Seit nunmehr fast 60 Jahren wird seriös und ernsthaft auf den Holocaust geschaut, auf die versuchte Vernichtung des Judentums, die Bewertung des Grauens. Doch wie soll Schule auf dieses höchst sensible Thema reagieren? Wie sollen sich Lehrer und Schüler in diesem Meer der Vergangenheit zurechtfinden, welche Orientierungspunkte sollen sie wählen, wie damit umgehen? Fragen, die sich ein jeder Geschichtspädagoge stellt oder stellen sollte bei der Behandlung dieses Themas.
Den Historikern bleibt, trotz vieler Studien und Dokumentationen, die erst der Spurensicherung dienten und dann der Darstellung des Geschehenen, die Aufgabe, Ursachen und Ziele des Verbrechens zu ergründen. War der Holocaust die logische und deshalb a priori verfolgte Konsequenz der Ideologie des Antisemitismus, war er Bestandteil einer Machtpolitik aus rationalem Kalkül, stand am Anfang die Intention Hitlers oder war der Judenmord Folge der Radikalisierung nationalsozialistischer Herrschaft? Deutschlands führender Antisemitismusforscher, Wolfgang Benz, stellt klar: „An den Fakten des Holocaust sind Zweifel nicht möglich.“ Stattdessen verweist er darauf, dass „die Suche nach Erklärungen im Sinne menschlicher Moral und Vernunft andauert.“
Es handelt sich bei der vorliegenden Arbeit um einen Versuch, Dimensionen und Triebkräfte, Erklärungsansätze und Tragweite der Geschichte der Juden im Dritten Reich aufzudecken und gemeinsam mit den Schülern zu erforschen. Die Schüler sollen dabei anhand unterschiedlicher Quellenmaterialien den Umgang mit Geschichte erfahren und durch die Auseinandersetzung mit einem Einzelschicksal selbst an der Aufarbeitung von Geschichte mitwirken.
Nach dem Vorwort folgen sechs Kapitel. Im zweiten Kapitel sind Gedanken, Vorüberlegungen und Ziele der Arbeit zusammengefasst. Eine Übersicht über den Stoffverteilungsplan und die Analyse der Lerngruppe befinden sich ebenfalls dort. Das dritte Kapitel umfasst die Sachanalyse, in der Ort und Gegenstand des Themas geklärt werden. Das vierte Kapitel erläutert das didaktisch-methodische Konzept, bevor im fünften Kapitel die Lernziele der Unterrichtsreihe genannte und begründet werden. Das sechste Kapitel beinhaltet den Überblick über die gesamte Unterrichtsreihe in ihrer Detail- und Grobplanung, Verlaufsskizzen und Einzelstundenreflexionen. Das letzte Kapitel reflektierte in einem Gesamtfazit die gesamte Unterrichtsreihe, sucht nach Stärken und Schwächen, zeigt aber auch mögliche Alternativen auf.
Inhaltsverzeichnis
- VORWORT
- „HOLOCAUST“ IM UNTERRICHT - MÖGLICHKEITEN EINER ANNÄHERUNG
- BEGRÜNDUNG DER THEMENWAHL
- PLANUNG DER UNTERRICHTSREIHE
- Verlaufsplanung der Unterrichtsreihe.
- Planungsschwierigkeiten
- BEDINGUNGSANALYSE.
- Innere Situation......
- Äußere Situation..\n
- ORT UND GEGENSTAND DES THEMAS-SACHANALYSE.
- DAS JÜDISCHE MUSEUM IN BERLIN – ORT DES AUBERSCHULISCHEN LERNENS
- VON DER ENTRECHTUNG ZUR VERNICHTUNG – ETAPPEN DER GESCHICHTE DER JUDEN IM NATIONALSOZIALISTISCHEN DEUTSCHLAND ZWISCHEN 1933-1945..\n
- ,,LEBEN IM WARTESAAL“ – JÜDISCHES LEBEN ZWISCHEN EMIGRATION UND ZWANGSARBEIT.\n
- ,,NEHMT IHN AUF, DEN DAVIDSCHILD“ – ZUR REAKTIONEN DEUTSCHER JUDEN AUF DEN NATIONALSOZIALISMUS. EINE THEMATISCHE FÜHRUNG...\n
- VON BOXHANDSCHUHEN UND SCHOKOLADE – UNSER ZEITZEUGE MANFRED JOACHIM
- ANSATZ UND LEGITIMATION DES AUBERSCHULISCHEN LERNENS UNTER BERÜCKSICHTIGUNG VERSCHIEDENER METHODISCHER ANSÄTZE - EINE METHODISCH-DIDAKTISCHE ANALYSE DER UNTERRICHTSREIHE
- VORBEMERKUNGEN.
- VOR- UND NACHBEREITUNG DER EXKURSION IM RAHMEN DES SCHULISCHEN LERNENS.
- Geschichtsunterricht in der Sekundarstufe II..\n
- Die inhaltliche Vorbereitung......
- Die methodische Vorbereitung...\n
- Auswertung und Reflexion der Exkursion.
- DIE ERKUNDUNG DES JÜDISCHEN MUSEUMS IN BERLIN ALS AUßERSCHULISCHEN LERNORT...
- Theoretische Grundlagen des außerschulischen Lernens....
- Die thematische Führung.
- Der Archivworkshop..\n
- Die Zeitzeugenbefragung und Grundlagen der Oral history..\n
- GLOBALE LERNZIELE DER UNTERRICHTSREIHE UND DEREN BEGRÜNDUNG
- LERNZIELE UND DEREN BEGRÜNDUNG IM RAHMEN DES SCHULISCHEN LERNENS.
- Lernziele..........\n
- Begründung....\n
- LERNZIELE UND DEREN BEGRÜNDUNG IM RAHMEN DES AUBERSCHULISCHEN LERNENS ...
- Lernziele.........\n
- Begründung....\n
- ZUSAMMENFASSUNG
- DIE EINSTIEGSSTUNDE – FREITAG, DEN 12.11.2004.
- DURCHFÜHRUNG UND REFLEXION DER EINZELSTUNDEN.
- DIE ZWEITE STUNDE – MONTAG, DEN 15.11.2004.\n
- DIE DRITTE STUNDE – MITTWOCH, DEN 17.11.2004.\n
- DETAILPLANUNG FÜR DIE VIERTE STUNDE – FREITAG, DEN 19.11.2004
- Rahmenbedingungen.\n
- Lernziele.........\n
- Begründung der didaktischen Stufung des Unterrichts und des gewählten Methodenkonzeptes.\n
- Geplanter Unterrichtsverlauf...\n
- Reflexion........\n
- EXKURSION - DIENSTAG, DEN 23.11.2004.\n
- DIE FÜNFTE STUNDE – MITTWOCH, DEN 24.11.2004\n
- DETAILPLANUNG FÜR DIE SECHSTE STUNDE – FREITAG, DEN 26.11.2004.\n
- Rahmenbedingungen.\n
- Lernziele..........\n
- Begründung der didaktischen Stufung des Unterrichts und des gewählten Methodenkonzeptes\n
- Geplanter Unterrichtsverlauf..\n
- Reflexion..........\n
- GESAMTREFLEXION.
- PLANUNG, DURCHFÜHRUNG UND LERNZIELE DER UNTERRICHTSREIHE\n
- ALTERNATIVVORSCHLÄGE.\n
- SCHLUSSWORT.\n
- LITERATURVERZEICHNIS...\n
- ANHANG\n
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Erkundung des Jüdischen Museums in Berlin als außerschulischen Lernort im Leistungskurs Geschichte 13. Der Fokus liegt auf der Gestaltung einer Unterrichtsreihe zum Thema „Holocaust“ im Kontext der Geschichte der Juden im Dritten Reich. Die Arbeit analysiert die Möglichkeiten und Herausforderungen, die die Integration des Museums als Lernort für Schüler und Lehrer bietet. Darüber hinaus wird die didaktische und methodische Gestaltung der Unterrichtsreihe im Detail beleuchtet.
- Aufarbeitung des Holocaust im Geschichtsunterricht
- Didaktische und methodische Konzepte für den Umgang mit sensiblen Themen
- Die Bedeutung außerschulischer Lernorte im Geschichtsunterricht
- Das Jüdische Museum in Berlin als Ort der Erinnerung und Reflexion
- Zeitzeugenbefragungen und Oral History als Instrumenten der Geschichtsforschung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einführung in das Thema „Holocaust“ im Unterricht. Sie beleuchtet die Notwendigkeit der Auseinandersetzung mit der Vergangenheit und die Herausforderungen, die sich dabei stellen. In den folgenden Kapiteln wird die Planung und Durchführung einer Unterrichtsreihe zum Thema „Holocaust“ am Beispiel des Jüdischen Museums in Berlin näher betrachtet. Der Fokus liegt dabei auf der Analyse des Museums als Lernort, der methodischen Gestaltung der Unterrichtseinheiten sowie der Bedeutung des außerschulischen Lernens.
Das dritte Kapitel widmet sich einer detaillierten Sachanalyse des Jüdischen Museums in Berlin. Es beleuchtet die Geschichte des Museums und seine Bedeutung als Ort der Erinnerung und Reflexion. Darüber hinaus werden die verschiedenen Ausstellungen und Angebote des Museums vorgestellt, die sich mit der Geschichte der Juden im Nationalsozialismus auseinandersetzen.
Das vierte Kapitel befasst sich mit der methodischen und didaktischen Gestaltung der Unterrichtsreihe. Hier werden verschiedene methodische Ansätze zur Behandlung des Themas „Holocaust“ im Unterricht vorgestellt. Die Bedeutung des außerschulischen Lernens und die Integration des Jüdischen Museums als außerschulischen Lernort werden diskutiert.
Kapitel fünf widmet sich den Lernzielen der Unterrichtsreihe und deren Begründung. Es werden die wichtigsten Lernziele im Kontext des schulischen und außerschulischen Lernens definiert und erläutert. Das Kapitel zeigt auf, welche Kompetenzen die Schüler durch die Teilnahme an der Unterrichtsreihe erwerben sollen.
In den darauffolgenden Kapiteln werden die einzelnen Unterrichtseinheiten der Reihe im Detail vorgestellt. Hier werden die Lernziele, der geplante Stundenverlauf und die Reflexion der einzelnen Unterrichtseinheiten beschrieben.
Das abschließende Kapitel bietet eine Gesamtreflexion der Unterrichtsreihe. Es werden die Planung, Durchführung und die Ergebnisse der Reihe ausgewertet. Die Arbeit endet mit einem Ausblick auf mögliche alternative Ansätze und einem kurzen Fazit.
Schlüsselwörter
Die Arbeit behandelt die Themen „Holocaust“, „Geschichtsunterricht“, „außerschulisches Lernen“, „Jüdisches Museum Berlin“, „Zeitzeugenbefragungen“, „Oral History“, „didaktische Konzepte“, „methodische Ansätze“, „Lernziele“ und „Reflexion“.
- Quote paper
- Toralf Schenk (Author), 2005, Umgang mit und Aufarbeitung der Geschichte der Juden im Dritten Reich im Leistungskurs Geschichte 13, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/155650