Wir leben in einer Gesellschaft, die sich aus lauter Schurken zusammensetzt. Denn
für Bernhard Mandeville ist jeder Mensch ein Schurke, der seine Mitmenschen so
behandelt, wie er persönlich selbst nicht behandelt werden möchte. (vgl. Mandeville
1986)
Meine Gedanken decken sich da mit denen Mandevilles. Ich denke, dass sich kaum
ein Mensch dieser Definition entziehen kann, vor allem nicht in der heutigen Zeit. So
spricht dieser Gedanke ungeachtet jeden Leser an, der weiterhin dazu angehalten
wird über sich und seine Stellung in Bezug auf die Gesellschaft nachzudenken. Dies
war ein Anliegen von Mandeville, was er mit seiner so genannten „ Bienenfabel“
erreichen wollte. (vgl. Mandeville 1968)
Es sind seiner Meinung nach nur ein paar Knittelverse die er 1705 anonym
Veröffentlichte, unter dem Titel „Der unzufriedene Bienenstock“. Mit diesen hatte er
aber einen riesigen Erfolg. In den nachgedruckten Fassungen ergänzte er die
Knittelverse um einige Anmerkungen und Essays. Und So entstand die heutige
Fassung, in Form eines Buches, „Die Bienenfabel oder Private Laster, öffentliche
Vorteile“.
Es beschreibt den Kapitalismus sehr real und zeigt Vorteile, Bedingungen,
Auswirkungen und Nachteile des Kapitalismus auf. Er beschäftigt auch mit dem
Gedanken, wie so eine Gesellschaft entstanden ist.
Dies ist zur damaligen Zeit, um 1700, ein aufkommende Frage. Seine Antwort ist
natürlich durch frühere Denker, wie zum Beispiel Thomas Hobbes und John Locke
geprägt, die auch dieser Frage nachgegangen sind.
„Die Bienenfabel“ regte auch damals schon zu vielen Diskussionen an.
Auch noch in der heutigen Zeit bilden sich aufgrund seiner Gedanken zwei
Interpretationslager. Auf der einen Seite stehen die „Kapitalismusbefürworter“, diese
werden unter anderem mit dem Werk die „Freiburger Studien“ von Friedrich August
von Hayek vertreten, auf die ich mich in dieser Arbeit beziehe. Den Gegenpol bietet
Robert Kurz mit seinem Werk das „Schwarzbuch des Kapitalismus“. Ich versuche in dieser Ausarbeitung diese beiden Interpretationen, sowie ihre
Argumentation zu vergleichen.
Inhaltsverzeichnis
2. Einleitung
3. Geschichtliche Einordnung
4. Das Mandevillsche Paradoxon
5. Interpretation durch Robert Kurz
6. Interpretation durch F.A. von Hayeks
7. Vergleich
8. Fazit
9. Literaturverzeichnis
10. Eidesstattliche Erklärung
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