Das von Johann Wolfgang von Goethe um 1787 geschaffene Schauspiel um Iphigenie gilt bei Literaturwissenschaftlern als Leitbild des Humanitätsgedankens der Klassik, da ihr Handeln in den problematischen Situationen stets als konsequent zu bezeichnen ist und sie durch ihren Mut und den Glauben an eine Zukunft in der Heimat die Menschlichkeit vorzuleben scheint. So wird thematisiert werden, dass sie beispielsweise Hinrichtungen auch nach Weisung des Königs nicht durchführt, welche dazu dienen sollten, der Göttin Diana ein Opfer darzubieten. Ihre moralische Identität verweigert der Iphigenie ein derartiges Vorgehen und hätte zu physischen Konsequenzen führen können, wäre ihr nicht die tiefe Zuneigung des Königs gewiss. Somit soll als das Ziel dieser Ausarbeitung die Darstellung des Humanitätsgedankens innerhalb des Schauspiels im Kontext zu der als durchaus gefährlichen eigenen Lebenssituation der Priesterin auf Tauris aufgezeigt werden. Wodurch wird die Iphigenie angetrieben, den Humanitätsgedanken sukzessive zu verfolgen und dem Druck des Königs zur Ehebindung nicht zu erliegen? Spezifische Merkmale der Humanität sollen betrachtet und anschließend mit dem Schauspiel verglichen werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Problemstellung
- Vorgehensweise
- Moralischer Mythos der Iphigenie
- Definition und Entstehung des Mythos
- Iphigenie als Mythos?
- Stetigkeit des Handlungsaufbaus im Schauspiel „Iphigenie auf Tauris“
- Der Begriff der Humanität
- Wahrheit und Menschlichkeit im Schauspiel
- „Iphigenie auf Tauris“ als Vorbild – Abbild – Gegenbild
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Ausarbeitung analysiert das Schauspiel „Iphigenie auf Tauris“ von Johann Wolfgang von Goethe unter der Perspektive des Humanitätsgedankens der Weimarer Klassik. Ziel ist es, Iphigenies moralische Entscheidungsfindung in einer problematischen Situation auf Tauris zu beleuchten und die Frage zu untersuchen, wie ihr Handeln den Humanitätsgedanken verkörpert.
- Der moralische Mythos der Iphigenie
- Die Bedeutung des Humanitätsgedankens in Goethes Werk
- Die Stetigkeit des Handlungsaufbaus im Schauspiel
- Die Rolle von Wahrheit und Menschlichkeit in der Dramaturgie
- Iphigenie als Vorbild und Gegenbild für die Zeit der Weimarer Klassik
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Problemstellung der Ausarbeitung dar, die in der moralischen Entscheidungsfindung der Iphigenie im Schauspiel „Iphigenie auf Tauris“ liegt. Sie beleuchtet die missliche Situation der Protagonistin auf Tauris und ihr Bestreben, ihre Heimat und Familie wiederzufinden.
Der zweite Teil befasst sich mit dem moralischen Mythos der Iphigenie und definiert den Begriff des Mythos. Er beleuchtet die Entstehung und Bedeutung von Mythen im Kontext der Antike und analysiert, inwiefern die Geschichte der Iphigenie als ein moralischer Mythos betrachtet werden kann.
Der dritte Abschnitt untersucht die Stetigkeit des Handlungsaufbaus im Schauspiel „Iphigenie auf Tauris“. Hierbei werden die inhaltlichen Entwicklungen des Stückes analysiert, die zu einem tieferen Verständnis des Dramas beitragen.
Der vierte Abschnitt widmet sich dem Begriff der Humanität und beleuchtet die Bedeutung von Wahrheit und Menschlichkeit in der Dramaturgie. Hier werden wichtige Merkmale der Humanität definiert und mit dem Schauspiel „Iphigenie auf Tauris“ verglichen.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter der Ausarbeitung sind: Iphigenie auf Tauris, Weimarer Klassik, Humanität, Mythos, Moral, Wahrheit, Menschlichkeit, Handlungsaufbau, Vorbildfunktion, Entscheidungsfindung, Entscheidung, Lebenssituation.
- Arbeit zitieren
- B.A. Marco Schindler (Autor:in), 2008, Moral als Antrieb einer Lebenseinstellung?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/153758