John Sparrow hat vor über zehn Jahren geschrieben: „It seems that we need to understand the „knowledge‟ that organizational participants „have‟ in order to perform their jobs.” Heute scheint es nicht mehr notwendig zu sein, sondern es ist notwendig. Mit dem Übergang von der Industrie- zur Informations- und Wissensgesellschaft sowie im Zuge der Globalisierung von Märkten wird Wissen als vierter Produktionsfaktor und strategischer Wettbewerbsvorteil angesehen. Es ist eine Ressource, die sich durch den Gebrauch vermehrt, also vernutzt – sie findet im Prozess der Leistungserstellung Einsatz und ist zugleich Ergebnis dieses Prozesses. Die Arbeit von Beratungsunternehmen ist stark vom Projektgeschäft geprägt und mit der einhergehenden dezentralen Organisation sind Bereitstellung und Austausch von Wissen wichtige Erfolgsfaktoren im Beratungsgeschäft.„Vielfältiges Wissen sinnvoll zu strukturieren, um es in den Beratungsprozessen gezielt einsetzen zu können, ist ein entscheidender Bestandteil der Leistungsfähigkeit von Beratungsunternehmen und ein Herausstellungsmerkmal ersten Ranges.“ Es sollte daher dem Wissensmanagement ein hoher Stellenwert eingeräumt werden, denn die Existenzberechtigung liegt in einer kollektiven wissensbasierten Leistungserbringung,bei der verschiedene Wissensträger (Berater) ihr Wissen integrieren, um gemeinsam eine Beratungsleistung zu erbringen.Beratungsprozess besteht in der Transformation von bisherigem Wissen in neues Wissen und stellt damit einen Wissensverarbeitungsprozess dar. Das Ergebnis ist neu geschaffenes Wissen, welches wieder die Grundlage für künftige Projekte begründen kann. Es besthet also die Notwendigkeit eines effizienten Wissensmanagements.Besonders in den letzten Jahren ist eine Vielzahl an Literatur zum Thema Wissensmanagement in Unternehmensberatungen in Büchern wie Aufsätzen in Fachzeitschriften veröffentlicht worden, was dessen Aktualität aufzeigt. Eines sollte nicht vergessen werden: Schon 1605 hat der englische Philosoph Francis Bacon festgestellt, das Wissen Macht sei – und dies gilt immer noch. Doch die Zeiten sind dynamischer und komplexer geworden. Im Sinne Bacons liegt die Macht nicht mehr im Wissen des Einzelnen, sondern im kollektiven Wissen aller Mitarbeiter.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Problemstellung
- Methodisches Vorgehen
- Wissensmanagement in Beratungsunternehmen
- Theoretische Grundlagen
- Wissen
- Beratungswissen
- Wissensmanagement
- Ansätze des Wissensmanagements
- Der Ansatz von Nonaka und Takeuchi
- Ansatz von Willke
- Ansatz von Probst, Raub und Romhardt
- Schluss
- Ergebnisse
- Konsequenzen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit befasst sich mit dem Wissensmanagement in Beratungsunternehmen. Sie analysiert ausgewählte Ansätze des Wissensmanagements hinsichtlich ihrer Praxistauglichkeit und untersucht deren Relevanz für die erfolgreiche Leistungserbringung in diesem wissensintensiven Sektor.
- Die Bedeutung von Wissen als strategischen Wettbewerbsvorteil in der Informations- und Wissensgesellschaft
- Die besonderen Herausforderungen des Wissensmanagements in Beratungsunternehmen, wie Intangibilität, Spezifität, Integrativität und Vertraulichkeit der Leistungen
- Die Analyse und Bewertung verschiedener Ansätze des Wissensmanagements hinsichtlich ihrer Anwendbarkeit in der Praxis
- Die Identifizierung von Erfolgsfaktoren für die Implementierung eines effektiven Wissensmanagements in Beratungsunternehmen
- Die Herausarbeitung von Handlungsempfehlungen für die Praxis
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Problemstellung der Arbeit dar und erläutert das methodische Vorgehen. Das zweite Kapitel beschäftigt sich mit den theoretischen Grundlagen des Wissensmanagements in Beratungsunternehmen. Es werden die Konzepte von Wissen, Beratungswissen und Wissensmanagement definiert und wichtige Merkmale von Beratungsunternehmen im Kontext des Wissensmanagements beleuchtet. Im dritten Kapitel werden verschiedene Ansätze des Wissensmanagements vorgestellt und kritisch analysiert. Die Arbeit schließt mit einer Zusammenfassung der Ergebnisse und Schlussfolgerungen sowie Handlungsempfehlungen für die Praxis.
Schlüsselwörter
Wissensmanagement, Beratungsunternehmen, Wissensintensivität, Intangibilität, Spezifität, Integrativität, Vertraulichkeit, Nonaka und Takeuchi, Willke, Probst, Raub und Romhardt, Praxistauglichkeit, Erfolgsfaktoren, Handlungsempfehlungen.
- Quote paper
- Dipl.-Betriebswirt (FH) Felix Merz (Author), 2010, Wissensmanagement in Beratungsunternehmen , Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/154018
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