Diese Arbeit wird sich mit der „Judenpolitik“ Friedrichs des Großen beschäftigen, wird
also nur insofern auf die anderen Faktoren, die zur Situation der schlesischen Juden etwas
beitrugen, eingehen, als es für die Erklärung des Ausmaßes der jeweiligen
Gesetzesveränderungen notwendig ist. Da sie sich ausschließlich mit der schlesischen
Judenpolitik beschäftigt, sind Rückschlüsse auf die Situation der nicht-schlesischen
preußischen Juden nicht möglich, es soll sich hier also nur um den Teil Preußens drehen,
der den Titel „Herzogtum Schlesien“ trägt und um den Teil Schlesiens der zu Preußen
gehört, das alles zur Zeit der Regierung Friedrichs II. in Schlesien: 1740-1786.
Die „Judenpolitik“ Friedrichs des II. wird in dieser Arbeit in zwei Abschnitte eingeteilt:
Den ersten `Teil' oder Prozeß der friderzianischen Judenpolitik, der `Eingliederung', im
Sinne von eigener Befugnisszuteilung zur Kontrollierung, der schlesischen Juden in den
sich bildenden schlesisch-friderzianischen Staat darstellt;
und den zweiten Teil der friderzianischen Judenpolitik als der Prozeß, der versuchte die
schlesischen Juden aus Schlesien zu vertreiben oder mittellos zu machen.
Dass diese beiden Teile nicht völlig voneinander zu lösen sind und sich untereinander
vermischen, eigentlich eher als Prozesse aufzufassen sind, ist natürlich klar, doch
widerspricht dies nicht der vorgelegten Gliederung, sie soll weniger das `nacheinander'
der Prozesse betonen als das Ablaufen dieser beider als zwar eigenständige aber
ineinander-greifende Prozesse.
Die Grundfrage der Arbeit könnte mit „Wie war die friderzianische Judenpolitik
beschaffen und welche tatsächlichen Auswirkungen hatte sie auf die schlesische
Judenheit?“ formuliert werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung, Seite 3
- 2. Die erste Phase der friderzianischen Judenpolitik: Zeit der Einbindung und Unterwerfung der schlesischen Juden in den sich bildenden Staat Friedrichs. Seite 4-9
- 2.1.: Ausgangslage., S.4
- 2.2.: Die friderzianische Judenpolitik im Allgemeinen, S. 4-5
- 2.3.: Die Auswirkungen Verwaltungsreform von 1742 auf die schlesische Judenheit, S. 6
- 2.4.: Der „,Austreibungsbeschluss“ von 1744 und der „Codex Fridercianus“, S. 6-8
- 2.5. Steuerpolitik, S. 8-9
- 3. Die zweite Phase der friderzianischen Judenpolitik: Zeit der Verdrängung der schlesischen Juden aus Gesellschaft und Staat, Seite 9-12
- 3.1.: Geographische Verdrängung bzw. Verschiebung der schlesischen Juden, S. 9-10
- 3.2.: Gesellschaftlich Verdrängung und Entsolidarisierung, S. 10-13
- Schlussbemerkungen, S. 13
- Verwendete Literatur, S 14
- Verwendete Quellen, S. 15
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert die „Judenpolitik“ Friedrichs des Großen im Kontext der schlesischen Judenheit. Die Arbeit konzentriert sich auf die Auswirkungen der friderzianischen Politik auf die schlesischen Juden und beleuchtet die Prozesse der Einbindung und späteren Verdrängung.
- Die friderzianische Judenpolitik in ihren zwei Phasen: Einbindung und Verdrängung der schlesischen Juden.
- Die Auswirkungen der Verwaltungsreform von 1742 auf die schlesische Judenheit.
- Der "Austreibungsbeschluss" von 1744 und der "Codex Fridercianus" als Ausdruck der Verdrängungspolitik.
- Die Steuerpolitik Friedrichs des Großen gegenüber der schlesischen Judenheit.
- Die geographische und gesellschaftliche Verdrängung der schlesischen Juden aus Gesellschaft und Staat.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einführung, die den Fokus auf die "Judenpolitik" Friedrichs des Großen im schlesischen Kontext legt. Sie unterstreicht die Grenzen des Themas, konzentriert sich auf die schlesische Judenheit und bezieht andere Faktoren nur insofern ein, als sie für die Erklärung der Gesetzveränderungen notwendig sind.
Das zweite Kapitel befasst sich mit der ersten Phase der friderzianischen Judenpolitik, der Einbindung und Unterwerfung der schlesischen Juden in den sich bildenden Staat Friedrichs. Es analysiert die Ausgangslage, die friderzianische Judenpolitik im Allgemeinen und die Auswirkungen der Verwaltungsreform von 1742. Zudem untersucht das Kapitel den "Austreibungsbeschluss" von 1744 und den "Codex Fridercianus" sowie die Steuerpolitik Friedrichs gegenüber den schlesischen Juden.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit der "Judenpolitik" Friedrichs des Großen, der schlesischen Judenheit, der Einbindung und Verdrängung, der Verwaltungsreform von 1742, dem "Austreibungsbeschluss" von 1744, dem "Codex Fridercianus" und der Steuerpolitik.
- Citation du texte
- Wolf Single (Auteur), 2008, Die friderzianische "Judenpolitik" und ihre unmittelbaren Folgen für die schlesische Judenheit, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/153636