„Sollte man aus der Kenntnis eines einzigen Merkmals den Lebensweg
eines Menschen voraussagen, dürfte die Geschlechtszugehörigkeit
das beste Kriterium sein.“ (TRAUTNER 2007: 8)
Diese Arbeit befasst sich mit der geschlechtergerechten Pädagogik in der Grundschule und versucht die Frage zu beantworten, wie man beiden Geschlechtern im Schulalltag gerecht werden kann.
Dazu ist es wichtig zu erkennen, dass die Kinder bereits als Mädchen bzw. Junge in die Schule kommen. Zahlreiche Geschlechtsunterschiede lassen sich beobachten. Wie entwickelt sich die eigene Geschlechtsidentität? Welchen Einflussfaktoren sind die Kinder ausgesetzt? Oder kann man gar davon sprechen, dass die Unterschiede angeboren sind? Um diese Fragen beantworten zu können, müssen die ersten Lebensjahre der Kinder in den Blick genommen werden.
Die vorliegende Arbeit gliedert sich in zwei Teile: Im ersten und theoretischen Teil soll die Frage geklärt werden, wie sich die Geschlechtsidentität eines Menschen entwickelt. Zudem soll eine Antwort auf die Frage gefunden werden, ob Geschlechtsunterschiede angeboren oder anerzogen sind. Außerdem findet eine geschlechtsspezifische Betrachtung der Koedukation in der Grundschule statt. Es werden Ergebnisse einer Meinungsumfrage dazu aufgezeigt.
Im zweiten und empirischen Teil werden Interviews mit Erzieherinnen und LehrerInnen vorgestellt und unter Berücksichtigung der zuvor beschriebenen Theorie ausgewertet. Im Anschluss daran folgen einige Überlegungen zum pädagogischen Umgang mit Geschlechterdifferenz. Den Abschluss dieser Arbeit bildet ein Fazit.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- EINFÜHRUNG IN DEN THEORETISCHEN TEIL
- Zur pränatalen Entwicklung
- Entwicklung der Geschlechtsidentität
- Das Säuglingsalter
- Das Kleinkindalter
- Das Vorschulalter
- Das Grundschulalter
- Theorien zu den Geschlechtsunterschieden
- Die biologische Theorie - die evolutionstheoretische Position
- Die psychologische Theorie
- Lerntheoretische Konzepte
- Kognitive Theorie
- Die Sozialisationstheorie
- Sozialisationsinstanzen
- Eltern
- Kindergarten/ Schule
- Peers
- Massenmedien
- Perspektive: Die bio-psycho-soziale Theorie
- Geschlechtsspezifische Betrachtung im Rahmen der Koedukation in der Grundschule
- Zum Begriff „Koedukation“
- Historische Entwicklung der Koedukation
- Benachteiligung der Mädchen aufgrund der Koedukation
- Benachteiligung der Jungen aufgrund der Koedukation
- EINFÜHRUNG IN DEN EMPIRISCHEN TEIL
- Leitfaden-Interviews zur Untersuchung des geschlechtsbewussten Umgangs in Kindergarten und Grundschule
- Hintergrund der Befragung
- Ergebnisse der Erzieherinnen-Interviews
- Inhaltsanalyse
- Auswertung
- Reflexion
- Ergebnisse der LehrerInnen-Interviews
- Inhaltsanalyse
- Auswertung
- Reflexion
- Zwischenfazit
- Konsequenzen für pädagogisches Handeln
- Kindergarten
- Kenntnis über geschlechtsspezifische Unterschiede
- Bewusste Gestaltung des Alltags
- Einbezug der Eltern
- Grundschule
- Differenzierende Behandlung
- Maßnahmen außerhalb des Unterrichts
- Maßnahmen innerhalb des Unterrichts
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht geschlechtergerechte Pädagogik in der Grundschule, mit dem Ziel, die Herausforderungen und Chancen für eine inklusive und gerechte Bildungsumgebung für Mädchen und Jungen zu beleuchten. Die Arbeit befasst sich mit den Fragen, wie sich die Geschlechtsidentität entwickelt und welche Faktoren den Umgang mit Geschlechterrollen in der Grundschule beeinflussen.
- Entwicklung der Geschlechtsidentität und prägende Faktoren
- Theorien zu Geschlechtsunterschieden: biologische, psychologische und sozialisationstheoretische Perspektiven
- Koedukation und ihre Auswirkungen auf Mädchen und Jungen
- Geschlechtergerechte Pädagogik in Kindergarten und Grundschule
- Praxisbezogene Handlungsempfehlungen für einen geschlechtsbewussten Umgang
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik ein und skizziert den aktuellen Forschungsstand. Kapitel 2 befasst sich mit der pränatalen Entwicklung und der Entwicklung der Geschlechtsidentität in den ersten Lebensjahren. Kapitel 3 analysiert verschiedene Theorien zu Geschlechtsunterschieden, die biologische, die psychologische und die Sozialisationstheorie. Kapitel 4 beleuchtet die Koedukation in der Grundschule und ihre möglichen Auswirkungen auf Mädchen und Jungen.
Schlüsselwörter
Geschlechtergerechte Pädagogik, Geschlechtsidentität, Koedukation, Geschlechtsstereotype, geschlechtsspezifische Unterschiede, Grundschule, Kindergarten, pädagogisches Handeln.
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- Silke Maar (Autor), 2009, Untersuchungen zur geschlechtergerechten Pädagogik in der Grundschule, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/157454