Der Alltag ist erfüllt von Entscheidungssituationen mannigfaltiger Art. Verschiedene Lebenssituationen und damit verbundene Rollen erfordern Entscheidungen mit unterschiedlichen Auswirkungen bzw. Reichweiten und einhergehenden Verantwortungen. Die nachfolgende Arbeit will sich in einem ersten Teil kurz mit den verschiedenen Grundlagen der Entscheidungsfindungsprozesse auseinandersetzen. So geht es um die Fragen: Wer entscheidet? In welcher Intensität wird die Entscheidung getroffen? Welche tatsächlichen oder vermeintlichen Auswirkungen können Entscheidungen entfalten? Und: Welche Faktoren können Entscheidungen hemmen? Insbesondere der letzte Aspekt ist bedeutsam für die Betrachtung, warum und in welchen Situationen Menschen (für sich) Entscheidungen nicht zu treffen vermögen. An diesen Stellen wird Urteils- und Handlungsvermögen defizitär. Dies kann zum einen durch Persönlichkeitsmerkmale weiter bedingt werden, sich aber auch durch soziale oder kognitive Einflüsse verstärken. In solchen Situationen werden dann vielfach Berater in Anspruch genommen, denen Kompetenz in dieser Frage zugetraut wird. Die Lebensaspekte, die dabei berührt werden, reichen thematisch von der Ernährung über die Partnerschaft und Sexualität, bis hin zu Erziehungs- und Gesundheitsfragen, Schuldenberatung und vielen anderen mehr. Um Entscheidungshemmnisse aufzulösen, ist der Blick auf die maßgebenden Fak-toren wichtig, die sowohl die kognitive, als auch die emotive Seite betreffen. Dazu wird die Symbolik als Heuristik, wie sie in verschiedenen (tiefen-) psychologischen und soziologischen Theorien des letzten Jahrhunderts entwickelt worden ist, verstärkt in den Fokus genommen. Dies wird deshalb als wesentlich angesehen, weil sich in der kulturgeschichtlichen Entwicklung verschiedene Beratungsformen ausprägten, die auf einer symbolischen Basis entweder der konkrete Zukunftsdeutungen dienten oder aber zumindest Assoziationsmedien bereitstellten. Und so drückt KLEINING es für diese Arbeit brauchbar aus: "Daß bei der Bildung und der Entschlüsselung von Symbolen gesellschaftliche und individuell-psychische Bedingungen wirken, macht den Symbolbegriff zu einem zentralen sozialwissenschaftlichen Konzept." Ein Teil dieser symbolischen Techniken und Methoden, die noch heute zum Spektrum der so genannten Lebensberatung gehören, soll dann nachfolgend Gegenstand der Betrachtung sein.
Inhaltsverzeichnis
- Vorbemerkungen
- Der Entscheider
- Handlungsintensität
- Tragweite der Entscheidungen
- Entscheidungshemmnisse
- Kognition und Emotion
- Symbol und Heuristik
- Kulturhistorische und gegenwärtige Formen der Entscheidungsfindung mittels Symbolsystemen
- Alternative Beratungsformen – Risiken und Nebenwirkungen?
- Empirische Implikationen – ein Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit Entscheidungsfindungsprozessen und den verschiedenen Faktoren, die diese beeinflussen. Sie untersucht, wer Entscheidungen trifft, welche Intensität und Tragweite sie haben, sowie welche Faktoren zu Entscheidungshemmnissen führen können. Ein Schwerpunkt liegt auf der Rolle der Kognition und Emotion sowie der Bedeutung von Symbolen und Heuristik in der Entscheidungsfindung. Die Arbeit beleuchtet außerdem verschiedene Formen der Beratung und ihre potenziellen Auswirkungen.
- Entscheidungsfindungsprozesse: Individuen, Gruppen und Institutionen
- Rolle der Kognition und Emotion in der Entscheidungsfindung
- Symbol und Heuristik als Entscheidungsinstrumente
- Kulturhistorische Entwicklung verschiedener Beratungsformen
- Empirische Implikationen und zukünftige Forschungsbedarfe
Zusammenfassung der Kapitel
- Vorbemerkungen: Diese Einleitung stellt die grundlegenden Aspekte der Entscheidungsfindung im Alltag vor und führt in die Thematik der Entscheidungshemmnisse ein, die im weiteren Verlauf der Arbeit im Zentrum stehen.
- Der Entscheider: Dieses Kapitel untersucht den Entscheider auf verschiedenen Ebenen, von der Mikroebene des Individuums bis hin zu Meso- und Makroebenen von Organisationen und Institutionen. Dabei werden die Begrenztheit der Autonomie und Autarkie sowie die Rolle des sozialen Kontextes im Entscheidungsfindungsprozess beleuchtet.
Schlüsselwörter
Entscheidungsfindungsprozesse, Entscheidungshemmnisse, Kognition, Emotion, Symbol, Heuristik, Beratungsformen, Lebensberatung, Empirische Implikationen.
- Citar trabajo
- Marion Röbkes (Autor), 2010, Entscheidungsfindungsprozesse und alternative Formen der Beratung, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/155358
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