Der afrikanische Kontinent ist seit geraumer Zeit Austragungsort diverser globaler Konflikte. Ausgangspunkt ist der europäische Imperialismus, der im Zuge der Kolonialpolitik tiefe Gräben durch den Kontinent zog und diesen gravierend prägte. Mit den Auswirkungen des Zweiten Weltkrieges, die den Kolonialmächten zum Teil deren Verhandlungsmacht und Finanzkraft raubten, wurde die Phase der Dekolonisation eingeläutet, die Eigenständigkeit, Unabhängigkeit und Entwicklung versprach. Neben den ideologischen Ost-West-Konflikt trat jedoch zunehmend der militärische. Diese Faktizität hatte zur Folge, dass Unabhängigkeitsbewegungen und Entwicklungshilfe nicht selten durch den Kalten Krieg überlagert und instrumentalisiert wurden. Mit dem offiziellen Zusammenbruch der Sowjetunion 1991 sollte Afrika eine neue Chance der Entwicklung bekommen, da Entwicklungsprojekte nicht mehr ideologisch motiviert, sondern überwiegend ökonomisch orientiert waren. Es muss jedoch hinzugefügt werden, dass nicht selten ein Nexus zwischen Entwicklungs-, Energie- und Sicherheitspolitik besteht und somit nimmt es nicht wunder, dass aufgrund des Ressourcenreichtums Afrikas zwischen der USA und China ein neues great game heraufbeschworen wird. Die Kosten dieses „Spiels“ tragen die afrikanischen Länder respektive deren Bevölkerung, da die zum Teil umfangreiche Entwicklungshilfe von den Potentaten zweckentfremdet wird und eo ipso nicht den Bedürftigen zugute kommt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das Erbe des Kolonialismus
- Afrikas Unterentwicklung – historischer Determinismus?
- Exportorientierte Wirtschaft - Abhängigkeit oder Chance?
- Das Erbe des Ost-West-Konflikts
- Sicherung des Status quo als afrikanisches Regierungsprinzip
- Politische Konditionalität – Nachhaltigkeit oder Nachsehen?
- Neukolonialisierung Afrikas
- Ressourcen - strategische Güter der Weltwirtschaft
- Fluch oder Segen? - Perspektiven einer nachhaltigen Entwicklung
- Der Nexus von Entwicklungs-, Energie- und Sicherheitspolitik
- Afrika - Schauplatz eines great game zwischen den USA und China?
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Auswirkungen der Neukolonialisierung Afrikas durch die USA und China. Im Zentrum steht der Nexus zwischen Entwicklungs-, Energie- und Sicherheitspolitik der beiden Großmächte und dessen Einfluss auf die nachhaltige Entwicklung des Kontinents. Die Analyse beleuchtet die historischen Wurzeln der aktuellen Situation, insbesondere das Erbe des Kolonialismus und des Ost-West-Konflikts.
- Die Rolle des Kolonialismus und seine nachhaltigen Auswirkungen auf die afrikanische Entwicklung
- Der Einfluss des Ost-West-Konflikts auf die Entwicklungshilfe und die politische Stabilität in Afrika
- Der Nexus zwischen Entwicklungs-, Energie- und Sicherheitspolitik der USA und China
- Die Bedeutung von Ressourcen für die strategischen Interessen der USA und China
- Die Perspektiven einer nachhaltigen Entwicklung in Afrika angesichts der Neukolonialisierung
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Diese Einleitung stellt die Problematik der Neukolonialisierung Afrikas dar und erläutert die Fragestellung sowie die Zielsetzung der Arbeit. Sie verdeutlicht den Nexus zwischen Entwicklungs-, Energie- und Sicherheitspolitik und führt in das Great Game zwischen den USA und China ein.
- Das Erbe des Kolonialismus: Dieses Kapitel befasst sich mit den historischen Wurzeln der afrikanischen Unterentwicklung. Es analysiert die Auswirkungen des Kolonialismus auf die politische und wirtschaftliche Entwicklung Afrikas und untersucht die Frage nach einem historischen Determinismus.
- Das Erbe des Ost-West-Konflikts: Dieses Kapitel beleuchtet die Folgen des Kalten Krieges für Afrika. Es analysiert die Instrumentalisierung der Unabhängigkeitsbewegungen und der Entwicklungshilfe durch die beiden Supermächte und untersucht die Rolle der politischen Konditionalität.
- Neukolonialisierung Afrikas: Dieses Kapitel analysiert die aktuelle Situation in Afrika, geprägt durch das Great Game der USA und China um Ressourcen und strategischen Einfluss. Es beleuchtet die Bedeutung der Ressourcen für die globale Wirtschaft und untersucht die Auswirkungen der amerikanischen Hegemonialpolitik und des chinesischen Pragmatismus auf die nachhaltige Entwicklung.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Themen Neukolonialisierung, nachhaltige Entwicklung, Ressourcenpolitik, Energiepolitik, Sicherheitspolitik, Afrika, USA, China, Kolonialismus, Ost-West-Konflikt, Entwicklungshilfe, Great Game, historischer Determinismus, Exportorientierung, politische Konditionalität.
- Quote paper
- Alexis Demos (Author), 2008, Neukolonialisierung Afrikas, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/152331