Der Führung von Mitarbeitern wird in wirtschaftlichen Unternehmen eine zentrale Bedeutung zugeschrieben. Verschiedene Führungsstile und Führungstechniken finden Anwendung, um dafür zu sorgen, dass Mitarbeiter ihre Aufgaben und Funktionen im Interesse der Organisation optimal erfüllen. Durch teilweise direktes Einwirken wird häufig der Versuch unternommen, eine gezielte Steuerung des Verhaltens der Mitarbeiter zu erreichen. Als Ausgangspunkt wird in zahlreichen Managementtheorien eine Beherrschbarkeit des Mitarbeiterverhaltens angenommen.
Systemtheorien stehen den Vorstellungen von einer direkten Beeinflussbarkeit und Steuerbarkeit anderer Menschen allerdings kritisch gegenüber. In der vorliegenden literaturbasierten Arbeit wird es darauf ankommen, zu zeigen, inwieweit eine Mitarbeiterkontrolle in einer Organisation aus systemtheoretischer Perspektive unmöglich ist. Sie konzentriert sich auf eine genauere Auseinandersetzung mit dieser Fragestellung auf der Grundlage systemischen Denkens, das auf systemischen und konstruktivistischen Theorien basiert. Die Forschung hat die Thematik der Kontrollierbarkeit bislang vor allem generell für komplexe Systeme und auch speziell für die Felder Soziale Arbeit, Therapie und Pädagogik anhand der Beziehungen zwischen Sozialarbeitern und Klienten, Therapeuten und Patienten sowie Pädagogen und Schülern untersucht. Da es sich bei Managern und Mitarbeitern ebenfalls um komplexe Systeme handelt, bietet es sich an, die Ergebnisse aus diesen Kontexten auf das Verhältnis zwischen Managern und Mitarbeitern zu übertragen und zum gegenwärtigen Kenntnisstand der systemischen Mitarbeiterführung hinzuzufügen. Das Hauptaugenmerk der Untersuchung liegt zunächst auf den Aspekten Intervention und instruktive Interaktion. Denn der Versuch, Mitarbeiter „unter Kontrolle zu bringen“, diese also direkt zu beeinflussen oder zu steuern, um ein gewünschtes Verhalten oder einen Zustand herbeizuführen, stellt aus systemischer Sicht eine Intervention und gleichzeitig eine instruktive Interaktion dar. Daran anknüpfend werden die Auswirkungen von zirkulären Beziehungen und Wechselwirkungen zwischen Systemen im Hinblick auf die Fragestellung genauer beleuchtet. Abschließend werden systemische Haltungen geschlussfolgert, die aus den Untersuchungsergebnissen dieser - für eine Beurteilung der Möglichkeit bzw. Unmöglichkeit einer Mitarbeiterkontrolle relevanten- drei Aspekte resultieren.
Inhaltsverzeichnis
I Einleitung
II Intervention bei Mitarbeitern
III Instruktive Interaktion mit Mitarbeitern
IV Teufelskreis der Mitarbeiterkontrolle
V Systemische Haltungen des Managers
VI Schluss
VII Literaturverzeichnis
- Citar trabajo
- Roman Woelki (Autor), 2010, Die Unmöglichkeit einer Kontrolle von Mitarbeitern in einer Organisation aus systemischer Sicht, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/157322