In dieser Arbeit soll es um ein Thema gehen, zu dem schon viel geforscht und publiziert wurde: Das Verhalten der Päpste zur Judenverfolgung und -vernichtung vor und während des Zweiten Weltkrieges. Schwerpunktmäßig soll es um Papst Pius XII. gehen, der ein halbes Jahr vor Kriegsbeginn zum Papst gewählt wurde. Ihm wird von vielen Kritikern vorgeworfen, dass er nicht laut genug gegen die Judenverfolgung und Deportation in die Vernichtungslager protestiert hat, zuweilen wird auch vom „Schweigen“ des Papstes zur Judenvernichtung gesprochen.
Vergleichend sollen in dieser Hausarbeit mehrere Werke zum Thema befragt werden. Dabei soll in chronologischer Reihenfolge auf einige zentrale Äußerungen und Maßnahmen der Päpste eingegangen werden, die von verschiedenen Autoren unterschiedlich bewertet werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Pius XI.
- Die Enzyklika Mit brennender Sorge
- Die Reaktion auf die Rassengesetze
- Pius XII.
- Übergang zu leiser Diplomatie
- Antrittsenzyklika Summi pontificatus
- Die Weihnachtsbotschaft 1942
- Mögliche Gründe dafür, dass Pius XII. nicht laut protestierte
- Die Deportation der römischen Juden im Oktober 1943
- Zusammenfassung und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit dem Verhalten der Päpste Pius XI. und Pius XII. während der Judenverfolgung und -vernichtung im Zweiten Weltkrieg. Besonderer Fokus liegt auf Papst Pius XII., dem vorgeworfen wird, nicht laut genug gegen die Verbrechen des NS-Regimes protestiert zu haben.
- Analyse der Enzyklika "Mit brennender Sorge" und ihrer Auswirkungen auf die katholische Kirche in Deutschland
- Bewertung der Reaktion der Päpste auf die Rassengesetze in Deutschland und Italien
- Untersuchung der Gründe für die vermeintliche „Schweigepolitik“ Pius XII. im Hinblick auf die Judenvernichtung
- Analyse der Rolle der katholischen Kirche und ihrer Beziehung zu den Juden während des Zweiten Weltkriegs
- Bewertung der diplomatischen Aktivitäten des Vatikans im Kontext der Judenverfolgung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Arbeit ein und skizziert die Forschungsfrage nach dem Verhalten der Päpste Pius XI. und Pius XII. während der Judenverfolgung.
Das Kapitel über Pius XI. widmet sich der Analyse der Enzyklika „Mit brennender Sorge“, die als deutlicher Einspruch gegen die Rassenpolitik der Nationalsozialisten gewertet werden kann. Die Reaktion auf die Rassengesetze in Italien wird ebenfalls beleuchtet, wobei kontroverse Standpunkte in der Literatur deutlich werden.
Das Kapitel über Pius XII. befasst sich mit der Entwicklung der päpstlichen Haltung zum Thema Judenverfolgung im Kontext des Zweiten Weltkriegs. Es werden die Antrittsenzyklika Summi pontificatus, die Weihnachtsbotschaft 1942 sowie mögliche Gründe für das vermeintliche „Schweigen“ des Papstes analysiert.
Die Deportation der römischen Juden im Oktober 1943 wird als Schlüsselereignis behandelt, das die Position der katholischen Kirche im Angesicht der Judenverfolgung deutlich aufzeigt.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Themenfeldern katholische Kirche, Papst Pius XI., Papst Pius XII., Judenverfolgung, Holocaust, Rassengesetze, Enzyklika „Mit brennender Sorge“, Antisemitismus, Diplomatie, Vatikan, Zweiter Weltkrieg, Schweigepolitik, Holocaustforschung.
- Citar trabajo
- Ute Drechsler (Autor), 2009, Die Haltung der Päpste und der katholischen Kirche zur Judenverfolgung zwischen 1937 und 1945 , Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/151595