Management und Führung sind die künftigen Herausforderungen einer immer komplexeren Medizin, die viele Chancen bietet. Ärzte und die Angehörigen der Gesundheitsberufe werden mit der Ökonomisierung der Medizin konfrontiert und sind die Protagonisten einer sinnvollen Weiterentwicklung ihrer Profession.
Der Autor beleuchtet das Thema auf strategischer und operativer Ebene sehr unfassend unter Berücksichtigung der verschiedenen Anspruchsgruppen und Sektoren im Gesundheitswesen. Diverse Aspekte der Gründung, Entwicklung und strategischen Ausrichtung von Gesundheitsunternmehmen werden eben so beleuchtet wie praktische Aspekte der operativen Steuerung und Führung, des Controlling und der Kostenrechnung.
Ergänzt wird das Werk durch zahlreiche Checklisten für die verschiedensten Fragestellungen im Management, so dass das Werk ein wertvoller täglicher Begleiter ist.
Inhalt
1 Einführende Überlegungen
1.1 Stand des Problems
1.2 Gang und Aufbau der Arbeit
2 Bestandsaufnahme des deutschen Gesundheitsmarktes
2.1 Komplexitätserhöhung in der Steuerung von Gesundheitsunternehmen
2.1.1 Erster Komplexitätstreiber: Analytische Skotome
2.1.2 Zweiter Komplexitätstreiber: Abschmelzen der Finanzierung
2.1.2.1 Die langfristige Entwicklung öffentlicher Ausgaben
2.1.2.2 Perspektiven zur Finanzierung von Gesundheitsdienstleistungen in Deutschland
2.1.3 Dritter Komplexitätstreiber: Liberalisierung gesetzlicher Regelungen
2.1.3.1 Das Wesen der Regulierung
2.1.3.2 Liberalisierung
2.1.4 Vierter Komplexitätstreiber: Verbreiterung der Wissenbasis
2.1.5 Fünfter Komplexitätstreiber: Steigende Stakeholdererwartung
2.2 Marktmechanismen des deutschen Gesundheitsmarktes
2.2.1 Drohendes Marktversagen und die Allokationsproblematik deutscher Gesundheitsdienstleistungen
2.2.2 Erweiterung des Konkurrenzbegriffs
2.2.3 Gesundheitsunternehmen im Angesicht changierender Marktmechanismen
2.3 Bestandsaufnahme des strategischen Managements in Gesundheitsunternehmen
2.3.1 Operationalisierung der Wettbewerbsdynamik im Gesundheitsmarkt
2.3.2 Optionen für die strategische Planung in Gesundheitsunternehmen
2.3.3 Gesundheitsmanagement im 21. Jahrhundert
3 StratVendor® und die dynamische Wettbewerbsstrategie
3.1 Die Rationalität strategischen Handelns im Kontext des Vorteilsstrebens von Gesundheitsunternehmen
3.1.1 Deutsche Gesundheitsunternehmen im Spannungsfeld kontinuierlicher Reformgesetzgebung
3.1.2 Entwicklung der Gesundheitssystemebene
3.1.2.1 Das deutsche Gesundheitswesen im Kontext der Gesundheitsstrategie der Europäischen Union
3.1.2.2 Die Entwicklung des Gesundheitssystems in den USA
3.1.2.2.1 Forschung und Planung
3.1.2.2.2 Medicare und Medicaid als Integrationsversuch
3.1.2.2.3 Das Gesundheitssystem in der Finanzkrise
3.1.2.2.4 Die Restrukturierung seit den 1980er Jahren
3.1.3 Implikationen der mikroökonomischen Ebene
3.1.3.1 Die Evolution des US-amerikanischen Gesundheitsmarktes aus der Unternehmensperspektive
3.1.3.1.1 Regionale Entwicklung der Leistungserbringer
3.1.3.1.2 Statusbericht des amerikanischen Gesundheitsmarktes und Perspektiven für deutsche Gesundheitsunternehmen
3.1.3.2 Wettbewerbsmodelle für das Gesundheitswesen
3.1.4 Konsequenzen für deutsche Gesundheitsunternehmen
3.1.4.1 Zwischenfazit zur Weiterentwicklung der deutschen Gesundheitssystemumgebung
3.1.4.2 Anforderungen an die Unternehmensführung
3.1.4.3 Nutzenerwartungen von Gesundheitsunternehmen an das strategische Management
3.2 Die Grenzen von Gesundheitsunternehmen
3.2.1 Gesundheitsunternehmen und ihre externe Umwelt
3.2.2 Institutionelle Grenzen in Gesundheitsunternehmen
3.3 Schulen des strategischen Managements
3.3.1 Die Designschule
3.3.2 Die Planungs schule
3.3.3 Die Positionierungsschule
3.3.4 Die Lernschule
3.3.5 Gestaltungsimplikationen des Resource based-View
3.3.5.1 Der Unternehmensentwicklungsprozess deutscher Gesundheitsunternehmen
3.3.5.2 Die Entwicklung der schlanken Gesundheitsversorgung
3.3.5.3 Entwicklung eines Kernkompetenzportfolios für Gesundheitsunternehmen
3.3.5.4 Multisource Feedback im Rahmen des Strategieprozesses
3.4 StratVendor® als Basis des dynamischen Kompetenzmanagements
3.4.1 StratVendor® als holistische Managementheuristik für Gesundheitsunternehmen
3.4.2 Positionierung von StratVendor® innerhalb des strategischen Managementprozesses
3.4.3 Kennzahlen in der Operationalisierung des Strategieprozesses
3.4.4 Evolution der Kennzahlsysteme
3.4.5 Controlling im Kontext von StratVendor®
3.4.6 Beyond Balanced Scorecard: Balanced Scorecard, Strategy Maps und der Strategiepass
3.4.7 Der Strategiepass als integratives Steuerungsinstrument
3.4.8 Corprate Governance, Ethik und Werte des Gesundheitsunternehmens in StratVendor®
3.4.8.1 Gesundheitsdienstleistungen und das Wertesystem der Wirtschaftsund Unternehmensethik
3.4.8.2 Ethische Grundlagen der Medizin
3.4.8.3 Ethik in der Forschung
3.4.8.4 Konsequenzen für die Unternehmenspraxis: Corporate Social Responsibility für Gesundheitsunternehmen
3.4.9 Strategische Exzellenz von Gesundheitsunternehmen
3.4.9.1 StratVendor® und Professional Services im Gesundheitswesen
3.4.9.2 StratVendor® und die Portfoliogestaltung
3.4.9.3 StratVendor® und das Wissen um Dienstleistungsinnovationen
3.4.9.4 Vom Einzelunternehmen zum regionalen Gesundheitscluster
4 Determinanten der Marktgerechtigkeit und Wettbewerbsfähigkeit von Gesundheitsunternehmen
4.1 Marktgerechte Gestaltung von Gesundheitsdienstleistungen
4.1.1 Das Wesen von Gesundheitsdienstleistungen
4.1.2 Marktforschung im Rahmen der strategischen Unternehmensentwicklung
4.1.3 Servicepolitik und Dienstleistungsgestaltung
4.1.4 Preispolitik
4.1.5 Gesundheitsmarketing vom Werbeverbot zur zielkundengerechten Positionierung
4.1.6 Führung und Personalentwicklung als Basis marktgerechter Dienstleistungen
4.1.7 Gesundheitsunternehmen als kundenzentrierte Organisation
4.2 Wertsteigerungsmanagement in Gesundheitsunternehmen
4.2.1 Steuerungsprinzipien von Gesundheitsunternehmen
4.2.2 Wettbewerbsoptionen für Gesundheitsunternehmen
4.2.3 Wertschöpfung im Gesundheitswesen
4.3 StratVendor® und kontinuierliches Qualitäts- und Risikomanagement
4.3.1 Die Rationalität von Qualitäts- und Risikomanagement in Gesundheitsunternehmen
4.3.2 Die wirtschaftliche Potenz von Qualitäts- und Risikomanagement im Gesundheitswesen
4.3.3 Risikomanagement für Gesundheitsunternehmen
4.3.4 Institutionelle Verankerung von Risikomanagement in Gesundheitsunternehmen
4.3.5 Operatives Risikomanagement in Gesundheitsunternehmen
4.3.5.1 Das Management medizinischer Risiken
4.3.5.2 Risiken in komplexen Versorgungsstrukturen
4.4 Fazit und Ausblick
5 Literatur
Geleitwort
Während in der Vergangenheit die Suche nach wohlfahrts- und versorgungsoptimalen Gesundheitssystemen die politische Diskussion beherrscht hat, wurden einzelwirtschaftliche Aspekte des Krankenhausmanagements stark vernachlässigt. Aus der Perspektive der Gesundheitsökonomie stand lange Zeit das koordinierte und auf Interessenausgleich bedachte Zusammenwirken multipler Akteure im Vordergrund, um der Vision der integrierten Patientenversorgung ein Stück näher zu kommen.
Wenn derzeit von Seiten diverser Anspruchgruppen die Unterfinanzierung des bundesdeutschen Gesundheitssystems moniert wird, das im Extremfall zur Rationierung medizinisch-pflegerischer Versorgungsleistungen führt, so ist dem entgegenzuhalten, dass sich bisher zahlreiche Gesundheitseinrichtungen modernen Management- und Führungsprinzipien systematisch versperrt haben. Polemisch formuliert, sollen in archaischen Siloorganisationen mit teilweise hoch innovativen Technologien und Verfahren die medizinischen Probleme der Zukunft gelöst werden. So mag es kaum verwundern, dass es angesichts der gravierenden Hospital-Governance-Probleme nahezu unmöglich ist, die verfügbaren Leistungsreserven im Sinne der Patientenversorgung und der Renditesteigerung zu mobilisieren. Insbesondere öffentliche Krankenhäuser definieren sich vom ihrem Selbstverständnis her als Versorgungsbetriebe, die im Patienten weniger einen potenziellen Kunden als vielmehr einen Versorgungsfall sehen, den es durch die funktionalen Silos zu manövrieren gelte. Viele Krankenhäuser interpretieren die Betriebswirtschaft als administrative Unterstützungsfunktion außerhalb der Medizin und Pflege und verkennen dabei, dass diese beiden Berufsstände selbst zum Gegenstand der Management- und Marktorientierung werden. Schon jetzt lässt sich sicher prognostizieren, dass den künftigen Chefärzten und medizinischen Zentrumsleitern neben der medizinischen Exzellenz zunehmend Füh- rungs- und Managementqualitäten abverlangt werden. Dem strategischen Controlling im Sinne der qualifizierten Entscheidungsunterstützung fällt in diesem Kontext eine zentrale Rolle zu, weil dieses maßgeblich dazu beiträgt, einerseits die vorhandenen Ressourcen nutzenoptimal einzusetzen und anderseits Kompetenzentwicklungsbedar- fe und Marktchancen aufzuzeigen.
Der Verfasser der vorliegenden Dissertation, Herr Dr. med. Thomas Plaster (MBA), plädiert in seiner Funktion als Geschäftsleitungsmitglied eines Maximalversorgungskrankenhauses gleichermaßen aus der Position des Mediziners und des Betriebswirts für die Etablierung eines strategischen Krankenhauscontrollings. Der Autor untersucht in seiner Arbeit kompetent und fundiert, ob und inwiefern integrative Führungs- und Steuerungssysteme zur Generierung komparativer Konkurrenzvorteile im Gesundheitswesen beitragen können. Mit seiner Arbeit leistet Plaster einen wichtigen Beitrag zur Ökonomisierung und Professionalisierung der Gesundheitswirtschaft im Sinne optimierter Führungs- und Steuerungsmechanismen. Auf diese Weise lässt sich die im Vergleich zur Privatwirtschaft evidente Management- und Führungslücke schließen - zumal perspektivisch zu erwarten ist, dass im Zuge der Marktbereinigung überregionale Gesundheitskonzerne in größerer Zahl entstehen werden. Diese erkennen insbesondere im strategischen Controlling ein effektives Instrument des Wertsteigerungsmanagements, wobei die Wertgenerierung nicht nur den Kapitalgebern, sondern auch den Patienten und Mitarbeitern zugute kommen kann.
Die vorliegende Arbeit ist aus der Perspektive des Mediziners, Krankenhauscontrollers und Managementexperten geschrieben, wodurch für ein hohes Maß an Inter- disziplinarität, Objektivität und Ausgewogenheit gesorgt wird. Dem Verfasser gelingt es einerseits, die Brücke von der Theorie und der Paradigmen geleiteten Modellbildung zur praktischen Anwendung zu schlagen. Anderseits wird der Dialog zwischen Medizin und Management unterstützt und in illustrativer Weise gezeigt, dass eine Synchronisierung beider Handlungsfelder möglich und sinnvoll ist. Mit dem Srat- Vendor-Konzept entwickelt Dr. Plaster (MBA) ein integratives Steuerungsmodell für Krankenhäuser, das die Philosophie der Balanced Scorecard aufgreift, kritisch reflektiert und für die Gesundheitswirtschaft nutzbar macht. Im Gegensatz zu vielen anderen Monographien zum Medizin- und Krankenhausmanagement, die aus der Sicht genuiner Ökonomen und Betriebswirte verfasst worden sind, mangelt es dieser Arbeit nicht der oft vermissten Branchen- und Institutionenorientierung im Kontext medizinischer Versorgungssysteme. Vielmehr wird der Leser mit den für die Gesundheitswirtschaft relevanten Controlling-Ansätzen konfrontiert, damit Krankenhäuser zu markt- und wettbewerbsfähigen Gesundheitsdienstleistern evolvieren.
Als Zielgruppe der Arbeit kommen leitende Mediziner, Krankenhausgeschäftsführungen und Healthcare-Manager ebenso in Betracht wie Strategie und Unternehmensberater in der Gesundheitswirtschaft. Zudem eignet sich diese Monographie als hervorragende Lektüre für Studierende des Krankenhaus- und Gesundheitsmanagements auf Master- bzw. MBA-Niveau. Aufgrund ihrer vielen Stärken wünsche ich der Arbeit eine hohe Verbreitung in Wissenschaft und Praxis.
Professor Dr. Christoph Rasche Potsdam, im Mai 2010
Abkürzungen
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
1 Einführende Überlegungen
„Für einen, der nicht weiß, nach welchem Hafen er steuern will, gibt es keinen günstigen Wind.“
Seneca1
1.1 Stand des Problems
Im Rahmen der kontinuierlichen Krisenbewältigung des chronisch defizitären Gesundheitswesens erscheint die schrittweise Deregulierung2 mit den Zielen Effizienzsteigerung und Erhaltung der Finanzierbarkeit des Systems als angemessene Entscheidungslogik. Einzelwirtschaftliches Verhalten der Akteure im Gesundheitswesen kann regulierungsbedingte Steuerungsblockaden überwinden und Steuerungsdefizite auflösen.3 Die Deregulierung ist untrennbar mit steigender Eigenverantwortung von Patienten, zunehmendem Wettbewerb und steigendem wirtschaftlichen Druck auf die Leistungserbringer assoziiert.4 Steigender Preisdruck kann die Ertragslage verschlechtern5, wenn die Unternhemen nicht über adäquate Steuerungskonzepte verfügen. In deregulierenden Märkten sind die Verantwortlichen bezüglich der fairen Preise für ihre Waren und Dienstleistungen deutlich verunsichert.6 Die Akteure im Gesundheitsmarkt sind in Hinblick auf Markt und Wettbewerb unerfahren. Ihre Reaktionen schwanken zwischen Bunkermentalität und blindem Aktionismus. Im deutschen Gesundheitswesen war noch vor weniger als 20 Jahre der führende Steuerungsmechanismus das Selbstkostendeckungsprinzip, das unternehmerischem Handeln entgegen stand. Daher bildet das Gesundheitswesen eine klassische Undermanaged Industry, die unter steigendem ökonomischem Druck angemessene Steuerungsmechanismen antwickeln muss. Die Veränderungen erfordern die Weiterentwicklung von der Kameralistik über die Kostenstellenrechnung zur Profit Center-Steuerung innerhalb weniger Jahre.
In vielen Bereichen des deutschen Gesundheitswesens findet sich ein Nullsummenwettbewerb7 8, wie dies im Gesundheitswesen der USA in den 1970er Jahren der Fall war. Das Streben nach Wertschöpfung für die Klienten wird teilweise komplett ausgeblendet und durch eine unzulängliche Strategie9 wird Wert vernichtet. Hier erscheint ein Umdenkungsprozess dringend geboten.10 Eine große Zahl der Leistungserbringer hat in Analogie zum Kanon der Medizinerausbildung in Verbindung mit einem ausgeprägten Fortschrittsglauben ein Leistungsangebot aufgebaut, das nicht den Bedürfnissen der Stakeholder11 entspricht. Dieser Hyperopportunismus birgt das Potential für dramatische Marktumbrüche angesichts hoher Fixkosten, Nachfrageverschiebungen und Leerkapazitäten, so dass eine marktorientierte unternehmensinterne Optimierung notwendig erscheint.12 Die dynamischen Veränderungen mit der Fokussierung der Anreize auf ökonomische Eigenverantwortung beinhalten für das strategische Management von Gesundheitsunternehmen die Herausforderung einer neuartigen Unternehmenssteuerung mit dem Ziel einer sicheren, effizienten und reibungslos über die Unternehmensgrenzen hinaus funktionierenden Wertschöpfung.13 Angesichts zunehmender Dynamisierung und des steigenden Effizienzdrucks im Spannungsfeld von Qualität und Kosten ist eine kontinuierliche strategische Navigation erforderlich, um sich im dynamischen Wettbewerb erfolgreich zu behaupten.14 Die Qualitätsentwicklung ist ein Megatrend in der deutschen Medizin.15 Angesichts steigender Quali- täts- und Efizienzanforderungen erscheint es notwendig, durch gezielten Methodeneinsatz ein adäquates Instrument zum holistischen Management der Erfolgsfaktoren zur Koupierung wachsender ökonomischer Risiken16 zu entwickeln. Ein solches Instrument ist ein Katalysator für die Unternehmensoptimierung mit der Möglichkeit zur manageriellen Adjustierung im Sinne kontinuierlicher Feineinstellung.17 Die einfache Übertragung von Managementheuristiken und bewährten Konzepten anderer Branchen greift im Gesundheitswesen angesichts multipler Stakeholder, umfassender gesetzlicher Regelungen und komplexer Unternehmensstrukturen nicht. Angemessen erscheint ein integriertes Steuerungsintrumentarium, das getrieben durch das Wertsteigerungsstreben des Unternehmens aus der umfassenden Analyse der externen und internen Umwelt im Sinne eines StratVendor® strategische Handlungsleitlinien entwickelt. Dabei werden Aspekte wie die Marktpositionierung, strategische Exzellenz und das Lernen der Organisation integriert.
Neben kurzfristigen Veränderungen finden sich im Gesundheitswesen Longitudinaltrends wie eine leichte Steigerung des stationären Behandlungsvolumens und eine dramatische Zunahme an Langzeittherapien18, welche kontinuierliches Lernen und die Weiterentwicklung der Organisation bedingen. StratVendor® integriert diese Tendenzen in die Unternehmensentwicklung. Die Betrachtung kritischer Erfolgsfaktoren von Gesundheitsunternehmen erfordert sowohl volks- als auch betriebswirtschaftliche Perspektiven. Erfolgreiche Strategie erfordert die mikroökonomische Optimierung innerhalb des makroökonomischen Rahmens im Kontext marktordnungspolitischer Prämissen. In den wesentlichen Bereichen der Unternehmenssteuerung besteht die Aufgabe in der Adjustierung auf einer Skala möglicher Entscheidungspositionen19 zwischen Gewinnchancen- und Risikoerwartungen. Dieses Prinzip bestimmt exemplarisch die Produkt- und Dienstleistungsentwicklung.
Abbildung 1: Chancen und Risiken in der Produkt- und Dienstleistungsentwicklung
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an Davis (2002)20
Im Sinne steigender Markt- und Kundenorientierung nutzen Gesundheitsunternehmen in der Dienstleistungsentwicklung heute sämtliche Optionen von derivativen Leistungen bis zu New Ventures und gehen die damit verbundenen Risiken ein. Ein systematisches Vorgehen ist hilfreich.
- Checkliste: Dienstleistungsentwicklung[21]
Einschätzung der Markchancen
- Was spricht für diese Idee oder Chance?
- Welche Bedingungen haben die Chance ermöglicht?
- Wie wird sich die neue Dienstleistung in Zukunft entwickeln?
- Wie groß ist das Zeitfenster zur Umsetzung der Chance?
Prüfung der potentiellen Nachfrage
- Nachfrage: Wird die Leistung die wirklichen Bedürfnisse der Patienten bzw. Kunden erfüllen? Wie groß ist der relevante Markt? Können spezielle Marktnischen besetzt werden?
- Wettbewerb: Welches sind Besonderheiten der Leistung gegenüber dem Angebot von Konkurrenten, damit die Patienten und Kunden sich für diese Leistung entscheiden?
- Eigentumsrechte: Kann die Leistung patentiert oder auf anderem Wege vor Nachahmung geschützt werden? Kann der Leistungserstellungsprozess leicht imitiert werden? Wird das Geschäftskonzept für andere Unternehmen lizensiert oder wird das Geschäftsfeld verkauft?
- Kosten der Leistungserstellung: Welche Zahlungsbereitschaft besteht für diese Leistung? Welche Kosten entstehen für die Leistungserbringung? Welcher Kapitalbedarf besteht?
- Marketing: Welche Art von Werbung ist für die Leistung adäquat und welcher Marketingplan besteht? Gibt es Erfahrungen mit der Vermarktung ähnlicher Leistungen?
- Absatz: Welche Methoden stehen für Absatz und Leistungserbringung zur Verfügung? Wer soll die Vermarktung übernehmen? Können Vertragsmodelle oder Vereinbarungen mit Kostenträgern die Vermarktung unterstützen?
- Mitarbeiter: Kann das Unternehmen Mitarbeiter gewinnen, die das neue Geschäftsfeld entwickeln und die Leistung erbringen? Sind sie zuverlässig und kompetent?
Datenanalyse:
- Nutzung von Suchmaschinen, Internetquellen und Onlinedatenbanken.
- Nutzung von Telefon statt Onlineumfragen und persönlicher Interviews.
- Vermeidung von Umfragen an ungeeigneten Stellen und Testung mehrerer Leistungen gleichzeitig.
- Sammlung unnützer Daten vermeiden.
Entwicklung eines Umsetzungsplans:
Der Plan erfüllt folgende Anforderungen:
- Ermitteln der Umsetzbarkeit der Leistung für verschiedene Märkte
- Steuern der Planung und Organisation der Aktivitäten und Ziele
- Grundlage für den Zugang zu Finanzen und geeigneten Mitarbeitern ein
Festlegung der notwendigen Ressourcen:
- Sind die Finanzierungsanforderungen geklärt? Sind die Anlaufkosten abgedeckt? Stehen Finanzierungsquellen oder Investoren für einen späteren Einsatz bereit?
- Wer steht für die technischen Fähigkeiten? Wer verfügt über das nötige Know-how? Sind zusätzliche Weiterbildungen notwendig? Können diese durchgeführt werden?
Umsetzung der Erfolgsfaktoren
Fortlaufende Planung: Dies ermöglicht, dass die neue Leistungen die Anforderungen des Marktes durch fortlaufende Optimierung von Leistung, Marketing und Preisfindung immer besser trifft. Ablauf:
- Erprobung des Geschäftskonzepts
- Festlegung der notwendigen Verbesserungen
- Zeitplanung für die Optimierung
- Definition potentieller Probleme und Vorwegnahme von Widerständen
- Gewinnung strategischer Partner für den Prozess
- Festlegung der Preisstrategie und der künftigen strategischen Entwicklung
- Stete Beachtung der Wettbewerbsfähigkeit
Liefern einer umfassenden Lösung: Sämtliche Unternehmen einer Branche konkurrieren in allen Märkten und bieten ein breites Leistungsspektrum. Patienten und Kunden erwarten umfassende Lösungen aus einer Hand.
Entwickeln fortschrittlicher Ressourcen: Außergewöhnlich ausgebildete und sehr erfahrene Spezialisten sind die Grundlage für künftige Chancen. Solche Mitarbeiter sind unter Umständen nicht leicht zu gewinnen, bieten aber durch ihr Wissen wichtige Geschäftschancen zum Aufbau neuer Dienstleistungen. Dies schließt aktuelle Kenntnisse des relevanten Marktes und einen Vertrauensvorschuss bei potentiellen Kapitalgebern ein.
Schützen des neuen Geschäftsfelds: Der beste Schutz ist durch ein Patent oder die Eintragung einer Wort-Bildmarke gegeben. Ein zusätzlicher Schutz besteht durch die Intransparenz medizinischer Dienstleistungen und die Notwendigkeit, viele Leistungen erst nach einer bestimmten Ausbildung erbringen zu dürfen. Prüfen folgender Möglichkeiten:
- Ist die Leistung so neu, dass sie einen zeitlichen Wettbewerbsvorteil aufweist?
- Steht die neue Leistung für einen Entwicklungssprung (entweder technologisch oder durch Differenzierung gegenüber Konkurrenten)?
- Wurden alle preiswerten Möglichkeiten geprüft, einen rechtlichen Schutz zu erhalten?
- Wurde ein Anwalt eingeschaltet, um die Möglichkeiten einer Patentierung zu prüfen?
- Besteht Bereitschaft, die Kosten des rechtlichen Schutzes zu tragen?
Wenn mindestens eine Frage mit Ja beantwortet wurde, sollte ein rechtlicher Schutz angestrebt werden.
Verfehlt die Dienstleistung die Erwartungen des Marktes oder wird durch Fehlallokation der internen Ressourcen und Kompetenzen nicht die versprochene Qualität erreicht, so erleidet das Unternehmen Nachteile bis zur strukturellen Beschädigung der Reputation22. Der Wettbewerb im Gesundheitswesen wird zu einer neuen Angebots- pluralität führen. In den USA haben während der Restrukturierung des Gesundheitsmarktes Krankenhäuser einen Anreiz für Fusionen, Akquisitionen und Diversifikation genutzt.23 Die zunehmende Integration führte zu umfassenden Versorgungsnetzen, de- ren Kontrolle von kommunalen zu unternehmerischen Instanzen verlagert wurde. Die Mehrdimensionalität der Rahmenbedingungen erfordert eine Priorisierung, um durch gezielte Optimierung die Chance niedrigerer Kosten und der Differenzierung der Dienstleistungen zu erreichen.24 StratVendor® verspricht Gesundheitsunternehmen Orientierung und die kontinuierliche Annäherung an das Optimum.
1.2 Gang und Aufbau der Arbeit
Deutsche Gesundheitsunternhemen benötigen im Rahmen ihres strategischen Controllings integrative Führungs- und Steuerungsinstrumente, um Wettbewerbsvorteile zu generieren. Der Nutzen der Systeme ergibt sich aus der Systematisierung des strategischen Prozesses sowie der Überwindung von organisationsimmanentem Silodenken. Solche Instrumente können nicht unreflektiert aus anderen Branchen übernommen werden, da der Gesundheitsmarkt eine Reihe spezifischer Prämissen wie das Auseinanderdriften von Nutzern und Zahlern oder eine Multistakeholdersystematik aufweist. Die etablierten Institutionen werden durch hohen wirtschaftlichen Druck mit einer hohen Branchendynamik konfrontiert. Steigende Unternehmensrisiken erfordern das gezielte Erkennen ungünstiger Entwicklungen, um die Finanzierung des Versorgungsauftrags nicht zu gefährden. Daher ist eine Neukonzeption des strategischen Instrumentariums erforderlich. Ausgehend von Plausibilitätsüberlegungen wird mit StratVendor® ein integriertes Instrument für die strategische Navigation von Gesundheitsunternehmen innerhalb ihrer zunehmend dynamischeren Umwelt entwickelt. Der logisch-deduktive Ansatz führt im Spannungsfeld von Abstraktion und stets drohender Überkomplexität zu einem strategischen Leitfaden, der der Feinjustierung im Rahmen weiterer Forschung bedarf. Dem Controllinginstrument wohnt ein holisti- sches Unternehmensverständnis inne. Hierbei ist Strategie weniger die Leistung Einzelner als vielmehr ein kollektiver Lernprozess, der einer spezifischen Denkhaltung entspringt und mit der Reflexion von Führungsrollen verbunden ist. Dieser Prozess verläuft unter den Prämissen Unprognostizierbarkeit, Vielfalt der Ereignisse, Widersprüchlichkeit, Mehrdeutigkeit und mangelnde Zerlegbarkeit.25 Das Controllinginstrument integriert in der einen Ebene das strategische und operative Management im
Sinne eines Balanced Management, wie Braun von Reinersdorff es für Krankenhäuser entwickelt hat.26 In einer weiteren Ebene integriert das Konzept die externe und die interne Unternehmensumwelt, was bei hoher Komplexität der Gesundheitsystemumgebung und hoher Organisationskomplexität von Gesundheitsunternehmen die stratgische Orientierung fördert.
Ausgangspunkt der Analyse ist eine Bestandsaufnahme des deutschen Gesundheitsmarktes in Kapitel 2. Dabei sind relevante Aspekte die Komplexitätserhöhung in der Steuerung von Gesundheitsunternehmen, die Qualität der Marktmechanismen des Gesundheitsmarktes sowie eine Bestandsaufnahme des strategischen Managements in Gesundheitsunternehmen. Als forschungsleitender Bezugsrahmen wird in Kapitel 3 ein integriertes Controllinginstrumentarium zur Erlangung von Wettbewerbsvorteilen für das deutsche Gesundheitswesen entwickelt. Ein solches Instrument steht bisher nicht zur Verfügung. Der gestaltungsorientierte Ansatz erhält Bestätigung durch seinen Beitrag zum Fortschritt in der betrieblichen Praxis. Allerdings handelt es sich nicht um ein einfaches Optimierungsprojekt. Das Maß an Abstraktion untermauert den wissenschaftlichen Ansatz. Generalisierung über singuläre Instanzen und das Hinausschauen über gegenwärtige betriebliche Praxis führt zu Abstraktion, die mit einer Steigerung der Komplexität verbunden ist. Dies ist bei der späteren Evaluation der Forschungsergebnisse zu berücksichtigen.27
Hohe Komplexität in der internen und externen Umwelt impliziert hohe Unsicherheit und erfordert Erkenntnisse jenseits etablierter Managementdisziplinen. Zunächst wird die Rationalität strategischen Handelns für Gesundheitsunternehmen begründet. Das Gesundheitssystem der USA ist der deutschen Entwicklung um mehrere Jahrzehnte voraus. Zunächst werden die deutsch-europäische und die amerikanische Entwicklung auf der Gesundheistsystemebene abgeglichen. Vor dem Hintergrund der amerikanischen Entwicklung werden strategische Überlegungen um mikroökonomische Implikationen für deutsche und europäische Gesundheitsunternehmen ergänzt. Neben Kriterien zur Abgrenzung der Umwelten von Gesundheitsunternehmen werden die bewährten Managementschulen28 auf ihre Relevanz für einen integrierten Controllingansatz für Gesundheitsunternehmen geprüft. Anschließend werden Mechanismen zur Unternehmenssteuerung aufgezeigt. Auf Basis dieser Erkenntnisse wird Strat- Vendor® als holistisches Managementinstrument skizziert. Im Sinne des Controllingkonzepts wird die Ausrüstung des Instruments mit Kennzahlen aufgezeigt und eine Abgrenzung gegenüber der ebenfalls holistischen Balanced Scorecard vorgenommen. Alternativ wird mit dem Strategiepass ein situationsadäquat konfigurierbares Kennzahlentableau entwickelt. Über die zunehmend geforderte Corprate Governance wird der Bogen zur strategischen Exzellenz von Gesundheitsunternehmen mittels Strat- Vendor® aufgezeigt. Das Konzept bildet den roten Faden durch die gesamte Darstellung..
Abbildung 2: StratVendor® als Promotor der dynamischen Wettbewerbsstrategie
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Quelle: Eigene Darstellung
StratVendor® erfasst sowohl die makro- als auch die mikroökonomische Perspektive sowie die interne und externe Umwelt. In Kapitel 4 wird auf der operativen Ebene der Wert von StratVendor® für die marktgerechte Gestaltung von Gesundheitsdienstleistungen, die Wertsteigerung von Gesundheitsunternehmen und kontinuierliches Qualitäts- und Risikomanagement plausibilisiert. Das Konzept StratVendor® weist weiter gehende Forschungsimplikationen auf. Da das Gesundheitswesen hohe Komplexität der externen Umwelt mit entsprechendem Impakt auf die interne Umwelt kombiniert, genügt der empirische Nachweis des Nutzens von StratVendor® auf Grundlage realitätsnaher Anwendungsfälle nicht. Die weitere Erforschung und Validierung des Controllinginstrumentariums erfordert die Nutzung von bewährten Modellen anderer Disziplinen, um der Managementwissenschaft angesichts dieser komplexen Fragestellung die notwendigen Impulse zu geben.29 Dies wird den Wert des Konzepts jenseits der logisch-inkrementellen Plausibiliserung aufweisen.
2 Bestandsaufnahme des deutschen Gesundheitsmarktes
„Die Welt ist ein einziges Gemeinwesen; gleich ist überall der Stoff, aus dem sie gebildet worden ist; es muss notwendig einen Kreislauf geben, das eine muss dem anderen Platz machen, das eine muss vergehen, wenn das andere entsteht, das eine bleibt an seiner Stelle, das andere bewegt sich fort.“
Epiktet30
Traditionell stehen Gesundheitsdienstleistungen stark im öffentlichen Interesse. Dessen steinerne Manifestation in Form von Stadt- und Kreiskrankenhäusern ist mittlerweile einer intensiven Diskussion um den Dienstleistungsstandort Deutschland mit einer Vielzahl konkurrierender Gesundheitscluster gewichen. In der Projektion bietet die hohe Aufmerksamkeit der Bevölkerung der Gesundheitsbranche künftig gute Chancen. Interessant ist hierbei die Frage, ob Gesundheitsdienstleistungen öffentliche Dienste31 sind oder nicht. Mit der Entscheidung, ihre Bereitstellung der öffentlichen Hand zu überlassen, werden die Eigenschaften Unteilbarkeit und Nichtzurechenbar- keit32 konstatiert, die die Abgrenzung gegenüber privaten Diensten ermöglichen.33 Bezüglich des öffentlichen Charakters von Gesundheitsdienstleistungen findet gegenwärtig ein Paradigmenwandel statt, der im Angesicht abschmelzender Leistungskataloge einer Goldgräbermentalität bei Selbstzahlerleistungen Vorschub leistet. Gesundheitsdienstleistungen sind aus Kundensicht bewertungsunsicher, da eine Dienstleistung um so komplexer wird, je mehr Beteiligte daran mitwirken. Dieser Faktor prägt die Geschäftsprozessgestaltung und das Marketing im Gesundheitswesen.34 Eine starke Arbeitsteilung vermindert die Transparenz für Kunden35 und somit die Angebotsattraktivität. Parallel wird das durch den Kunden wahrgenommene Risiko erhöht, was die Erfolgsaussichten des Anbieters reduziert. Neben internen Prozessrisiken werden bei der Analyse mit StratVendor® die Wirkung der Marketingkommunikation und die Einstellung der Kunden als Determinanten der externen Umwelt bilanziert.36 Hier wird eine Bedeutungsverschiebung der Gesundheitsbranche wirksam, die sich im Kontext von demografischer Entwicklung, Überforderung der öffentlichen Haushalte, steigendem Anspruchsdenken der Stakeholder, europäischer Öffnung37 38, medizinisch-technischem Fortschritt und steigenden medikolegalen Anforderungen manifestiert.
Abbildung 3: Veränderungstreiber im Gesundheitswesen
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an Ginter/Swayne/Duncan (2002)39
Diese Veränderungstreiber sorgen im Verein mit der marktwirtschaftlichen Unerfahrenheit der deutschen Gesundheitsunternehmen für Sprengstoff innerhalb der Gesundheitsbranche mit steigenden Anforderungen an das strategische Management. StratVendor® bietet die Chance für gezielte Detonationen in einem planmäßigen Veränderungsprozess.
2.1 Komplexitätserhöhung in der Steuerung von Gesundheitsunternehmen
Die Steuerung von Gesundheitsunternehmen unterliegt in Deutschland einer steigenden Komplexität. Komplexe Prozesse führen zu steigenden Komplexitätskosten39 40 in der medizinischen Versorgung, wodurch die Unternehmen im Falle ungenügender Steuerung belastet werden.
Die Komplexitätskosten entstehen auf der operativen Ebene, während das Unternehmen in strategischer Sicht durch Komplexitätstreiber belastet wird.
Abbildung 5: Komplexitätstreiber im Gesundheitswesen
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Ungebremste Einwirkung der Komplexitätstreiber kann bei Auflösung der Unternehmensgrenzen zur Verschlankung der Organisation in den Dimensionen Kernkompetenzfokus, Multimedialisierung und weiche Integration führen, die schließlich in die Virtualisierung der Organisation einmünden kann.41 StratVendor® besitzt einen hohen Wert in der Detektion der internen Prozesse und deren Wirtschaftlichkeit ebenso wie in der frühzeitigen Mustererkennung sich ändernder Rahmenbedingungen.
2.1.1 Erster Komplexitätstreiber: Analytische Skotome
Analytische Skotome verhindern die Wahrnehmung eines geschlossenen Bildes der Realität.42 Ursächlich für eine solchermaßen gestörte Wahrnehmung kann eine Fehldeutung von Analysen im unternehmerischen Elfenbeinturm oder die Fixierung auf finanzielle Größen sein. Dies scheint zwar zur Risikominderung beizutragen, verhindert jedoch gezielte Aktivität in Hinblick auf Dienstleistungen und Menschen. Eine ausgefeilte Planung bietet intellektuelle und technische Herausforderungen, deren Ergebnisse jedoch häufig ihre Wirkung verfehlen. Der gesunde Verstand darf sich der Planung nicht unterordnen.44
- Checkliste: Fallstricke bei der Implementierung der Unternehmensplanung45
1. Der Plan hilft nicht gegen Widerstände
In jedem Unternehmen einschließlich Ihres eigenen gibt es Widerstände, die die Umsetzung von Geschäftsplänen verhindern, so dass Wachstumspotentiale nicht genutzt werden. Diese Widerstände werden in verschiedenen Arenen offenbar:
- Ineffektivität in Marketing und Absatz behindern erfolgreiches Wachstum
- Probleme bei der Personalgewinnung und Vergütung behindern die Besetzung erfolgskritischer Positionen (ein wachsendes Problem in vielen Gesundheitsunternehmen)
- Ineffektive Kommunikation aufwärts, abwärts und zwischen Einheiten bewirken eine ineffiziente und stressbeladene Arbeitsumgebung
- Ein Mangel an wirksamen Systemen und Prozessen erschwert operative Entscheidungen
- Probleme auf der operativen und strategischen Ebene gefährden die Zukunft des Unternehmens
- Kulturelle Probleme können jeden Bereich des Unternehmens beeinträchtigen (z. B. Fusionen)
- Ineffektive Planung oder unzureichende Implementierung von Plänen
- Probleme mit der Finanzierung oder Administration des Unternehmens.
Dies potentiellen Probleme müssen sorgsam beachtet und in der Unternehmensplanung als potentielle Störung berücksichtigt werden. Bei Erfolg winken Unternehmenswachstum, größere Profitabilität und attraktivere Arbeitsplätze für die Beschäftigten.
2. Der Plan ist nicht umfassend genug
Die klassische Unternehmensplanung plant Finanzströme und berücksichtig Strategie und Taktik der Unternehmensentwicklung zu wenig. Andererseits fokussieren Strategiepläne häufig auf Strategien für Marketing und Absatzförderung, ohne taktische Aspekte ausreichend zu berücksichtigen. Eine wirksame Unternehmensplanung sollte als lebendiges Dokument sowohl Strategie als auch Taktik zwanglos integrieren.
3. Es besteht kein Führungsprozess zur Implementierung der Unternehmensplanung
Der beste Plan muss aktiv zum Erfolg geführt werden. Über das gesamte Jahr ist Aufmerksamkeit für den Plan wichtig. Die Unternehmensleitung hat die Aufgabe, ihre Verantwortung für die Implementierung des Plans kontinuierlich auszuüben und die notwendigen Schritte zur Implementierung des Plans zu veranlassen. In großen Unternehmen wie den meisten stationären Gesundheitseinrichtungen steuert die Unternehmensleitung die Umsetzung des strategischen Plans. Um die Fortschritte zu erkennen, benötigen die Führungskräfte ein strategisches Controlling.
4. Den Maßnahmen mangelt es an Prioritäten
Häufig nehmen die taktischen Maßnahmen zur Weiterentwicklung der Unternehmen gegenüber den drängenden operativen Entscheidungen hintere Plätze ein. Führungskräfte in der Unternehmensleitung sehen die Planung mittel- und langfristiger Maßnahmen häufig als eine Aufgabe unter vielen an, die sie aufschieben können.43 44
Führungskräfte in Gesundheitsunternehmen haben meist nicht das Problem einer zu umfassenden Planung, sondern sie versuchen Entscheidungen45 planerisch zu hinterlegen, um das Risiko zu minimieren. Dies führt regelhaft zu einer Verzögerung oder Verhinderung der notwendigen Entscheidung. Zudem sind ihnen häufig nicht einmal Gemeinplätze des Managements geläufig wie Größe ist angesichts von Economies of scale immer besser, Kostenführer sind die einzigen Gewinner46, alles gehört analysiert und kontrolliert, unter richtigen Anreizen wird produktiv gehandelt oder Führungskräfte sind klüger als der Markt.47 Furcht und analyseinduzierte Paralyse untermauern eine experimentierfeindliche Haltung. Die Innovationsaversion des Managements in Gesundheitsunternehmen entwächst einer Mischung aus Unerfahrenheit, Konservativismus und analytischen Skotomen. Das Rezept erfolgreicher Unternehmen besteht in Fluidität, der kanalisierten Form von Experimentieren. Hierzu benötigen die Unternehmen ein Instrumentarium, das ihnen einen Lernprozess zur Optimierung ermöglicht. Der Prozess erfordert strukturiertes Vorgehen jenseits von Informalität, die Entwicklung von Werten, die Reduzierung internen Wettbewerbs und die Vermeidung analytischer Skotome. Dabei sind die drei Funktionen Entwicklung von Alternativen, Entscheidung48 und Implementierung stets gemeinsam zu beachten.49 Standardkonzepte sind nicht gefragt. Eine equifinale Perspektive ermöglicht im Gegensatz zur kontingenztheoretischen Sicht die Offenheit für Alternativlösung. Dieses Verständnis verhindert eine Hyperrationalität der Entscheidungsmuster.50 Durch StratVendor® ist eine zeitnahe Rückkopplung der Resultate der gewählten Alternative gewährleistet, welche das equifinale Verständnis im Lernprozess des Unternehmens legitimiert.51
2.1.2 Zweiter Komplexitätstreiber: Abschmelzen der Finanzierung
Die Zukunft von Gesundheitsunternehmen ist geprägt durch zunehmende Finanzierungsdefizite bei Erhaltung des Status quo der gesetzlichen Krankenversicherung so- wie durch intransparente Finanzströme.52 Der postulierte öffentliche Charakter der Gesundheitsdienstleistungen erfordert die Einordnung in den Kontext öffentlicher Ausgaben.
2.1.2.1 Die langfristige Entwicklung öffentlicher Ausgaben
Da Gesundheitsausgaben zum Teil zu den öffentlichen Ausgaben zugehören, erfordert die Evaluation der Perspektiven des Gesundheitswesens die Betrachtung der Entwicklung öffentlicher Ausgaben. Frühe Erkenntnisse bezüglich der langfristigen Entwicklung der öffentlichen Ausgaben brachte die Hypothese der Anziehungskraft des größten Etats.53 Dieser Hypothese kann in der Realität bis heute eine gewisse Gültigkeit nicht abgesprochen werden. Ein frühes öffentliches Interesse fand bereits im 19. Jahrhundert das Gesetz der wachsenden Ausdehnung der öffentlichen, insbesondere der Staatstätigkeit.54 Dies ist in aktuellen Diskussionen mit dem Prinzip Hoffnung auf die Sanierung der öffentlichen Haushalte noch immer lebendig. Auch neuere Ansätze haben keine schlüssigen Gesetzmäßigkeiten innerhalb der öffentlichen Ausgaben aufgewiesen. Sie haben jedoch Hypothesen zur Klärung von zwei Teilfragen geliefert: Der Displacement effect bewirkt die nachhaltige Verschiebung des Anteils der Sozialausgaben am Sozialprodukt auf Grundlage von sozialen Krisen. Die sozialen Krisen bewirken eine vorübergehende Überwindung des Widerstandes von Steuerpflichtigen gegen Steuererhöhungen.55 Der zweite Erklärungsansatz besagt, dass historische Ereignisse wie Kriege als Katalysatoren für neue soziale Ideen wirken, die eine Steigerung der Staatstätigkeit beinhalten.56 Die theoretischen Konstrukte gelten nur in Sondersituationen und besitzen begrenzte Illustrationskraft.
Ein weiterer Ansatz postuliert eine prinzipielle Abhängigkeit der Staatsausgaben vom Volkseinkommen, wobei die Korrelation im Sinne eines Lags mit einer gewissen zeitlichen Verzögerung evident wird. Der wohlfahrtstheoretische Erklärungsansatz ist jedoch nicht stringent, da die steigende Nachfrage nach superioren Gütern nicht zwangsläufig durch den Staat befriedigt werden muss. Mit Ausnahme der Rechtsprechung besteht keine staatliche Funktion, die nicht schon durch private Anbieter erfüllt worden ist.57 Daraus resultiert für die Gesundheitsunternehmen, dass sie das Nachfrageverhalten nach Gesundheitsdienstleistungen fortlaufend analysieren müssen. In einem wohlhabenden Land wie Deutschland besteht eine hohe Nachfrage nach superioren Gütern. Diese Nachfrage ist jenseits des gesetzlichen Systems von finanziellen Ressourcen der Einzelnen abhängig und damit innerhalb der Bevölkerung ungleichmäßig verteilt. Die Gesundheitsunternehmen können nicht darauf vertrauen, dass mangelnde private Kaufkraft durch öffentliche Ausgaben kompensiert wird, da der Anteil der Gesundheitsausgaben in Deutschland bereits relativ hoch ist.58 Bei Einkommensrückgang oder Ressourcenverknappung ist eine Einschränkung der Nachfrage nach selektiven Gesundheitsdienstleistungen möglich. Allerdings gilt in Deutschland das Prinzip Rationalisierung vor Rationierung.59 StratVendor® ermöglicht, die Entwicklung der Nachfrage engmaschig zu verfolgen und die Ergebnisse in strategisches und operatives Handeln umzusetzen.
Wesentlich wird das künftige Volumen staatlicher Gesundheitsausgaben durch das Ausmaß und die Wirksamkeit präventiver Maßnahmen bestimmt. Generiert effektive Ordnungspolitik ein Wettbewerbsumfeld, in dem die Akteure von nachhaltigen Maßnahmen und der Einhaltung der Wettbewerbsregeln profitieren, so ist geringerer Aufwand für korrigierende staatliche Interventionen notwendig.60 In Hinblick auf die künftige Nachfrage haben Gesundheitsunternehmen und Interessenvertretungen der Leistungserbringer ein beschränktes Interesse an Prävention. Dies ist nicht schicksalhaft, da ein starkes Gesundheitsbewusstsein der Bevölkerung durch steigende Nachfrage und Zahlungsbereitschaft zu einem attraktiven Markt jenseits der Kuration führt. Es stehen keine Instrumente zur Verfügung, um die Entwicklung der öffentlichen Ausgaben langfristig zu prognostizieren.61 Da eine Orientierung an öffentlichen Ausgaben nicht möglich ist, bleibt die Besinnung auf den Markt und die Fokussierung von Kundengruppen für Gesundheitsunternehmen die einzig aussichtsreiche Alternative, um langfristig erfolgreich tätig zu sein. Die Nutzung sämtlicher Freiheitsgrade relativiert die Bedeutung der Deregulierung als handlungsleitenden Parameter. StratVendor® ermöglicht durch die integrierende Analyse die ständige Orientierung am Markt und die Detektion von Wachstums- und Erlöspotentialen62 jenseits öffentlicher Ausgaben.63 64 65 66
2.1.2.2 Perspektiven zur Finanzierung von Gesundheitsdienstleistungen in Deutschland
Das Finanzmanagement gehört zu den wichtigsten strategischen Ressourcen im kapitalintensiven Gesundheitssektor und umfasst im Wesentlichen die Steuerung der bestehenden finanziellen Ressourcen, des Cashflow sowie die Budgetierung und Fi- nanzplanung65 einschließlich der Steuerung der finanziellen Risiken.66
- Checkliste: Funktionen eines Kotenmanagementsystems67
Abbildung vergangener, gegenwärtiger und künftiger Aufwendungen
Abbildung der Kostenstruktur des Unternehmens und Unterstützung der Kontrolle und Optimierung Unterstützung realistischer und belastbarer strategischer Planung und klarer Entscheidungen Beeinflussung des Verhaltens von Individuen und Gruppen in Hinblick auf die Unternehmenszielen Überwachung und Kontrolle des Ressourceneinsatzes gegenüber der Mission und strategischer Intentionen
Warnfunktion bei finanziellen Fehlentwicklungen und Gefahren Unterstützung bei der Weiterentwicklung der Ressourcenausstattung Sicherstellung der Verantwortlichkeit von Individuen und Gruppen für Standards der Leistungserstellung Unterstützung der Analyse von Schlüsselergebnissen: Patienten, Kunden, Prozesse, Dienstleistungen und Einzugsgebiete Gewährung eines ungeschönten 360°-Blicks auf die Kostenstruktur des Unternehmens, welcher verstanden wird und die Grundlage für Entscheidungen sämtlicher Führungskräfte bildet Die Finanzierung von Gesundheitsdienstleistungen gestaltet sich in Deutschland zunehmend volatil. Im ausgehenden 20. Jahrhundert wurde das Selbstkostendeckungsprinzip im stationären Sektor zunächst durch Budgetierung und schließlich durch ein Fallpauschalensystem abgelöst. Diese Veränderungen mit Parallelen im ambulanten Sektor haben die Anforderungen an das Finanzmanagement von Gesundheitsunternehmen grundlegend verändert. Deutsche Gesundheitsunternehmen finanzieren sich aus verschiedenen, unabhängigen Quellen. Krankenhäuser erhalten ihre Investitionsfinanzierung im Zuge der Krankenhausplanung der Länder, während sie ihre laufenden Kosten durch Pflegesätze und Fallpauschalen zu decken trachten.67 Dieses Verfahren ist ökonomisch nicht sinnvoll, da die Nutzer nicht mit den Investitionskosten belastet werden. Zusätzlich werden die Fördermittel nicht nach betriebswirtschaftlichen Kriterien vergeben, sondern gemäß der Haushaltslage des jeweiligen Bundeslandes. Dies führt mit einer Bruttoinvestitionsquote von ca. 7% in den alten und ca. 20% in den neuen Bundesländern zu punktuellem Investitionsstau und zu Verwerfungen in der Krankenhauslandschaft.68 Ein zusätzliches Risiko entsteht durch die Möglichkeit der opportunistischen Ausnutzung von Förderanreizen und die Verzettelung der Investitionstätigkeit69 bei unzureichender betriebswirtschaftlicher Steuerung. Die bürokratische Bearbeitung der Fördervorgänge verhindert eine zügige Umsetzung, so dass der Sinn von Maßnahmen zum Realisierungszeitpunkt bereits abgeschwächt oder überholt sein kann.70 Diese Mittel stehen andernorts nicht mehr für wirkungsvolle Aktivitäten zur Verfügung.
Abbildung 6: Finanzierung von Gesundheitsunternehmen
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an Travers (2004)71, Feibel (2003)72
Kapitalbedarf kann durch Eigen- oder Fremdkapital gedeckt werden.73 Traditionell sind Gesundheitsunternehmen in der Nutzung von Fremdfinanzierung und kapitalmarktinstrumenten nicht erfahren und können somit die staatliche Fehlsteuerung kaum kompensieren. In Hinblick auf das mit der Finanzanlage verbundene Risiko ist aus Sicht der Kapitalgeber die Steigerung des Unternehmenswertes ein entscheidender Aspekt. Die Beziehungen zu den Kapitalgebern in Form der Investor Relations sind von großer Bedeutung für die Begrenzung der Kapitalkosten und die nachhaltige Sicherung der Finanz- und Innovationskraft74 von Unternehmen.75 Finanzielle Mittel zählen zu den wichtigen strategischen Ressourcen, da sie den Rahmen für die Entwicklung der Unternehmensstrategie wesentlich bestimmen. Darüber wacht die Geschäftsführung bzw. der Finanzvorstand.
- Checkliste: Erfolgsfaktoren des Finanzvorstands77
1. Vermindern Sie Ihren Kontrollaufwand Hoher Kontrollaufwand ist eine Ursache für eine starke Bindung im Büro.
2. Nutzen sie jede Chance, um die Tätigkeiten und die Menschen im Unternehmen zu treffen.
Neben dem Aufbau von Beziehungen bewirkt dieses Vorgehen eine Erdung von Finanzen/ Controlling, erhöht die Adressatengerechtigkeit und ermöglicht es, adäquate Prioritäten zu setzen.
3. Pflegen Sie Schlüsselallianzen für kontinuierliches Lernen und den Austausch zwischen Finanzen/ Controlling und anderen Unternehmensbereichen. Dies geht über die regelmäßigen Budgetgespräche hinaus, bei denen es nur um finanzielle Ergebnisse geht.
Sämtliche strategischen Initiativen erfordern eine finanzielle Umsetzungsstrategie. Zur Expansion78 und zur Erzielung von Verbundeffekten79 benötigen Gesundheitsunternehmen Fremdkapital.80 Deutsche Gesundheitsunternehmen verfügen über geringe Möglichkeiten, durch Desinvestition, Liquidation oder Verkauf kurzfristig Liquidität zu generieren, wollen sie existenzielle Gefährdungen vermeiden. Im stationären Sektor beispielsweise wird der größte Teil der Betriebsausstattung durch staatliche Förderung zweckgebunden finanziert, so dass eine Veräußerung ausgeschlossen ist. Auch der Verkauf von Betriebsteilen ist auf dem Hintergrund der staatlichen Krankenhausplanung faktisch ausgeschlossen. Allenfalls ganze Einrichtungen können veräußert werden, was in wirtschaftlichen Zwangslagen genutzt wird. Gesundheitsunternehmen generieren zwar einen hohen Cashflow, der aber bei hohen laufenden Kosten meist zweckgebunden genutzt und durch notwendige Vorhaltung nicht immer ökonomisch eingesetzt wird.
- Checkliste: Aspekte des Cash-Managements76
Effektive Nutzung der Anlagen und Fähigkeiten eines Unternehmens innerhalb des gesamten Geschäftsablaufs.77
Systematische Planung, Überwachung und Steuerung der Erlöse, Ausgaben und Buchführung des Unternehmens.78
Sammlung, Aufbereitung und Nutzung von Informationen, um Finanzmittel effektiv einzusetzen und Risiken zu erkennen.
Das Ausmaß an Regulierung verhindert in Deutschland Portfolioumschichtungen sowie M&A-Transaktionen, so dass Finanzinvestoren bisher die Gesundheitsbranche gemieden haben. Gesundheitsunternehmen sind nicht automatisch Liquiditätsquellen.79
Geringe Liquidität verhindert die zügige Beseitigung des endemischen Investitionsstaus durch Rationalisierungsinvestitionen. Cashmanager wachen über die Entwicklung der Liquidität im Unternehmen.
- Checkliste: Aufgaben des Cashmanagers82
Sicherstellung adäquater Liquidität: Es müssen ausreichende Liquiditätsreserven zur Verfügung stehen, um die kurzfristigen Verpflichtungen des Unternehmens zu befriedigen. Dazu gehört, dass ausreichende Kreditlinien und freie Barmittel zur kurzfristigen Anlage verfügbar sind.
Steuerung der täglichen Zahlungsströme: Dazu gehören die Überwachung ein- und ausgehender Zahlungsströme, die Auslösung von Zahlungen und Einlagen, Überwachung des Barbestands in der Kasse und die Verschiebung von freier Liquidität.
Optimierung der Zahlungsmittelvorräte: Festlegung der Verwendung kurzfristig überschüssiger Liquidität sowie die Ablösung von Verbindlichkeiten möglichst unter Nutzung von Boni und Skonti sind typische Aufgaben.
Sicherung einer kosteneffektiven Refinanzierung: Hierzu gehört ein sicherer und kosteneffizienter Zugriff auf zuverlässige kurz- und langfristige Fremdfinanzierung. Grundlage hierfür ist eine gute Beziehung zu Banken. Die teuerste Form der Fremdfinanzierung ist die ungeplante Überziehung des Kassenkontos.
Erkennung, Überwachung und Steuerung von Risiken: Dazu ist ein Verständnis für die Natur und das Ausmaß finanzieller Risiken notwendig. Mit der Expansion und insbesondere der Globalisierung von Unternehmen wachsen nationale Risiken und Währungsrisiken.
Zeitnahe Bereitstellung zuverlässiger kurz- und mittelfristiger Liquiditätspläne: Dies bedeutet die Nutzung von Werkzeugen zur Liquiditätsplanung und -steuerung, Finanz- und Kostenkontrolle sowie Budgetierung.
Aufrechterhaltung der Bankbeziehungen: Der Cashmanager stellt sicher, dass die notwendigen Dienstleistungen zu einem fairen Preis zur Verfügung stehen. Dies beinhaltet Kompromisse zwischen Dienstleistungsniveau, Zeitnähe und Kosten.
Steuerung von Informationen: Dazu gehören das Sammeln von zeitgerechten und zuverlässigen Informationen, deren Aufbereitung und Bereitstellung für verschiedene interne Stellen. Die Information ist erfolgskritisch für die Führung von Geldbeständen und Einlagen, genaue Planung und Projektion sowie Rechnungslegung und Risikomanagement.
Für kleinere Projekte besteht die Option zur Akquisistion von Fremdkapital bei Sta- keholdern des Unternehmens, was als zusätzliche Nutzen die Vertiefung der Stakeholderbindung bewirkt. Für größere Projekt steht die Kapitalbeschaffung auf regiona-
Vgl. Allman-Ward/ Sagner (2003), S. 13.
ler oder nationaler Ebene zur Debatte.80 Die Entwicklungen im Zuge von Basel II erschweren die Fremdfinanzierung erheblich.
Abbildung 7: Systematik von Basel II
Basel II
1 MindestEigenkapitalanforderungen
- Mindesteigenkapitalhinterlegung nach
- Kreditrisiken
- Operationellen Risiken
- Risikogewichtete Eigenkapitalausstattung
- Wahl zwischen verschiedenen externen und internen Berechnungsansätzen
2 Überprüfung durch die Bankenaufsicht
- Implementierung stabiler interner Verfahren
- Beurteilung durch externe Aufsichtsinstanzen
3 Marktdisziplin
- Stärkung der Marktdisziplin durch Transparenz
- Zusammenarbeit zur Definition der Offenlegungsregelungen
- Verbesserte Markttransparenz
Quelle: Eigene Darstellung in Orientierung an Faisst/Huther/Schneider (2002)81, Wehrmann/Schöneis (2004)82
Im Rahmen des obligatorischen Prozesses sind Fremdkapitalgeber verpflichtet, ihre Darlehen mit großer Vorsicht abzusichern. Vertrauensbildende Maßnahmen bewirken die Senkung von Kapitalkosten. Gesundheitsunternehmen, die ihre Projekte sehr sorgfältig planen und dies gegenüber Kapitalgebern per Dokumentation nachweisen können, werden durch niedrigere Fremdkapitalkosten belohnt. Analog zum unternehmensübergreifenden Qualitätsmanagement in der Automobilindustrie reicht das bankinterne Risikomanagement über das Projektrisikomanagement in das Gesund-
heitsunternehmen hinein. Die Bewältigung der Finanzierungsaufgaben ist eine wichtige strategische Stärke für die kapitalintensiven Gesundheitsunternehmen.
Gesundheitsunternehmen haben als karitative Organisationen gute Möglichkeiten zur Einwerbung von Spenden und Förderbeträgen,83 was in praxi bereits häufig in Form von Fördervereinen betrieben wird. Die Finanzierung über zahlungspflichtige Zusatzleistungen befindet sich hingegen häufig im Entwicklungsstadium. Die Unterfinanzierung von Gesundheitsunternehmen wird trotz kollektiver Verdrängung zunehmend evident. Schwere Ineffizienzen werden durch den Ausgleich aufgelaufener Verluste in Form von Abgeltungen des Trägers bzw. Eigentümers des Unternehmens verne- belt.84 Im Zuge wachsender finanzieller Engpässe steigen die Anforderungen an das externe Berichtswesen und die Offenlegung von Informationen. Informationen und Transparenz sind das Lebenselixier der Kapitalmärkte.85
[...]
1 Vgl. Seneca, zitiert nach Seibt (1992), S. 23.
2 Deregulierung ist eine der Optionen zur Problemlösung im Gesundheitswesen. Auf die Unternehmen kommen hohe Anforderungen zu, auch wenn keine völlige Freigabe des Marktes erfolgt, vgl. Gethmann (2004).
3 Vgl. Wasem (2003), S. 3.
4 Vgl. Gethmann et al. (2004), S. 230.
5 Vgl. Blanchard/Giavazzi (2003), S. 906.
6 Vgl. Florissen et al. (2001), S. 107. Diesem Befund stehen im Gesundheitswesen administrierte Preise gegenüber, deren Anteil am Gesamtumsatz der Unternehmen eine rückläufige Tendenz zeigt.
7 Dies bedeutet, dass Unternehmen nur auf Kosten anderer Marktteilnehmer wachsen können, vgl. Starr (1982), S. 423f.
8 Vgl. Starr (1982), S. 423f.
9 Zur grundsätzlichen Rationalität der Unternehmensstrategie s. bei Bowman/Helfat (2001).
10 Vgl. Porter/Teisberg (2004), S. 70.
11 Müller-Stewens/Lechner verstehen als Stakholder in erster Linie die Anspruchsgruppen der äußeren Umwelt in Form von Kunden, Lieferanten, Kooperationspartnern, Wettbewerbern, staatlichen Stellen oder kollektiven Akteuren wie Kapitalmarkt oder Gesellschaft, vgl. Müller- Stewens/Lechner (2003), S. 141. In der vorliegenden Arbeit wird ein umfassendes Stakeholderverständnis unter Einbeziehung sämtlicher externer und interner Anspruchsgruppen vertreten.
12 Vgl. Christensen/Bohmer/Kenagy (2000), S. 104.
13 Vgl. Ginter/Swayne/Duncan (2002), s. 145ff.
14 Im Kontext eines regulierten Systems kann das Qualitätsniveau gesteigert werden, indem die Leistungserbringer qua Verordnung veranlasst werden, Bedingungen für eine hohe Versorgungs qualität zu schaffen und in Qualität zu investieren, vgl. Kohn/Corrigan,/Donaldson (2000), S. 19.
15 Allgemein wird als Risiko die Höhe der Wahrscheinlichkeit bezeichnet, mit der die Zukunft sich anders als erwartet gestaltet, vgl. Herman et al. (2003), S. 7. Gaba betrachtet das Gesundheitswesen und hier insbesondere den Krankenhaussektor als Hochrisikobereich, vgl. Gaba (2000), S. 84. Ein Risiko liegt im Kontext der Gesundheitsversorgung vor bei einem beobachtbaren Ereignis oder einer beobachtbaren Handlung, die materielle Auswirkungen auf die finanziellen oder operativen Ergebnisse der Organisation haben kann, vgl. Carroll (2004), S. 5. Um ein Risiko im ökonomischen Sinne handelt es sich bei der Möglichkeit eines unerwünschten Ausganges oder eines ökonomischen Misserfolges einer wirtschaftlichen Aktivität, vgl. Lexikonredaktion des Bibliographischen Instituts (1984), S. 647. Zusätzlich empfiehlt sich eine Unterscheidung in endogene Risiken, die aus den unternehmerischen Entscheidungen entstehen und exogene Risiken, die sich einer Steuerung durch die Entscheidungsträger innerhalb des Unternehmens entziehen, vgl. Burger/Buchhart (2002), S. 3. StratVendor berücksichtigt in der Konsequenz explizit die interne und externe Umwelt.
16 Vgl. Drosdowski et al. (1971), S. 24.
17 Vgl. Schulz/Leidl/König (2003), S. 72.
18 Vgl. Brousseau et al. (2006).
19 Die unreflektierte Nutzung von Managementparadigmen als Grundlage von Entscheidungen im Rahmen der Unternehmensführung ist mit enormen Risiken verbunden, so dass Entscheidungen grundsätzlich durch Fakten fundiert werden sollen. Die Fakten bedürfen einer konsequenten Ü berprüfung und Aktualisierung, um eine hohe Entscheidungsrationalität zu erzielen, vgl. Pfef- fer/Sutton (2006), S. 46f.
20 Gute Reputation wirkt sich positiv auf die Wertschöpfung aus und stellt einen intangiblen Wert dar, vgl. Roberts/Dowling (2002). Die Reputation hat als Schlüsselfaktor in Konsumgütermärkten mit weit verbreiteten Produkten und relativ niedrigen Preisen eine besonders hohe Bedeutung, vgl. Shamsie (2003). Dies gilt unter Berücksichtigung von Bewertungsunsicherheit sowie Ubiquität von Angebot und Nachfrage auch im Gesundheitsmarkt.
21 Vgl. Starr (1982), S. 428f.
22 Vgl. Kaplan/Norton (2004), S. 180.
23 Vgl. Müller-Stewens/Lechner (2003), S. 15ff.
24 Vgl. Braun von Reinersdorff (2002), S. 23ff.
25 Vgl. Frank (2002), S. 6ff.
26 Vgl. Castiaux (2007), S. (50).
27 Vgl. Epiktet, zitiert nach Seibt (1992), S. 29.
28 Lindahl prägte den Begriff der öffentlichen Güter, die Betrachtung bezieht sich jedoch sinnvoll auf öffentliche Güter und Dienste, vgl. Lindahl (1919).
29 Die Nichtzurechenbarkeit ist bei Gesundheitsdienstleistungen im Grunde nicht gegeben.
30 Im Sinne der Unteilbarkeit kann kein Staatsbürger vom Konsum der öffentlichen Dienste durch wirtschaftlich sinnvolle Zuteilung ausgeschlossen werden. Die Nichtrivalität besagt, dass zusätzlicher Konsum öffentlicher Güter durch einen Staatsbürger nicht zu Konsumbeschränkungen bei mindestens einem anderen Bürger führt. Daher stehen öffentliche Dienste allen Staatsbürgern in gleichem Ausmaß zur Verfügung, vgl. Fechner (1977), S. 339.
31 vgl. Schreiner (2004), S. 111.
32 Patienten bevorzugen es, als solche bezeichnet zu werden. Durch Begriffe wie Kunde oder Klient werden sie eher abgeschreckt, vgl. Deber et al. (2005), S. 349f.
33 Zum Problem von Unternehmen und Umwelt s. bei Lawrence/Lorsch (1967).
34 Durch die Gründung von Tochterunternehmen im europäischen Ausland können Gesundheitsunternehmen kritisches Wissen akquirieren, vgl. Frost (2001), S. 101.
35 Vgl. Ginter/Swayne/Duncan (2002), S. 6.
36 Zur Notwendigkeit der Komplexitätsreduktion siehe grundlegend Braun von Reinersdorff (2002).
37 Vgl. Scholz (2001), S. 857.
38 Ein Skotom ist ein umschriebener Gesichtsfeldausfall bzw. eine Gesichtsfeldabschwächung innerhalb eines funktionsfähigen Netzhautbereiches. Weiterhin wird unterschieden in ein objektives Skotom, welches vom Betroffenen nicht wahrgenommen werden kann und in ein subjektives Skotom, welches der Betroffene bemerkt, vgl. Hoffmann-La Roche AG/Urban & Schwarzenberg (1987), S. 1588. Das objektive Skotom ist im ökonomischen Kontext die weitaus gefährlichere Variante, die jedoch im Gesundheitswesen ubiquitär verbreitet ist.
39 Vgl. Peters/Waterman (1982), S. 40f.
40 Vgl. Brousseau et al. (2006).
41 Dass in vielen deutschen Gesundheitsunternehmen vorzugsweise Nennermanagement betrieben wird, ist eher eine Folge der Erfahrungskurve eines Jahrzehnts der Budgetierung als eine aktive Strategie.
42 Vgl. Peters/Waterman (1982), S. 42ff.
43 Vgl. Brousseau et al. (2006).
44 Vgl. Peters/Waterman (1982), S. 50ff.
45 Vgl. Rasche (2002), S. 380f.
46 Bezüglich der Equifinalität kritischer Ressourcen ist nicht deren Typ, sondern die Funktionalität relevant, vgl. Peteraf/Bergen (2003).
47 Vgl. Gethmann et al. (2004), S. 3.
48 Vgl. Popitz (1927), S. 375.
49 Vgl. Wagner (1863), S. 1. Dieses Gesetz hielt trotz impliziter Bezüge zur Realität der wissenschaftlichen Überprüfung nur bedingt stand. Eine Schwäche des Prinzips besteht darin, dass es einfache Beobachtungen sowie Elemente induktiver und deduktiver Verfahren vermischt. Darüber hinaus enthält die Argumentation Annahmen und Hoffnungen in Hinblick auf die Tätigkeiten des Staates, die durch essayistische Formulierungen ummantelt werden, vgl. Littmann (1977). S. 352f.
50 Ein interessanter Aspekt für die künftige Forschung ist die Frage, ob und in welchem Umfang die behaupteten Krisen real sind und wie weit in der Öffentlichkeit hierüber Transparenz besteht.
51 Ein natürlicher Lag unterstellt, dass nach Überschreiten der zur elementaren Existenzsicherung notwendigen Einkommenshöhe die Nachfrage nach superioren Gütern wie Bildung oder Gesundheitsdienstleistungen überproportional zunimmt. Der systembedingte Lag entsteht dadurch, dass rasch steigende Gewinne im kapitalistischen Wachstumsprozess neue Investitionen induzieren, durch die sekundär das Masseneinkommen gesteigert wird. Die Steigerung des Masseneinkommens ist die Voraussetzung für die Steigerung der Nachfrage nach superioren Gütern. Eine dritte Größe ist der institutionelle Lag, der durch die begrenzte politische Einflussmöglichkeit breiter Bevölkerungsschichten und die Reaktionsträgheit staatlicher Organe entsteht. Der ideologische Lag in Form einer Festlegung auf niedrige Staatsausgaben führt zu einer Begrenzung des staatlichen Ausgabenwachstums, vgl. Littmann (1977), S. 355f.
52 Vgl. Gethmann et al. (2004), S. 258. Als Ursache für unterschiedlich hohe Effizienz der Behandlung in verschiedenen Ländern oder Regionen wird unterschiedliches medizinisches Handeln und unterschiedliche Ressourcengewichtung angesehen, vgl Cutler (2000), S. 52.
53 Vgl. Busse/Riesberg (2005), S. 222.
54 Vgl. Littmann (1977), S. 356.
55 Vgl. Littmann (1977), S. 357.
56 Beinahe jede Branche durchlief die Phase einer Wachstumsbranche, hat diesen Status jedoch nicht dauerhaft bewahrt, vgl. Levitt (2004), S. 108f. Der deutsche Gesundheitsmarkt wird gegenwärtig ebenfalls als Wachstumsbereich definiert, was den Unternehmen gute Chancen verspricht.
57 Exemplarisch hat die gezielte Nutzung von Stakeholderdaten zur Segmentierung und gezielten Adressierung erhebliche Effizienzpotentiale, vgl. Davenport (2006), S. 106f.
58 Vgl. Ginter/Swayne/Duncan (2002), S. 379.
59 Vgl. Allman-Ward/Sagner (2003), S. 2.
60 Vgl. Stenzel/ Stenzel (2002), S. 10.
61 BGBl I 1972, s. 1009.
62 Vgl. Gethman et al. (2004), S. 192.
63 Eine rationale Grundlage erhalten Investitionsentscheidungen im Sinne des Realoptionsansatzes, wenn zunächst der Basiswert der Investition berechnet und im zweiten Schritt mögliche Optionen bewertet werden. Den Erfolg dieses binominalen Managements sichert die Ausübung der Option zum optimalen Zeitpunkt, vgl. Copeland/Tufano (2004), S. 80ff.
64 Fremdkapital wird in der Regel in Form von Krediten von Kreditinstituten gegen Zinszahlung ausgeliehen oder durch die Ausgabe von Anteilen an Kapitalgeber. Eigenkapital wird in Form von Beteiligungen in das Unternehmen eingebracht oder durch die laufende Geschäftstätigkeit angesammelt, vgl. Travers (2004), S. 8.
65 Vgl. Feibel (2003), S. 7.
66 Vgl. Müller-Stewens/Lechner (2003), S. 202.
67 Innovation erfordert finanzielle Solidität, vgl. Danneels (2002).
68 Vgl. Müller-Stewens/Lechner (2003), S. 203.
69 Vgl. Stenzel/ Stenzel (2004), S. 10.
70 Zur grenzüberschreitenden Expansion, vgl. Mata/Portugal (2002).
71 Economies of scope.
72 Vgl. Ginter/Swayne/Duncan (2002), S. 374ff.
73 Vgl. Ginter/Swayne/Duncan (2002), S. 376.
74 Vgl. Faisst/Huther/Schneider (2002), S. 3.
75 Vgl. Ginter/Swayne/Duncan (2002), S. 378.
76 Öffentliche Träger haben einen Sicherstellungsauftrag für die stationäre Versorgung, so dass sie ihre Einrichtungen auch bei Ineffizienz erhalten müssen, was zu Wettbewerbsverzerrungen führt. Daraus resultiert die Forderung nach Abschaffung öffentlicher Leistungserbringer, vgl. Geth- mann (2004), S. 187ff.
77 Vgl. DiPiazza/Eccles (2002), S. 9ff.
78 Vgl. Prescott et al. (2001), S. 27.
79 Vgl. Pompeo/Sapountzis (2002), S. 98.
80 Vgl. Sides/Roberts (2000), S. 1.
81 Vgl. Braun v. Reinersdorff/Rasche (2003).
82 Vgl. Hillman (2003), S. 615ff.
83 Angesichts einer Welt von Moden und der Neigung des Menschen zur Nachahmung bietet Imitation erhebliches Potential, darf jedoch nicht in eine Me Too-Mentalität führen, vgl. Bonabeau (2004), S. 45f.
84 In wachsenden Märkten können kooperierende Unternehmen Gewinne mindestens in der durchschnittlichen Größenordnung der Gruppe erzielen. Gruppenbildung hat positive Effekte auf die Profitabilität, vgl. Khanna/Rifkin (2001), S. 45.
85 Vgl. Capron/Mitchell/Swaminathan (2001).
- Citation du texte
- Thomas Plaster (Auteur), 2008, Management und Führung im Gesundheitswesen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/153470
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