Diese Hausarbeit behandelt den von Art Spiegelman verfassten Holocaust Comic,
Maus. A Survivor’s Tale,1 welcher dem Genre der graphic novels zuzurechnen ist
und in dem in zwei Teilen in Form einer Tierfabel zum einen die Geschichte des
Holocaustüberlebenden Vladek Spiegelman erzählt wird, in dem aber auch
anschaulich in eben dieser Form dargestellt wird, wie sein Sohn nicht mit der
Vergangenheit zurecht kommt und wie sehr auch der Vater als Überlebender im Hier
und Jetzt noch unter der eigenen Vergangenheit leidet. Der erste Teil des Buches
wird mit „My Father Bleeds History“ untertitelt, der zweite Teil trägt den Untertitel
„And Here My Trouble Began“. Während es im ersten Teil primär um die
Leidensgeschichte des Juden Vladek Spiegelman, Arts Vater, und dessen Frau Anja
geht, so knüpft der zweite Buchteil direkt an diese Leidengeschichte bis zur Ankunft
im Vernichtungslager Auschwitz an, zeigt aber gleichzeitig auch Arts Kampf mit der
Geschichte des Vaters fertig zu werden und den Kampf die dadurch entstandene
Distanz zwischen Vater und Sohn zu verringern. Ebenso erzählt der zweite Teil vom
Überlebenskampf der beiden als Mäuse dargestellten Juden in diversen
Vernichtungslagern, immer unter der Aufsicht der als Katzen 0dargestellten
Deutschen, über das Kriegsende hinaus bis zum Wiedersehen der Eheleute
Spiegelman in der alten Heimatstadt.
„Man kann sagen, dass ‚Maus’ eigentlich eine Fabelgeschichte in Comic-
Form ist.“ Diese These stellt Alexander Missal provokant in seiner im Internet
veröffentlichten Rezension zu Maus auf. (Missal Oktober 2009)2
In dieser Arbeit soll untersucht werden, ob sich Spiegelmans Werk wirklich
dem Genre der Fabel zurechnen lässt, zusätzlich soll geklärt werden, was das
Besondere an diesem Werk ist.
== == ==
1 Die Zitate aus Maus in dieser Arbeit beziehen sich immer auf die gedruckte Ausgabe, welche unter
Primärtexte angegeben ist. Lediglich das Zitat bezüglich des super-present bezieht sich auf die CD
ROM Version von Maus.
2 Missal sieht in Maus eines der ungewöhnlichsten Beispiele um den Horror des Holocaust
verständlich zu machen. Missal sieht in den Tieren „eine Anspielung auf traditionelle und moderne
Formen des Mediums: Fabel, Karikatur und Disney Charaktere.“ In der Literatur ist man sich jedoch
nicht einig, ob es sich bei Maus wirklich um eine Fabel handelt, was vor allem daran liegt, dass es
keine einheitliche Definition des Begriffs Fabel gibt; weiteres in den folgenden Kapiteln.
Inhalt
1.Einleitung
2. Versuch einer Definition des Begriffes Fabel
3. Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen einer Fabel und Maus
3.1 Fabel und Maus weisen folgende Gemeinsamkeiten auf
3.2 Unterschiede zwischen einer Fabel und Maus
4. Darstellung der Tiere – Mäuse, Katzen, Hunde, Schweine - in Maus
4.1 Zusammenhang zwischen Holocaust und Tiermetapher
5. Besondere Erzählweise in Maus
6. Schlussbetrachtung
7. Bibliografie
7.1 Primärliteratur
7.2 Sekundärliteratur
7.3 Onlinequellen
- Citation du texte
- Eva Reimann (Auteur), 2010, Maus. Die Geschichte eines Überlebenden – gelesen als Fabel, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/150674
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