Die Eroberung Amerikas ist eine spezifische Form des Kulturtransfers. Inwiefern hat dieser Kulturtransfer die Bildung der lateinamerikanischen Identität geprägt oder diese gar vereitelt? Was ist noch übrig von der indigenen Kultur und wie wird sie seit der Kolonisierung bis heute repräsentiert? Diese Arbeit definiert zunächst einmal wichtige Fachbegriffe, welche für den zu untersuchenden Diskurs eine Rolle spielen. In Kapitel 3 wird die Eroberung Amerikas als Kulturtransfer in seinen einzelnen Prozessen untersucht. Eine große Rolle innerhalb dieses Diskurses wird die Wahrnehmung der indigenen Bevölkerung und ihrer Kultur spielen, da diese wichtig zur Nachvollziehung der Beweggründe eines Kulturtransfers sind. Kapitel 4 geht auf die Problematik einer kollektiven lateinamerikanischen Identität und die Repräsentation und Überbleibsel indigener Kultur ein. Aufgrund großer Diversität innerhalb des Kulturraumes Lateinamerikas, damals wie heute, lassen sich Verallgemeinerungen in den Bezeichnungen leider nur sehr schwer verhindern. Ziel dieser Arbeit ist es, anhand spezifischer Beispiele aus unterschiedlichen Bereichen einen Überblick über den Diskurs zu verschaffen, letztendlich jedoch möglichst allgemein herauszuarbeiten, inwiefern der europäische Kulturtransfer Einfluss auf die lateinamerikanische Identitätsbildung nahm und welche Folgen dieser Transfer bis in die heutige Zeit hinein, sowohl für Europa, als auch für Lateinamerika hatte.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Kulturtransfer und Kulturelle Identität
- Die Conquista
- Die Wahrnehmung der Neuen Welt zwischen Mythos und Realität
- Die Eroberung der Neuen Welt als Kulturtransfer
- Identität und Tradition Lateinamerikas
- Das Problem lateinamerikanischer Identitätsstiftung
- Von der Neuen zur Alten Welt: Repräsentation und Erbe
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht den Einfluss des europäischen Kulturtransfers auf die Bildung der lateinamerikanischen Identität. Sie beleuchtet die Conquista als spezifische Form des Kulturtransfers und analysiert, wie dieser Prozess die indigene Kultur beeinflusste und die heutige lateinamerikanische Identität prägte.
- Kulturtransfer als dynamischer Prozess und seine verschiedenen Formen
- Die Wahrnehmung der Neuen Welt und der indigenen Bevölkerung im 16. Jahrhundert
- Die Eroberung Amerikas als Kulturtransfer und seine Auswirkungen auf die indigene Kultur
- Das Problem der lateinamerikanischen Identitätsstiftung und die Repräsentation indigener Traditionen
- Die Folgen des Kulturtransfers für Europa und Lateinamerika bis in die heutige Zeit
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Forschungsfrage nach der lateinamerikanischen Identität und skizziert die Relevanz des Kulturtransfers für ihre Entwicklung. Kapitel 2 definiert zentrale Begriffe wie Kulturtransfer, Kulturelle Identität, Akkulturation, Integration und Assimilation. Es werden verschiedene Formen des Kulturtransfers beschrieben und die Bedeutung von Selektions-, Vermittlungs- und Rezeptionsprozessen hervorgehoben.
Kapitel 3 untersucht die Conquista als Kulturtransfer. Es beleuchtet die unterschiedlichen europäischen Wahrnehmungen der Neuen Welt anhand der Schriften von Fernández de Oviedo, der die indigene Kultur kritisch betrachtet und sie als minderwertig darstellt. Die Analyse von Oviedos „Historia General“ verdeutlicht, wie die Conquista als Mittel zur Legitimation der Kolonisierung und zur Unterdrückung der indigenen Kultur diente.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Schlüsselbegriffe Kulturtransfer, Kulturelle Identität, Conquista, indigene Kultur, lateinamerikanische Identität, Repräsentation, Erbe und die Folgen des europäischen Kulturtransfers für die lateinamerikanische Identitätsbildung.
- Quote paper
- Laura Croes (Author), 2009, Die Eroberung der Neuen Welt, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/155639