In meiner Arbeit werde ich auf die Problematik im Umgang mit Sade und seinem Werk eingehen, dessen Widersprüchlichkeit schon in den gehaltenen Referaten im Seminar im Sommersemester offensichtlich wurde. Vor allem wurde es sehr klar, wie leicht man den wissenschaftlichen Rahmen verlassen kann und dass dies nicht offensichtlich auffällt durch die zarte Komplexität des Themas.
Ich werde mit den gedanklichen Anregungen von Georges Batailles Analyse von Sades Philosophie wie auch eigenen kritischen Einwänden Sades Philosophie erklären. Meine Referatskollegin ist zwar in ihrer Arbeit schon auf die Genderproblematik bei Philosophie im Boudoir eingegangen, trotzdem wünsche ich einige kritische Einwände zu präsentieren, die eine Weiterführung des Argumentationsstranges von meiner Chatterton- Seminararbeit aus dem letzten Wintersemester sind.
6. Konklusion
Ich will anmerken, dass Sade in der Zeit der Französischen Revolution und vor allem danach beobachten konnte, wie Menschen tonnenweise hingerichtet worden sind, nicht aus Leidenschaft, sondern aus Ordnung -schaffender bzw. –erhaltender Funktion heraus.
Das Streben nach souveräner Freiheit ist im gesellschaftlichen Kontext unerfüllbar, da ein eben einer Gesellschaft ein System, ein System eine Ordnung braucht. Die Souveränität ist nur in der Übergangsphase des Modellwechsels lebbar. Die Sadsche Libertinwelt scheint die Souveränität lebbar zu machen. Dies ist nur möglich, weil es eine geordnete Parallelwelt gibt, in dessen Anhängigkeit die Libertinwelt besteht. Ohne die Modelle davor und danach gäbe es keinen erregten unterwegs- Zustand der Anarchie dazwischen. Wenn alle souveräne Libertins wären, gäbe es ab einem Zeitpunkt kein Essen, kein Trinken, keinen Nachschub an Jünglingen für die Orgien.
Sades Werk ist als Gesellschaftskritik zu sehen, als die Verarbeitung der biographischen Gegebenheiten, wie Gefängnisaufenthalte und Guillotinewahrnehmung, der Versuch die Rang- und Ordnungsstrukturen zu ergründen, wie auch Sex zu definieren.
Das Bemerkenswerteste an Sade ist der klare Stil, wie auch das Loslösen von der emotionalen Bindung an Gedanken, das zeigt was für einer spielerische Kapazität ein Mensch an Gedanken haben kann, wenn er will. Wie lange er damit konkret praktisch leben kann, ist dann die Frage.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Umgang mit Sade
- Systematische Erklärung der Philosophie Sades nach George Bataille
- Sex bei Sade
- Frau bei Sade
- Konklusion
- Bibliographie
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Problematik im Umgang mit Sade und seinem Werk, dessen Widersprüchlichkeit bereits im Seminar deutlich wurde. Sie analysiert die Philosophie Sades anhand der gedanklichen Anregungen von Georges Bataille und präsentiert eigene kritische Einwände. Die Arbeit befasst sich auch mit der Genderproblematik in Sades Werk und setzt den Argumentationsstrang der Seminararbeit aus dem Wintersemester fort.
- Die Rezeption von Sades Werk
- Die Philosophie Sades im Kontext der Aufklärung
- Die Rolle von Sexualität und Gewalt in Sades Werk
- Die Darstellung der Frau in Sades Werk
- Die politische Dimension von Sades Philosophie
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt die Thematik der Arbeit vor und erläutert die Problematik im Umgang mit Sade und seinem Werk. Sie skizziert die gedanklichen Anregungen von Georges Batailles Analyse von Sades Philosophie und die Absicht, eigene kritische Einwände zu präsentieren.
Umgang mit Sade
Dieses Kapitel beleuchtet die Schwierigkeiten im Umgang mit Sades Werk und die Frage, wie man ihn lesen soll. Es stellt die Frage, was das Neuartige und Bedrohliche an Sades Werk ist und vergleicht ihn mit anderen Autoren, die Tabus in ihren Werken brachen. Es werden auch die Folgen des Prozesses gegen Jean Jaques Pauvert im Jahr 1956 und Sades eigene Sichtweise auf seine Leser beleuchtet.
Systematische Erklärung der Philosophie Sades nach George Bataille
Dieses Kapitel erläutert die Philosophie Sades anhand der Analyse von George Bataille. Es zeigt, wie Sade in einer Zeit, in der die Philosophie den Menschen als gut ansah, den Beweis antrat, dass der Mensch böse sei. Es wird Sades Fokus auf die Sexualität als Ursprung des Bösen und seine Sichtweise auf Tod und Schmerz als Quelle der Befriedigung hervorgehoben.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den zentralen Themen der Philosophie Sades, insbesondere seiner Kritik an der Vernunft und der Moral, seiner Betonung der Sexualität als Triebkraft des menschlichen Handelns und seiner politischen Ideen. Wichtige Schlüsselwörter sind: Sade, Philosophie, Sexualität, Gewalt, Moral, Vernunft, Freiheit, Anarchie, Revolution, Gesellschaft, Gender.
- Arbeit zitieren
- Mag. Vivian Gjurin (Autor:in), 2005, Analyse der "Philosophie im Boudoir " von Marquis de Sade, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/153778
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