Mit dieser Dissertation liegt erstmals eine systematische und umfassende Motivuntersuchung unter Berücksichtigung der Symbolik der Motive in allen Romanwerken Remarques vor, wobei hierunter sämtliche 15 von Remarque geschriebenen, zu Lebzeiten oder postum als Romane publizierten Texte verstanden werden. Sie bietet erstmals einen lückenlosen Querschnitt durch Remarques Romanschaffen in einem Zeitraum von über fünfzig Jahren schriftstellerischer Tätigkeit und verfolgt gleichzeitig die Änderungen bzw. die Beständigkeit in der Darstellung der Frauengestalten, die eine motivtragende Rolle in der Komposition der Werke haben. Die Dissertation arbeitet die auftretenden
Neuerungen in den Frauenfiguren und in den Verknüpfungen
unter den Motiven und deren Symbolik unter dem Aspekt der
Zeit mit besonderer Aufmerksamkeit heraus und setzt sie im Kontext
der damals aktuellen politischen, ideologischen, gesellschaftlichen und sozialen Prozesse ein. Als einen Kontrapunkt zur westlichen Remarque-Kritik führt die Dissertation am Rande die sozialistische russische und bulgarische Remarque-Rezeption ein.
»Der Gegenstand dieser Arbeit wurde bislang einer vergleichbaren
Analyse nicht unterzogen. (...) Zwar sind einige Ergebnisse [das Interesse Remarques an der idealen Liebesbeziehung zwischen Mann
und Frau, an der Gestalt der idealen Frau und an der Darstellung der aktuellen Politik und der Rolle der Deutschen für die politisch Weltzukunft] in der Remarque-Forschung seit den 80er Jahren bekannt, diese jedoch aus der präzisen (in diesem Falle werk-immanenten) Interpretation der Texte auf der Basis einer stringent hergeleiteten theoretischen und methodischen Grundlage erzielt zu haben, ist für die Remarque-Forschung einerseits neu und innovativ und repräsentiert andererseits ein bislang in ihr nur selten erreichtes Niveau literaturwissenschaftlichen
Arbeitens.«
(Dr. Thomas F. Schneider, Leiter des Erich Maria Remarque-
Zentrums und des Erich Maria Remarque-Archivs in Osnabrück)
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Die stilistischen Mittel und erzähltechniken bei Remarque
- 2.1. Remarque und die "lost generation". Das primäre Motiv des Heimkehrers
- 2.2. Arten von Helden
- Die statischen Helden
- Sich entwickelnde Helden
- Die zynischen Helden
- Ironisch-groteske Helden
- 2.3. Dialog, Sprache und Stil bei Remarque. Die Episodentechnik
- Die Sprache
- Die Dialoge
- Die Darstellung der idealen Frauenfiguren
- Die Stilmittel
- Die Episodentechnik
- 3. Motivuntersuchungen
- 3.1. Das Emigrationsmotiv - ein primäres Motiv
- Das Emigrationsmotiv als eine Einleitung der aktuellen politischen Prozesse
- 3.2. Die Frauenfiguren in Remarques Romanwerken
- Die realen Frauenfiguren
- Die idealen Frauenfiguren
- Der soziale Stand
- Die Angaben über die Ausbildung
- Die Interessen der idealen Frauenfiguren
- 3.2.1. Die Gestaltung der sekundären Motivreihe Liebe - Ehe (- Kind)
- Die Darstellung der Liebe
- Die Gründe für die Kürze des Zusammenseins der Geliebten
- Die Schilderungen der Ehe
- Die sekundäre Motivreihe Liebe - Ehe
- Die sekundäre Motivreihe Liebe - Ehe - Kind
- 3.1. Das Emigrationsmotiv - ein primäres Motiv
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Dissertation untersucht die Motive in den Romanen von Erich Maria Remarque. Ziel ist es, die wiederkehrenden Themen und stilistischen Mittel in Remarques Werk zu analysieren und deren Bedeutung im Kontext seiner Zeit zu beleuchten. Die Arbeit konzentriert sich auf die Analyse der erzähltechnischen Verfahren, der Charakterisierung seiner Figuren und der Entwicklung bestimmter Motive.
- Stilistische Mittel und Erzähltechniken bei Remarque
- Charakterisierung der Figuren (insbesondere Frauenfiguren)
- Das Motiv der Emigration
- Das Motiv der Liebe und Ehe
- Die "Lost Generation" und das Motiv des Heimkehrers
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Dieses Kapitel führt in die Thematik der Arbeit ein und skizziert den Forschungsstand sowie die methodische Vorgehensweise. Es begründet die Relevanz der Untersuchung der Motive in Remarques Werken und erläutert die gewählte Herangehensweise an die Analyse.
2. Die stilistischen Mittel und erzähltechniken bei Remarque: Dieses Kapitel analysiert Remarques Schreibstil und seine Erzähltechniken. Es untersucht, wie Remarque die "Lost Generation" darstellt und die verschiedenen Arten von Heldenfiguren charakterisiert – von statischen über sich entwickelnde bis hin zu zynischen und ironisch-grotesken Figuren. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Analyse von Dialog, Sprache und der von Remarque eingesetzten Episodentechnik. Die Kapitelteile greifen ineinander und beleuchten die Interdependenzen zwischen Stilmitteln, Figurenentwicklung und der Erzählstruktur.
3. Motivuntersuchungen: Dieses Kapitel widmet sich der eingehenden Analyse zentraler Motive in Remarques Romanen. Es beginnt mit dem Emigrationsmotiv und dessen Bedeutung im Kontext der politischen Entwicklungen. Ein weiterer wichtiger Schwerpunkt ist die Untersuchung der Frauenfiguren, wobei zwischen realen und idealen Frauenfiguren unterschieden wird und die Aspekte sozialer Stand, Ausbildung und Interessen beleuchtet werden. Die Analyse der Motivreihe "Liebe - Ehe (- Kind)" rundet das Kapitel ab und untersucht die Darstellung von Liebe, Ehe und deren Zusammenspiel im Kontext der Figuren und deren Entwicklung.
Schlüsselwörter
Erich Maria Remarque, Romanmotive, Erzähltechnik, Stilmittel, "Lost Generation", Heimkehrer, Frauenfiguren, Emigration, Liebe, Ehe, Stilanalyse, Motivforschung, Deutsche Literatur.
Häufig gestellte Fragen zu: Analyse der Motive in den Romanen von Erich Maria Remarque
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Dissertation analysiert die wiederkehrenden Motive und stilistischen Mittel in den Romanen von Erich Maria Remarque. Der Fokus liegt auf der Untersuchung der Erzähltechniken, der Charakterisierung der Figuren (insbesondere der Frauenfiguren) und der Bedeutung der Motive im Kontext der Zeit Remarques.
Welche Motive werden untersucht?
Die Arbeit untersucht zentrale Motive wie die Emigration, die Liebe, die Ehe, das Motiv der „Lost Generation“ und des Heimkehrers. Besondere Aufmerksamkeit wird den Frauenfiguren und deren Darstellung in Remarques Werken gewidmet.
Welche methodischen Ansätze werden verwendet?
Die Analyse basiert auf einer eingehenden Untersuchung der stilistischen Mittel und Erzähltechniken Remarques. Es werden sowohl die Figurenkonstellation als auch die Entwicklung bestimmter Motive im Kontext der Handlung analysiert. Die Arbeit unterteilt die Motive in primäre und sekundäre Motivreihen und untersucht die Interdependenzen zwischen diesen.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel zur Analyse der stilistischen Mittel und Erzähltechniken bei Remarque, und ein Kapitel zu den Motivuntersuchungen. Die Einleitung führt in die Thematik ein und skizziert den Forschungsstand und die methodische Vorgehensweise. Das zweite Kapitel analysiert Remarques Schreibstil und seine Erzähltechniken, einschließlich der Darstellung der „Lost Generation“ und verschiedener Heldenfiguren. Das dritte Kapitel untersucht das Emigrationsmotiv, die Frauenfiguren (reale und ideale), und die Motivreihe „Liebe – Ehe (- Kind)“.
Welche Aspekte der Frauenfiguren werden betrachtet?
Die Analyse der Frauenfiguren berücksichtigt ihren sozialen Stand, ihre Ausbildung, ihre Interessen und die Darstellung von Liebe und Ehe in Bezug auf diese Figuren. Es wird zwischen realen und idealen Frauenfiguren unterschieden.
Welche Bedeutung hat das Emigrationsmotiv?
Das Emigrationsmotiv wird als primäres Motiv betrachtet und im Kontext der aktuellen politischen Prozesse der Zeit Remarques analysiert.
Wie werden die stilistischen Mittel und Erzähltechniken analysiert?
Die Analyse der stilistischen Mittel umfasst die Untersuchung von Sprache, Dialogen, der Darstellung idealer Frauenfiguren, der verwendeten Stilmittel und der Episodentechnik. Die Interdependenzen zwischen diesen Elementen und der Figurenentwicklung sowie der Erzählstruktur werden beleuchtet.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Erich Maria Remarque, Romanmotive, Erzähltechnik, Stilmittel, „Lost Generation“, Heimkehrer, Frauenfiguren, Emigration, Liebe, Ehe, Stilanalyse, Motivforschung, Deutsche Literatur.
- Citar trabajo
- Dr. Mariana Parvanova (Autor), 2003, „...das Symbol der Ewigkeit ist der Kreis.“, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/152104