„Point de bonheur sans libertè“ – „Kein Glück ohne Freiheit“. Das stand auf dem Wappen der Familie Schopenhauer. Und das Motto war Gesetz. Schopenhauers Vater – ein gebildeter Danziger Großkaufmann – siedelte mitsamt der Familie, da er keinem König untertan sein wollte, von Preußen nach Hamburg über. Die Distanz gegenüber dem Staat hat sich auch sein Sohn Arthur zeitlebens bewahrt.
Schon als Kind und Jugendlicher reiste dieser ausgiebig und eignete sich so eine umfassende Kenntnis der europäischen Literatur an, die er in seine philosophischen Werke einfließen ließ.
Nach dem Tod des Vaters zog Schopenhauer 1805 mit seiner Mutter nach Weimar, zu der er seit jeher ein schwieriges Verhältnis pflegte. Die geistreiche Frau führte dort ein recht freizügiges Leben. 1814 kam es zum endgültigen Bruch zwischen Mutter und Sohn; sie sprachen sich danach nie wieder.
Schopenhauers Frauenhass und grundlegende Gedanken seiner Philosophie wurzeln zu mit großer Wahrscheinlichkeit in dem schwierigen Mutter-Sohn-Verhältnis.
1813 verfasste er seine Dissertation Über die vierfache Wurzel des Satzes vom Grund. Mit nur 30 Jahren veröffentlichte er sein philosophisches Hauptwerk: Die Welt als Wille und Vorstellung, das jedoch keine große Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit erregte. Erst 1851 hatte er mit dem Werk Parerga und Paralipomena durchschlagenden Erfolg beim Publikum. Im gleichen Zuge wurde dann auch sein Hauptwerk, Die Welt als Wille und Vorstellung, populär.
Das Werk gliedert sich in vier Bücher. Im Zentrum des Vortrages soll das Vierte Buch Die Welt als Wille zweite Betrachtung: Bei erreichter Selbsterkenntniß Bejahung und Verneinung des Willens zum Leben stehen, und darin der Paragraph 55.
Zum besseren Verständnis habe ich den Paragraphen in Abschnitte eingeteilt. So geht es ab Seite 407 bis Seite 421 der Reclam-Ausgabe um den Willen an sich und dessen Einfluss auf die Freiheit des Menschen. Ab Seite 422 bis Seite 428 werden die Unterschiede des Menschen zum Tier erläutert. Von Seite 429 bis Seite 435 geht es um den erworbenen Charakter.
In meinem Referat werde ich versuchen die Argumente des Paragraphen Schritt für Schritt nachzuvollziehen.
Zentraler Begriff in der Schopenhauer’schen Philosophie ist der Wille: „von der nichtorganischen – doch gesetzmäßig arbeitenden – Materie über Pflanzen und Tiere bis zum Menschen wirkt überall derselbe dunkle Wille zum Leben.“
Inhaltsverzeichnis
- Das Werk gliedert sich in vier Bücher.
- Im Zentrum des Vortrages soll das Vierte Buch Die Welt als Wille zweite Betrachtung: Bei erreichter Selbsterkenntniß Bejahung und Verneinung des Willens zum Leben stehen, und darin der Paragraph 55.
- Ab Seite 407 bis Seite 421 der Reclam-Ausgabe um den Willen an sich und dessen Einfluss auf die Freiheit des Menschen.
- Ab Seite 422 bis Seite 428 werden die Unterschiede des Menschen zum Tier erläutert.
- Von Seite 429 bis Seite 435 geht es um den erworbenen Charakter.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Vortrag soll die Argumente des Paragraphen 55 aus Schopenhauers „Die Welt als Wille und Vorstellung“ Schritt für Schritt nachvollziehen und den Willen als zentrales Konzept der Schopenhauer'schen Philosophie beleuchten.
- Der freie Wille als Grundlage der Welt und seine Beziehung zur Natur.
- Der Mensch als „vollkommenste Erscheinung des Willens“ und seine Fähigkeit zur Selbsterkenntnis.
- Die Determinierung des Menschen durch seinen Charakter und die Illusion der Willensfreiheit.
- Die Rolle von Kunst und Resignation als Auswege aus dem „verhängnisvollen Kreislauf aus Begehren, Leiden, wieder Begehren und wieder Leiden“.
Zusammenfassung der Kapitel
Das vierte Buch von Schopenhauers „Die Welt als Wille und Vorstellung“ behandelt die Bejahung und Verneinung des Willens zum Leben. Der Paragraph 55 konzentriert sich auf den Willen an sich und dessen Einfluss auf die Freiheit des Menschen. Schopenhauer argumentiert, dass der Mensch, obwohl er eine Erscheinung des freien Willens ist, gleichzeitig dem Satz vom Grunde unterworfen und damit determiniert ist. Der empirische Charakter, der durch die Abwägung von Motiven durch den Verstand entsteht, erzeugt die Illusion der Wahlfreiheit, während die Entscheidungen in Wirklichkeit im intelligiblen Charakter, dem Willen an sich, festgelegt sind.
Schlüsselwörter
Wille, Freiheit, Determinismus, Charakter, Intelligibler Charakter, Empirischer Charakter, Satz vom Grunde, Kunst, Resignation, Natur, Mensch, Selbsterkenntnis, Illusion, Erkenntnis.
- Arbeit zitieren
- Jana Richter (Autor:in), 2010, Ausarbeitung und Interpretation von § 55 des Vierten Buches aus Arthur Schophenhauers "Die Welt als Wille und Vorstellung", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/153057
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