Gegenstand der vorliegenden Arbeit war es, zu prüfen, ob es dem Gesetzgeber mit der Unternehmensteuerreform 2008 gelungen ist, das Ziel der (weitgehenden) Rechtsform- und Finanzierungsneutralität der Unternehmensbesteuerung in Deutschland zu erreichen oder ob steuerlichen Kriterien bei der Wahl der optimalen Unternehmensrechtsform nach wie vor Bedeutung beizumessen ist. Zu diesem Zweck wurden die zwei grundlegenden Unternehmensrechtsformen Kapitalgesellschaft und Personengesellschaft einem Steuerbelastungsvergleich zugeführt, mit Hilfe dessen es möglich war, Steuerbelastungsunterschiede zu quantifizieren sowie deren Ursachen zu lokalisieren und zu analysieren. Ziel dessen war es, mögliche steuerliche Einflussfaktoren bei der Wahl der optimalen Unternehmensrechtsform herauszuarbeiten. Das eigens zu diesem Zweck entwickelte Excel-Tool ermöglicht es, bei verschiedensten Datenkonstellationen Vorteilhaftigkeitsaussagen bzgl. der jeweiligen Unternehmensrechtsform bezogen auf die Steuerbelastung zu treffen und, den jeweiligen Einzelfall betreffend, Gestaltungsmöglichkeiten aufzuzeigen und entsprechende Gestal-tungsempfehlungen zu geben.
Der Hauptteil dieser Arbeit besteht aus drei Abschnitten. Im ersten Abschnitt erfolgt zunächst ein Überblick über die Besteuerung von Personengesellschaften und Kapitalgesellschaften sowie deren Gesellschaftern nach der bis zum 31.12.2007 geltenden Rechtslage, wobei alle wesentlichen Besteuerungsunterschiede und deren Wirkungen auf die Steuerbelastung der jeweiligen Unternehmensrechtsform dargestellt werden. Daran anschließend findet im zweiten Abschnitt eine ausführliche Darstellung aller mit der Unternehmensteuerreform 2008 einhergehenden Änderungen im Bezug auf die Besteuerung von Personengesellschaften und Kapitalgesellschaften sowie deren Anteilseignern statt. Unter Einbezug der dadurch gewonnenen Erkenntnisse wird zum Zwecke einer beispielhaften Ermittlung der jeweiligen Steuerbelastung im dritten Abschnitt eine Fallstudie erarbeitet, im Rahmen derer Veranlagungssimulationen mittels des bereits erwähnten Excel-Tools durchgeführt und die sich dabei ergebenden Steuerbelastungsunterschiede analysiert werden.
** Hinweis: Das in der Arbeit behandelte Excel-Tool bzw. eine im Text genannte CD-ROM ist nicht im Lieferumfang enthalten! **
Inhaltsverzeichnis
- Problemstellung, Zielsetzung und Aufbau der Untersuchung
- Problemstellung
- Zielsetzung
- Aufbau der Untersuchung
- Bisherige Besteuerung von Personengesellschaften und Kapitalgesellschaften
- Gewerbesteuer
- Körperschaftsteuer
- Einkommensteuer
- Kirchensteuer
- Relevante Änderungen im Rahmen der Unternehmensteuerreform 2008
- Relevante Änderungen bezüglich der Gewerbesteuer
- Vereinheitlichung der Gewerbesteuermesszahl
- Streichung des Betriebsausgabenabzugs
- Änderungen hinsichtlich der Hinzurechnungen
- Relevante Änderungen bezüglich der Körperschaftsteuer
- Relevante Änderungen bezüglich der Einkommensteuer
- Einführung des Teileinkünfteverfahrens bei betrieblichen Kapitaleinkünften
- Einführung der Abgeltungsteuer bei privaten Kapitaleinkünften
- Einführung einer Thesaurierungsrücklage bei Personenunternehmen
- Anhebung des Anrechnungsfaktors der Gewerbesteuer
- Zwischenfazit
- Steuerbelastungsvergleich mittels mehrperiodiger Veranlagungssimulation
- Anforderungen an einen Steuerbelastungsvergleich
- Das Berechnungstool – Zweck, Aufbau und Funktionsweise
- Die Fallstudie - Aufbau und Ausgangsdaten
- Darstellung und Analyse der Ergebnisse
- Ausgangsfall – Gewinnsituation ohne Gesellschaft-Gesellschafterverträge bei Vollausschüttung
- Gewinnsituation unter Variation der Ausgangsdaten
- Optierung zum Teileinkünfteverfahren bei der Kapitalgesellschaft
- Variation der Gewerbesteuerhebesätze
- Variation der Erfolgslage
- Variation der Ausschüttungsquote
- Vollthesaurierung ohne Thesaurierungsbegünstigung nach § 34a EStG
- Vollthesaurierung mit Thesaurierungsbegünstigung nach § 34a EStG
- Teilthesaurierung ohne Thesaurierungsbegünstigung nach § 34a EStG
- Teilthesaurierung mit Thesaurierungsbegünstigung nach § 34a EStG
- Optimierung der Thesaurierungsquote
- Einbeziehung von Gesellschaft-Gesellschafterverträgen
- Einbeziehung von Gesellschafter-Geschäftsführungsverträgen
- Einbeziehung bei Vollausschüttung der Gewinne
- Einbeziehung bei (Voll-)Thesaurierung der Gewinne
- Einbeziehung von Gesellschafterdarlehen
- Einbeziehung von Miet- und Pachtverträgen
- Verlustsituation
- Ohne gesellschaftsunabhängige Einkünfte der Gesellschafter
- Mit gesellschaftsunabhängigen Einkünften der Gesellschafter
- Teileinkünfteverfahren vs. Regelbesteuerung
- Abgeltungsteuer vs. Regelbesteuerung
- Fazit
- Mögliche Reformalternativen
- Steuerbelastungsvergleich zwischen Personengesellschaften und Kapitalgesellschaften
- Auswirkungen der Unternehmensteuerreform 2008
- Rechtsform- und Finanzierungsneutralität der Unternehmensbesteuerung
- Relevante Änderungen der Gewerbesteuer, Körperschaftsteuer und Einkommensteuer
- Mehrperiodige Veranlagungssimulation zur Analyse der Steuerbelastung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Diplomarbeit untersucht die Auswirkungen der Unternehmensteuerreform 2008 auf den Steuerbelastungsvergleich zwischen Personengesellschaften und Kapitalgesellschaften. Ziel ist es, zu analysieren, ob die Reform das Ziel der Rechtsform- und Finanzierungsneutralität der Unternehmensbesteuerung in Deutschland erreicht hat. Hierzu werden die relevanten Änderungen der Gewerbesteuer, Körperschaftsteuer und Einkommensteuer im Detail betrachtet.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer detaillierten Darstellung der Problemstellung, der Zielsetzung und des Aufbaus der Untersuchung. Im zweiten Kapitel werden die bisherigen Besteuerungsregelungen für Personengesellschaften und Kapitalgesellschaften im Hinblick auf die Gewerbesteuer, Körperschaftsteuer, Einkommensteuer und Kirchensteuer beleuchtet. Das dritte Kapitel widmet sich den relevanten Änderungen im Rahmen der Unternehmensteuerreform 2008, die jeweils für die Gewerbesteuer, Körperschaftsteuer und Einkommensteuer erläutert werden. Im Anschluss daran erfolgt ein Zwischenfazit, das die wichtigsten Punkte der bisherigen Ausführungen zusammenfasst.
Das fünfte Kapitel stellt die mehrperiodige Veranlagungssimulation vor, mit deren Hilfe der Steuerbelastungsvergleich durchgeführt wird. Es werden die Anforderungen an einen solchen Vergleich erläutert, das Berechnungstool vorgestellt und die Fallstudie mit ihren Ausgangsdaten beschrieben. Die Ergebnisse der Simulation werden in verschiedenen Szenarien analysiert, die sich durch unterschiedliche Ausgangsdaten, wie z.B. Gewinnsituation, Thesaurierungsquote und Gesellschaft-Gesellschafterverträge, auszeichnen.
Die Arbeit schließt mit einem Fazit, das die wichtigsten Ergebnisse der Untersuchung zusammenfasst und mögliche Reformalternativen diskutiert.
Schlüsselwörter
Unternehmensteuerreform 2008, Steuerbelastungsvergleich, Personengesellschaft, Kapitalgesellschaft, Rechtsformneutralität, Finanzierungsneutralität, Gewerbesteuer, Körperschaftsteuer, Einkommensteuer, Teileinkünfteverfahren, Abgeltungsteuer, Thesaurierung, Veranlagungssimulation.
- Quote paper
- Anonymous,, 2009, Steuerbelastungsvergleich zwischen Personengesellschaft und Kapitalgesellschaft im Lichte der Unternehmensteuerreform 2008, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/153164
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