Heiner Müllers Hamletmaschine entstand 1977 und war ursprünglich als ,,Variation über Hamlet" angelegt. ,,Ich stellte mir ein Zweihundert-Seiten-Stück vor..." resümieret Heiner Müller in seiner Autobiographie. Entstanden ist daraus ein fünfseitiges Extrakt aus Bilderreihen und Textcollagen.
Die vorliegende Arbeit umfasst zwei - auf den ersten Blick - unterschiedliche Themengebiete, die im dritten Kapitel miteinander verknüpft werden.
Im ersten Kapitel soll ein einführender Überblick über die Entstehung und die Entwicklung der Intertextualitätstheorie und der hervorgegangen, divergierenden Strömungen gegeben werden. Da es sich nur um eine einführende Darstellung handelt, ist es nicht möglich, alle Theorien hier vorzustellen. Ich habe eine Auswahl getroffen, die mir persönlich sinnvoll scheint und in Hinblick auf eine Analyse der Intertextualität in Heiner Müllers Hamletmaschine relevant ist. Grundlage für diesen Überblick bildet der Aufsatz von Manfred Pfister ,,Konzepte der Intertextualität". Die Darstellung geht von Bachtins Begriff der Dialogizität aus, und führt über Kristeva, Genette und Bloom zu Pfisters Unterteilung in zwei Beziehungen; zum einen das Verhältnis zwischen Autor und Rezipient, zum anderen das Verhältnis zwischen Text und Prätext.
Das zweite Kapitel beschreibt Müllers Theaterkonzeption.
Die Darstellung soll einen ersten Überblick über die Theatertheorie Heiner Müllers geben. Dabei wird auf Einflüsse von Antonin Artaud und Berthold Brecht verwiesen, die mir eindeutig erscheinen. Müllers Bezüge zu ,,dem Absurden Theater Becketts" oder ,,dem Surrealismus Lautreamonts" werde ich angesichts dieses Rahmens ausklammern . Ich habe versucht Müllers Auffassung, Theater müsse immer eine soziale Funktion haben, anhand einiger Zitate und Ausführungen darzulegen. Hierzu soll auch ein Eindruck von Müllers Pädagogikverständnis vermittelt werden, in dem dem Zuschauer eine enorme Rolle zukommt.
Abschließend wird noch kurz die Aufführung der Hamletmaschine unter der Leitung des NY Regisseurs Robert Wilson besprochen. Das Hauptaugenmerk liegt dabei auf der Inszenierungsart, die meiner Meinung nach am besten widerspiegelt, was Müllers Theaterkonzeption ausmacht.
Den Abschluß dieser Arbeit bildet eine kurzgefasste Skalierung der Intertextualität in der Hamletmaschine.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Kapitel 1: Intertextualitätstheorien
- 1.1. Text und Prätext
- 1.2. Autor und Rezipient
- Kapitel 2: Müllers Theaterkonzeption
- 2.1. Theater als Material
- 2.2. Der Einfluß Antonin Artauds
- 2.3. Die Rolle des Zuschauers oder die soziale Funktion des Theaters
- 2.4. Die Inszenierung der Hamletmaschine von Robert Wilson
- Kapitel 3: Skalierung der Intertextualität in der Hamletmaschine
- Epilog
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Intertextualität in Heiner Müllers Hamletmaschine. Sie untersucht die Entstehung und Entwicklung der Intertextualitätstheorie, beleuchtet Müllers Theaterkonzeption und analysiert die Intertextualität in der Hamletmaschine anhand von Manfred Pfisters Kriterien.
- Die Entwicklung der Intertextualitätstheorie
- Heiner Müllers Theaterkonzeption
- Die Intertextualität in der Hamletmaschine
- Die Rolle des Zuschauers im Theater
- Die Inszenierung der Hamletmaschine von Robert Wilson
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Arbeit ein und stellt die Hamletmaschine als ein "Rin#eitiges Extrakt aus Bilderreihen und Textcollagen" vor. Sie erläutert die Struktur der Arbeit, die sich in drei Kapitel gliedert.
Kapitel 1 bietet einen Überblick über die Entstehung und Entwicklung der Intertextualitätstheorie. Es stellt verschiedene Theorien vor, die sich mit dem Verhältnis von Text und Prätext sowie dem Verhältnis von Autor und Rezipient befassen. Die Darstellung geht von Bachtins Begriff der Dialogizität aus und führt über Kristeva, Genette und Bloom zu Pfisters Unterteilung in zwei Beziehungen.
Kapitel 2 beschreibt Müllers Theaterkonzeption. Es beleuchtet die Einflüsse von Antonin Artaud und Berthold Brecht auf Müllers Werk und zeigt, wie er das Theater als Material begreift, das sich verarbeiten lässt. Müller untergräbt das klassische Drama durch eine Verknappung der Figurensprache, eine Zuspitzung der Konflikte und die Verweigerung, dem Publikum Musterlösungen anzubieten. Das Kapitel betont auch die wichtige Rolle des Zuschauers in Müllers Theater, der aktiv an der Interpretation der Stücke beteiligt ist. Abschließend wird die Inszenierung der Hamletmaschine von Robert Wilson besprochen, die Müllers Theaterkonzeption auf der Bühne realisiert.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Intertextualität, Hamletmaschine, Heiner Müller, Theaterkonzeption, Dialogizität, Antonin Artaud, Robert Wilson, Theater der Grausamkeit, soziale Funktion des Theaters, Rezeptionstheorie, Text und Prätext, Autor und Rezipient, Skalierung der Intertextualität.
- Citation du texte
- Martin Börzel (Auteur), 2000, Hamletmaschine, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1573
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