Mit der geheimnisvollen Welt der Gralsburg konstruiert Wolfram von Eschenbach eine geistlich angelegte Parallelhandlung zum herkömmlichen Artusroman Hartmannscher Prägung. Das Grundprinzip der Entwicklung des Helden und die Doppelwegstruktur bleiben sowohl in der Artus- als auch in der Gralswelt erhalten. Doch die Bewährung des Helden verläuft natürlich nicht problemlos; vielmehr gilt es, Konflikte zu erkennen, zu lösen und zu bewältigen. Dass dabei dem spirituell angelegten Parzival andere Konfliktlösungsstrategien zugeordnet werden als dem Artusritter Gawan, ist Gegenstand dieser Arbeit.
Inhaltsverzeichnis
- Introductio
- Drei Helden zwei Welten
- Die Konflikte der Helden und deren Bewältigungsstrategien
- Gahmuret zwischen Kampf und Minne
- Parzival im Konflikt mit Höfischkeit und Gott
- Verlust und Wiedergewinnung der ritterlichen êre
- Der zwivel als Gefahr für das göttliche Heil
- Gawan und die Lösung zwischenmenschlicher Konflikte
- Die Konfliktentschärfung als Minneritter
- Gawan als Opfer im Kampf der Emotionen
- Erlösung durch Gawan und Versöhnung durch Artus
- Conclusio
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Konfliktbewältigungsstrategien in Wolframs von Eschenbachs "Parzival". Der Fokus liegt dabei auf den unterschiedlichen Welten des Artusromans und der Gralswelt, die jeweils eigene Verhaltensnormen und Ideale besitzen. Es wird analysiert, wie diese Welten die Strategien der Helden beeinflussen und ob ihnen je nach Zugehörigkeit zu einer Welt gewisse Handlungsmuster zugeordnet werden können.
- Untersuchung der Konfliktbewältigungsstrategien der Helden in "Parzival"
- Vergleich der Artuswelt und der Gralswelt hinsichtlich ihrer Normen, Ideale und Konflikte
- Analyse der Handlungsmuster der Helden in Abhängigkeit von ihrer Zugehörigkeit zu den beiden Welten
- Bedeutung der Minne und des Kampfes in den beiden Welten
- Die Rolle der Spiritualität und der Gottesvorstellung in der Gralswelt
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einführung in die Thematik der Konflikte in der deutschen Artusepik. Am Beispiel von Hartmanns von Aue "Erec" wird gezeigt, wie Konflikte durch die Handlung des Protagonisten selbst ausgelöst werden können. Der erste Teil der Arbeit führt die beiden Welten des Romans, die Artuswelt und die Gralswelt, vor. Die Gralswelt wird als eine mystifizierte, spirituelle Sphäre vorgestellt, die sich von der höfischen Artuswelt unterscheidet. Die Kapitel 3.1 bis 3.3 beschäftigen sich mit den Konfliktbewältigungsstrategien der drei Helden Gahmuret, Parzival und Gawan. Dabei wird analysiert, wie die Helden in ihren jeweiligen Welten mit Konflikten umgehen und welche Strategien sie einsetzen. Die Arbeit endet mit einer Zusammenfassung der Ergebnisse und einer Schlussfolgerung.
Schlüsselwörter
Wolfram von Eschenbach, Parzival, Artusroman, Gralswelt, Konfliktbewältigung, höfische Verhaltensnormen, Minne, Kampf, Spiritualität, Gott, Gahmuret, Parzival, Gawan.
- Citar trabajo
- Kay Nagel (Autor), 2008, Strategien der Konfliktbewältigung in Wolfram von Eschenbachs 'Parzival', Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/155486
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