Den Hamburger Kaufmannsspruch „Unser Feld ist die ganze Welt“ bezeichnen GEBHARDT et al. als passendes Motto für die Faszination an der Geographie (GEBHARDT et al. 2007a: 14). Geographen und Geographinnen beschäftigen sich also mit der Welt bzw. betrachten und erforschen Ausschnitte von ihr. Doch wie ist das mit den „Ausschnitten“ der Welt? Lassen sich Ausschnitte überhaupt getrennt voneinander betrachten? Oder stehen sie nicht pausenlos in Wechselwirkung mit ihrer Umwelt? Die Welt ist also ein System mit unzähligen Elementen, die miteinander interagieren. Betrachtet man diese Elemente jedoch genauer, lassen sich weitere Subsysteme erkennen; jeder Organismus ist ein weiteres System und hat wiederum Subsysteme. Diese Systeme haben alle möglichen Größen, Formen und Eigenschaften. Um ein System, bzw. seine Funktionsweise zu verstehen, ist es wichtig, auch die einzelnen Elemente des Systems, deren Eigenschaften und Wirkungsweise zu analysieren. Eine solche Analyse kann auf verschiedene Arten erfolgen. Eine Möglichkeit ist, sich jedes Element genau zu betrachten, um davon auf das ganze System zu schließen. In diesem Fall spricht man von Multi-Agenten-Systemen. Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Frage, wo und welche Rolle Multi-Agenten-Systeme in der Geographie spielen.
Inhaltsverzeichnis
- Die Welt: ein System aus vielen Systemen
- Multi-Agenten-Systeme
- Was ist ein Agent?
- Wie funktioniert ein Multi-Agenten-System?
- Wo existieren Multi-Agenten-Systeme?
- Natürliche Multi-Agenten-Systeme
- Multi-Agenten-Systeme in der Technik
- Simulationen von Multi-Agenten-Systemen
- Beispiele von Multi-Agenten-Systemen in der Geographie
- Beispiel 1: ILUMASS
- Beispiel 2: BOT World
- Beispiel 3: Stau-Simulation
- Résumé
- Quellen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die Rolle von Multi-Agenten-Systemen in der Geographie. Sie beleuchtet die Funktionsweise dieser Systeme und ihre Anwendung in verschiedenen Bereichen, insbesondere in der Simulation von geografischen Prozessen.
- Definition und Funktionsweise von Multi-Agenten-Systemen
- Klassifikation von Agenten
- Anwendungen von Multi-Agenten-Systemen in der Geographie
- Potenzial von Multi-Agenten-Systemen für geographische Forschung und Modellierung
- Herausforderungen und Möglichkeiten bei der Anwendung von Multi-Agenten-Systemen in der Geographie
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel führt in die Thematik ein, indem es die Welt als ein komplexes System aus vielen interagierenden Elementen betrachtet. Die Arbeit beleuchtet die Bedeutung der Analyse dieser Elemente und ihrer Funktionsweise, insbesondere im Kontext von Multi-Agenten-Systemen.
Das zweite Kapitel widmet sich der Definition und Funktionsweise von Multi-Agenten-Systemen. Es erläutert den Begriff „System" und die verschiedenen Arten von Agenten, die in solchen Systemen auftreten können. Das Kapitel betrachtet außerdem die Kommunikation und Interaktion zwischen Agenten sowie die Herausforderungen, die bei der Modellierung von komplexen Agenten-Systemen auftreten.
Das dritte Kapitel befasst sich mit dem Vorkommen von Multi-Agenten-Systemen in der realen Welt. Es werden sowohl natürliche Multi-Agenten-Systeme wie Ökosysteme als auch technische Systeme wie Roboter-Teams vorgestellt.
Das vierte Kapitel untersucht die Simulation von Multi-Agenten-Systemen. Es betrachtet die Modellierung von Agentenverhalten und die Herausforderungen, die sich aus der Komplexität von Agenten-Systemen ergeben.
Das fünfte Kapitel präsentiert Beispiele für den Einsatz von Multi-Agenten-Systemen in der Geographie. Es beleuchtet konkrete Anwendungen wie ILUMASS, BOT World und Stau-Simulationen.
Schlüsselwörter
Multi-Agenten-Systeme, Geographie, Systemtheorie, Agenten, Simulation, Modellierung, Ökosysteme, Robotik, ILUMASS, BOT World, Stau-Simulation
- Arbeit zitieren
- Judith Bernet (Autor:in), 2009, Welche Rolle spielen Multi-Agenten-Systeme in der Geographie?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/153718