Globalisierung und Vernetzung der Weltwirtschaft sind keine Phänomene, die nur der Neuzeit zuzuordnen sind. Tatsächlich fand globaler Handel schon weitaus früher statt – beginnend mit der Geschichte der Seerepublik Venedig. Die Serenissima kann als Prototyp einer modernen Welthandelsmacht verortet werden: Die Republik fungierte als Drehscheibe im Ost-West-Handel mit einem globalen Informations- und Kapitalnetz, basierend auf einem staatlichen Fundament, das Handel enorm begünstigte. Diese Grundlagen ermöglichten nicht zuletzt den Höhepunkt der venezianischen Geschichte – den Weltmachtstatus zwischen 1150 und 1500.
Die vorliegende Arbeit hat eben diese Entwicklung zum Gegenstand: Wie konnte Venedig zur wirtschaftlichen Weltmacht aufsteigen, wie bewährte es sich und warum folgte im 16. Jahrhundert der unvermeidliche Abstieg? Die Untersuchung dieser Entwicklung soll am Ende die These bestätigen, dass Venedig gerade aufgrund seines wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Institutionensystems zu Weltrang gelangen konnte. Deswegen folgt nach einem Exkurs in die Entstehungsgeschichte Venedigs (II) eine Analyse des Institutionensystems der Seerepublik (III), um die Grundlagen für die wirtschaftliche Expansion Venedigs zu belegen. Danach wird die Position Venedigs als Weltmacht unter Berücksichtigung wirtschaftlicher und politischer Strategien betrachtet (IV), worauf schließlich eine Übersicht über die Gründe für Venedigs Abstieg folgt (V). Die Arbeit schließt mit einem Fazit über den prototypischen Charakter Venedigs als Beispiel für eine moderne Wirtschaftsmacht(VI).
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung: Venedig als Weltmacht unter Ruder und Segel
- II. Exkurs: Entstehungsgeschichte der Republik Venedig
- III. Aufstieg: Institutionen als Voraussetzung für Wirtschaftskraft
- A) Verfassung, Gesetzgebung, Regierung und Justiz
- B) Verwaltung und Polizei
- C) Wirtschafts- und Finanzverfassung, Transport- und Nachrichtenwesen
- D) Militär
- IV. Weltmacht: Vom „Trading Post Empire“ zur imperialen Seemacht
- V. Abstieg: Neue Konkurrenten und Niedergang der Republik
- VI. Fazit: Die „Serenissima Republica“ als Prototyp einer modernen Wirtschaftsmacht?
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit analysiert den Aufstieg und Fall der Seerepublik Venedig als Weltmacht, wobei der Fokus auf dem Einfluss der politischen und wirtschaftlichen Institutionen auf den Erfolg und Niedergang Venedigs liegt. Ziel ist es, zu verstehen, wie Venedig zu einer globalen Wirtschaftsmacht heranwachsen konnte, welche Faktoren zu ihrem Aufstieg und schließlich zu ihrem Abstieg führten.
- Entstehung und Entwicklung der Republik Venedig
- Die Rolle von Institutionen im Aufstieg Venedigs
- Venedig als „Trading Post Empire“ und seine globale Bedeutung
- Die Ursachen für den Abstieg Venedigs
- Venedig als Prototyp einer modernen Wirtschaftsmacht
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel der Arbeit bietet eine Einleitung in das Thema Venedig als Weltmacht und stellt den historischen Kontext sowie die Forschungsfrage vor. Im zweiten Kapitel wird die Entstehungsgeschichte der Republik Venedig beleuchtet, wobei Mythen und historische Tatsachen gegeneinander abgewogen werden. Kapitel drei konzentriert sich auf die Analyse des Institutionensystems Venedigs und untersucht dessen Einfluss auf die wirtschaftliche Expansion.
Kapitel vier befasst sich mit der Etablierung Venedigs als Weltmacht, wobei die wirtschaftlichen und politischen Strategien der Republik im Fokus stehen. Das fünfte Kapitel analysiert die Ursachen für den Abstieg Venedigs im 16. Jahrhundert, die durch neue Konkurrenten und den Wandel der Weltwirtschaft geprägt waren. Das sechste Kapitel schließt die Arbeit ab und diskutiert, inwieweit Venedig als Prototyp einer modernen Wirtschaftsmacht betrachtet werden kann.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den zentralen Themen der Weltwirtschaftsgeschichte, der Geschichte Venedigs, den Wirtschafts- und Finanzinstitutionen, dem globalen Handel, der Macht von Seerepubliken und der Geschichte des Kapitalismus. Wichtige Konzepte umfassen die Entwicklung von Handelsnetzwerken, die Rolle von Institutionen, die Beziehung zwischen Wirtschaftsmacht und politischer Macht, die Ursachen für Wirtschaftskrisen, sowie die Bedeutung der Globalisierung in historischen Kontexten.
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- Maximilian Schmidt (Author), 2008, Venedig – Weltmacht unter Ruder und Segel, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/153610