Die Wissenschaft wird bis in die heutige Gegenwart von der Gegenüberstellung zweier sehr bekannter Termini verfolgt: Theorie und Praxis. Vor allem ist für diese Verfolgungsjagd kein Ende in Sicht.
Theorie und Praxis: unzertrennliche „Feinde“
Essay
Die Wissenschaft wird bis in die heutige Gegenwart von der Gegenuberstellung zweier sehr bekannter Termini verfolgt: Theorie und Praxis. Vor allem ist fur diese Verfolgungsjagd kein Ende in Sicht. Um zu klaren, worum es genau bei diesen Termini handelt, wird erst einmal geklart, woher sie stammen. Der Begriff „Theorie“ kommt aus der griechischen Sprache und heifit ubersetzt „das Zuschauen; die Betrachtung und die Untersuchung‘1 und er beinhaltet ebenfalls den Begriff „theos“, was auf Griechisch „Gott“ bedeutet. Wohingegen „Praxis“2, ebenfalls aus dem Griechischen stammend, „das Tun; Handlung; Unternehmen; Wirklichkeit“ bedeutet. Die Frage, worin eigentlich das Problem liegt und welche unterschiedlichen Zugange es fur das Theorie-Praxis-Verstandnis gibt, wird nun versucht dem Leser kurz und bundig zu erlautern.
Theorie gleich Wissenschaft?
Der nun folgende Absatz beschaftigt sich damit, inwieweit Theorie und Wissenschaft voneinander abhangig sind. Denn im neuzeitlichen Sinne werden die Termini Theorie und Wissenschaft synonym verwendet, demnach ist vorausgesetzt, dass Theorien den Inhalt einer Wissenschaft bilden (vgl. Tschamler, H. 1996, S.108). Im Gegensatz zur Praxis versteht sich die Wissenschaft als „wertneutral“ und „strebt nach Aufstellung allgemeiner Gesetze.“ (vgl. (vgl. Tschamler, H. 1996, S.110).
Praxis als Notwendigkeit?
„Wir fuhlen, dass selbst, wenn alle moglichen wissenschaftlichen Fragen beantwortet sind, unsere Lebensprobleme noch gar nicht beruhrt sind“3, so beschreibt Albert Einstein seine
Ansicht uber die Theorie/Wissenschaft. Dies zeigt, dass die Wissenschaft, vor allem in der Erziehungswissenschaft, ohne die „Praxis als Forschungsfeld“4 undenkbar ware.
In der Erziehungswissenschaft kommt es immer in Diskussionen zur Polarisierung zweier Fronten: den Theoretikern/Wissenschaftlern und Praktikern (vgl. Tschamler, H. 1996, S.107). Einer der Grunde liegt darin, dass die Theorie nur Aussagen als wissenschaftlich zulasst, die den logischen Gesetzen entsprechen (vgl. Tschamler, H. 1996, S.110). Demnach werden „dialektische Prozesse, Intersubjektivitatsbeziehungen oder Interaktionen“ aufgrund ihrer „logischen Unfassbarkeit“ in der Wissenschaft nicht berucksichtigt (vgl. Tschamler, H. 1996, S.110).
Trotzdem ist es wichtig festzuhalten, dass es keinen theoretischen Ansatz der Padagogik gibt, der sich nicht auf die Praxis bezieht. So kann gesagt werden, dass die Praxis, vor allem der Padagogik, eine Komplexitat darstellt, die die Theorie versucht zu reduzieren bzw. zu ordnen. Theorie und Praxis sind daher in wechselseitiger Vermittlung5:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
[...]
1 Duden - Deutsches Universalworterbuch, 6., uberarbeitete Auflage. Mannheim, Leipzig, Wien, Zurich: Dudenverlag 2007.
2 Duden - Deutsches Universalworterbuch, 6., uberarbeitete Auflage. Mannheim, Leipzig, Wien, Zurich: Dudenverlag 2007.
3 Einstein, A., Mein Wetlbild, Frankfurt am Main, 1980, S. 114
4 [...] Die wissenschaftliche Theorie sieht die Praxis als Forschungsfeld, uber dies in induktiver oder deduktiver Weise nach den Gesetzen der Wissenschaftslogik Theorien aufgestellt werden.“ (Tschamler, H. 1996, S.110).
5 Abb. aus: Tschamler , H. 1996 , S.107
- Arbeit zitieren
- Zeynep Ören (Autor:in), 2010, Theorie und Praxis - Unzertrennliche "Feinde", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/156722
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