Durch die aktuell in den Medien verstärkte Debatte um eine „veränderte Kindheit“ geraten zum einen das Bewegungsverhalten, die motorische Leistungsfähigkeit heutiger Kinder und die Bildungspolitik in den Mittelpunkt der Diskussionen. Bewegung gehört dennoch zu den fundamentalen Grundbedürfnissen von Menschen, insbesondere zu denen von Kindern. Dabei dient die Bewegung nicht nur zum Selbstzweck, sondern drückt das elementare Verlangen aus, sich mit der Welt auseinander zu setzen und sich somit zu bilden. Gleichzeitig lernen die Kinder durch Bewegung die Welt, sich selbst und andere kennen und einzuschätzen. Durch die vielen Diskussionen um eine Abnahme der Schulleistungen sowie der motorischen Leistungsfähigkeit gerät ein Forschungsthema immer weiter in den Vordergrund. Hierbei wird der Einfluss der körperlichen Aktivität auf die Gehirnleistungsfähigkeit untersucht. Kubesch beispielsweise stellt heraus, dass über den Sportunterricht weiter auf die Struktur, Funktion und Vernetzung von Nervenzellen im Gehirn eingewirkt werden kann. Außerdem besteht die berechtigte Annahme, dass der Sportunterricht nicht nur die körperliche Entwicklung der Schüler positiv beeinflusst, sondern auch ihre Lern- und Gedächtnisleistungen in anderen Unterrichtsfächern. Allerdings wird dem Sportunterricht nicht die entsprechende Bedeutung zugewiesen. Dies zeigt sich zum Beispiel darin, dass die dritte Sportstunde in vielen Bundesländern nicht gewährleistet wird.
In der Vergangenheit wurden vor allem Kinder und Jugendliche im Schulalter in Bezug auf ihre motorische Leistungsfähigkeit sowie ihrer Schulleistungen geprüft. Die Frage nach der Wirksamkeit von bewegtem Förderunterricht blieb da zumeist unbeantwortet.
Diese Arbeit geht der Frage nach, inwiefern sich ein bewegter mathematischer Förderkurs auf die mathematische und motorische Leistungsfähigkeit von Kindern im Grundschulalter auswirkt. Zur Klärung des Forschungsinteresses nach der Wirksamkeit eines bewegten Mathematik-Kurses werden zwei Hauptfragestellungen von Bedeutung sein:
1.Weisen die Schüler, die den bewegten Mathematikkurs besuchen, nach Abschluss der Untersuchung eine höhere mathematische Leistungsfähigkeit auf?
2.Gibt es einen Unterschied in der Zuwachsrate im Bereich der motorischen Leistungsfähigkeit zwischen den Schülern, die den bewegten Mathematik-Kurs besuchen und denen, die ihn nicht besuchen?
Die vorliegende Arbeit gibt einen detaillierten Überblick über Inhalt, Durchführung und Ergebnisse dieser Studie.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Theoretischer Teil
- Mathematische Kompetenzen deutscher Schülerinnen und Schüler im internationalen Vergleich
- Der Einfluss der körperlichen Aktivität auf Gehirnprozesse
- Körperlich-sportliche Aktivität und motorische Leistungsfähigkeit im Grundschulalter
- Allgemeine Fragestellung und Hypothesen
- Empirischer Teil
- Forschungsdesign
- Auswahl und Beschreibung der Stichprobe
- Ablauf der Untersuchung
- Messinstrumente
- Deutscher Motorik-Test (DMT 6-18)
- Deutscher Mathematiktest für zweite Klassen (DEMAT 2+)
- Elternfragebogen
- Datenverarbeitung und Datenauswertung
- Auswertung des Deutschen Motoriktest (DMT 6-18)
- Auswertung des Deutschen Mathematiktest für zweite Klassen (DEMAT 2+)
- Auswertungssoftware
- Darstellung der Ergebnisse
- Ergebnisse zur mathematischen Leistungsfähigkeit (DEMAT 2+)
- Ergebnisse zur motorischen Leistungsfähigkeit (DMT 6-18)
- Ergebnisse zum sportbezogenen Lebensstil (Elternfragebogen)
- Diskussion der Ergebnisse
- Zusammenfassung und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Magisterarbeit befasst sich mit der Förderung mathematischer Kompetenzen bei Grundschülern durch spielerisches Lernen in Bewegung. Sie untersucht den Einfluss von körperlicher Aktivität auf die Entwicklung mathematischer Fähigkeiten und die motorische Leistungsfähigkeit von Kindern.
- Mathematische Kompetenzen im internationalen Vergleich
- Der Einfluss von Bewegung auf Gehirnprozesse und kognitive Fähigkeiten
- Motorische Leistungsfähigkeit im Grundschulalter
- Entwicklung eines bewegten Mathematikkurses
- Evaluierung des Kurses anhand empirischer Daten
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Arbeit ein und erläutert die Relevanz der Förderung mathematischer Kompetenzen im Kindesalter. Der theoretische Teil beleuchtet die aktuellen Forschungsstände zu mathematischen Kompetenzen im internationalen Vergleich, den Einfluss von körperlicher Aktivität auf Gehirnprozesse und die Bedeutung von motorischer Leistungsfähigkeit im Grundschulalter. Der empirische Teil beschreibt das Forschungsdesign, die Stichprobenauswahl, den Untersuchungsablauf und die verwendeten Messinstrumente. Die Ergebnisse der Untersuchung werden dargestellt und diskutiert, wobei der Fokus auf den Zusammenhang zwischen motorischer Aktivität und mathematischen Fähigkeiten liegt. Die Zusammenfassung fasst die zentralen Ergebnisse der Arbeit zusammen und gibt einen Ausblick auf zukünftige Forschungsfragen.
Schlüsselwörter
Frühkindliche Bildung, Mathematik, Bewegung, Motorik, Kognition, Lernen, Grundschule, Deutscher Motorik-Test (DMT 6-18), Deutscher Mathematiktest für zweite Klassen (DEMAT 2+), Elternfragebogen.
- Arbeit zitieren
- Fabian Wolf (Autor:in), 2009, Frühkindliche Bildung - Mathematische Grundlagen spielerisch bewegt fördern, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/152030
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