeführt
5.5. Moro wird aufgegeben
6. Der Mord
7. Ermittlungen und neue Erkenntnisse nach dem Tod Moros
7.1. Verhaftungen
7.2. Warum Moro?
7.3. Vorzeichen
7.4. Ermittlungspannen oder gewollte Irreführungen?
7.4.1. Die Geheimdienste
7.4.2. Das organisierte Verbrechen
7.4.3. Das UCIGOS und das Volksgefängnis, das nicht gefunden werden sollte
7.4.4. Das rote Renault
7.4.5. Mailand, Via Monte Nevoso und das Memoriale von Moro
7.4.6. Propaganda 2 und Gladio
8. Epilog
9. Literaturverzeichnis
Der Mord an Aldo Moro
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