Der Begriff Katathymes Bildererleben setzt sich aus den griechischen Wörtern kata= gemäß, abhängig von, und Thymos = Seele ableiten und bezeichnet die Abhängigkeit imaginärer Bilder von Gefühlswelt und Umgang mit Symbolen nach Art der dramatischen Erlebnisentfaltung.
Technisch gesehen liegt hier ein Patient auf der Couch eines Therapeuten und lässt sich von eben diesem zu tagtraumähnlichen Imaginationen anregen. Unter der Vorgabe vager Vorstellungsmotive erreicht der Patient überraschend leicht szenische imaginäre Abfolgen, die vor allem Landschaftsbilder und Mensch- und Tierbegegnungen darstellen. In seiner Phantasie bewegt sich der Patient wie ein realer Mensch in dreidimensionaler Umgebung und wird durch den Therapeuten dazu angehalten ihm direkt diese Erlebnisse mitzuteilen.
Dieser kann den Tagtraum nach Regeln strukturieren und Einfluss darauf nehmen, wobei empathisch einfühlende Begleitung von großer Bedeutung ist.
Letzteres ist es vor allem, was das KB von anderen Methoden, wie z.B. Bildmeditation, Oberstufe des autogenen Trainings von Schultz und Jungs aktive Imagination, unterscheidet.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung in das Katathyme Bildererleben.
- Konzept des KBs und Struktur.
- Das Grundprinzip
- Die methodischen Schritte
- Die Standardmotive der Grundstufe.
- Die Wiese.
- Der Bach und die Quelle.
- Der Berg und Bergbesteigung.
- Der Rundblick und Abstieg.
- Haus, Waldrand und Symbolgestalten als letzte zwei Motive der Grundstufe.
- Gefahren des KB.
- Literaturhinweise.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Grundstufe des Katathymen Bildererlebens (KB) nach Hanscarl Leuner. Der Fokus liegt auf der Erläuterung des Konzepts, der Struktur, der methodischen Schritte und der Standardmotive der Grundstufe. Darüber hinaus werden mögliche Gefahren des KBs beleuchtet.
- Die Entwicklung und Struktur des Katathymen Bildererlebens
- Die Funktionsweise der Grundstufe des KBs
- Die Rolle des Therapeuten und des Patienten im KB-Prozess
- Die Standardmotive der Grundstufe und ihre Bedeutung
- Potenzielle Risiken und Herausforderungen im Zusammenhang mit dem KB
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einführung in das Katathyme Bildererleben: Die Einleitung erläutert den Begriff des Katathymen Bildererlebens, dessen Abhängigkeit von der Gefühlswelt und dem Umgang mit Symbolen. Der Text beschreibt die Technik des KBs, bei der ein Patient mit Hilfe eines Therapeuten tagtraumähnliche Imaginationen durchläuft, die vor allem Landschaftsbilder, Mensch- und Tierbegegnungen umfassen. Das Kapitel hebt die Bedeutung der empathischen Begleitung des Therapeuten hervor, welche das KB von anderen Methoden wie der Bildmeditation und dem autogenen Training abgrenzt. Die europäische Tiefenpsychologie wird als Grundlage für das Konzept des KBs beschrieben.
- Kapitel 1.1: Konzept des KBs und Struktur: Dieses Kapitel befasst sich mit der Konzeption des KBs und seiner Struktur, die in drei didaktische Grundschritte eingeteilt ist: Grundstufe, Mittelstufe und Oberstufe. Die Arbeit konzentriert sich auf die Grundstufe. Der Text betont die Fähigkeit des Menschen, eigene Imaginationen zu kreieren und sich in einem „subtilen dialektischen Prozess“ mit sich selbst zu konfrontieren. Die Beziehung des KBs zur Tiefenpsychologie und die Betonung der unbewussten Psychodynamik werden erläutert.
- Kapitel 2: Das Grundprinzip: Dieses Kapitel beleuchtet das psychologische Prinzip, auf dem das KB basiert. Es bezieht sich auf historische Experimente von Frank und Silberer, die zeigen, dass die Psyche den Drang hat, sich selbst in bildhafter Form darzustellen. Die Zusammenhänge zur Oberstufe des autogenen Trainings von Schulz werden aufgezeigt. Die Entstehung von katathymen Bildern aus eigenen optischen Erscheinungen wird beschrieben.
- Kapitel 2.1: Die methodischen Schritte: Dieses Kapitel erläutert die beiden methodischen Schritte, die der Therapeut zur Herbeiführung des Entspannungszustandes im KB einsetzt. Die Grundübungen des autogenen Trainings nach Schulz und die Anwendung des respiratorischen Feedbacks werden vorgestellt. Der Text betont die Bedeutung des Entspannungszustandes für den Zugang zum Tagtraum und die Möglichkeit der Selbstinduktion der Entspannung.
Schlüsselwörter
Die zentralen Begriffe und Konzepte in dieser Arbeit sind: Katathymes Bildererleben, Grundstufe, Tiefenpsychologie, unbewusste Psychodynamik, Tagtraum, Imaginationen, Standardmotive, Symbolgestalten, empathische Begleitung, autogenes Training, respiratorisches Feedback, Entspannung.
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- Sarah Pabst (Autor), 2006, Die Grundstufe des „Katathymen Bildererleben“ nach Hanscarl Leuner, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/152767