Essstörungen haben in den letzten zehn bis fünfzehn Jahren verstärkt öffentliches Interesse sowohl in der Wissenschaft als auch in den Medien ausgelöst und einen hohen gesellschafts-politischen Stellwert erlangt. 1972 wurden für die Anorexia Nervosa erstmals diagnostische Kriterien gebildet, kurz darauf wurde sie als „Verhaltensstörung des Jugendalters“ in die großen internationalen Klassifikationssysteme aufgenommen. Heute wird Anorexie zusammen mit der Bulimia Nervosa und der Adipositas zu den Essstörungen gerechnet. Begründet wird dieses öffentliche Interesse damit, dass das Auftreten der Anorexie bei den Mädchen und jungen Frauen, aber auch bei den männlichen Jugendlichen in den letzten Jahren erheblich zugenommen haben soll. Diesbezüglich ist jedoch Skepsis angebracht. Eine genaue Analyse von 29 großen internationalen epidemiologischen Untersuchungen der letzten 25 Jahre bestätigt die Zunahme der Neuerkrankungen nicht, sondern kommt zu dem Schluss, dass die Anorexia Nervosa weiterhin eine ernstzunehmende aber seltene Störung ist und es gibt auch keine Nachweise, dass das Auftreten sich entscheidend verändert hat. Des Weiteren werden die Essstörungen allgemein und epidemiologisch zu den frauenspezifi-schen Erkrankungen gezählt und deshalb bei den Jungen und Männern in Vergleich zu den Mädchen und Frauen noch wenig erforscht.
Doch unabhängig von dem Geschlecht und der Anzahl anorektischer Patienten ist es wichtig, dass jeder von ihnen einen Weg findet gesund zu werden. Deshalb ist eine möglichst umfassende Information und Beratung des Patienten, seiner Familie und Kontaktpersonen, über Krankheit, Behandlung und den richtigen Umgang unverzichtbar.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Was versteht man unter Essstörung?
- Die Formen der Essstörungen
- Definition der Anorexie (Magersucht)
- Diagnostik und klinische Erscheinungsformen der Anorexie
- Die Prävalenz
- Symptomatik und Krankheitsverlauf
- Erklärungsansätze für Essstörungen
- Die Anorexie bei Männern
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit konzentriert sich auf Anorexia nervosa bei Männern. Ziel ist es, das Verständnis dieser Erkrankung zu verbessern, indem die Definition, Symptome, Verbreitung und Ursachen der Anorexia Nervosa geschlechtsübergreifend beleuchtet werden. Die spezifischen Herausforderungen der männerorientierten Therapie und Beratung sollen ebenfalls untersucht werden.
- Definition und Abgrenzung verschiedener Essstörungen
- Charakterisierung der Anorexia Nervosa (Symptome, Verbreitung, Verlauf)
- Ursachen und Erklärungsansätze für Essstörungen
- Diagnostik und klinische Erscheinungsformen der Anorexie
- Spezifische Herausforderungen der Therapie bei Männern
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung beschreibt das steigende öffentliche Interesse an Essstörungen in den letzten Jahrzehnten und relativiert gleichzeitig die Annahme einer signifikanten Zunahme der Anorexia Nervosa. Sie betont die Notwendigkeit umfassender Information und Beratung für Betroffene und deren Angehörige und kündigt den Fokus der Arbeit auf Anorexia nervosa bei Männern an.
Was versteht man unter Essstörung?: Dieses Kapitel klärt den Begriff "Essstörung". Es beschreibt, wie Betroffene die Nahrungsaufnahme und damit verbundene Bedeutungen als zentrales Bedürfnis wahrnehmen und ihren Alltag danach ausrichten. Die verschiedenen Formen von Essstörungen (Anorexia Nervosa, Bulimie, Adipositas) werden kurz vorgestellt.
Die Formen der Essstörungen: Dieses Kapitel skizziert die verschiedenen Formen von Essstörungen: Anorexia Nervosa (mit den Unterformen des Abnehmens durch minimale Nahrungsaufnahme und durch Erbrechen/Laxantienabusus), Bulimie (mit starkem Essbedürfnis gefolgt von Erbrechen oder Abführmittelkonsum) und Adipositas. Es betont die fließenden Übergänge zwischen den einzelnen Krankheitsbildern und das dynamische, mehrdimensionale Modell der Essstörungen.
Definition der Anorexie (Magersucht): Dieses Kapitel diskutiert die historische Entwicklung des Begriffs "Anorexie Nervosa" und die Problematik der Bezeichnung "Magersucht". Es wird die etymologische Ungenauigkeit von "Anorexie" hervorgehoben, da viele Betroffene unter starkem Hunger leiden. Die kontroverse Zuordnung der Essstörung zur Gruppe der Suchterkrankungen wird angesprochen.
Diagnostik und klinische Erscheinungsformen der Anorexie: Dieses Kapitel beschreibt die diagnostischen Kriterien der Anorexia Nervosa, basierend auf der ICD-10. Es erklärt die Entwicklung der diagnostischen Kriterien von 1972 bis zur Gegenwart, inklusive der veränderten Betrachtung des Gewichts und des verwendeten Index (BMI statt Broca-Index). Die klinischen Erscheinungsformen werden kurz angerissen (bewusste Unterdrückung des Hungers, verzerrte Einstellung zum Essen, Störung der Körperwahrnehmung).
Schlüsselwörter
Anorexia nervosa, Magersucht, Essstörungen, Bulimie, Adipositas, Diagnostik, ICD-10, BMI, Therapie, Männer, Körperwahrnehmung, Suchterkrankung.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Anorexia Nervosa bei Männern
Was ist der Inhalt dieses Dokuments?
Dieses Dokument bietet einen umfassenden Überblick über Anorexia nervosa, mit besonderem Fokus auf Männer. Es beinhaltet ein Inhaltsverzeichnis, die Zielsetzung und Themenschwerpunkte, Zusammenfassungen der einzelnen Kapitel und Schlüsselwörter. Der Text beleuchtet Definition, Symptome, Verbreitung und Ursachen der Anorexia Nervosa geschlechtsübergreifend und geht auf die spezifischen Herausforderungen der Therapie bei Männern ein.
Welche Themen werden behandelt?
Die behandelten Themen umfassen die Definition und Abgrenzung verschiedener Essstörungen (Anorexia Nervosa, Bulimie, Adipositas), die Charakterisierung der Anorexia Nervosa (Symptome, Verbreitung, Verlauf), Ursachen und Erklärungsansätze für Essstörungen, die Diagnostik und klinischen Erscheinungsformen der Anorexia Nervosa (inkl. ICD-10 Kriterien und BMI), sowie die spezifischen Herausforderungen der Therapie bei Männern.
Was versteht man unter Anorexia Nervosa?
Das Dokument erklärt Anorexia Nervosa als eine Essstörung, die durch eine bewusste Unterdrückung des Hungers, eine verzerrte Einstellung zum Essen und eine Störung der Körperwahrnehmung gekennzeichnet ist. Es wird die historische Entwicklung des Begriffs und die Problematik der Bezeichnung "Magersucht" diskutiert, da viele Betroffene unter starkem Hunger leiden. Die kontroverse Zuordnung zur Gruppe der Suchterkrankungen wird ebenfalls angesprochen.
Wie wird Anorexia Nervosa diagnostiziert?
Die Diagnostik von Anorexia Nervosa basiert auf den Kriterien der ICD-10. Das Dokument beschreibt die Entwicklung der diagnostischen Kriterien von 1972 bis zur Gegenwart, inklusive der veränderten Betrachtung des Gewichts und des verwendeten Index (BMI statt Broca-Index). Die klinischen Erscheinungsformen wie bewusste Unterdrückung des Hungers, verzerrte Einstellung zum Essen und Störung der Körperwahrnehmung werden erläutert.
Welche Herausforderungen gibt es bei der Therapie von Männern mit Anorexia Nervosa?
Das Dokument weist auf die spezifischen Herausforderungen der Therapie und Beratung von Männern mit Anorexia Nervosa hin, ohne diese im Detail zu beschreiben. Es deutet an, dass diese Aspekte weiter untersucht werden.
Welche weiteren Essstörungen werden erwähnt?
Neben Anorexia Nervosa werden Bulimie und Adipositas als weitere Formen von Essstörungen kurz vorgestellt. Die fließenden Übergänge zwischen den einzelnen Krankheitsbildern und das dynamische, mehrdimensionale Modell der Essstörungen werden betont.
Welche Schlüsselwörter sind relevant?
Die Schlüsselwörter umfassen: Anorexia nervosa, Magersucht, Essstörungen, Bulimie, Adipositas, Diagnostik, ICD-10, BMI, Therapie, Männer, Körperwahrnehmung, Suchterkrankung.
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- Larissa Schott (Author), 2010, Magersucht bei Jungen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/156666