Warschburger (2008, S. 1) definiert Adipositas durch einen übermäßigen Anteil der Fettmasse am Körpergewicht, sowie einer negativen Beeinflussung der Gesundheit. Um den Anteil der Fettmasse zu bestimmen, gibt es mehrere Möglichkeiten, die in ihrer Messgenauigkeit, den Kosten und den Durchführungsmaßnahmen starke Unterschiede aufweisen. Durchgesetzt hat sich die vergleichsweise einfache Methode des Body-Mass-Index (BMI). Der BMI wird wie folgt berechnet: BMI= Körpergewicht in Kilogramm / (Körperlänge in Metern)². Der BMI gibt ein erstes Indiz für einen erhöhten Körperfettanteil. Da aber hier nur das reine Gewicht als Messgröße genommen wird und nicht zwischen Körperfettmasse und Muskelmasse unterschieden wird, kann hiermit kein Ergebnis über den Körperfettanteil erzielt werden. Deshalb ist es wichtig, darauf zu achten, dass man kein muskulöses Kind als adipös einstuft, weil es einen hohen BMI-Wert aufweist.
Der Körperfettanteil schwankt mit dem Alter und gerade im Wachstum verändern sich die Proportionen durch Muskel- und Knochenaufbau ständig. Des Weiteren muss das Geschlecht berücksichtig werden. Deshalb orientiert man sich an den BMI-Normtabellen bzw. den Perzentilenkurven des BMI (vgl. ebd). Hier gilt in ganz Europa der Richtwert, dass man mit dem BMI auf oder über der 97. Perzentile eine Adipositas hat. Eine Adipositas geht immer mit einem erhöhten gesundheitlichen Risiko einher.
Nach Kurth und Schaffrath Rosario (2007, S. 763) macht Europa momentan die gleiche Entwicklung durch, die in den USA bereits in den 80ern angefangen hat. Seit den 1990er Jahren ist der Anteil der Übergewichtigen Kinder und Jugendlichen merklich angestiegen. Der Anstieg ist in Deutschland in allen Bundesländern zu verzeichnen. Laut des Kinder und Jugendgesundheitssurveys (KiGGS) von 2006 waren 6,3 % der Kinder und Jugendlichen adipös. Dieser Prozentsatz hat sich seit Anfang der 90er Jahre verdoppelt und laut Wabitsch (2004, S. 832) steigt dieser weiter an.
Zwischen den Geschlechtern und den verschiedenen Altersgruppen sind keine signifikanten Unterschiede feststellbar, der Prozentsatz der adipösen ist in allen Bereichen gleichermaßen angewachsen.
Inhaltsverzeichnis
- Was ist Adipositas bei Kindern und Jugendlichen?
- Was sind Risikofaktoren für eine Adipositas im Kindes- und Jugendalter?
- Adipöse Kinder im Sport (-unterricht)
- Gesundheitliche Risiken
- Therapieansätze
- Bewegungstherapie
- Verhaltenstherapie
- Ernährungsumstellung
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Ausarbeitung befasst sich mit dem Thema Adipositas bei Kindern und Jugendlichen, insbesondere im Hinblick auf den sportlichen Kontext. Ziel ist es, die Definition, Risikofaktoren, gesundheitlichen Risiken und Therapieansätze im Zusammenhang mit kindlicher Adipositas zu beleuchten.
- Definition und Häufigkeit von Adipositas im Kindes- und Jugendalter
- Risikofaktoren für die Entstehung von Adipositas (genetische Faktoren, Lebensstil, sozioökonomische Aspekte)
- Der Einfluss von Adipositas auf den Sport und die sportliche Aktivität
- Gesundheitliche Folgen von Adipositas im Kindes- und Jugendalter
- Mögliche Therapieansätze (Bewegungstherapie, Verhaltenstherapie, Ernährungsumstellung)
Zusammenfassung der Kapitel
Was ist Adipositas bei Kindern und Jugendlichen?: Dieses Kapitel definiert Adipositas als einen übermäßigen Anteil an Körperfettmasse mit negativen Auswirkungen auf die Gesundheit. Der Body-Mass-Index (BMI) wird als gängige Messmethode vorgestellt, wobei seine Limitationen hinsichtlich der Unterscheidung von Fett- und Muskelmasse betont werden. Die Bedeutung von Alters- und Geschlechtsnormen sowie der 97. Perzentile des BMI als Adipositas-Indikator werden hervorgehoben. Der zunehmende Trend der Adipositas bei Kindern und Jugendlichen in Europa wird mit Daten des KiGGS-Surveys belegt und die gleichmäßige Verteilung über Geschlechter und Altersgruppen beschrieben.
Was sind Risikofaktoren für eine Adipositas im Kindes- und Jugendalter?: Dieses Kapitel identifiziert mehrere, oft interagierende Risikofaktoren für Adipositas. Genetische Faktoren, wie z.B. der Einfluss auf den Energiegrundumsatz und die Appetitsteuerung, werden anhand von Zwillings- und Adoptionsstudien erläutert. Körperliche Inaktivität als Folge von modernen Lebensweisen wird als weiterer relevanter Faktor diskutiert. Sozioökonomische Faktoren wie niedriger Sozialstatus und Migrationshintergrund, sowie Rauchen während der Schwangerschaft, werden als zusätzliche Risikofaktoren genannt. Der „adiposity rebound“, ein frühzeitiger zweiter Anstieg der BMI-Perzentilenkurve, wird als starkes Indiz für ein erhöhtes Adipositasrisiko im späteren Leben beschrieben. Die Ausführungen werden durch Grafiken verdeutlicht, die den Verlauf der BMI-Perzentilenkurven im Kindesalter darstellen und den Unterschied im "adiposity rebound" zwischen der 99,5. und der 50. Perzentile illustrieren.
Schlüsselwörter
Adipositas, Kinder, Jugendliche, Body-Mass-Index (BMI), Risikofaktoren, genetische Faktoren, Lebensstil, körperliche Inaktivität, sozioökonomische Faktoren, Gesundheit, Therapie, Bewegungstherapie, Verhaltenstherapie, Ernährungsumstellung, adiposity rebound, KiGGS-Survey.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu Adipositas bei Kindern und Jugendlichen
Was ist der Inhalt dieser wissenschaftlichen Arbeit?
Diese Arbeit bietet einen umfassenden Überblick über Adipositas bei Kindern und Jugendlichen. Sie beinhaltet ein Inhaltsverzeichnis, die Zielsetzung und Themenschwerpunkte, Zusammenfassungen der einzelnen Kapitel sowie eine Liste der Schlüsselwörter. Der Fokus liegt auf der Definition von Adipositas, den Risikofaktoren, den gesundheitlichen Risiken und den verschiedenen Therapieansätzen.
Was wird unter Adipositas bei Kindern und Jugendlichen verstanden?
Die Arbeit definiert Adipositas als einen übermäßigen Anteil an Körperfettmasse mit negativen Auswirkungen auf die Gesundheit. Der Body-Mass-Index (BMI) wird als Messmethode erläutert, wobei seine Limitationen bezüglich der Unterscheidung von Fett- und Muskelmasse hervorgehoben werden. Die 97. Perzentile des alters- und geschlechtsspezifischen BMI dient als Indikator für Adipositas. Der zunehmende Trend von Adipositas bei Kindern und Jugendlichen wird anhand von Daten belegt.
Welche Risikofaktoren für Adipositas werden genannt?
Die Arbeit identifiziert diverse, oft interagierende Risikofaktoren. Dazu gehören genetische Faktoren (Einfluss auf Energiegrundumsatz und Appetitsteuerung), körperliche Inaktivität aufgrund moderner Lebensweisen, sozioökonomische Faktoren (niedriger Sozialstatus, Migrationshintergrund), Rauchen während der Schwangerschaft und der „adiposity rebound“ (früher zweiter Anstieg der BMI-Perzentilenkurve).
Welche gesundheitlichen Risiken sind mit Adipositas verbunden?
Obwohl die Arbeit die gesundheitlichen Risiken von Adipositas im Kindes- und Jugendalter anspricht, werden diese nicht im Detail in den Zusammenfassungen der Kapitel aufgelistet. Die genaue Beschreibung der gesundheitlichen Folgen ist daher erst nach Lektüre der vollständigen Arbeit ersichtlich.
Welche Therapieansätze werden diskutiert?
Die Arbeit erwähnt verschiedene Therapieansätze zur Behandlung von Adipositas bei Kindern und Jugendlichen. Diese umfassen Bewegungstherapie, Verhaltenstherapie und Ernährungsumstellung. Die detaillierte Beschreibung der jeweiligen Therapiemethoden ist jedoch erst in der vollständigen Arbeit nachzulesen.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Die wichtigsten Schlüsselwörter sind: Adipositas, Kinder, Jugendliche, Body-Mass-Index (BMI), Risikofaktoren, genetische Faktoren, Lebensstil, körperliche Inaktivität, sozioökonomische Faktoren, Gesundheit, Therapie, Bewegungstherapie, Verhaltenstherapie, Ernährungsumstellung, adiposity rebound, KiGGS-Survey.
Welche Datenquellen werden verwendet?
Die Zusammenfassung erwähnt den KiGGS-Survey als Datenquelle für die Darstellung des Trends der Adipositas bei Kindern und Jugendlichen in Europa. Weitere Datenquellen werden in der vollständigen Arbeit aufgeführt sein.
Für wen ist diese Arbeit bestimmt?
Die Arbeit ist für ein akademisches Publikum bestimmt, welches sich mit dem Thema Adipositas bei Kindern und Jugendlichen auseinandersetzen möchte. Sie eignet sich zur Analyse von Themen in einer strukturierten und professionellen Art und Weise.
- Citation du texte
- Britta Sennlaub-Schindler (Auteur), 2009, Adipositas bei Kindern mit Bezug zum Sport, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/154094