„Älteste Mutter Deutschlands: 64- Jährige bringt Baby zur Welt“ „Die Frau hatte sich eine, mit den Spermien ihres Mannes befruchtete, Eizelle einer jungen Frau im Ausland einsetzen lassen“ (Stuttgarter Zeitung 2007)
„Luiza (12) – Deutschlands jüngste Mutter“ „Eltern haben angeblich nichts gemerkt - wie ist das möglich?“ (Hamburger Abendblatt 2006)
Diese und ähnliche Schlagzeilen kursierten in den letzten Jahren immer wieder in der deutschen Presse. Die Öffentlichkeit befindet sich im heißen Diskurs über die ethische Vertretung solcher Extremschwangerschaften und spaltet sich in zwei Lager. Die einen entsetzen sich darüber „wenn Kinder, Kinder bekommen“, die anderen fordern Haftstrafen für zu alte Mütter.
Neben den Superlativen steht jedoch eine steigende Zahl junger und später Mütter, die weit weg vom Durchschnitt Kinder bekommen. Doch welche dieser Mütter sind die besseren? Um uns dieser provokativen Fragen anzunähern, haben wir einen Vergleich ausgewählter Aspekte von frühen und späten Müttern vorgenommen.
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung
2 Lebenssituation von Teenagern und Spätgebärenden
2.1 Eingrenzung / Definition
2.1.1 Teenageralter
2.1.2 Frühes und mittleres Erwachsenenalter
2.2 Entwicklungsstand
2.2.1 Biologischer Entwicklungsstand
2.2.1.1 Teenager
2.2.1.2 Frühes und mittleres Erwachsenenalter
2.2.2 Psychologisch
2.2.2.1 Teenager
2.2.2.2 Frühes und mittleres Erwachsenenalter
2.2.3 Grundbedürfnisse
2.2.3.1 Teenager
2.2.3.2 Frühes und mittleres Erwachsenenalter
2.3 Berufliche und wirtschaftliche Situation
2.3.1 Teenager
2.3.2 Frühes und mittleres Erwachsenenalter
2.4 Soziale Beziehungen
2.4.1 Teenager
2.4.2 Frühes und mittleres Erwachsenenalter
2.5 Familiengründung
2.5.1 Teenager
2.5.2 Frühes und mittleres Erwachsenenalter
3 Wie kommt es zur Schwangerschaft
3.1 Verhütung
3.1.1 Teenager
3.1.2 Spätgebärende
3.1.3 Vergleich
3.2 Wünsche / Ängste
3.2.1 Teenager
3.2.2 Spätgebärende
3.2.3 Vergleich
3.3 Einsatzmöglichkeiten der Sozialen Arbeit
3.3.1 Teenager
3.3.2 Spätgebärende
4 Schwangerschaft und Schwangerschaftsabbruch
4.1 Medizinische Sichtweise
4.2 Definition Schwangerschaftsabbruch
4.3 Rechtslage Schwangerschaftsabbruch
4.4 statistische und motivationale Betrachtung
4.4.1 Teenager
4.4.2 Spätgebärende
4.5 Einsatzmöglichkeiten der Sozialen Arbeit
4.6 Zusammenfassung
5 Während der Schwangerschaft und danach
5.1 körperliche Veränderungen
5.1.1 Teenager
5.1.2 Spätgebärende
5.1.3 Vergleich
5.2 Partnerschaft
5.2.1 Teenager
5.2.2 Spätgebärende
5.2.3 Vergleich
5.3 Umfeld
5.3.1 Teenager
5.3.2 Spätgebärende
5.3.3 Vergleich
5.4 Beruf und Ausbildung
5.4.1 Teenager
5.4.2 Spätgebärende
5.4.3 Vergleich
5.5 Wirtschaftlich
5.5.1 Teenager
5.5.2 Spätgebärende
5.5.3 Vergleich
5.6 Einsatzmöglichkeiten der Sozialen Arbeit
6 Fazit
7 Literaturverzeichnis
8 Internetquellen
9 Abbildungsquellen
Abbildungsverzeichnis
Abb. 1 Schulbildung der schwangeren Mädchen
Abb. 2 Berufliche Qualifikation später Mütter
Abb. 3 Bevorzugte Gesprächspartner Jugendlicher nach Alter
Abb. 4 Lebendgeborene in Deutschland 2005 nach Alter der Frauen
Abb. 5 Gründe für das Zustandekommen von Teenagerschwangerschaften
Abb. 6 Zeitpunkt der Beendigung der Schwangerschaftsverhütung vor Eintritt der Schwangerschaft bei späten Müttern (Ost und West)
Abb. 7 Planung der Mutterschaft von späten Müttern in Ost- und Westdeutschland
Abb. 8 Schwangerschaften*, Geburten und Schwangerschaftsabbrüche
Abb. 9 Schwangerschaftsausgang: soziale Benachteiligung* in Prozent
Abb. 10 Abtreibungen nach Alter der Frau
Abb. 11 Beziehung zum Vater des Kindes
Abb. 12 Qualität der Partnerschaft
Abb. 13 Zusammenleben mit dem Partner
Abb. 14 Engagement des Partners bei Erstgebärenden nach Altersgruppen
Abb. 15 Hilfebedarf nach Altersgruppen
Abb. 16 Inanspruchnahme des Erziehungsurlaubs von späten Müttern unterschiedlicher Qualifikation
Abb. 17 Erwerbstätigkeit nach Familiengründung von späten Müttern unterschiedlicher Qualifikation
1 Einleitung
„Älteste Mutter Deutschlands: 64- Jährige bringt Baby zur Welt“ „Die Frau hatte sich eine, mit den Spermien ihres Mannes befruchtete, Eizelle einer jungen Frau im Ausland einsetzen lassen“ (Stuttgarter Zeitung 2007)
„Luiza (12) – Deutschlands jüngste Mutter“ „Eltern haben angeblich nichts gemerkt - wie ist das möglich?“ (Hamburger Abendblatt 2006)
Diese und ähnliche Schlagzeilen kursierten in den letzten Jahren immer wieder in der deutschen Presse. Die Öffentlichkeit befindet sich im heißen Diskurs über die ethische Vertretung solcher Extremschwangerschaften und spaltet sich in zwei Lager. Die einen entsetzen sich darüber „wenn Kinder, Kinder bekommen“, die anderen fordern Haftstrafen für zu alte Mütter.
Neben den Superlativen steht jedoch eine steigende Zahl junger und später Mütter, die weit weg vom Durchschnitt Kinder bekommen. Doch welche dieser Mütter sind die besseren? Um uns dieser provokativen Fragen anzunähern, haben wir einen Vergleich ausgewählter Aspekte von frühen und späten Müttern vorgenommen.
Unser Interesse an diesem Thema entstand insbesondere durch drei Faktoren. Zum einen durch persönlichen Erfahrungen mit frühen und späten Müttern. Zum anderen durch ihre Relevanz für unser späteres Berufsfeld als angehende Sozialarbeiter und als ein Schritt zum Abbau von möglichen Vorurteilen.
In der vorliegenden Arbeit möchten wir nun speziell auf die Lebenswelten und das Erleben einer Schwangerschaft von so genannten Teenagermüttern, im Alter von 13 bis 19 Jahren und von Spätgebärenden, ab dem Alter von 35 Jahren bis zur Menopause eingehen.
Um einen Vergleich zu ermöglichen wird im zweiten Kapitel auf die Lebenswelten und Entwicklungsstände beider Altersgruppen eingegangen, um so die grundsätzliche Individualität der beiden Altersgruppen zu erkennen und in die weitere Arbeit einzubinden.
Das dritte Kapitel beschäftigt sich mit den Hintergründen bzw. Erklärungen einer frühen oder späten Schwangerschaft. Es wird betrachtet welche Aspekte für den Zeitpunkt der Schwangerschaft für beide Zielgruppen relevant sind und inwiefern die soziale Arbeit bereits hier ihren Einsatz findet. Ab Kapitel 2 werden die Ergebnisse in einem kurzen Vergleich zusammengefasst.
Im vierten Kapitel soll sich neben der medizinischen Sicht auf eine Schwangerschaft kurz mit dem Thema Schwangerschaftsabbruch beschäftigt werden. Betrachtungsgegenstand war hier vor allem die Definition des Schwangerschaftsabbruchs, die rechtliche Lage und die kurze Betrachtung aus dem Blickwinkel der beiden Zielgruppen.
Das fünfte Kapitel stellt den Hauptteil der vorliegenden Arbeit dar, in ihm soll das Erleben beider Zielgruppen in, während und kurze Zeit nach der Schwangerschaft dargestellt werden. Anhand verschiedener Interviews von betroffenen Müttern sowie Aussagen aus Beratungsstellen und durch Studien sollen die im ersten Kapitel beschriebenen Grundlagen beider Zielgruppen mit der Veränderung durch eine Schwangerschaft abgeglichen werden. Besonders beleuchtet werden hier körperliche Veränderungen, partnerschaftliche Entwicklungen, das Umfeld der Frau und die berufliche und wirtschaftliche Situation. Ziel dabei ist es, herauszufinden ob sich in den unterschiedlichen Lebenswelten Überschneidungen im Erleben einer Schwangerschaft finden bzw. wie differenziert verschiedene Frauen ihre Schwangerschaft erleben.
Im sechsten Kapitel wird auf die Einsatzmöglichkeiten der Sozialen Arbeit hingewiesen und verschiedene mögliche Anlaufstellen und Angebote für Schwangere werden aufgezeigt.
Das siebte und letzte Kapitel zieht noch einmal ein Fazit über die betrachtenden Aspekte von Teenager- und späten Müttern und betrachtet das Thema noch einmal abschließend.
Bei der vorliegenden Arbeit kann nur von einer Momentaufnahme ausgegangen werden. Nicht alle Fragestellungen im Zusammenhang mit diesem Thema konnten ausführlich betrachtet werden, da dies sonst den Rahmen einer solchen Arbeit weit überzogen hätte.
Da das Erleben und die Veränderungen der Frau immer individuell sind, stützt sich diese Arbeit neben Fachliteratur und empirischen Untersuchungen auch auf Interviews mit frühen und späten Müttern sowie auf Nachforschungen in Büchern, im Internet und Internetforen für Mütter.
Auch aus zwei eigenen Interviews mit einer frühen Mutter (17 Jahre bei Geburt des ersten Kindes) und einer späten Mutter (48 Jahre bei Geburt des ersten Kindes) fließen Aussagen in diese Arbeit mit ein. Die Namen wurden aus Gründen des Datenschutzes geändert.
2 Lebenssituation von Teenagern und Spätgebärenden
2.1 Eingrenzung / Definition
2.1.1 Teenageralter
Zunächst soll definiert werden, welche Altersgruppe mit Teenagern gemeint ist, synonym werden die Begriffe Jugendliche/r bzw. (junge) Mädchen/Jungen verwendet werden. Es gibt dabei verschiedene Möglichkeiten diese Altersgruppe zu definieren, je nachdem, welcher Ansatz verfolgt wird. Es gibt zum Beispiel eine strafrechtliche Definition, welche von der Zurechnungsfähigkeit abgeleitet wird und in welcher die Altersgrenzen klar festgelegt sind, oder eine entwicklungspsychologische Definition, welche inhaltliche Merkmale beschreibt und sich nicht auf ein exaktes Alter festlegt (FLAMMER, ALSAKER 2002: 34). In dieser Arbeit wird eine vereinfachte Definition angewandt, welche sich von der ursprünglichen englischen Wortbedeutung ableitet und zum Teenageralter eben jene Lebensjahre zählt, welche im englischen Wortlaut auf „-teen“ enden, also die Jahre beginnend mit thirteen (dreizehn) und endend mit nineteen (neunzehn).
2.1.2 Frühes und mittleres Erwachsenenalter
Auch bei den Spätgebärenden ist die Definition je nach Expertenblickwinkel unterschiedlich. Die einzelnen Lebensphasen des Erwachsenenalters werden von vielen Entwicklungspsychologen in das frühe-, mittlere- und späte Erwachsenenalter eingeteilt. Je nach Ansatz wird der Altersspanne von ca. zwanzig bis vierzig Jahren das frühe, von vierzig bis sechzig Jahren das mittlere und ab ca. sechzig Jahren das späte Erwachsenenalter zugeordnet. Allerdings lassen sich die Lebensphasen nicht auf ein Alter festlegen, sondern sind eher Richtwerte, da der Übergang ins Erwachsenenalter variiert und individuell von verschiedenen Faktoren beeinflusst wird. (FALTERMAIER, SAUP, STREMPEL 2002: 51; 60; 85 – 88)
Im folgenden Kapitel wird nun der Entwicklungsstand von Teenagern und von Personen im frühen und mittleren Erwachsenenalter betrachtet. Begonnen wird mit der biologischen Situation der Teenager.
2.2 Entwicklungsstand
2.2.1 Biologischer Entwicklungsstand
2.2.1.1 Teenager
Das Teenageralter ist das Alter der Pubertät, in welcher umfassende Veränderungsprozesse beim jungen Menschen stattfinden. Geleitet durch hormonelle Prozesse wird die Geschlechtsreife erlangt, diese zeigt sich an den inneren und äußeren Geschlechtsmerkmalen. Erste körperlich sichtbare Zeichen sind bei Mädchen zum Beispiel das Brustwachstum und im Verlauf eine charakteristische Verteilung von Körperfett, welche die weibliche Körperform bestimmt. Während dieses Prozesses kommt es dann zur Menarche, der ersten Regelblutung, nach welcher bei den meisten Mädchen die Empfängnisfähigkeit einsetzt (FLAMMER, ALSAKER 2002: 72). Dieser Prozess verläuft fließend und individuell verschieden, im Durchschnitt bekommen junge Mädchen in Deutschland zwischen dem 11. und 15. Lebensjahr ihre Menarche (PROFAMILIA 2009: 4). Somit stellt dieses Alter einen Eintritt in eine potentielle Mutterschaft dar. Allerdings kann auch bereits eine Schwangerschaft eintreten, bevor der biologische Reifeprozess beendet ist.
Interessante Aspekte zur biologischen Entwicklung Jugendlicher trägt seit einigen Jahren die moderne Gehirnforschung bei. Während man früher davon ausging, die Gehirnentwicklung sei spätestens mit zwölf Jahren abgeschlossen, so zeigen neueste Erkenntnisse, dass gerade ab diesem Alter eine Art Generalüberholung stattfindet. Beginnend bei den entwicklungsgeschichtlich ältesten Gehirnregionen, welche z.B. für die Wahrnehmung zuständig sind, wird schrittweise die Effizienz des Gehirns gesteigert. Erst am Ende dieser Entwicklung reifen die höheren Verarbeitungszentren wie der präfrontale Cortex aus. „Hier hat die Besonnenheit ihren Hauptsitz. In den Stirnlappen werden Emotionen reguliert, rumorende Impulse aus älteren Hirnteilen gebändigt und die Folgen von Handlungen bedacht – alles Dinge, bei denen Jugendliche zeitweise denkbar schlecht abschneiden“ (DWORSCHAK 2010: 128). Nach ca. 20 Jahren sind die großen körperlichen Veränderungen der Pubertät abgeschlossen.
2.2.1.2 Frühes und mittleres Erwachsenenalter
Der Mensch durchlebt nun, ab dem frühen Erwachsenenalter von 20 bis 40 Jahren, ein längeres Stadium der körperlichen Stabilität das meist nur durch die Schwangerschaft der Frau unterbrochen wird (FALTERMEIER, MAYRING, SAUP, STREHMEL 2002: 88; 89).
Mit zunehmendem Alter sinkt die Wahrscheinlichkeit Schwanger zu werden kontinuierlich ab. Im Alter von 20 – 25 Jahren liegt die Schwangerschaftsrate von Paaren, die ungeschützten Geschlechtsverkehr hatten, noch bei 40%, über 40 Jahren sinkt diese Zahl auf 2 % oder nach anderen Zahlen auf 5 – 7 % ab. Über 45 liegt sie dann sogar unter 0,2% (MEDIZININFO o.A.). Dies zeigt die sinkende Fruchtbarkeit der Frau im mittleren Erwachsenenalter in dem die Phase der körperlichen Umstellung beginnt. Etwa mit 50 Jahren setzt für die meisten Frauen dann, die Menopause, oder auch klimaterisches Syndrom, ein. Sie wird durch die hormonellen Veränderungen zwischen 45 und 55 Jahren hervorgerufen und beendet die Reproduktionsphase der Frau (ROBERT KOCH INSTITUT 2005: 11). Die Sexualität der Frau nimmt dadurch nicht automatisch ab. Anders im zunehmenden Alter in dem besonders koitale Aktivitäten weniger werden. Das durchschnittliche Alter in dem der koitale Geschlechtsverkehr beendet ist, liegt bei Frauen zwischen 60 und 65 Jahren (FOOKEN 2005: 727). Damit liegt es jedoch erst gegen Ende des mittleren und am Anfang des späten Erwachsenenalters.
Die Gesundheit im mittleren Alter ist einerseits geprägt von einer steigenden Zahl chronischer Krankheiten oder Beeinträchtigungen des Körpers. Auch die subjektive Gesundheit wird mit zunehmendem Alter schlechter eingeschätzt (ROBERT KOCH INSTITUT 2005: 11; 12). Andererseits scheint in dieser Lebensphase die gesundheitliche Situation insgesamt nicht besonders eingeschränkt zu sein. Gesundheit wird, im Gegensatz zu früheren Lebensjahren, nun weniger über die körperliche Fitness, als vielmehr über psychische Kriterien, wie Freude am Leben, Wohlbefinden oder Zufriedenheit, definiert (FALTERMAIER, MAYRING, SAUP, STREHMEL 2002: 150; 151; 161).
2.2.2 Psychologisch
2.2.2.1 Teenager
Die beschriebenen biologischen Veränderungsprozesse der Pubertät beeinflussen in hohem Maße die psychologische Entwicklung der jungen Menschen, indem sie diese vor die Aufgabe stellen den sich verändernden Körper in ihr Selbstbild zu integrieren. Überdies müssen sie mit hormonell bedingten Gefühlsschwankungen zurechtkommen und lernen mit den erwachten sexuellen Trieben umzugehen. Parallel dazu werden an jedes Lebensalter soziale und kulturelle Anforderungen gestellt, so auch an das Teenageralter. Daraus ergibt sich ein Katalog von Entwicklungsaufgaben, welche die Jugendlichen zu bewältigen haben. Im Mittelpunkt steht die „Ausbildung einer eigenen Identität“ (SPÜRK 2003: 24), also das eigene Verständnis von sich selbst ebenso die Akzeptanz des eigenen körperlichen Erscheinungsbildes und das Neubestimmen der sozialen Rolle. Dabei sollte der Jugendliche Selbstständigkeit erlangen mit dem Ziel der räumlichen, finanziellen und emotionalen Unabhängigkeit. Ebenso von Bedeutung ist der Aufbau von ersten intimen Beziehungen (ebd.).
2.2.2.2 Frühes und mittleres Erwachsenenalter
Wie im Teenageralter, beeinflussen die körperlichen Veränderungen im mittleren Lebensalter, die psychische Situation im mittleren Erwachsenenalter. Lange wurde die Psychologie des mittleren Erwachsenenalters, als eine Phase der Konstanz betrachtet und war wissenschaftlich wenig untersucht. Da auch grundlegende Veränderungen im Leben eine Rolle spielen können, wird das Erwachsenenalter heute meist individuell betrachtet.
Dennoch bilden die Bereiche der Familie, der Gesundheit und des Berufes einige kritische Lebensereignisse und Belastungen die charakteristisch für diesen Lebensabschnitt sind. Zum Bereich der Familie gehört der Schulabschluss der Kinder, das „empty nest“ (siehe dazu Kapitel 2.4.2) oder die Großelternschaft. Unter den Bereich der Gesundheit fällt zum Beispiel die Menopause der Frau. Unter Beruf fällt dann Beispielsweise die eigene Pensionierung oder die des Partners. Sie müssen bewältigt werden und bringen mitunter große Umbrüche (FALTERMAIER, MAYRING, SAUP, STREHMEL 2002: 136; 148). Die Menopause kann für Frauen, durch die Umstellungen im Hormonhaushalt, neben den körperlichen Einwirkungen auch Einfluss auf das psychische Befinden haben. Allerdings kommen diese Symptome nicht bei jeder Frau vor und können unterschiedliche Ursachen haben (BZGA 2010b). Die Menopause, wie auch die anderen Veränderungen im mittleren Lebensalter können Einfluss auf die Persönlichkeits- sowie die Identitätsentwicklung haben. Die Persönlichkeit kann in dieser Lebensphase nicht universell als stabil gesehen und somit nur individuell betrachtet werden. Anders die Identität. Sie steht zwar weniger im Mittelpunkt als noch im Teenageralter, da sich Identitätsstile nun stabilisieren, trotzdem befindet sie sich weiter in einem lebenslangen Prozess (FALTERMAIER, MAYRING, SAUP, STREHMEL 2002: 136; 148; 149). Ein Thema das nun mehr im Zentrum steht, ist die Generativität, also die verantwortliche und sorgende Rolle von Eltern gegenüber ihren Kindern, die aber auch auf andere Menschen übertragen werden kann (a. a. O.: 42; 46). Andere Ansätze sehen das Kernthema der Phase zwischen dem 35 – 45 Lebensjahr, darin dass der Mensch nun beginnt seine Lebensziele zu überdenken und zu überlegen, was er in seinem Leben noch realisieren will. Woraufhin er eine Entscheidung über seine persönliche Lebensbestimmung und deren Umsetzung treffen kann (a. a. O.: 41). Damit zusammenhängend entsteht oft ein neues Bewusstsein für die Begrenztheit des Lebens (a. a. O.: 137). Beides deutet auf ein weiteres großes Thema des mittleren Lebensalters hin, die umstrittene „midlife crisis“. Sie ist ein Einschnitt, der in der Mitte des Lebens auftreten und durch die Auseinandersetzung mit bisher erreichtem sowie einer generellen Unzufriedenheit gekennzeichnet sein kann. Allerdings betrifft diese Krise erwiesenermaßen nicht jeden Menschen automatisch (a. a. O.: 136; 142).
Welche Bedürfnisse sich in den unterschiedlichen Lebensphasen ergeben können, wird im folgenden Kapitel erläutert.
2.2.3 Grundbedürfnisse
Jeder Mensch hat bestimmte Bedürfnisse, welche er im täglichen Leben zu befriedigen sucht.
2.2.3.1 Teenager
Diese Bedürfnisse variieren mit dem Lebensalter und der Lebenssituation, weshalb sich parallel zu den Entwicklungsaufgaben von Teenager spezielle Bedürfnisse herausarbeiten lassen:
- Physiologische Bedürfnisse, vor allem nach körperlicher und sexueller Betätigung und Anerkennung der eigenen Körperlichkeit.
- Sicherheitsbedürfnis, nach Halt in dieser Umbruchsphase, welcher vor allem in der Gruppe Gleichaltriger gesucht wird.
- Unabhängigkeitsbedürfnis, vor allem von den Eltern.
- Bedürfnis nach Zugehörigkeit, die Lösung vom Elternhaus und das Gefühl des Nicht-Verstanden-Seins wecken ein Bedürfnis nach Liebe.
- Leistungsbedürfnis, um sich selbst zu erproben, Anerkennung zu erfahren, oder das andere Geschlecht zu beeindrucken,…
- Bedürfnis nach Selbstverwirklichung, nach Entwicklung einer eigenen Persönlichkeit (KLOSINSKI 2004: 30f.).
2.2.3.2 Frühes und mittleres Erwachsenenalter
Trotz fehlender Forschungsergebnisse im Bereich des mittleren und späten Erwachsenenalters lassen sich anhand der für Teenager beschriebenen Bedürfnisse sowie der von Maslow beschriebenen Bedürfnispyramide (SCHAPER 2006: 8) auch für das mittlere und späte Erwachsenenalter verschiedene Bedeutungen herausarbeiten.
- Physiologische Bedürfnisse, die körperlichen Veränderungen bewusst wahr- und anzunehmen, Erholungsbedarf durch mehrfach Anforderungen
- Sicherheitsbedürfnis, im materiellen und psychischem Bereich, durch beginnende familiäre, berufliche und körperliche Veränderungen und deren Auswirkungen
- Soziales Bedürfnis, nach Liebe und Zugehörigkeit zum Partner und zur Familie, aber auch im beruflichen Kontext
- Bedürfnis nach Wertschätzung, im beruflichen Bereich Leistung zu bringen, effizient zu sein, in der Partnerschaft und durch die nächste Generation gebraucht zu werden
- Bedürfnis nach Selbstverwirklichung, im Beruf und durch ein Bilanz ziehen im gesamten Leben
- Austausch- und Unterstützungsbedarf, in der Sorgen um Dritte und augrund eigener Veränderungen (z.B. körperlich, beruflich). (FALTERMAIER, MAYRING, SAUP, STREHMEL 2002: 153ff)
2.3 Berufliche und wirtschaftliche Situation
2.3.1 Teenager
In Deutschland besteht eine allgemeine Schulpflicht, welche für alle Kinder nach der Vollendung des sechsten Lebensjahres beginnt und in der Regel neun Vollzeitschuljahre beträgt. Das bedeutet, dass Jugendliche bis etwa zu ihrem dreizehnten Lebensjahr zur Schule gehen müssen. Nach Erfüllung der allgemeinen Schulpflicht können die Jugendlichen entweder weiter auf eine allgemeinbildende Schule gehen, z.B. auf die Realschule oder das Gymnasium, sie können eine berufliche Schule in Vollzeitform besuchen, oder eine Ausbildung machen in der sie eine Teilzeitschulpflicht (Berufsschulpflicht) haben. Diese beträgt in der Regel 3 Teilzeitschuljahre, wobei sich diese nach der Dauer des Ausbildungsverhältnisses in einem anerkannten Ausbildungsberuf richtet. (Quelle)
Jugendliche, welche noch zur Schule gehen befinden sich in direkter finanzieller Abhängigkeit von den Eltern und wohnen meist auch noch bei ihnen.
Für ihre Zukunft ist laut einer Studie fast 90% der befragten Jugendlichen eine spätere Erwerbstätigkeit sehr wichtig und 85% wollen beruflich vorankommen (NICKEL u.a. 1995: 79).
Auch von rechtlicher Seite gibt es je nach Alter Einschränkungen in der Erwerbsfähigkeit. Außerdem gilt für Teenager solange sie minderjährig, also unter achtzehn Jahren, sind die Sorgepflicht der Sorgeberechtigten (meistens der Eltern). Dennoch haben sie auch eigenständige Rechte, ein relevantes Beispiel im Bezug auf eine frühe Schwangerschaft ist das Recht auf eigenständige Beratung.
Die statistische Wahrscheinlichkeit unter achtzehn Jahren Mutter zu werden fällt entsprechend gering aus und liegt bei knapp drei Prozent (THOSS u.a. 2006: 24). Auffallend ist dabei der Bildungsstand der Mädchen, die schwanger werden. Über die Hälfte der Mädchen sind Hauptschülerinnen, rund ein Drittel Realschülerinnen und nur circa ein Zehntel gehen auf das Gymnasium (ebd.).
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 1 Schulbildung der schwangeren Mädchen
Quelle: THOSS u.a. 2006: 24
Diese signifikanten Unterschiede in der Bildung lassen sich auch auf die Situation von späten Müttern anwenden. Allerdings wird nun zuerst die allgemeine Berufliche Situation dieser Lebensphase untersucht.
2.3.2 Frühes und mittleres Erwachsenenalter
Nach der erfolgreichen Beendigung der Schulzeit im Jugendalter und der beruflichen Qualifizierung bzw. Suche nach einem passenden Arbeitsplatz im frühen Erwachsenenalter, wird das frühe und teilweise auch mittlere Erwachsenenalter oft für einen beruflichen Aufstieg und die berufliche Etablierung genutzt. Die meisten Männer und Frauen zwischen 30 und 44 Jahren also am Ende des frühen und Beginn des mittleren Lebensalters, stehen im Berufsleben. Insgesamt ist der Anteil der Männer im Beruf jedoch höher als der der Frauen, diese Ungleichheit nimmt mit steigendem Alter weiterhin zu. Einer der Gründe hierfür könnte sein, dass der Beruf für Männer noch immer stärker zu deren Lebenskonzept gehört (ROBERT KOCH INSTITUT 2005: 12; 13).
Die Arbeit wird neben dem finanziellen Aspekt auch als Sinngebung und Selbstverwirklichung gesehen (FALTERMAIER, MAYRING, SAUP, STREHMEL 2002: 158; 159). So stellt sich für viele Frauen im mittleren Erwachsenenalter oft die Frage nach dem Wiedereinstieg in den Beruf nach der Kinderphase. Hierbei haben vor allem die Lebensumstände einen großen Einfluss auf die Erwerbsquote. Sie sinkt zwischen 30 bis 45 Jahren ab dem Moment in dem Kinder im Haushalt leben rapide ab (ROBERT KOCH INSTITUT 2005: 12 – 14). Dem Wiedereinstieg in den Beruf nach der Kinderphase kommt dennoch oftmals eine große Bedeutung zu. Immer mehr Frauen versuchen deshalb bereits zu Beginn, Familie und Beruf zu vereinbaren. Dessen ungeachtet verlaufen die Berufslaufbahnen von Männern geradliniger, als die von Frauen, deren Berufslaufbahn, vor allem wenn sie Mütter sind, öfter von Teilzeit oder Ein- und Ausstiegen geprägt ist.
Allgemein lässt sich sagen, dass späte Mütter laut verschiedener Untersuchungen, sehr hohe Qualifikationen besitzen, begonnen bei der Schulbildung, über die Berufsausbildung bis hin zum Berufsstatus bis zum Zeitpunkt der Schwangerschaft. Laut des Wohlfahrtssurveys hatte jede zweite späte Mutter Abitur oder die Fachhochschulreife (HERLYN; KRÜGER 2003: 64). Die Ergebnisse einer Telefonbefragung bestätigen diesen Trend auch für die Fachhochschul- und Hochschulbildung. Die Dauer der Ausbildung betrug mit durchschnittlich 5,6 Jahren relativ lange (a. a. O.: 65,66).
Wie die Abbildung 2 zeigt, sind 47% der späten Mütter, also nahezu die Hälfte, hoch qualifiziert, 40% haben eine mittlere Qualifikation und nur 13% sind beruflich gering qualifiziert.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 2 Berufliche Qualifikation später Mütter
Quelle: erstellt nach HERLYN, KRÜGER 2003: 67
Ein bedeutender Prozentsatz der Frauen, die erst spät Mutter wurden, erlebte einen beruflichen Aufstieg, so erreichten fast ein Viertel eine höhere berufliche Position (z.B. höhere Beamtin oder Selbstständige). Im Vergleich dazu die nicht späten Müttern, mit einem Prozentsatz von 7 % (a. a. O.: 66,68). Fast alle der befragten Mütter waren vor ihrer Schwangerschaft berufstätig und dies meist Vollzeit und kontinuierlich. Je nach Qualifikationsniveau, arbeiteten sie 13 bis 20 Jahre vor der Schwangerschaft (a. a. O.: 67).
Die Partner von späten Müttern, sind beruflich überdurchschnittlich oft in höheren Stellungen. Nach der niedersächsischen Perinatalerhebung sind die Partner von spät gebärenden Frauen mit 22%, im Vergleich zu Partnern von nicht spät gebärender Frauen mit 12%, nahezu doppelt so oft höhere Beamte, höhere Angestellte oder Selbstständige (a. a. O.: 71). Auch dadurch ist die wirtschaftliche Situation von späten Müttern und ihrer Partner, durch die tendenziell höheren beruflichen Stellungen, meist gesichert. Nach dem sozioökonomischen Panel beziehen späte Mütter höhere monatliche Haushaltseinkommen und benötigen nur selten staatliche Transferleistungen (a. a. O.: 72).
Somit haben soziale Beziehungen Einfluss auf die beruflichen und wirtschaftliche Situation, welche weitere bedeutende Rolle sie in den speziellen Lebensphasen spielen, zeigt das nächste Kapitel.
2.4 Soziale Beziehungen
2.4.1 Teenager
Das Lebensumfeld von Teenagern ist zunächst geprägt durch die Familie, wie erläutert wohnen die meisten Jugendlichen noch zu Hause und sind in die familiären Strukturen eingebunden. In diesem Alter gewinnt jedoch der Freundeskreis, meist Gleichaltrige so genannte Peergroups, zunehmend an Bedeutung. So gaben bei einer Studie die Zwölfjährigen auf die Frage mit wem sie über Schwierigkeiten reden würden, zu mehr als 60% die Eltern und Geschwister an und zu weniger als 40% die Freunde. Die Sechzehnjährigen nannten dagegen als Gesprächspartner zu fast 70% die Freunde und nur noch zu circa 30% Eltern und Geschwister (FLAMMER, ALASKER 2002: 177).
Bevorzugte Gesprächspartner Jugendlicher nach Alter
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 3 Bevorzugte Gesprächspartner Jugendlicher nach Alter
Quelle: FLAMMER, ALSAKER 2002: 177
Enger Kontakt zu Gleichaltrigen ist bereits durch die Schule bzw. Ausbildung hergestellt, doch auch die Freizeit wird mit den Freunden verbracht. Interessante Unterschiede hinsichtlich der gemeinsamen Aktivitäten ergeben sich dabei zwischen den Geschlechtern. Mädchen gehen am liebsten mit ihren Freundinnen aus, z.B. ins Kino oder auf Partys, neben der Gesellschaft schätzen sie gemeinsame Gespräche. Jungen hingegen bevorzugen sportliche und spielerische Freizeitaktivitäten. Allgemein sind die wichtigsten Elemente der Freundschaft das Füreinander-Dasein, die emotionale Unterstützung und die gegenseitige Sorge in Notlagen (a. a. O.: 203f.).
Parallel zu den freundschaftlichen Beziehungen gehen Teenager in der Pubertät zumeist die ersten Liebesbeziehungen ein. Studien zufolge geben die Hälfte der Befragten Jugendlichen an eine/n feste/n Freund/in zu haben, ungefähr ein Drittel der Jugendlichen hat keine/n feste/n Freund/in, die restlichen 15% lebten entweder in einer sexuell enthaltsamen Beziehung oder waren sexuell aktiv, ohne einen festen Partner (NICKEL u.a. 1995: 32). Interessant ist hierbei, dass Sexualität offensichtlich selbstverständlich zu einer festen Beziehung zu gehören scheint. Während in einer Studie Jugendliche selbst Intimität als für sie wichtig einstuften, gaben ihre Eltern die Einschätzung ab, dass Intimität für ihre Kinder noch nicht wichtig ist (FLAMMER, ALSAKER 2002: 58). Die Bedeutung der Sexualität in jugendlichen Beziehungen darf daher nicht unterschätzt werden. Dafür spricht auch, dass das durchschnittliche Alter bei der Kohabitarche (dem ersten Geschlechtsverkehr) bei sechzehn Jahren liegt mit einer breiten Streuung auf das vierzehnte bis achtzehnte Lebensjahr. Ebenso darf die sexuelle Erfahrung der Jugendlichen nicht unterschätzt werden, immerhin haben ein Drittel der Sechzehn- bis Neunzehnjährigen schon mit mehr als drei verschiedenen Partnern Geschlechtsverkehr gehabt. Wobei nicht von einer „sexuellen Verrohung“ ausgegangen werden darf. Wie erwähnt findet Sexualität überwiegend in festen Partnerschaften statt. Dabei haben die meisten Jugendlichen hohe Erwartungen an eine Beziehung. Offen miteinander reden zu können, sexuelle Treue und Geborgenheit sind die am wichtigsten eingestuften Aspekte (NICKEL u.a. 1995: 30ff.).
2.4.2 Frühes und mittleres Erwachsenenalter
Auch im frühen und mittleren Erwachsenenalter spielen Beziehungen weiter eine große Rolle. Freundschaften sind in der mittleren Lebensphase weiter wichtig. In der zweiten Lebenshälfte werden „emotional enge Beziehungen“ gesucht (LANG, NEYER, ASENDORPF 2005: 397; 406). Studien aus den USA belegen, dass Menschen zwischen fünfunddreißig und neunundvierzig Jahren im Durchschnitt 20 – 35 „bedeutsame Sozialbeziehungen“ haben, die jedoch im höheren Alter kontinuierlich abnehmen (a. a. O.: 394).
Die Partnerschaft ist in diesem Lebensabschnitt bei vielen Paaren gefestigt, weit über die Hälfte der dreißig bis vierundsechzig Jährigen sind verheiratet. Nur weniger als ein Viertel der Frauen und Männer dieser Alterspanne sind unverheiratet. Ledige Männer gibt es im Vergleich erheblich häufiger als ledige Frauen (21% zu 13%). Dies mag mitunter auch am früheren Heiratsalter der Frauen liegen, das mit neunundzwanzig Jahren durchschnittlich drei Jahre vor dem der Männer mit zweiunddreißig Jahren liegt (ROBERT KOCH INSTITUT 2005: 13). Viele Unverheiratete leben jedoch nicht allein, sondern mit einem Partner / einer Partnerin zusammen. Aber auch geschiedene bzw. verwitwete Personen spielen hier eine Rolle. Insgesamt lebt rund ein Fünftel der dreißig bis vierundsechzig jährigen in einer verheirateten oder unverheirateten Partnerschaft (ebd.).
Kinder spielen während dieser Lebensphase in der Partnerschaft eine große Rolle, denn fast die Hälfte aller Männer und Frauen zwischen dreißig und vierundsechzig Jahren leben mit mindestens einem Kind unter achtzehn im Haushalt zusammen. Am häufigsten haben verheiratete Eltern Kinder, gefolgt von geschiedenen. Ledige und verwitwete Elternteile haben beide gleichermaßen seltener Kinder (ebd.).
Viele Erwachsene im mittleren Erwachsenenalter haben eine soziale Doppelverantwortung, weshalb sie mitunter als „Sandwich“ Generation bezeichnet werden. Da sie sich einerseits um ihre heranwachsenden Kinder kümmern müssen, sich andererseits oftmals auch um älter werdende Eltern oder Familienangehörige sorgen, die ihre Hilfe benötigen (LANG, NEYER, ASENDORPF 2005: 395; FREUND, BALTES 2005: 42). Werden die heranwachsenden Kinder im mittleren Lebensalter adoleszent bzw. erwachsen (SCHNEEWIND, GRANDEGGER 2005: 481), kann das „empty nest“ eine Zeit des Umbruchs für Eltern und Kinder sein. Der amerikanische Begriff „empty nest syndrom“ (engl: Leeres Nest Syndrom), beschreibt die Probleme aber auch Vorteile, die Eltern und besonders Mütter durch den Auszug ihrer Kinder erleben und die sich nun für die neue Situation in der Paarbeziehung ergeben (FALTERMAIER, MAYRING, SAUP, STREHMEL 2002: 153; 154). Für das Wohlbefinden nach dem Auszug gibt es unterschiedliche Variablen, die den Auszug für Mütter und deren Kinder eher positiv oder negativ erleben lassen. Dafür sind unter anderem die Berufstätigkeit, Partnerschaftsqualität und Lebenszufriedenheit der Mütter, der Zeitpunkt des Auszuges, die Selbstständigkeit sowie der Status des Kindes relevant (a. a. O.: 154; 155).
Wenn Partnerschaft im mittleren Erwachsenenalter, wie auch im Teenageralter eine wichtige Bedeutung hat, wie steht es dann mit der Bereitschaft eine Familie zu gründen?
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- Marcel Heinz (Autor), Daniel Guzzetta (Autor), 2010, Ein Vergleich von frühen und späten Müttern , Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/157714
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