Ich werde mich in der vorliegenden Hausarbeit der Rezeptionsgeschichte und dem Skandal um Arthur Schnitzlers Drama Reigen widmen. Das 1896/97 entstandene Werk löste besonders in den Kultur- und Literaturzentren der Jahrhundertwende – Wien und Berlin – heftige politisch und religiös motivierte Debatten aus, welche teilweise in handgreiflichen Auseinandersetzungen gipfelten.
Um die Brisanz des Reigens darlegen zu können, ist es unabdingbar,die
politischen, gesellschaftlichen und moralischen Hintergründe zur Zeit des Erscheinens zu analysieren, da ein Skandal wie jener um den Reigen monokausal nicht zu erklären ist. Ich beginne meine Arbeit daher mit der Betrachtung der Situation im Wien des ausgehenden 19. Jahrhunderts und werde hierbei insbesondere auf den aufkeimenden politischen Antisemitismus, der den bis dato vorhandenen religiösen Antijudaismus ablöste, eingehen. Weiterhin werde ich den Umgang mit der Sexualität im zeitgenössischen Kontext betrachten und die Bedeutung der Psychoanalyse – eine grundlegende Errungenschaft für den Weg in die Moderne – darlegen. Daran anschließend möchte ich für den Gesamtüberblick die unterschiedlichen Strömungen der Literatur in der Wiener Moderne wie Décadence, Fin de Siècle und Ästhetizismus kurz erläutern. Nachfolgend werde ich mich dem Autor selbst widmen, eine ausführliche Biographie jedoch aussparen. Hernach soll die Entstehungs- und Publikationsgeschichte des Reigens kurz skizziert, sowie Aufbau und Inhalt – mit besonderem Augenmerk auf die skandalösen Elemente Stückes – dargelegt werden. Vor meiner Abschlussbetrachtung werde ich noch genauer auf die schwierige Rezeptions- und Aufführungsgeschichte des Reigens eingehen, die von verbalen und handgreiflichen Ausschreitungen und Gerichtsverhandlungen geprägt war und einen knappen Ausblick auf den
Umgang mit Schnitzlers Werken im Nationalsozialismus geben.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Historischer Kontext
- Antisemitismus
- Sexualmoral
- Bedeutung der Psychoanalyse
- Literatur der Wiener Moderne
- Arthur Schnitzler
- „Reigen“ – Entstehungs- und Publikationsgeschichte
- Aufbau, Inhalt und Interpretation des „Reigen“
- skandalöse Elemente in Schnitzlers „Reigen“
- Rezeptions- und Aufführungsgeschichte
- Der Umgang mit Schnitzlers Werken in der NS-Zeit
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit befasst sich mit der Rezeptionsgeschichte und dem Skandal um Arthur Schnitzlers Drama „Reigen“. Das im Jahr 1896/97 entstandene Werk löste insbesondere in den Kultur- und Literaturzentren der Jahrhundertwende – Wien und Berlin – heftige politisch und religiös motivierte Debatten aus, welche teilweise in handgreiflichen Auseinandersetzungen gipfelten.
- Analyse des historischen Kontextes, der den Skandal um „Reigen“ beeinflusste.
- Erörterung des aufkeimenden Antisemitismus in Wien und seine Rolle im gesellschaftlichen Diskurs.
- Bedeutung der Sexualmoral und des Wandels im Umgang mit sexuellen Normen in der Zeit der Moderne.
- Einbezug der Psychoanalyse als prägende Kraft der Epoche und ihre Auswirkungen auf die Literatur.
- Untersuchung der Rezeptions- und Aufführungsgeschichte des „Reigen“ und die damit verbundenen Konflikte.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Hausarbeit ein und stellt den Fokus auf die Rezeptionsgeschichte und den Skandal um Schnitzlers „Reigen“ dar. Anschließend werden die politischen, gesellschaftlichen und moralischen Hintergründe zur Zeit des Erscheinens des Werkes beleuchtet. Die Kapitel 2.1 bis 2.3 befassen sich mit dem aufkeimenden Antisemitismus, der Sexualmoral und der Bedeutung der Psychoanalyse im Wien der Jahrhundertwende. In den folgenden Kapiteln wird die Literatur der Wiener Moderne, Arthur Schnitzler als Autor und die Entstehungs- und Publikationsgeschichte des „Reigen“ näher betrachtet. Die Kapitel 6 und 7 analysieren Aufbau, Inhalt und Interpretation des Werkes sowie die skandalösen Elemente und die Rezeptions- und Aufführungsgeschichte. Abschließend wird der Umgang mit Schnitzlers Werken in der NS-Zeit thematisiert.
Schlüsselwörter
Wiener Moderne, Arthur Schnitzler, „Reigen“, Antisemitismus, Sexualmoral, Psychoanalyse, Rezeption, Skandal, NS-Zeit, Kulturgeschichte, Literaturgeschichte.
- Citation du texte
- Sarah Böhme (Auteur), 2009, Die Literatur der Wiener Moderne am Bespiel von Arthur Schnitzlers „Reigen“, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/157338
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