Die aktuelle Finanzkrise zeigt einmal mehr, dass es auf den Finanzmärkten zu so genannten spekulativen Blasen kommen kann. Dabei tauchen schon seit Bestehen von Börsen immer wieder spekulative Blasen auf. Die wohl erste Spekulationsblase in der Geschichte der Menschheit ist die im 17. Jahrhundert in Holland aufgetretene „Tulpenmanie“ (1634-1637). Auf dem Höhepunkt dieser Manie wurden für eine einzige Tulpenzwiebel, nach heutigem Maßstab, zehntausende Euro bezahlt.1 Weitere historische Beispiele sind die „Mississippi-Bubble“ (1719-1720), die „Südsee-Bubble“ (1720) und der Börsenkrach von 1929, wobei letzteres zur Weltwirtschaftskrise führte. In der jüngeren Zeit sind die „Dotcom-Blase“ um die Jahrhundertwende (2001) und die aktuelle „Immobilienblase“ Beispiele für einen raschen Wertverlust an den Börsen.
Doch wie kann es dazu kommen, dass rationale Akteure Vermögenswerte zu überhöhten Preisen kaufen, obwohl die fundamental gerechtfertigten Preise teilweise um ein Vielfaches niedriger sind?
Der Theorie der effizienten Märkte entsprechend können keine spekulativen Blasen auftreten, da kurzfristige Abweichungen vom Fundamentalwert durch Arbitrageure sofort gewinnträchtig ausgenutzt werden. Spekulative Blasen dagegen entstehen dadurch, dass sich Aktienkurse immer weiter von ihrem fundamental gerechtfertigten Wert entfernen und diese Abweichungen einen längerfristigen Bestand haben können. Da die zukünftigen Erträge bzw. Dividenden mit Unsicherheit behaftet sind und auch der Risikozins im Zeitablauf variiert, ist die Ermittlung eines Fundamentalwertes regelmäßig problematisch.
In dieser Arbeit wird zunächst auf das Postulat der Effizienten Märkte eingegangen sowie Begriffe und Definitionen in diesem Zusammenhang erläutert. Daraufhin erfolgt eine Kategorisierung von spekulativen Blasen, wobei kurz auf die Unterschiede eingegangen wird. Anschließend wird das Modell von Allen/Gorton vorgestellt, in dem es aufgrund von asymmetrisch verteilten Informationen zu spekulativen Blasen kommen kann, obwohl sich alle Marktteilnehmer rational verhalten. Abschließend wird das Modell kritisch beurteilt und die Ergebnisse zusammengefasst.
Inhaltsverzeichnis
Variablenverzeichnis
Abkurzungsverzeichnis
1 Einleitung und Problemstellung
2 Begriffe und Abgrenzung der Arbeit
2.1 Effiziente Markte
2.2 Kritik an der Markteffizienzhypothese
2.3 Begriffserlauterung und Abgrenzung
3 Formen von Bubbles
3.1 Deterministische Bubbles
3.2 Stochastische Bubbles
3.3 Agency-orientierte Bubbles
4 Modell von Allen/Gorton
4.1 Annahmen des Modells
4.2 Basis-Modell
4.3 Erweiterungen des Basis-Modells
4.4 Beurteilung des Modells
5 Fazit
6 Literaturverzeichnis
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