In den 1950er und 1960er Jahren erfährt die deutsche Gesellschaft nach der Sperrung der deutsch-deutschen Grenzen einen erheblichen Wandel. Durch den Anstieg des Arbeitskräftebedarfs werden tausende von Gastarbeitern angeworben. Von diesen gesellschaftlichen Umstrukturierungen blieb auch die deutsche Filmproduktion nicht unberührt. Eingeläutet durch die ersten filmischen Auseinandersetzungen mit den neuartigen Gesellschaftsstrukturen, beginnt aus heutiger Sicht die Suche nach einem Namen für diese Filme:
Während die ersten Filme über Gastarbeiter in den 1960er und -70er Jahre bedenkenlos noch als ‚Migrantenfilme‘ bezeichnet wurden, verändert sich einige Jahrzehnte später die Rezeption des ‚Migrantenkinos‘. Erst als die Nachfahren der ersten Migrantengeneration damit begannen Filme zu produzieren, wurde die Problematik einer vereinfachten Zuschreibung in ihrem ganzen Ausmaß spürbar. Vor allem bei der Auseinandersetzung mit Filmen von deutschen Regisseuren mit türkischer Abstammung wird deutlich, dass die Filme differenzierter betrachtet werden müssen und nicht dem Stereotyp ‚Migrantenkino‘ zugeschrieben werden können. In Erkenntnis dessen, führte man den Hilfsterminus ‚Deutsch-Türkisches-Kino‘ ein. Als Einwandererkinder, die selbst keine direkte Migrationserfahrungen mehr gemacht haben, lassen sich Filme von entsprechenden Regisseuren jedoch nur noch schwer einer ‚deutschen‘ oder einer ‚türkischen‘ Kultur zuschreiben. Ganz im Gegenteil: Wie sich in der vorliegenden Arbeit zeigen wird, entziehen sich diese Filme vehement einer nationalen Zuschreibung und visualisieren stattdessen die Aufhebung kultureller Grenzen.
In Anbetracht dessen wird in dieser Arbeit vorgeschlagen, die Filme Fatih Akins von sämtlichen nationalen Zuschreibungen loszulösen und sie stattdessen als Produzenten transnationaler Räume zu verhandeln. Nachdem Kapitel 2 die genaue Entwicklung in der Historie des ‚Migrantenfilms‘ nachgezeichnet, wird im darauffolgenden Kapitel Wolfgang Welschs Modell der ‚Transkulturalität‘ vorgestellt. Anschließend werden die ersten beiden Teile der Liebe, Tod und Teufel-Trilogie von Fatih Akin als anschauliche Beispiele für die filmische Umsetzung einer transkulturellen Gesellschaft dienen. Es wird sich zeigen, dass Gegen die Wand die kulturellen Grenzen verwischen lässt, während Auf der anderen Seite eine gänzliche Auflösung herbeiführt.
Inhalt
1. Einleitung
2. Geschichtliche Entwicklung
2. 1 Der Blick von Außen: Deutsche Regisseure über Gastarbeiter
2. 2 Der Blick von Innen: Türken in Deutschland über Türkei-Themen
2. 3 Cinema du Metissage: Türken in zweiter Generation
3. Interkulturalität und Multikulturalität als überholte Modelle
3.1 Kulturbegriff nach Welsch
3.2 Multikulturalität und Interkulturalität
3.3 Transkulturalität
3.4 Postkoloniale Theorieansätze
4. Fatih Akin
4.1 Gegen die Wand121 Min
4.1.1 Begründung der Filmauswahl
4.1.2 Kurzinhalt
4.1.3 Eröffnungssequenz und Filmaufbau
4.1.4 Bruch mit gängigen Motiven
4.2 Auf der anderen Seite116 Min
4.2.1 Begründung der Filmauswahl
4.2.2 Kurzinhalt
4.2.3 Dramaturgie und Ästhetik
4.2.4 Bewegungssituation
5. Fazit
6. Literaturverzeichnis
- Citar trabajo
- Kathrin Lang (Autor), 2010, Transkulturelle Räume bei Fatih Akin. Die Filme "Gegen die Wand" und "Auf der anderen Seite", Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/156453
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