Zu Beginn dieser Arbeit wird der Terminus Dyskalkulie näher erläutert und verschiedene wissenschaftliche Disziplinen zur Klärung der Terminologie herangezogen.
Im Anschluss an diese Begriffsklärung sollen mögliche Ursachen für die Entstehung einer Rechenschwäche vorgestellt werden. Dabei werden die Bereiche der individuumsbezogenen, soziokulturellen und familiären sowie der schulischen Ursachen näher thematisiert und mögliche komorbide Erkrankungen fokussiert.
Um die Bedeutung von Dyskalkulie in der heutigen Zeit zu betonen, folgt ein Exkurs zur Epidemiologie und zum Geschlechterverhältnis.
Im Kapitel der neuropsychologischen Grundlagen des Rechnens werden drei differente Zahlenverarbeitungsmodelle vorgestellt, um einen Einblick in zerebrale Prozesse während mathematischer Leistungen zu gewährleisten. Auf dieser Grundlage folgen Befunde zur Organisation von Rechenprozessen. Durch den Fortschritt der Technik und mit Hilfe bildgebender Verfahren sind konkrete Aussagen zu der Aktivierung und Beteiligung zerebraler Hirnareale bei mathematischern Prozessen möglich, welche in Kapitel 3.3. zusammengefasst werden.
Den Schwerpunkt der theoretischen Auseinandersetzung mit dem Themenkomplex Dyskalkulie bildet die Darstellung der mathematischen Entwicklung vom Kleinkindalter bis zum Ende der Grundschulzeit. Dabei sollen mathematische Grundbegriffe erläutert werden, die ungestörte mathematische Entwicklung des Kindes dargestellt werden und gleichzeitig mögliche Schwierigkeiten und zentrale Herausforderungen rechenschwacher Schüler fokussiert werden. Neben der Zahl, dem dekadischen Stellenwertsystem und dem Mengenverständnis wird der Erwerb des rechnerischen Denkens unter Heranziehung differenter Theorien erläutert. Die beiden Grundoperationen der Addition und Subtraktion stellen dabei den zentralen Schwerpunkt für diese Examensarbeit dar und finden daher besondere Berücksichtigung, indem sowohl Zählstrategien als auch heuristische Strategien zu ihrer Bewältigung näher erläutert werden.
Den Abschluss der theoretischen Auseinandersetzung bildet eine kurze Zusammenfassung der Kompetenzerwartungen am Ende der vierten Klasse der Lehrpläne des Landes Nordrhein – Westfalen der Grundschule.
Auf dieser theoretischen Grundlage folgt die Darstellung einer praktischen Fördereinheit mit einer rechenschwachen Grundschülerin.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Begründung der Themenwahl
- Inhaltliches Vorgehen
- Methodisches Vorgehen
- Dyskalkulie
- Terminologie
- Diskrepanzdefinition
- Dyskalkulie aus therapeutischer Sicht
- Fazit
- Ursachen
- Individuumsbezogene Ursachen
- soziokulturelle und familiäre Ursachen
- schulische Ursachen
- Komorbiditäten
- Komorbide neuropsychologische Störungen
- Komorbide psychiatrische Erkrankungen
- Komorbide psychosomatische Erkrankungen
- Epidemiologie
- Geschlechterverhältnis
- Neuropsychologische Grundlagen des Rechnens
- Zahlenverarbeitungsmodelle
- Das Single-Route-Modell
- Das Multi-Route-Modell
- Das Triple-Code-Modell
- Befunde zur Lokalisation von Rechenprozessen
- Mathematische Grundbegriffe und der Erwerb mathematischer Kompetenzen: zentrale Aspekte und mögliche Schwierigkeiten
- Die Zahl
- Der Zahlbegriff
- Die Zählentwicklung
- Hürden beim Erwerb der Zählkompetenz
- Dekadisches Stellenwertsystem
- Hürden des dekadischen Stellenwertsystems
- Mengen
- Mengenbegriff
- Invarianz von Mengen
- Hürden der Mengenvorstellung
- Arithmetische Operationen
- Der Erwerb des rechnerischen Denkens
- Addition
- Zählende Rechenstrategien
- Heuristische Strategien
- Subtraktion
- Zählende Rechenstrategien
- Heuristische Strategien
- Hürden der Addition und Subtraktion
- Lehrplan für den Mathematikunterricht
- Erläuterung des praktischen Vorhabens
- Anamnese
- Vorstellung der Schülerin
- Schulischer Werdegang
- Lebensumstände der Schülerin
- Fehleranalyse des Klassenarbeitsheftes
- Mathematische Kompetenzen, Strategien und Defizite der Schülerin
- Verhaltensbeobachtung
- Der Dyskalkulie - Fragebogen
- Zusammenfassung der Anamnese
- Zielformulierung
- Begründung des Förderziels
- Die Messinstrumente vor der Förderung
- Der DEMAT 3+
- Beschreibung der ersten Durchführung des DEMATS 3+ am 28.05. 2008
- Ergebnisse der ersten Durchführung
- Interpretation der Ergebnisse
- Test zur Addition und Subtraktion im Zahlenraum bis 1000
- Beschreibung der ersten Durchführung des Testes zu Addition und Subtraktion im Zahlenraum bis 1000 am 10. 06. 2009
- Ergebnisse der ersten Durchführung
- Interpretation der Ergebnisse
- Vorstellung der Fördereinheit
- Förderziele
- Aufbau der Förderung
- Orientierung im Zahlenraum bis 1000
- Gesetz der Konstanz der Summe
- Gesetz der Konstanz der Differenz
- Analogiebildung
- Übersicht der einzelnen Förderstunden
- Exemplarische Beschreibung der einzelnen Förderstunden
- Beschreibung der Förderstunde am 16.06.2009
- Beschreibung der Förderstunde am 24.06.2009
- Beschreibung der Förderstunde am 19.08.2009
- Beschreibung der Förderstunde am 21.08.2009
- Beschreibung der Förderstunde am 02.09.2009
- Allgemeine Umstände der Förderung
- Die Messinstrumente während und nach der Förderung
- DEMAT 3+
- Beschreibung der zweiten Durchführung am 11.09.2009
- Ergebnisse der zweiten Durchführung
- Interpretation der Ergebnisse
- Vergleich der Ergebnisse beider Durchführungen
- Test zur Addition und Subtraktion im Zahlenraum bis 1000
- Beschreibung der zweiten Durchführung am 28.08.2009
- Ergebnisse der zweiten Durchführung
- Beschreibung der dritten Durchführung am 15.09.2009
- Ergebnisse der dritten Durchführung
- Vergleich der Ergebnisse der drei Durchführungen
- Diskussion der Ergebnisse
- Überprüfung des Förderziels
- Schlussfolgerungen und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Förderung einer rechenschwachen Grundschülerin der 3. Klasse im Bereich der Addition und Subtraktion im Zahlenraum bis 1000. Die Autorin analysiert die Schwierigkeiten der Schülerin und entwickelt ein individuelles Förderkonzept, das auf die Nutzung von Rechengesetzen und Analogiebildung setzt.
- Definition und Ursachen von Dyskalkulie
- Neuropsychologische Grundlagen des Rechnens
- Erwerb mathematischer Kompetenzen und mögliche Schwierigkeiten
- Entwicklung und Umsetzung eines individuellen Förderkonzepts
- Bewertung der Förderergebnisse
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Autorin erläutert die Motivation und den Hintergrund ihrer Arbeit, die sich mit der Thematik der Dyskalkulie befasst und auf die Notwendigkeit geeigneter Förderkonzepte im Bereich der Rechenschwäche hinweist.
- Dyskalkulie: Dieses Kapitel definiert den Begriff der Dyskalkulie, beleuchtet verschiedene wissenschaftliche Disziplinen, die sich mit der Terminologie befassen, und stellt mögliche Ursachen für Rechenschwäche vor.
- Neuropsychologische Grundlagen des Rechnens: Dieses Kapitel befasst sich mit verschiedenen Zahlenverarbeitungsmodellen und Befunden zur Lokalisation von Rechenprozessen im Gehirn.
- Mathematische Grundbegriffe und der Erwerb mathematischer Kompetenzen: Dieses Kapitel analysiert wichtige mathematische Grundbegriffe wie die Zahl, die Zählentwicklung, das dekadische Stellenwertsystem, Mengen und arithmetische Operationen. Dabei werden zentrale Aspekte und mögliche Schwierigkeiten beim Erwerb dieser Kompetenzen betrachtet.
- Lehrplan für den Mathematikunterricht: Dieses Kapitel gibt einen kurzen Einblick in den relevanten Lehrplan für den Mathematikunterricht.
- Erläuterung des praktischen Vorhabens: Dieses Kapitel stellt die grundlegende Struktur und den Ansatz der praktischen Förderung vor.
- Anamnese: Dieses Kapitel präsentiert die Schülerin, ihren schulischen Werdegang, ihre Lebensumstände, sowie eine Fehleranalyse ihres Klassenarbeitsheftes und eine Analyse ihrer mathematischen Kompetenzen, Strategien und Defizite.
- Zielformulierung: Dieses Kapitel beschreibt die spezifischen Förderziele, die die Autorin in ihrer Arbeit verfolgt.
- Die Messinstrumente vor der Förderung: Dieses Kapitel stellt die verwendeten Messinstrumente, den DEMAT 3+ und einen Test zur Addition und Subtraktion im Zahlenraum bis 1000, vor und erläutert die Ergebnisse der ersten Durchführungen.
- Vorstellung der Fördereinheit: Dieses Kapitel beschreibt die Struktur und den Aufbau der Förderung, wobei die einzelnen Förderstunden und ihre Schwerpunkte beleuchtet werden.
- Die Messinstrumente während und nach der Förderung: Dieses Kapitel präsentiert die Ergebnisse der Messinstrumente während und nach der Förderung, wobei die Ergebnisse beider Durchführungen des DEMAT 3+ und des Testes zur Addition und Subtraktion im Zahlenraum bis 1000 verglichen werden.
Schlüsselwörter
Dyskalkulie, Rechenschwäche, Rechenstörung, Addition, Subtraktion, Zahlenraum bis 1000, Rechengesetze, Analogiebildung, Einzelförderung, Grundschule, Förderkonzept, neuropsychologische Grundlagen, mathematische Kompetenzen, DEMAT 3+, Test zur Addition und Subtraktion, Förderergebnisse.
- Citar trabajo
- Linda Schmitz (Autor), 2009, Dyskalkulie und die neuropsychologischen Grundlagen des Rechnens. Förderung einer rechenschwachen Grundschülerin, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/154345