The present bachelor thesis “Theories of transnational corporations in comparison” discusses and examines the major and most dominant approaches of this recent phenomenon. Beside the preface you will find three main parts,the introduction, the theoretical body of the thesis and the conclusion.
The first part, the introduction, gives first of all an overview about the historical development of transnational corporations and outlines the growing importance over time and the impact of this special type of company on world trade activities today.
The second part consists of the presentation, review and benchmark of different approaches and thereby establishes the theoretical background of this bachelor thesis.
The last part, the conclusion, consists of a short abstract of the thesis and assumptions about the future of theories and transnational corporations.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
Abbildungsverzeichnis
Tabellenverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
1. Einleitung
2. Theorie des monopolistischen Vorteils nach Hymer/Kindelberger
2.1 Theorie
2.2 Kritik
2.3 Abschließende Bewertung
3. Internalisierungstheorie nach Buckley/Casson
3.1 Theorie
3.2 Kritik
3.3 Abschließende Bewertung
4. Theorie der MNU nach Hennart
4.1 Theorie
4.2 Kritik
4.3 Abschließende Bewertung
5. Internationale Standorttheorie
5.1 Theorie
5.2 Kritik
5.3 Abschließende Bewertung
6. Eklektische Theorie nach Dunning
6.1 Theorie
6.2 Kritik
6.3 Abschließende Bewertung
7. Fazit
8. Abstract
9. Anhang
9.1 Abbildungen
9.2 Tabellen
9.3 Mathematische Erläuterungen zur Gleichgewichtstheorie
10. Literaturverzeichnis
Vorwort
Im Rahmen meines Studiums ist es zwingend notwendig eine Bachelorarbeit zu verfassen. Dabei hatte ich das große Glück, dass für mich von Beginn an feststand, mich mit dem Phänomen der Multinationalen Unternehmung auseinander zusetzen. Kaum ein anderes Themenfeld hat während meines Studiums so viel Aufmerksamkeit auf sich gezogen. In Zeiten der Globalisierung stehen Multinationale Unternehmungen immer häufiger im Mittelpunkt einer Reihe öffentlicher Diskussionen. Sie werden gepriesen oder verteufelt. Aber welche theoretischen Erklärungsansätze gibt es? Was können diese leisten und inwieweit wird dieses Phänomen hinreichend erklärt? Diesem spannenden Themenfeld konnte ich mich im Rahmen dieser Arbeit widmen. Ich hoffe so, dem ähnlich Interessierten Beobachter der Multinationalen Unternehmungen eine Grundlage zu den klassischen Theorien, ihren Stärken und Schwächen und deren praktischem Nutzen anbieten zu können.
Ich möchte mich an dieser Stelle ausdrücklich bei der Universität Flensburg für die hervorragenden Lehrbedingungen und bei den Professoren des Instituts für internationales Management für ihr persönliches Engagement und die ausgezeichnete Methodik bedanken.
Mein ganz besonderer Dank gilt dabei Herrn Prof. Dr. Stephan Panther, der sehr früh mein Interesse für die volkswirtschaftlichen und internationalökonomischen Fragestellungen geweckt hat und meine Euphorie dafür stets teilte.
Er hat es immer verstanden, mich über den sprichwörtlichen Tellerrand hinaus gucken zu lassen und mir so einen aufregend neuen Blick auf die Welt der internationalen Ökonomik gewährt.
Ein besonderer Dank gilt auch meinem Freund und MBA Oliver Dannenberg, der mich stets durch konstruktive und hilfreiche Fachgespräche durch mein bisheriges Studium begleitet hat und mir, wie auch Torben Böhm, mit seiner scharfsinnigen Kritik bei dieser Arbeit hilfreich zur Seite stand.
Auch meiner Lektorin und gebührt an dieser Stelle ein besonderer Dank.
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Gleichgewichtsthese der Internalisierungstheorie
Abbildung 2: Die Standortbedingungen und ihr nationaler, länderspezifischer, bzw. ihr regionaler oder lokaler Charakter
Abbildung 3: Alternative Marktbearbeitungsformen und deren Voraussetzungen nach Dunning
Abbildung 4: Entwicklung MNU von 1914-1974
Abbildung 5: Sektorale Verteilung des weltweiten Bestands ausländischer Direktinvestitionen
Tabellenverzeichnis
Tabelle 1: Standortfaktoren, die die internationale Wettbewerbsfähigkeit und die Standortentscheidung im internationalen Rahmen bestimmen und die somit Bestimmungsgründe der Direktinvestition sind
Tabelle 2: Die eklektische Theorie der internationalen Produkte nach Dunning
Tabelle 3: Ausgewählte Indikatoren der ausländischen Direktinvestitionen und der internationalen Produktion
Tabelle 4: Regionale Verteilung der ausländischen Direktinvestitionsströme
Tabelle 5: Veränderungen in den Bestimmungen für ausländische Direktinvestitionen
Tabelle 6: Die 25 größten, nicht aus dem Finanzsektor stammenden, Multinationalen Unternehmungen nach Vermögenswert
Tabelle 7: Verteilung des Bestands an ausländischen Direktinvestitionen im Dienstleistungssektor; nach Wirtschaftsräumen aufgeteilt
Tabelle 8: Verteilung des Bestands an ausländischen Direktinvestitionen im Dienstleistungssektor; nach Branchen aufgeteilt
Tabelle 9: Exportorientierte ausländische Direktinvestitionen betreffende Projekte aus den Bereichen: Call-Center, Service-Center, IT-Dienstleistungen und regionale Konzerzentralen; aufgeteilt nach dem Stammsitz
Tabelle 10: Zusammenfassung Bains über Wettbewerbsvorteile etablierter Firmen und unter welchen Umständen diese Vorteile entstehen können
Abkürzungsverzeichnis
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
1. Einleitung
Ich bin der Auffassung, dass die in dieser Arbeit dargestellten Theorien zur Erklärung MNU nur dann richtig bewertet werden können, wenn man den Entwicklungsstand der MNU zum jeweiligen Entstehungszeitpunkt der Theorie betrachtet. Aus diesem Grund möchte ich an dieser Stelle einen kurzen Abriss zu dem geschichtlichen Verlauf des Phänomens der MNU und deren heutige Bedeutung im internationalen Handel anbieten, um dann in einem nächsten Schritt mein weiteres Vorgehen und die Auswahl der betrachteten Theorien zu erläutern.
Obwohl es schon seit Jahrhunderten Handel zwischen Nationen gibt, gilt das Phänomen der MNU als ein relativ neues.1Häufig werden als Beispiele für das frühe Auslandsengagement von Unternehmungen die amerikanischen Konzerne Colt und Singer und deren Tochterunternehmen in Großbritannien angeführt. Dieses Engagement fand schon Mitte des 19. Jahrhunderts statt.2Die meisten Forscher betrachten MNU aber wissenschaftlich erst ab 19143und vertreten zudem die Auffassung, dass diesen erst in der Nachkriegszeit eine signifikante Bedeutung für den internationalen Handel beigemessen werden kann.4Zu diesem Zeitpunkt haben ausschließlich amerikanische Unternehmungen ausländischer Direktinvestitionen in weniger entwickelten Regionen, wozu zu dem damaligen Zeitpunkt auch Europa zählte, getätigt.5Dies erklärt zugleich den immer noch dominanten Forschungsstandort USA.61958 untersuchte erstmals John Dunning das Engagement amerikanischer Firmen in Großbritannien. Dazu führte er eine Vollerhebung innerhalb der amerikanischen Tochterunternehmungen durch, mit dem Ziel diese zu charakterisieren und den Technologietransfer zwischen der amerikanischen Muttergesellschaft und dem Tochterunternehmen zu bemessen. Er betrachtete dazu die geografische Lage der Unternehmung, deren Größe sowie die finanzielle, administrative und organisatorische Struktur.7Trotz dieser Fokussierung auf die Unternehmung selbst stellte erst die1976 veröffentlichte, aber schon 1960 verfasste8Arbeit Stephen Hymers den Durchbruch der MNU Forschung dar. Seine Arbeit stütze sich unter anderem auch auf die Vollerhebung von Dunning.9Hymer gilt seither als Mitbegründer des industrial organization10Ansatzes. Seine Arbeit gilt gleichzeitig als Ursprung des MNU Forschungszweiges.11
Mitte der 50er Jahre konnte man ein erstes Engagement europäischer und japanischer Unternehmungen im Ausland feststellen. 1960 verfügten die amerikanischen MNU aber immer noch über 80 % der Bestände an den weltweiten ausländischen Direktinvestitionen12, sodass die Bedeutung nicht amerikanischer MNU als gering bezeichnet werden kann. Erst um 1974 fand man ein ausgewogeneres Bild zwischen amerikanischen und nicht amerikanischen MNU vor.13Zu diesem Zeitpunkt entstand die Internalisierungstheorie von Casson und Buckley, die die MNU unter transaktionskostenökonomischen Gesichtspunkten betrachtete. Auch die 1982 von Jean-Francois Hennart veröffentlichte Theorie der MNU folgte dieser Betrachtungsweise. Dieser Erklärungsansatz stellt eine interessante Erweiterung des Internalisierungsansatzes durch seine sehr viel umfassendere und präziser Analyse der MNU dar. In den Erklärungsmodellen der Internalisierungstheorie rückten die Standorte einer MNU in das Interesse der Forschung. Die Vertreter der Internalisierungstheorie griffen deshalb immer wieder auf die klassische, deskriptive und vor allem betriebswirtschaftlich geprägte Standortbestimmungslehre zurück. Diese lieferte nach eigenen Aussagen aber keine zufrieden stellenden Erklärungen14, da diese Ansätze zumeist auf einer nationalen Betrachtung der kritischen Standortfaktoren beruhten und lediglich um internationale Faktoren erweitert wurden. Sie wurden aber in dieser erweiterten Form nie den MNU gerecht und führten wegen ihrer Defizite hinsichtlich der Aussagekraft lediglich ein Schattendasein innerhalb der einzelnen Internalisierungstheorien.15Dies veranlasste Peter Tesch dazu, 1980 eine über die klassische, deskriptive Standortbestimmungslehre der Betriebswirtschaft hinausgehende internationale Standorttheorie zu konzipieren.16John Dunning versuchte in seiner 1988 veröffentlichen eklektischen Theorie, die einzelnen miteinander konkurrierenden Forschungsstränge zu vereinen und dadurch zu einem ganzheitlichen Modell zu gelangen.
Über die Bedeutung MNU wird heftig gestritten. Während die Einen MNU keine große Bedeutung beimessen, da sie der Auffassung sind, dass die meisten wirtschaftlichen Aktivitäten einer MNU auch zwischen einzelnen Unternehmungen die in verschiedenen Nationen ansässig sind, vorgenommen werden könnten17, loben18oder kritisieren19die Anderen den möglichen Einfluss MNU an der Einkommens- und Wohlfahrtsverteilung sowie dem Technologietransfer. Fest steht, dass es nach einer aktuellen Schätzung der Vereinten Nationen zurzeit weltweit mindestens 61.000 MNU mit 900.000 ausländischen angeschlossenen Unternehmen gibt, die einen Bestand von 7 Billionen US$ an ausländischen Direktinvestitionen halten.20Nach einer Schätzung der Vereinten Nationen von 1997, entfielen zu diesem Zeitpunkt 80% der weltweiten Bestände ausländischer Direktinvestitionen auf die 500 größten MNU, die ausschließlich aus den USA, Europa und Japan stammen.21Der Trend steigender ausländischer Direktinvestitionen wird laut der UNCTAD nach einem Rückgang in den letzen Jahren wieder zunehmen. Durch die Verbesserung der Rahmenbedingungen für ausländische Direktinvestitionen der Staatengemeinschaft erwartet die UNCTAD einen positiven Impuls für die Wirtschaftsregionen China, Indien, Asien sowie Osteuropa.22Laut den Vereinten Nationen wird in Entwicklungsländern vornehmlich eine Tochtergesellschaft gegründet und in den entwickelten Ländern durch Fusionen oder Übernahmen eine ausländische Direktinvestition getätigt. Der Anteil der reziproken ausländischen Direktinvestition zwischen entwickelten Ländern macht dabei immer noch den Hauptteil der Investitionen aus.23Insgesamt lässt sich aber eine Verschiebung zugunsten des Dienstleistungssektors feststellen, was nach der UNCTAD die Entwicklung der allgemeinen weltwirtschaftlichen Situation widerspiegelt. Zum anderen ist dies darin begründet, dass es immer einfacher möglich ist Dienstleistungen international zu handeln. So ist es z.B. möglich geworden Datamining, Call-Center oder die Programmierung von Software aus dem Ausland heraus zu betreiben und international zu handeln. Dies erlaubt es Unternehmungen als international operierender Anbieter von Dienstleistungen zu agieren.24
Es ist unbestritten, dass der Anteil MNU am Welthandel über die Zeit sowohl immer mehr an Volumen als an Wert und daher an Bedeutungen gewonnen hat und dieser Trend voraussichtlich anhalten wird. Umso wichtiger erscheint es mir, die einzelnen Theorien auf ihren Erklärungsgehalt und ihre Aktualität in der Forschung hin zu überprüfen, wozu es meiner Auffassung nach zwei Dimensionen bedarf. Während die theoretischen Komponenten eines Bewertungsrasters das Modell als solches erfassen und abbilden sollen, müssen praktische Komponenten den Nutzen einer Theorie MNU adäquat darstellen.
Deshalb soll in der theoretischen Betrachtung neben dem Jahr der Entstehung, der Ganzheitlichkeit, der Dynamik und dem Erklärungshorizont der jeweiligen Theorie noch einmal abschließend und zusammenfassend dargestellt werden, welches die kritischen Erfolgsfaktoren einer MNU und deren Hauptkritikpunkte sind, um die Grenzen des Ansatzes zu definieren und zu verdeutlichen.
Die praktische Komponente soll dagegen die Aktualität damals und heute, die Anwendbarkeit, die Übertragbarkeit auf die Realität und somit insgesamt den praktischen Nutzen einer Theorie abbilden, um mit den theoretischen Kriterien zusammen eine adäquate, nachvollziehbare und abschließende Bewertung durch den Autor zu erlauben.
Um diesen Anspruch gerecht zu werden, möchte ich in dieser Arbeit wie folgt vorgehen. Zunächst wird eine Theorie, gemäß des Verfassers, verdichtet dargestellt. In einem zweiten Schritt sollen mittels einer kritischen Betrachtung die Einschränkungen und Defizite einer Theorie herausgearbeitet werden. Zu diesem Zweck werden möglichst konträre Betrachtungsweisen verschiedener Autoren sowie die kritische Auseinandersetzung mit der Materie durch den Verfasser dieser Arbeit miteinander verglichen und abgebildet. Abschließend wird anhand des zuvor dargestellten Kriterienkatalogs eine abschließende Bewertung durch den Autor vorgenommen.
Jede der hier behandelten Theorien stellt, mit Ausnahme der Theorie der MNU nach Hennart25, ein Standardwerk des jeweiligen Forschungsstranges dar. So hat Hymers Arbeit erst die Betrachtung der MNU in den Mittelpunkt der Forschung gerückt. Zuvor wurden in der klassischen Forschung zu ausländischen Direktinvestitionen lediglich Nationen betrachtet. Buckley und Casson betrachteten das erste Mal ausführlich das Phänomen der MNU unter transaktionsökonomischen Gesichtpunkten und gelten deshalb als Begründer der Internalisierungstheorie.26Peter Tesch ist es gelungen eine vollständige, umfassende, internationale und vornehmlich standortorientierte Theorie zu konzipieren, die zum Verständnis der MNU insgesamt beiträgt und so die Argumentation der Internalisierungstheoretiker entscheidend schärft. Den modernsten Ansatz hat John Dunning mit seiner eklektischen Theorie angeboten und somit, meiner Meinung nach, ein Gegengewicht zu der bis dato vorherrschenden Internalisierungstheorie geschaffen, in dem er versucht ein ganzheitliches Erklärungsmodel durch eine Synthese der vorhandenen Theorie zu schaffen.27
2. Monopolistische Vorteilstheorie von Hymer und Kindelberger
2.1 Theorie:
Den Ausgangspunkt der 1960 von Hymer entwickelten monopolitischen Vorteilstheorie bildet die Theorie der grenzüberschreitenden Direktinvestitionen. Dabei unterscheidet Hymer dieser folgend zunächst zwischen Portfolio- und Direktinvestitionen. Die Art der getätigten Investition wird nach Hymer von dem erlangten Grad der Kontrolle28determiniert.
Sobald das Motiv für die Vornahme einer Investition auf der Erlangung von Kontrolle über das Investitionsobjekt durch den Investor liegt, so handelt es sich nach Hymer um eine Direktinvestition. Wenn der Investor hauptsächlich von dem Motiv der Risikostreuung seines Portfolios getrieben wird, so wird dieser nach Hymer ein Portfolioinvestment tätigen.
Bei der einfachen klassischen Theorie des Portfolioinvestment im internationalen Kontext steht der Zinssatz im Mittelpunkt. Ein Investor wird demnach dort investieren, wo ihm die höchsten Zinssätze angeboten werden. In dieser einfachen Form der Theorie gibt es weder Risiko, Ungewissheit oder Kapitalflussrestriktionen. Demnach würde solange Kapital aus Niedrigzins- in Hochzinsländer fließen, bis ein Gleichgewicht mit einem einheitlichen Zinssatz erreicht ist. Diese Theorie lässt also nur einen einseitigen Kapitalfluss zu und ist deshalb für Hymer unzureichend. Er kritisiert zudem, dass die Theorie unter Berücksichtigung von Risiko, Ungewissheit und Kapitalflussrestriktionen nur mit unverhältnismäßig hohem empirischen Aufwand eine Vorhersagbarkeit über die Höhe und die Richtung von Direktinvestitionen ermöglicht. Aus diesem Grund erweitert Hymer zunächst das Ausgangsmodell des Portfolioinvestments, um die Komponente „Risiko" und lässt mögliche Ungewissheiten sowie mögliche Kapitalflussrestriktionen weiterhin unberücksichtigt. Nach Hymer wird das Risiko eines einzelnen Investitionsprojektes in dessen Zinssatz internalisiert. So kommt es zu einer Verteilung von möglichen Investitionsprojekten zwischen Hoch- und Niedrigzinsländern. So können Investitionsprojekte, die durch ein relativ hohes Risiko gekennzeichnet, aber in einem Niedrigzinsland angesiedelt sind, dennoch für einen Investor attraktiv erscheinen, da dieses einen relativ hohen Zinssatz aufgrund der Internalisierung des Risikos aufweist. Somit rücken der Investor und die spezifische Ausprägung seiner Risikoaffinität in den Mittelpunkt der Betrachtung. Wenn man in einem weiteren Schritt c.p. Ungewissheit über die Entwicklung von Märkten zulässt, so kommt es nach der Auffassung von Hymer ebenfalls zu reziproken Kapitalflüssen, da hier dann die Unterschiede der internen Evaluation des Marktes durch einen möglichen Investor in den Vordergrund gerückt werden. Da Hymer den nächsten Schritt der Erweiterung des Modells um die Berücksichtigung möglicher Kapitalflussrestriktionen unterlässt, impliziert dies, dass er generalistische Aussagen über die Verteilung möglicher Investitionen für nicht mehr möglich hält. Hymer kritisiert an dem Modell der Portfolioinvestments die ausschließliche Fokussierung auf exogene Zinssätze. Er ist der Meinung, dass die Erlangung von Kontrolle des Investors über das ausländische Investitionsprojekt die Entscheidung hauptsächlich determiniert. Er unterscheidet dabei zwischen zwei verschiedenen Leitmotiven.
Um die Sicherheit, die Verwendung und somit den Rückfluss seiner Investition zu gewährleisten, ist der Investor versucht, möglichst viel Kontrolle über das Investitionsprojekt zu erlangen. Dies ist nach Hymer besonders bei direkten Auslandsinvestitionen aufgrund einer möglichen divergierenden Auffassung über die Verwendung des Kapitals und möglicher interkultureller Differenzen der Fall. Diese Form einer ausländischen Direktinvestition hat der Vornahme eines Portfolioinvestments gemein, dass in beiden Fällen der Kapitalrückfluss ein mögliches Investment determiniert. Es gibt nach Hymer darüber hinaus einen weiteren Typ von ausländischen Direktinvestitionen, der nicht primär von den Kapitalrückflüssen oder der adäquaten Verwendung des getätigten Investments determiniert wird, sondern von der Tatsache, dass eine Unternehmung den Entscheidungsprozess einer anderen ausländischen Unternehmung kontrollieren will29. Hymer nennt diesen Typ „international operations"30.
Ziel eines solchen Investments ist nach Hymer die Entfernung der Konkurrenz zwischen zwei Unternehmungen oder der Export und die Kapitalisierung eines spezifischen strategischen Vorteils.
Wenn eine Unternehmung über eine im Ausland ansässige Unternehmung mittels einer ausländischen Direktinvestition die Kontrolle erlangt, so ist es dieser möglich, innerhalb einer gemeinsamen Organisationsstruktur, in einem unvollkommenen Markt, die Konkurrenz zwischen der bestehenden und der erworbenen Unternehmung zu entfernen und so den Profit zu maximieren. Dies impliziert, dass beide Unternehmungen auf demselben oder einem sehr ähnlichen Geschäftsfeld tätig sind. Wenn eine Unternehmung über einen spezifischen strategischen Vorteil in einer Branche verfügt, kann es für das Unternehmen profitabel erscheinen, diesen im Ausland zu kapitalisieren z.B. mittels einer ausländischen Direktinvestition. Die konkrete Ausprägung des spezifischen strategischen Vorteils ist dabei nur von untergeordneter Bedeutung. Elementar ist dagegen der spezifische Charakter des Vorteils, denn nur ein hoher Grad an Spezifität erlaubt nach Hymer eine erfolgreiche Kapitalisierung. Ein solcher Vorteil führt aber nicht zwangsläufig zu einer ausländischen Direktinvestition. Als Alternativen führt Hymer den Export oder die Lizenzierung an. Er ist der Auffassung, dass die Entscheidung des Investors für die jeweilige Form der Marktbearbeitung von dem Grad der Marktunvollkommenheit für seinen spezifischen Vorteil abhängt. Wenn der Markt in einem hohen Maße unvollkommen ist, ist es für die Unternehmung profitabler, den Vorteil selbst zu kapitalisieren, um den höchstmöglichen Profit zu generieren. So könnte z.B. die Lizenzierung in einem unvollkommenen Markt zu einem bilateralen Monopol und somit zu einem ungewollten Gleichgewicht der Unternehmungen führen. Hymer führt zudem das Problem des ungewollten Technologietransfers als Argument gegen eine Lizenzierung an. So müsste gewährleistet werden, dass der Lizenznehmer das erworbene Wissen z.B. nicht Dritten verfügbar macht, keine weiteren Märkte über Exporte bedient oder aber durch Veränderungen sowie Verbesserung dem Lizenzgeber Konkurrenz macht.31Zudem kann eine Unternehmung durch eine direkte Auslandsinvestition seine Verfügungsrechte wahren.32Das Hauptargument Hymers ist aber, dass eine Unternehmung eine ausländische Direktinvestition aus machtpolitischen Gründen dem Export oder der Lizenzierung vorziehen wird.
Es gibt also 2 Haupt- und ein Nebenmotiv für MNU nach Hymer.
Es ist manchmal profitabel in verschiedenen Ländern ansässige Unternehmungen zu kontrollieren, um die zwischen diesen herrschende Konkurrenz zu entfernen und somit den Profit insgesamt zu steigern.
Außerdem haben nach Hymer bestimmte Unternehmungen spezifische strategische Vorteile in einem speziellen Unternehmensbereich. Diese Unternehmung könnte der Ansicht sein, dass es sich lohnt, diese spezifischen Vorteile zu kapitalisieren, in dem eine ausländische Direktinvestition getätigt wird.
Das Nebenmotiv der Diversifikation ist nach Hymer kein hinreichendes Argument für das Vorhandensein von MNU, da hier nicht die Erlangung von Kontrolle im Vordergrund steht, sondern die Entscheidung von der Risikostreuung determiniert wird. Deshalb wird eine solch motivierte Investition nicht notwendigerweise eine ausländische Direktinvestition darstellen, da eine Portfolioinvestition ebenfalls die geforderten Merkmale aufweist.
Hymer erweitert die Thesen Bains, dass etablierte Unternehmungen einen Wettbewerbsvorteil gegenüber neuen Unternehmungen auf einem bestimmten Markt haben33, um eine internationale Komponente. Danach hat eine MNU gegenüber den nationalen Unternehmungen entscheidende Wettbewerbsnachteile, die aus der Unkenntnis des Marktes resultiert. So ist eine nationale Unternehmung besser informiert über die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, die Gesetzgebung, die politische Situation und die kulturellen Eigenheiten des Landes. Eine MNU muss zudem Aufwendungen für die Koordination und Kommunikation zwischen der Mutter- und der Tochterunternehmungen sowie Kontrollkosten aufbringen, die in einer nationalen Unternehmung entweder ganz entfallen oder aber geringer sein werden. Diese Markteintrittsbarrieren stellen für Hymer lediglich Fixkosten dar, da diese einmalig überwunden werden müssen. Dagegen stellen die mögliche Diskriminierung der Regierung, der Konsumenten und der Zulieferer und die daraus resultierende Ungewissheit ein bedeutend größeres und vor allem dynamisches Problem für MNU dar. Darüber hinaus trägt eine MNU gegenüber einer nationalen Unternehmung ein Wechselkursrisiko. Eine MNU kann zudem betroffen sein von den Entscheidungen der eigenen Regierung, die das Verhältnis zum „Gastland" beeinflusst. Somit verfügen Inlandsunternehmungen gegenüber ausländischen Tochterunternehmungen MNU über weit reichende Wettbewerbsvorteile. Nach Hymer kommt es nur dann zu einer ausländischen Direktinvestition, wenn die spezifischen monopolitischen Vorteile einer MNU in einem unvollkommenen Markt die bestehenden Wettbewerbsachteile aufwiegen.
2.2. Kritik:
Hymer setzt voraus, dass eine Unternehmung entweder bestrebt ist eine marktbeherrschende Machtstellung zu etablieren oder schon über eine solche verfügt , dabei übersieht er nach Graham die ausgleichende Macht des Marktes und der Rivalen, die nach dessen Hauptkritik in der Lage sind der Marktmacht und dem Wachstum einer Unternehmung entgegenzuwirken.34Ich stimme dieser Kritik nur teilweise zu, da ich dieses von den Eintrittsbarrieren in den Markt abhängig machen würde. Sobald ein Markteintritt günstig und schnell erfolgen kann wird eine höhere Anzahl von Akteuren auf dem Markt anzutreffen sein als wenn hohe Aufwendungen benötigt würden. So sind spezifische Investitionen im Einzelhandel relativ günstig im Vergleich zur ölfördernden und verarbeitenden Industrie, sodass diese Branche auch durch eine erhöhte Anzahl von Akteuren gekennzeichnet ist. Hymer und Rowthron vermuteten, dass die Welt immer stärker von einer immer geringer werdenden Anzahl von MNU, die immer stärker und immer mehr monopolistische Macht auf sich vereinen werden würden, dominiert würde, während der Staat als solcher immer weiter an Souveränität verlieren würde35. Nach Graham weist eine Vielzahl von Märkten trotz einer Vielzahl MNU als Akteure ein hohes Maß an Konkurrenz auf, sodass er mit Blick auf die gegenwärtige Situation diese Aussage zurückweist.36Ich bin zudem der Meinung, dass es eine kritische Größe für MNU geben wird. Diese wird meiner Meinung nach durch die Aufwendungen für die Organisation, Koordination und Kontrolle eines solchen Megamonopols determiniert. Sollten diese Kosten die Vorteile des Auslandsengagements übersteigen, würde sich ein solches Megamonopol betriebswirtschaftlich nicht mehr rechnen. Natürlich könnte man ein solches immer noch mit wettbewerbsstrategischen Argumenten rechtfertigen37.
Zudem vermute ich, dass Branchen, die entweder durch niedrige Eintrittsbarrieren oder aber durch eine hohe Innovationskraft gekennzeichnet sind immer eine ausreichende Anzahl von Konkurrenten hervorbringen werden, um eine marktbeherrschende Macht einzelner weniger Unternehmungen zu verhindern. Hinzu kommen lokale Anbieter, die dichter am Markt sein können als MNU und so vermutlich durch ihre Flexibilität und Marktnähe schneller auf lokale Entwicklungen eingehen können. Dadurch könnten sie eine Konkurrenz für MNU darstellen. Mir erscheint deshalb die Aussage Hymers und Rowthron zu generalistisch. Die meisten Staaten weisen ein hohes Maß an Souveränität auf, sodass auch die zweite Vermutung von Hymer und Rowthron, meiner Meinung nach, in der heutigen Zeit nicht überwiegend anzutreffen ist. Auch die Vermutung, dass die meisten Branchen durch dominante Monopolisten beherrscht werden, scheint mir insgesamt nicht gerechtfertigt zu sein, da bestimmte Branchen (z.B. Einzelhandel, Autovermietungen, Fastfood Ketten) durch starken Wettbewerb geprägt sind und trotzdem neben einigen MNU lokale Anbieter als Akteure auf diesen Märkten agieren. Dies stütz meine Vermutung, dass diese lokalen Akteure durch die Nähe zum Markt und ihre erhöhte Flexibilität neben MNU bestehen können. Ich folge deshalb dem Argument Hennarts, dass es Hymer nicht gelingt, das Vorhandensein MNU in stark umkämpften Märkten zu erklären.38Graham kritisiert des Weiteren Hymer für die, seiner Auffassung nach, nicht ausreichende Betrachtung möglicher Absprachen zwischen Unternehmungen. Hier mangelt es Hymer an der nötigen Präzision. Er stellt nicht explizit dar, welche Umstände zu Absprachen führen und welche Ausprägungen diese aufweisen könnten. Graham verweist an dieser Stelle auf die Spieltheorie.39Ich bin der Auffassung, dass Graham damit Recht hat, dass die Ausführungen Hymers die Möglichkeit der Absprachen und deren Ausprägungen nicht ausreichend betrachteten, möchte aber zu bedenken geben, dass auch die Spieltheorie einen neuen Forschungszweig in der Volkswirtschaftslehre darstellt, sodass Hymer auf keinerlei Standardtheorien oder Werke zurückgreifen konnte. Dies erklärt, meiner Auffassung nach, den ungenügenden Charakter seiner Formulierungen.
Hennart kritisiert Hymer dafür, die Möglichkeit der Internalisierung geldwerter Externalitäten alleinig durch die Entstehung einer MNU zu erklären. Er führt als Alternativen Kartelle, taktische Absprachen oder räumliche Aufteilungen an.40Hier stimme ich Hennart grundsätzlich zu, möchte aber an dieser Stelle auf das Kartellrecht und die internationalen Bestrebungen zur Wettbewerbsförderung hinweisen, die die von Hennart genannten Alternativen probieren weitestgehend zu verhindern. Ich möchte zudem anmerken, dass diese Alternativen nicht zu einer besseren Verteilung der Wohlfahrt innerhalb einer Volkswirtschaft führen. Es ist zu erwarten, dass lediglich die Produzentenrente steigt und eventuell der Staat über Steuern auf Kosten der Konsumenten partizipieren kann, sodass ich in Frage stelle, ob diese wirklich als wünschenswerte Alternative betrachtet werden sollten. Graham kritisiert zudem, wie auch Hennart, dass die Herkunft des monopolistischen Vorteils und die alternative Bearbeitung des Marktes durch Exporte oder Lizenzen nicht hinreichend erklärt wird.41Hier stimme ich den beiden Autoren zu, denn gerade die Möglichkeit, einen spezifischen Vorteil über den Export zu kapitalisieren, erscheint mir als schlüssig. Die Erklärung Hymers, dass diese Form der Marktbearbeitung aus machtpolitischen Gründen nicht erfolgt, erscheint mir als ungenügend. Nach Yamin resultieren zudem bestimmte spezifische Vorteile auf nicht handelbaren Faktoren. So kann der Wettbewerbsvorteil einer Unternehmung auf standortbedingten Faktoren basieren, die damit nicht mittels einer MNU im Ausland kapitalisiert werden können42. Mir liefert deshalb die Theorie Hymers an dieser Stelle keinen erschöpfenden Erklärungsansatz für eine MNU, da es mir insgesamt nicht ersichtlich ist, warum die Produktion eines Gutes im Ausland zwingend profitabler sein sollte als die Bedienung des Marktes über Exporte, gerade dann, wenn der strategische Vorteil der Unternehmung durch den Standort im Inland determiniert wird.
Nach Yamin müssen zudem monopolistische Vorteile, die auf dem immateriellen Vermögenswerten einer Unternehmung (wie z.B. dem Image einer Marke) beruhen, berücksichtigt werden. Diese Vorteile kann man nicht oder nur mit sehr hohem Aufwand im Ausland kapitalisieren, da diese Erfolgsfaktoren schwer oder kaum zu kodifizieren sind (z.B. in Form eines Patents) und somit der Austausch mit einer (Tochter-) Unternehmung schwer zu gestalten ist. Yamin wirft Hymer vor, dies nicht beachtet und somit nicht in sein Modell integriert zu haben. Er ist zudem der Auffassung, dass nur die sinnvolle Kombination von handelbaren und nicht handelbaren Vorteilen die hohen Investitionskosten einer MNU aufwiegen können43und beruft sich dabei auf Analysen von Cantwell und Davies.44
Er kritisiert außerdem, dass Hymers These impliziert, dass der Vorteil den Charakter eines öffentlichen Gutes aufweist, da er voraussetzt, dass der Transfer eines monopolistischen Vorteils kostenlos vorgenommen werden kann.
Dies ist nach Yamin nur bei einem öffentlichen Gut der Fall. Er verweist gleichzeitig auf eine Untersuchung von Teece.45Die besagt, dass einer der Hauptvorteile von MNU (die Technologie) nicht den Charakter eines öffentlichen Gutes aufweist, sondern der Technologietransfer mit erheblichen Kosten verbunden ist und macht somit einen logischen Fehler Hymers aus, da nach seiner Meinung durch diese Kosten der monopolistische Vorteil aufgewogen werden kann.46Nach Teece entstehen diese Kosten hauptsächlich durch Schwierigkeiten bei der Übermittlung und der Beschaffung des benötigten Wissens zur Nutzung der Technologie zwischen Organisationen.47Ich bin der Meinung, dass in solch einem Fall die Entstehung einer MNU von den zu erwartenden Kosten für einen Transfer des Vorteils abhängen wird und somit nicht per se gegen eine MNU spricht. Wenn die Transferkosten geringer sind als die zu erwartenden Profite aus der Kapitalisierung des monopolistischen Vorteils, so erklärt dies immer noch die Entstehung einer MNU. Dieser Umstand schwächt lediglich den Anreiz zur Schaffung einer MNU unter bestimmten Gegebenheiten ab. Wenn nach Yamin ein spezifischer Vorteil untrennbar mit der Organisationsstruktur verbunden ist, so kann dieser nur mittels einer MNU ins Ausland transferiert werden, da lediglich die Reproduktion dieser Organisationsstruktur im Ausland den Transfer des Vorteils gewährleistet. Dies bedeutet, dass die Kontrolle der ausländischen Tochterunternehmung die Vorraussetzung für die Kapitalisierung des monopolistischen Vorteils darstellt und nicht, wie von Hymer behauptet, der Wunsch nach Kontrolle die Kapitalisierung determiniert.48
Nach Yamin findet der Transfer zwar innerhalb einer Unternehmung statt, wonach keinerlei Kosten zum Schutz der Verfügungsrechte aufgewendet werden müssen, kostenneutral ist dieser aber dennoch nicht. Dies wurde nach Yamin ebenfalls von Hymer nicht berücksichtigt.49Aber auch hier gilt meiner Meinung nach die Regel, dass bei Transferkosten, die geringer sind als der zu erwartende Gewinn, dies noch immer eine MNU rechtfertigt.
Hymer vernachlässigt aber die Bedeutung der Transaktionskosten. Hier folge ich der Argumentation von Yamin, Dunning und Rugmann, Hennart sowie Casson50, dass diese eine entscheidende Rolle bei Transaktionen innerhalb einer Unternehmung als auch bei Transaktionen, die über einen Markt abgewickelt werden, haben und demnach zu beachten sind.
Yamin führt des Weiteren an, dass die zweite These Hymers (die Entfernung der Konkurrenz zwischen zwei Unternehmungen) auf der Annahme beruht, dass beide Unternehmungen zum einen über eine gewisse Größe verfügen und zum anderen auf monopolistischen oder aber oligopolen Märkten agieren. Dies entspricht nicht der gegenwärtigen Situation, in der immer mehr mittelständische Unternehmen aus entwickelten und weniger entwickelten Staaten, aufgrund der Globalisierung und der dramatisch gefallenen Kosten für ein internationales Engagement , international tätig sind. Dies lässt berechtigte Zweifel an der These Hymers zu und unterhöhlt gleichzeitig die Auffassung Hymers, dass MNU notwendigerweise nur in einem oligopolistischen bzw. monopolistischen Umfeld agieren.51
Yamin ist der Meinung, im Gegensatz zu Hennart, dass der Ansatz der Entfernung der Konkurrenz zwischen zwei Unternehmungen wesentlich besser als der Ansatz des monopolistischen Vorteils der aktuellen Forschung standhält.52Er begründet dies mit der Zunahme von gemeinsamen Forschungsund Entwicklungsarbeiten oder anderweitigen strategischen Allianzen großer MNU, die im Gegensatz zum Verdrängungswettbewerb die Möglichkeit einer win-win Situation ermöglichen.53Ich bin der Meinung, dass zwar ein Trend erkennbar ist, dass MNU z.B. im Bereich der Grundlagenforschung immer weiter zusammenarbeiten, dennoch wird meiner Auffassung nach langfristig der spezifische Vorteil einer Unternehmung dessen Erfolg determinieren.54Für Hymer ist der einzige Wachstumsfaktor einer Unternehmung ein durch strukturelles Marktversagen und Ineffizienz definierter Markt, was Graham zurückweist, da demnach in einem perfekten Markt keinerlei Wachstum entstehen könnte.55Ich möchte hier zu bedenken geben, dass per Definition in einem perfekten Markt kein Wachstum einer einzelnen Unternehmung möglich ist. Selbst bei einer Ausweitung des Marktes durch das Hinzukommen von möglichen Konsumenten (Migration, Touristen, Geburten, etc.) oder einer gesteigerten Nachfrage der vorhandenen Konsumenten (z.B. Entdeckung eines neuen Nutzens oder eines erhöhten Verbrauchs pro Konsument) wird ein Wachstum einer einzelnen Unternehmung nicht stattfinden. Da per Definition in einem perfekten Markt keinerlei Markteintrittsbarrieren existieren, werden solange neue Unternehmungen in den Markt eintreten, bis der erhöhte Bedarf der Nachfrager befriedigt ist. Somit weise ich die Argumentation Grahams an dieser Stelle zurück.
Ich vertrete zudem die Auffassung, dass es auch dann zu einer MNU kommen kann, wenn kein monopolistischer Vorteil existiert. Diese MNU könnte mittels defensiver (Sicherung von Rohstoffen) und progressiver (Erschwerung des Wettbewerbs für Konkurrenten) wettbewerbsorientierter Strategien erklärt werden. Diese Möglichkeit hat Hymer meiner Meinung nach nicht betrachtet. Hierbei würden Verluste einer MNU bewusst in Kauf genommen, wenn diese der langfristigen strategischen Ausrichtung einer Unternehmung dienen56. Des Weiteren folge ich der Argumentation Brauns, dass es trotz absoluter Wettbewerbsnachteile einer MNU gegenüber einer inländischen Unternehmung lohnend sein kann ein Engagement auf dem Auslandsmarkt anzustreben. Dies geschieht dann, wenn ein zu erwartender Gewinn dieser Unternehmung die Aufwendungen für den Aufbau dieser übersteigt. So kann es per saldo zu einem Gewinn kommen und die MNU kann ohne das Vorhandensein eines monopolistischen Vorteils erklärt werden57. Nach Graham übersieht Hymer zudem die Möglichkeit, dass ein vorhandener Vorteil im Ausland relativ stärker ausgeprägt sein kann und demnach dort besser kapitalisiert werden könnte.58Einig sind sich Graham, Hennart, Yamin sowie Dunning und Rugmann darüber, dass Hymer das Vorkommen nicht strukturell bedingter Marktunvollkommenheiten nicht betrachtet hat.59So generieren nach Hennart die natürlichen Marktunvollkommenheiten60nichtgeldwerte, immaterielle Externalitäten, die einen Anreiz zum Internalisieren darstellen und im Gegensatz zu Hymers Theorie bei einer Internalisierung zu einem Gewinn in Produzenten- und Konsumentenrente führen.61
Knickerbocker ist wie auch Yamin der Auffassung, dass Hymer nicht auf die strategischen Komponenten einer ausländischen Direktinvestition eingegangen ist. Er ist der Meinung, dass MNU ebenfalls dadurch begründet werden können, dass ein Inlandskonkurrent einer Unternehmung ins Ausland folgt, um dort dem Erstarkten dieser entgegenzutreten.62Graham erweitert diese Idee durch die Komponente, dass eine Unternehmung, die sich durch das Eindringen einer MNU in den Heimmarkt provoziert fühlt, nun ihrerseits in den Heimmarkt der „angreifenden“ MNU expandiert, um dort ebenfalls eine Konkurrenzsituation zu schaffen.63Dies steht aber der Idee Hymers, dass MNU die Konkurrenz reduzieren, entgegen. Meiner Meinung ist dies dennoch durchaus plausibel. Zudem bin ich der Auffassung, dass Hymer nicht ausreichend auf die Möglichkeit strategischer vertikaler bzw. horizontaler Integrationen eingeht. So enthält sein Modellrahmen keinen Erklärungsansatz für wettbewerbsstrategische, geopolitische oder organisatorische Integrationen wie z.B. die Sicherung von Rohstoffen, den Einkauf von Know-How64, den Aufbau eines Vertriebsnetzes, die Schaffung von Synergien oder aber einfach die Eingliederung eines Konkurrenten in die eigenen Organisationsstruktur.
Dunning und Rugmann erwähnen zudem die Möglichkeit, dass MNU mittels intra-firmen-Handels strategisch agieren und diesen internen Handel von Gütern und Dienstleistungen als Wettbewerbsvorteil auszuschöpfen. So können MNU z.B. die Steuerlast durch geschickte Verteilung der Gewinne zwischen den einzelnen Standorten reduzieren.65
Die beiden Autoren sowie Graham bemängeln zudem das Nichtberücksichtigen der von Coase entwickelten Theorie der Firma und der daraus resultierenden eingeschränkten Sicht Hymers. Yamin weist dies zurück mit dem Verweis auf ein 1990 entdecktes Dokument Hymers, in welchem er 1968 explizit den von Coase entwickelten Modelrahmen nutzt.66Dazu entgegnet Rugman, dass der 1976 veröffentlichten Originaltext in der Fassung von 1960 keinerlei Anzeichen für die Beachtung transaktionskostentheoretischer Fragestellungen aufweist und diese posthum nicht integriert werden könnten.67Dunning und Rugmann führen als weitere Kritikpunkte an, dass Hymer weder die Möglichkeit von hierarchischen Organisationsstrukturen noch die standortbedingte Herkunft der MNU erwähnt. Er trifft darüber hinaus keinerlei Aussagen zu der sozialen oder politischen Dimension von (Entwicklungs-)Ländern, noch stellt er Berechnungen zum Einfluss auf die Wohlfahrt, die Kosten bzw. den Nutzen an und bietet demnach nach nur ein monokausales, partialanalytisches Modell an.68
2.3 Abschließende Bewertung:
Hymer hat es mit seiner 1960 verfassten, aber erst 1976 veröffentlichten, Dissertation das erste Mal geschafft, die Unternehmung selbst in den Mittelpunkt der Forschung zu rücken und somit die Theorie der MNU zu begründen69. Er gilt zudem als Mitbegründer des industrial organization Ansatzes in der Volkswirtschaftslehre. Sein partialanalytisches und monokausales Modell der MNU probiert die möglichen Ausprägungen eines ausländischen Engagements (die Lizenzvergabe, den Export oder eine ausländische Direktinvestition) von Unternehmungen zu erfassen und mit Hilfe der Investitionstheorie zu erklären. Hierbei ist aber festzustellen, dass es allen Erklärungsansätzen an einer suffizienten Erklärung mangelt, sodass diese in meinen Augen lediglich einen Ausgangspunkt für weitere Diskussionen darstellen. Hymer erklärt die MNU dadurch, dass eine nationale Unternehmung einen auf Marktunvollkommenheiten beruhenden, monopolistischen Vorteil im Ausland zu kapitalisieren versucht. Auch wenn Hymer die Veränderung und den Wandel von Märkten und somit auch des möglichen monopolistischen Vorteils zulässt, so ist doch die Theorie in meinen Augen statisch, da immer nur der monopolistische Vorteil zu einem Zeitpunkt betrachtet wird und das Modell keine Kontinuität in sich aufweist. Dies geht einher mit dem Mangel an Voraussagbarkeiten über die mögliche Entwicklung einer MNU. Hierbei sollte man aber beachten, dass es Hymers Anliegen war, die Entstehung einer MNU und nicht primär deren Bestehen zu erklären. Ich bin der Auffassung, dass das Modell Hymers dem Phänomen MNU nicht gerecht wird bzw. eine zu enge Betrachtungsweise darstellt, da die MNU meiner Auffassung nach nicht ausschließlich auf Marktunvollkommenheiten basieren. So unterlässt Hymer die Betrachtung von wettbewerbsstrategischen Überlegungen von Unternehmungen zum Erwerb oder der Fusion mit einer ausländischen Unternehmung sowie die Möglichkeit des Aufbaus einer eigenen Tochterunternehmung im Ausland aus wettbewerbsstrategischen Gründen, wie z.B. der Sicherung von Rohstoffen oder dem Erwerb von Know-How und Netzwerken. Ich bin zwar der Auffassung, dass die Gründung einer Tochterunternehmung im Ausland im Rahmen dieser Theorie auch dadurch erklärt werden kann, dass sich eine MNU im Voraus vor ausländischer Konkurrenz dadurch schützt, dass es seinen monopolistischen Vorteil versucht auf ausländischen, unvollkommenen Märkten zu kapitalisieren, bevor hier einheimische Unternehmungen aktiv werden können. Ich vermute, dass dies z.B. in weniger entwickelten Ländern der Fall sein könnte. Hier könnte das in der Regel weniger ausgeprägte Vorhandensein von Unternehmungen und des Unternehmertums insgesamt einen Anreiz dazu bieten, hier mit Hilfe einer MNU einen, auf einem unvollkommenen Markt basierenden monopolistischen Vorteil zu kapitalisieren, bevor sich in dem entsprechendem Land eine ausreichend starke nationale Unternehmung bilden kann, die den Vorteil zunichte machen könnte. In einem solchen Fall wären die von Hymer erweiterten und von Bain entwickelten Eintrittsbarrieren für eine MNU geringer, bzw. nicht vorhanden, sodass dies ein Engagement mittels ausländischer Direktinvestitionen begünstigen würde. Angenommen, dies wäre der Fall, so würde dieser Modellrahmen, wenn auch in einem sehr eingeschränkten Ausmaß, wettbewerbsstrategische Überlegungen einer MNU, zumindest als Nebenmotiv, zulassen. Es ist aber zu bezweifeln, dass sich Hymer dieser Interpretationsmöglichkeit bewusst war, da er auf diese an keiner Stelle explizit hinweist und auch auf die einer solchen Entscheidung vorangestellten wesentlichen Überlegungen nicht eingeht.
Auch diese mögliche Erweiterungsmöglichkeit kann nicht darüber hinweg täuschen, dass der Charakter des von Hymer entwickelten Erklärungsansatzes eine rudimentäre und nicht erschöpfende Ausprägung aufweist. Die Hauptkritik, das Übersehen wesentlicher kritischer Erfolgskriterien, die je nach Sichtweise und Interpretation, zumindest die Bildung einer MNU begünstigen, sowie die ausschließliche Fokussierung auf Marktunvollkommenheiten als einzigen Erklärungsansatz für MNU, sind somit an dieser Stelle zu bekräftigen. Ich vertrete aber die Meinung, dass die geleistete Arbeit Hymers nicht darin besteht, einen ganzheitlichen und suffizienten Erklärungsansatz anzubieten, sondern vielmehr in dem ersten Versuch eines Erklärungsansatzes zur Entstehung MNU an sich und der Fokussierung auf dieses Anliegen liegt. Er hat mit seiner wegweisenden Arbeit über Jahre die Forschung dominiert und entscheidend dazu beigetragen, dass diesem Phänomen inzwischen ein ganzer Forschungszweig gewidmet ist, welchem er als Begründer vorstand. So ist es auch nicht erstaunlich, dass die mittlerweile 45 Jahre alte Theorie heutzutage als Ausgangspunkt der Forschung der MNU gilt und sich in großen Teilen bis heute in der Forschung wieder finden lässt. Somit liegt die Aktualität damals wie heute in den grundlegenden Erkenntnissen und ist deshalb als hoch einzustufen, auch wenn keinerlei Aussagen über die Entwicklung einer einzelnen MNU sowie MNU insgesamt gemacht werden können. Sein Modell erlaubt es nicht zu ermitteln, welche Länder für ausländische Direktinvestitionen einen besonderen Anreiz darstellen oder welche Maßnahmen nötig wären, um einen solchen Anreiz zu schaffen. Auch Rückschlüsse auf mögliche Effekte auf eine Volkswirtschaft, in der ausländischen Direktinvestition getätigt werden, lässt das Modell Hymers keine Aussagen zu. In meinen Augen ist demnach der praktische Nutzen insgesamt eher gering, da außerhalb des theoretischen Rahmens keinerlei Aussagen über die Auswirkungen MNU auf deren Umwelt getroffen werden können.
Man erkennt deutlich, dass das Modell Hymers viele Schwächen aufweist und nicht vollständig das Phänomen der MNU erfasst oder erklären kann. Ich bin aber der Meinung, dass dieser Ansatz zu der damaligen Zeit einen revolutionären Charakter aufwies, da hier das erste Mal die Unternehmung selber zum Erklärungsobjekt erhoben wurde und Hymer von der Betrachtung von Nationen abgerückt ist und möchte die abschließende Bewertung an dem monopolistischen Modell Hymers mit einem Zitat von Alan Rugman abschließen:
„Hymer is a seminal breakthrough that is half rights, namely, the focus on power-based asset advantages of TNCs and half wrong, in his unwarranted concern over the power of TNCs in oligopolistic industry structures.“70
3. Internationalisierungstheorie von Buckley und Casson
3.1 Theorie:
Buckley und Casson haben mit ihrer Internalisierungstheorie erstmals systematisch den von Coase 1937 entwickelten Ansatz der Transaktionskostenökonomik mit der Entstehung MNU verbunden.71
Dieser geht dabei davon aus, dass eine Transaktion grundsätzlich mit Kosten für die Vertragsanbahnung, Kosten für den eigentlichen Vertrag und Kosten für die Durchsetzung dessen verbunden ist.72Die Idee widersprach damit der traditionellen Wirtschafttheorie, die annahm, dass Transaktionen kostenlos über den Markt abgewickelt werden können.
Die zentrale These der Internalisierungstheorie ist es, dass die Koordination von Transaktionen innerhalb einer Unternehmung unter bestimmten Umständen effizienter gestalten werden kann als über den Markt. Dies führt dazu, dass dieser internalisiert wird. Dazu kommt es immer dann, wenn die Kosten für die interne Koordination, Kommunikation, Organisation und Kontrolle geringer sind, als die Transaktionskosten, die durch eine Abwicklung über einen Markt entstehen würden. Wenn es sich bei den internalisierten Märkten um Auslandsmärkte handelt, führt dies nach Buckley und Casson zu einer MNU.
Es gibt nach Aussage der beiden Verfasser drei mögliche Kostenarten, die intern günstiger als über den Markt abgewickelt werden können und demnach zu einer Internalisierung führen.
Dies sind zum einen hohe Kosten für die Lizenzierung von nichtpatentierbarem Wissen, was dazu führt, dass der Markt für Know-how internalisiert wird. Als Folge dessen kommt es nach Buckley und Casson zu einer vertikalen Integration in den Bereichen Produktion sowie Forschung und Entwicklung. Darüber hinaus kommt es aufgrund des öffentlichen Charakters von Know-how zu horizontalen Integrationen in verschiedenen geographischen Räumen, um einer möglichen Kapitalisierung durch Dritte in diesen geografischen Räumen entgegenzutreten.
Die hohen Kosten für die Durchsetzung und Kontrolle langfristiger Verträge führt dazu, dass Rohstoffmärkte, die durch kapitalintensive Produktionsprozesse und hohe spezifische Investitionen gekennzeichnet sind, durch eine rückwärtige vertikale Integration internalisiert werden73. Auch aus Angst vor dem Konkurs eines strategischen Partners, der an einem strategisch vorgelagerten Produktionsprozess beteiligt ist, führt nach Buckley und Casson zu einer möglichen rückwärtigen vertikalen Integration. Zudem bieten (Wert-)Zölle, internationale Steuerunterschiede und Kapitalflussrestriktionen Internalisierungsanreize für Unternehmungen.
Diese werden unter anderem durch die Möglichkeit der Gewinnverlagerung mittels interner Verrechnungspreise für transferierte Güter und Dienstleistungen generiert. Mögliche Vorteile können dabei aber nur innerhalb einer international tätigen Unternehmung, der MNU, realisiert werden.
Sie definieren eine MNU als eine besondere Form einer mit mehreren ausländischen Produktionsstätten ausgestatteten Firma, die unter einer einheitlichen Eigentümerstruktur und Kontrolle steht und durch eine Anzahl abhängiger wirtschaftlicher Aktivitäten (den Transfer von Zwischenprodukten) verbunden ist. Dabei wird ein Zwischenprodukt als ein nicht für den Endverbraucher bestimmtes Gut verstanden und umfasst demnach mehr als nur Halberzeugnisse, insbesondere Managementfähigkeiten und Humankapital. Dies impliziert, dass es nach Buckley und Casson dann zu einer MNU kommt, wenn der Transfer von Zwischenprodukten oder Halberzeugnissen intern effizienter als über den Markt abgewickelt werden kann. Dies setzt einen unvollkommenen Markt für diese Güter voraus.
Ihrer Auffassung nach gibt es verschiedene Gründe für eine solche Marktunvollkommenheit. Monopolistische sowie oligopolistische Märkte weisen diese per Definition auf. Auch das Markversagen beim Handel mit Know-How74sowie staatliche Behinderungen75führen ihrer Auffassung nach zu einer Marktunvollkommenheit.
Der entscheidende Erfolgsfaktor für eine Internalisierung ist aber nach Buckley und Casson das Management. Wenn dieses in der Lage ist, die durch eine MNU entstandenen Herausforderungen wie z.B. unterschiedliche rechtliche Bestimmungen für die Buchhaltung im Ausland, verschiedene Währungen, Koordination und Kontrolle von Mitarbeitern u.ä., effizient zu managen, so wird die Internalisierung eines Marktes erfolgreich sein. Buckley und Casson sind der Auffassung, dass der Modellrahmen der um internalisierungsspezifische Komponenten erweiterten Standorttheorie ausreicht, um den Standort einer MNU suffizient zu erklären.76Ihrer Meinung nach sollten lediglich die Faktoren der Verrechnungspreise und der unterschiedlichen Steuersätze in die klassischen deskriptiven Standorttheorien integriert werden.77
3.2 Kritik:
Braun hält dem Argument Buckley und Cassons, dass Märkte dann internalisiert werden, wenn diese durch langfristige Investitionen geprägt sind oder durch hohe Wechselkosten im Falle einer Technologieumstellung gekennzeichnet sind, entgegen, dass durch die Reputation und den Wettbewerb der Unternehmungen ein opportunistisches Verhalten ausgeschlossen werden kann.78In einem solchen Fall wären die Kosten für eine alternative Kooperation, die vertraglich geregelt wäre, nicht so hoch wie von den Buckley und Casson vermutet. Diese gehen davon aus, dass nur ein kontingenter79Vertrag einen ausreichenden Schutz der Vertragsparteien gewährleisten kann.
Dies ist nach Brauns Auffassung nicht der Fall, da der Markt über den Wettbewerb und die Unternehmung durch ihre Reputation zu einem fairen Handel gezwungen werden. Insofern fallen in einem solchen Fall lediglich Kosten für das Sammeln von Informationen über den möglichen Vertragspartner sowie Kosten für die Bewertung dieser Informationen an. Nach Braun kann dieser Vorgang zwar mit erheblichen Aufwendungen verbunden sein, diese müssen aber nicht notwendigerweise höher als die Kosten einer alternativen ausländischen Direktinvestition sein.80Er führt zu dem an, dass Unternehmungen bewusst das Risiko opportunistischen Verhaltens in Kauf nehmen könnten, wenn sie dadurch Kosten für einen Vertrag und dessen Abwicklung einsparen können. Dies geschieht nach Braun dann, wenn der Wert der zugekauften Halberzeugnisse am Gesamtwert des Endproduktes nur einen geringen relativen Anteil ausmacht.81In einem solchen Fall würde sich eine rückwärtsgerichtete vertikale Integration nicht zwingend lohnen.82
Zudem ist Braun der Meinung, dass die Empirie nahe legt, dass die Kosten für solche Verträge nicht zwingend so hoch sind, dass eine Internalisierung erfolgt da es immer wieder zu langfristigen Verträgen kommt. Er führt an dieser Stelle langfristige Lieferverträge für fossile Brennstoffe als Beispiel an.83Ich möchte an dieser Stelle zu bedenken geben, dass Vertragsverhandlungen zwischen Akteuren die über eine oligopole oder monopole Marktmachtstellung verfügen, ein erhebliches Konfliktpotenzial beinhalten kann. Dieses beruht dabei auf der Stärke der einzelnen Verhandlungsparteien und den daraus resultierenden Machtverhältnissen. Dies kann meiner Meinung nach zu zeit- und kostenintensiven Vertragsverhandlungen führen. Auch das Vorgehen während eines möglichen Streitfalls zwischen solchen mächtigen Vertragspartnern muss nach Braun nicht zwingend zu hohen Kosten führen. Es könnten von vornherein Schlichtungsstellen in einem Vertrag integriert werden, um kosten- und zeitintensive Gerichtsverfahren zu vermeiden.84
[...]
1Vgl. Rugman (1999), S. 53
2Vgl. Rugman (1999), S. 53
3Vgl. Hymer (1976), S.3, Hennart (1982), S.72
4Vgl. Hennart (1982), S., 63-77
5Vgl. Rugman (1999), S. 55
6Vgl. Rugman (1999), S. 56
7Vgl. Dunning (1958) und Rugman (1999), S. 52
8Kindelberger schreibt dazu in dem Vorwort der Arbeit, dass die Ideen von Hymer dem MIT damals als zu simpel erschienen, als das diese eine Veröffentlichung rechtfertigen würden. Vgl. dazu das Vorwort Kindelbergers in Hymer (1976)
9Vgl. Rugman (1999), S. 53, Braun (1988), S.1-6
10Gegenstand der Industrial Organization ist die der mikroökonomischen Preispolitik entspringende Frage nach der optimalen Ressourcenallokation, die durch einen funktionsfähigen Wettbewerb realisiert wird. (vgl. dazu http://de.wikipedia.org/wiki/Industrial_Organization)
11 Vgl. Dunning (1976) und Rugman (1999), S.58
12Vgl. Rugman (1999), S. 63
13Vgl. dazu Abbildung 4 im Anhang
14Vgl. Buckley (1981), S.80, Dunning (1973), S.308
15Vgl. Braun (1988), S. 282-283
16Vgl. Tesch (1980), S. 347
17Vgl. Krugman und Obstfeld (2003), S.239
18Vgl. UNCTAD (2004), S. 100-109
19Vgl. George (2002) sowie Copur und Schneider (2004)
20Vgl. UNCTAD (2004), S. 91,
21Vgl. UNCTAD (1997) vgl. dazu auch Tabelle 6 im Anhang
22Vgl. UNCTAD (2004), S. 90 vgl. dazu auch die Tabellen 3, 4 und 5 im Anhang
23Vgl. UNCTAD (2004), S. 91-93
24Vgl. UNCTAD (2004), S.100-102 sowie 114-118, Vgl. dazu auch die Tabellen 7, 8 und 9 im Anhang sowie Abbildung 5 im Anhang
25 Diese stellt, wie zuvor beschrieben, eine Erweiterung des klassischen Internalisierungsansatzes dar.
26 Der Ansatz einer transaktionskostentheoretischen Betrachtung war zu diesem Zeitpunkt nicht unbekannt. So wurde dieser von McManus bereits 1972 in einem Aufsatz in seiner Grundform formuliert. Die Betrachtungsweise McManus wurde aber durch den Mangel an Präzision und Ganzheitlichkeit dem Phänomen der MNU nicht gerecht, sodass der von Buckley und Casson vorgestellte Ansatz den ersten vollständigen Modellrahmen der Zeit bildete und sich deshalb letztendlich durchsetzten konnte. Vgl. dazu McManus (1972) und insbesondere Kapitel 1 von Hennart (1982)
27 Die Theorie basiert, wenn nicht anders gekennzeichnet, auf Hymer (1960) S.23 ff.
28 Kontrolle: Fest in den betrieblichen Arbeitsablauf eingebaute Überwachung durch Vergleich eines Istobjektes mit einem Vergleichsobjekt. Der Vergleich kann in einer Abstimmung, Gegenrechnung oder Vollständigkeitsfeststellung bestehen. [...] Es ist zwischen Dispositions- und Objektkontrollen zu unterscheiden. Für Objektkontrollen sind interne Kontrollsysteme entwickelt worden, deren Aufgabe es ist, die Zuverlässigkeit und Wirtschaftlichkeit des Betriebsablaufes zu erhöhen und Fehler möglichst bei der Erstellung der Istobjekte aufzudecken oder zu verhüten. Außerdem unterstützt die Objektkontrolle die Geschäftsleitung bei der Wahrnehmung ihrer Aufgaben, indem sie die Einhaltung genereller Regelungen sichert. [...] Vahlens Großes Wirtschaftslexikon (1987 a), S. 1061
29Vgl. Hymer (1976), S. 32
30Vgl. Hymer (1976), S. 32
31 Diesem Problem wurde häufig mit „grant-back“ Klauseln in Lizenzvereinbarungen begegnet. Diese verpflichteten den Lizenznehmer dazu, mögliche Optimierungen an den Lizenzgeber kostenlos abzutreten und wurden deshalb häufig von Gerichten als unzulässig eingestuft. Vgl. dazu auch Braun (1988), S. 181
32Vgl. Hymer (1976), S. 43-50
33Vgl. Bain (1956), S. 30, die vollständige Tabelle 10 befindet sich im Anhang
34Vgl. Graham (2002) S. 30-32
35Vgl. Hymer und Rowthron (1970)
36Vgl. Graham (2002), S. 30
37 Nach meiner Auffassung bestätigen die Entwicklungen MNU diese Vermutung. So konzentrieren sich immer mehr Unternehmungen auf ihre Kernkompetenzen und veräußern Unternehmnesteile, die diesem Anspruch nicht gerecht werden. Hier werden also die Organisations- und Koordinationskosten gesenkt. So trifft man immer seltener die noch in den 80er Jahren dominante Organisationsstruktur eines möglichst diversifizierten Mischkonzerns an. Hinzu kommt der Trend der Unternehmungen, Geschäftsbereiche outzusourcen. Auch hier wird angenommen, dass die Organisation eines Geschäftsbereiches außerhalb der Kernunternehmung effizienter gestaltet werden kann als innerhalb der Unternehmung.
38Vgl. Hennart (2003) S.131
39Vgl. Graham (2002), S. 30
40Vgl. Hennart (2003) S. 131
41Vgl. Graham (2002) S. 33 Hennart (2003) S.130
42 Denkbar wären an dieser Stelle standortbedingte Vorteile wie z.B. die Nähe zu Märkten, eine gute Infrastruktur, oder gutes Bildungswesen.
43Vgl. Yamin (2000) S. 60-61
44Vgl. Cantwell (1995) und Davies (1977)
45Vgl. Teece (1977)
46Vgl. Yamin (2000) S. 62
47Vgl. Teece (1977)
48Vgl. Yamin (2000), S. 63
49Vgl. Yamin (2000) S. 63-64
50Vgl. Yamin (2000) S. 67, Dunning/Rugmann (1985) S. 230 Hennart (2003) S. 130 und Casson (1987)
51Vgl. Yamin (2000) S. 66-67
52Vgl. Yamin (2000) S. 67 und Hennart (2003) S. 130
53Vgl. Yamin (2000) S. 66-68
54 Ich denke hier z.B. an die wachsende Zahl der gemeinsamen Grundlagenforschung im Bereich der Automobilindustrie. Hier ist es zu einer hohen Anzahl von Übereinkünften und Beteiligungen europäischer und amerikanischer Autobauer gekommen, um den Vorsprung japanischer Hersteller in diesem Bereich zu kompensieren. Da der Markt aber durch einen hohen Wettbewerb der Anbieter untereinander gekennzeichnet ist und immer mehr, vor allem asiatische Hersteller auf den Markt drängen, wird meiner Auffassung nach hier die Umsetzung der gemeinsamen Forschungserkenntnisse in praktisch nutzbare Techniken entscheidend für den Erfolg der einzelnen Unternehmung sein. Ich argumentiere, dass zwar die gemeinsame Allianz kurzfristig zu Synergien führen wird, langfristig aber der spezifische endogene Vorteil der einzelnen Unternehmung den Erfolg dieser determinieren wird.
55Vgl. Graham (2002) S. 35
56 Dies könnte z.B. das Engagement in einem möglichen Zukunftsmarkt beschreiben. Hier könnten bewusst Firmen auch dann akquiriert oder neu gegründet werden, wenn dies betriebswirtschaftlich nicht sinnvoll ist, um den Einstieg möglicher Konkurrenten zu erschweren. Gleiches gilt für die Sicherung von Rohstoffen.
57Vgl. dazu auch Braun (1988) S. 331 und 337
58Vgl. Graham (2002) S. 38
59Vgl. Graham (2002) S.38, Hennart (2003) S. 131, Yamin (2000) S. 27 und Dunning und Rugmann (1985), S. 229
60 Diese basieren auf der bedingten Rationalität, dem opportunistischen Verhalten und dem Misstrauen der Akteure untereinander sowie der Tatsache, dass diese Akteure nicht immer in der Lage sind, alle Preise zu kennen oder aber den Output zu bemessen. Vgl. dazu Dunning und Rugmann (1985) S. 229
61Vgl. Hennart (2003) S. 131
62Vgl. Knickerbocker (1973) und Yamin (2000) S. 66
63Vgl. Graham (1998)
64 Ich folge der Definition Brauns, dass Know-how „[...] im weitesten Sinne bebraucht [wird] als Sammelbegriff für sämtliche Arten wirtschaftlich verwertbaren Wissens und Könnens. In der Praxis handelt es sich dabei im Wesentlichen um technische und betriebswirtschaftliche Kenntnisse und Fähigkeiten.“ und verwende diesen Begriff in dieser Arbeit ausschließlich in diesem Sinne. Vgl. Braun (1988) S. 204, Fußnote 1
65Vgl. Dunning und Rugmann (1995) S. 230
66Vgl. Dunning und Rugmann (1985) S.229 Graham (2002) S.33 sowie Yamin (2002) S. 27
67Vgl. Rugman (1999), S. 62
68Vgl. Dunning und Rugmann (1985) S. 230-231
69 Der Beitrag von Charles Kindelberger liegt vor allem in der Verbreitung der Theorie Hymers. Vgl. dazu Dunning (1993a), S.17
70Rugman (1999), S. 61
71Die Theorie basiert, wenn nicht anders gekennzeichnet, auf Buckley und Casson (1976) und (1985) S. 20-38
72Es entstehen detailliert Aufwendungen für die Formulierung, Schließung, Überwachung, Durchsetzung und Anpassung von Verträgen Vgl. Braun (1988) S. 167-168 und Coase (1937)
73 Dies geht einher mit hohen spezifischen Investitionen in bestimmte Technologien, was zu erhöhten Wechselkosten bei einer Umstellung führen könnte. Wenn sich ein Technolgieanbieter dieser Tatsache bewusst ist, könnte er sich dieses durch erhöhte Gebühren zunutze machen. Um solch ein opportunistisches Verhalten zu vermeiden, argumentieren Casson und Buckley, dass es sinnvoll erscheinen kann, diesen Technolgieanbieter vertikal zu integrieren, um solchen erhöhten Kosten entgegenzuwirken.
74 Das Marktversagen beim Handel mit Know-How, Informationen und Wissen wird dabei von dem Arrow-Paradoxon und der daraus folgenden asymmetrischen Informationsverteilung zwischen den Handelspartnern determiniert. Das Arrow-Paradoxon besagt, dass der Wert einer Information nicht gerecht bemessen werden kann, da dazu beide Handelspartner über diese verfügen müssten. Dies würde dazu führen, dass der mögliche Käufer seine Kaufabsicht verliert, da er die Information vorher kostenlos zur Bewertung vom Verkäufer erhalten hat. Um dies zu verhindern wird, der Verkäufer ihm den Inhalt der Information solange vorenthalten, bis der Käufer der T ransaktion zu den geforderten Bedingungen zustimmt. Dies führt dazu, dass der Käufer erst nach dem Kauf den Wert einer Information bewerten kann und somit zum Zeitpunkt der Transaktion eine asymmetrische Informationsverteilung besteht. Vgl. dazu Arrow (1962), S. 615
75 Dazu gehören neben direkten Behinderungen wie Markteintrittsbarrieren auch die Diskriminierung der ausländischen Unternehmung durch den Staat.
76Siehe auch. Kapitel 6 dieser Arbeit
77Für die Kritik war es mir leider nur möglich die Aussagen von Gerhard Braun zu verwenden, da ich keinerlei andere Autoren ausfindig machen konnte, die auf eine ähnlich umfassenden und präzise Art die Theorie von Buckley und Casson betrachtet haben. Ich halte die Aussagen von Braun für so umfassend und adäquat, dass ich trotz der Betrachtung dieses einen Autors die Meinung vertrete, dass eine ausreichend objektive und kritische Betrachtung der Internalisierungstheorie nach Buckley und Casson möglich war.
78Zurzeit findet auf dem amerikanischen Softwaremarkt eine extreme Konsolidierung in dem Bereich der Unternehmenssoftware statt. So hat Oracle in den letzten Wochen 10 Firmen für mehr als 5 Mrd. US$ übernommen, um so SAP die Marktführerschaft streitig zu machen. SAP kontert dies mit dem Angebot die Wechselkosten für eine Umstellung von der Oracle auf die hauseigene Software zu tragen bei gleichzeitigen rabattierten Lizenzverträgen mit langen Laufzeiten. Dieses Beispiel zeigt, dass es trotz eines stark oligopolistisch geprägten Marktes für Unternehmen möglich ist, die Wechselkosten gering zu halten und dass sich die Unternehmungen hier kein opportunistisches Verhalten leisten können.
79 Ein kontingenter Vertrag bezeichnet ein Vertragswerk, dass sämtliche während der Vertragslaufzeit auftretenden möglichen Umweltveränderungen und Konstellationen eindeutig definiert und das Verhalten der Vertragspartner festlegt. Vgl. Bresslein (1985) S. 86
80Vgl. Braun (1988), S. 180-181
81So wird es sich für einen Spezialhersteller von Kabeln, deren Kontakte eine spezielle Kupferlegierung aufweisen und die in geringen Mengen produziert werden, nicht lohnen, die Förderung und Veredelung von Kupfer in den Konzern zu integrieren, da der Anteil an Kupfer einen relativ geringen absoluten Wert an dem Endprodukt ausmacht, aber dennoch von einer strategischen Bedeutung ist. Hier würden die Aufwendungen für eine effiziente interne Koordination die Transaktionskosten für die Abwicklung über den Markt übersteigen.
82Vgl. Braun (1988), S. 181
83Vgl. Braun (1988) S. 182
84Vgl. Braun (1988) S. 182
- Arbeit zitieren
- Bachelor of Business Administration & Master of Science of Management Studies Tobias Krüger (Autor:in), 2005, Theorien Multinationaler Unternehmungen im Vergleich, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/155882
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