Von 1945 bis etwa 1990 war die Welt in zwei Lager gespalten: Auf der einen Seite standen die westlichen Demokratien unter Führung der Vereinigten Staaten von Amerika (USA), auf der anderen Seite des Grabens positionierten sich die kommunistischen Staaten mit der Sowjetunion (UdSSR) an ihrer Spitze. Für circa. 45 Jahre war dieser weltanschauliche Gegensatz von Kommunismus und westlicher Demokratie das bestimmende Merkmal der Weltpolitik in Form einer machtpolitischen Rivalität gerade zwischen den USA und der UdSSR als Hauptkontrahenten. Trotz des Fehlens einer einheitlichen Definition1 oder auch nur einer allgemein anerkannten Periodisierung der Auseinandersetzung kann man diesen geographischen „Ost-West-Konflikt“ wohl im Kern als einen ideologischen Konflikt zwischen zwei fundamental unterschiedlichen Wirtschafts- und Gesellschaftssystemen bezeichnen. Dabei resultiert die Bezeichnung „Kalter Krieg“ für diesen Systemkonflikt aus dessen besonderen Form der Austragung – obwohl man sich auf alle erdenkliche Weisen anfeindete (politisch-ideologisch, ökonomisch, technisch- wissenschaftlich, kulturell- sozial, über Stellvertreterkriege in Korea und Vietnam etc.), vermieden beide Seiten dennoch eine direkte, konventionell militärische Auseinandersetzung. Obwohl man sich damit ständig am Rande eines Vulkans bewegte, quasi in einem „Totalen Krieg“ lebte, wurde letzten Endes nie ein Schuss abgegeben! Ein Kriegsausbruch lag bei diesem „Nicht-Frieden“ somit immerzu in der Luft, blieb aber von beiden Seiten aus Furcht vor den Folgen eines atomaren Angriffs unausgeführt, d.h. „kalt“, wie erstmalig vom US- Präsidentenberater Bernard Baruch am 16. April 1947 in einer Ansprache erklärt und über das gleichnamige Buch „The Cold War“ des amerikanischen Journalisten Lippmann im Mai 1947 in der Öffentlichkeit großflächig popularisiert wurde.
Mit der Geschichte des „Kalten Krieges“ hat sich die historische Forschung intensiv beschäftigt, besonders mit der Frage, wie es zu dieser unversöhnlichen Konfrontation kommen konnte. Die Aufgabe der vorliegenden Hausarbeit soll nun darin bestehen, in einem ersten Teil den Ursachen für den Beginn des sog. „Kalten Krieges“ nachzugehen, um im zweiten, kürzer gehaltenen Teil mit den Gründen für das Kriegsende zu schließen. Da die Ursachen insgesamt sehr komplex ausfallen und die Literatur zu diesem Thema unüberschaubar geworden ist4, kann mein Versuch der Ursachenbeschreibung nur einige wenige ausgewählte Hauptgründe aufgreifen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung: Begriffserklärung
- Der aktuelle Forschungsstand der Themenfrage
- Die Ursprünge des Kalten Krieges
- Der Zweite Weltkrieg
- Ideologische Unterschiede
- Die Rolle Deutschlands
- Ökonomische Unterschiede
- Militarisierung des Kalten Krieges
- Das Ende des Kalten Krieges
- Fazit
- Die Ursachen für den Anfang und das Ende des Kalten Krieges
- Die Periodisierung des Kalten Krieges
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit den Ursachen für den Beginn und das Ende des Kalten Krieges. Sie analysiert die komplexen Faktoren, die zu dieser unversöhnlichen Konfrontation zwischen den Vereinigten Staaten von Amerika und der Sowjetunion geführt haben. Dabei werden die unterschiedlichen Perspektiven der historischen Forschung beleuchtet und die wichtigsten Argumente der jeweiligen Positionen dargestellt.
- Der Kalte Krieg als ideologischer Konflikt zwischen zwei fundamental unterschiedlichen Wirtschafts- und Gesellschaftssystemen
- Die Rolle der ideologischen Unterschiede zwischen dem Westen und dem Osten
- Die Bedeutung der militärischen, ökonomischen und politischen Faktoren für die Entstehung des Kalten Krieges
- Die unterschiedlichen Perspektiven der historischen Forschung auf die Ursachen des Kalten Krieges
- Die Gründe für das Ende des Kalten Krieges
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung definiert den Kalten Krieg und erläutert die Schwierigkeiten bei der Periodisierung und Definition dieses Konflikts. Sie verdeutlicht, dass der Kalte Krieg im Wesentlichen als ein ideologischer Konflikt zwischen zwei grundlegend verschiedenen Wirtschafts- und Gesellschaftssystemen verstanden werden kann.
Das zweite Kapitel beleuchtet den aktuellen Forschungsstand der Themenfrage. Dabei werden die drei Hauptpositionen der Historiker - Traditionalisten, Revisionisten und Postrevisionisten - vorgestellt und deren Argumentationen gegenübergestellt. Diese unterschiedlichen Perspektiven zeigen die Komplexität der Ursachenanalyse des Kalten Krieges auf.
Das dritte Kapitel untersucht die Ursprünge des Kalten Krieges. Es beleuchtet den Einfluss des Zweiten Weltkriegs, die ideologischen Unterschiede zwischen dem Westen und dem Osten, die Rolle Deutschlands, die ökonomischen Unterschiede und die Militarisierung des Konflikts.
Das vierte Kapitel analysiert das Ende des Kalten Krieges.
Schlüsselwörter
Kalter Krieg, Ost-West-Konflikt, Kommunismus, Kapitalismus, Ideologie, Zweiter Weltkrieg, Sowjetunion, USA, Stalin, Truman, Marshall-Plan, NATO, Warschauer Pakt, Atomwaffen, Fehlwahrnehmungen, Fehlinterpretationen, Postrevisionismus, Traditionalismus, Revisionismus.
- Quote paper
- Dipl. theol. Peter Hubertus Erdmann (Author), 2008, Der Anfang und das Ende des Kalten Krieges, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/153660
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