Christian von Ehrenfels hat mit seinem Aufsatz „Über Gestaltqualitäten“ der um 1880 entstandenen Elementenpsychologie einen neuen Begriff zur Seite gestellt: Gestaltqualität. Was bedeutet dieser Begriff? Und warum findet man ihn in den Gestalttheorien, die nach Ehrenfels verfasst wurden nicht mehr oder zumindest nicht mehr als zentralen Begriff vor?
Die vorliegende Hausarbeit widmet sich dieser Frage in Verbindung mit Ansätzen der Gestalttheorie von Max Wertheimer. Welche Thesen Wertheimers sind es, die den Wandel vom Begriff der Gestaltqualität zum Begriff der Gestalt nachvollziehbar machen?
Wertheimers Kritik an den Ausführungen von Ehrenfels über die Gestalttheorie setzt in der Hauptsache am Kriterium der Übersummativität an. Das Kriterium der Übersummativität charakterisiert Gestalt als eine Zusammenfassung von Elementen, zu der quasi als Überbau noch eine Qualität hinzukommt, die aus der Summe von Einzelelementen ein mehr oder minder sinnvolles Gebilde, eben eine „Gestalt“ macht. Wertheimer behauptet, dies sei nicht haltbar. Welche Argumente hat er für diese Behauptung?
Dies sollen die Hauptfragen sein, die ich in der vorliegenden Arbeit versuchen möchte zu beantworten.
Im ersten Kapitel werde ich hierfür den Begriff der Gestaltqualität und die damit verbundenen Begriffe der Übersummativität und der Transponierbarkeit näher beleuchten. In einem weiteren Schritt soll erörtert werden, was Wertheimer unter dem Begriff der Gestalt versteht und wodurch sich sein Gestaltbegriff vom Begriff der Gestaltqualität abgrenzt.
Am Ende der Hausarbeit werde ich noch einmal die wesentlichen Punkte zusammenfassen und aus meiner Sicht beurteilen, ob der Wandel von „Gestaltqualität“ zu „Gestalt“ tatsächlich aus einer anderen Sichtweise resultiert oder eine bloß begriffliche Abgrenzung zweier Theorien zeigt.
Inhaltsverzeichnis
Einleitung
I. Die Gestalt bei Ehrenfels
I.1) „Mehr“ und „anders“ als die Summe der Teile
I.2) Gestaltqualität
II. Die Gestalt bei Wertheimer
II.1) Ausgangspunkt
II.2.1) Neigung zur „Guten Gestalt“
II.2.2) Das Problem des Parallelogramms
II.3) Wieso Gestalt statt Gestaltqualität?
Schlussbemerkung
Literaturverzeichnis
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