I. KAMERA- UND OBJEKTBEWEGUNGEN – THEORETISCHE GRUNDLAGEN
1. Objektbewegungen
> Alle Bewegungen vor der Kamera, also Aktionen wie gehen, fahren, fliegen, schießen, sprechen, blicken, etc. werden Objektbewegungen genannt.
> Die Achse der Objektbewegung wird dabei als Handlungsachse bezeichnet. Sie wird durch ihr Verhältnis zur Blickrichtung der Kamera definiert. In jeder Einstellung kann eine Kamera- und Handlungsachse bestimmt werden.
* Grundform I
Handlungsachse verläuft rechtwinklig zur Kameraachse. Der Zuschauer ist unbeteiligter Beobachter.
Funktion: Größtmögliche Distanz von Zuschauer und Handlung. Keine Identifikation mit den handelnden Figuren.
* Grundform II
Handlungs- und Kameraachse sind identisch oder verlaufen parallel zueinander. Zuschauer sieht Objekt bzw. Person von sich weggehen oder auf sich zukommen.
Funktion: Größtmögliche Einbeziehung des Zuschauers in das Geschehen.
* Achsensprung
Schuss-Gegenschuss-Verfahren; Zuschauer sieht mit dem Zuhörenden gemeinsam auf den Sprechenden, anschließend durch die Augen des Sprechenden auf den Zuhörenden. Vergleichbar mit den typischen Kameraeinstellungen in TV-Talkrunden.
Funktion: Zuschauer wird stark in das Geschehen einbezogen; durch die Dynamik der Bildwechsel entsteht ein spannungsfördernder Nebeneffekt.
Inhalt
I. Kamera- und Objektbewegungen – Theoretische Grundlagen
II. Kamera- und Objektbewegungen am Beispiel von Sergej Eisensteins »Panzerkreuzer Potemkin«
III. Literaturangaben
I. Kamera- und Objektbewegungen – Theoretische Grundlagen
1. Objektbewegungen
- Alle Bewegungen vor der Kamera, also Aktionen wie gehen, fahren, fliegen, schießen, sprechen, blicken, etc. werden Objektbewegungen genannt.
- Die Achse der Objektbewegung wird dabei als Handlungsachse bezeichnet. Sie wird durch ihr Verhältnis zur Blickrichtung der Kamera definiert. In jeder Einstellung kann eine Kamera- und Handlungsachse bestimmt werden.
- Grundform I
Handlungsachse verläuft rechtwinklig zur Kameraachse. Der Zuschauer ist unbeteiligter Beobachter.
Funktion: Größtmögliche Distanz von Zuschauer und Handlung. Keine Identifikation mit den handelnden Figuren.
- Grundform II
Handlungs- und Kameraachse sind identisch oder verlaufen parallel zueinander. Zuschauer sieht Objekt bzw. Person von sich weggehen oder auf sich zukommen.
Funktion: Größtmögliche Einbeziehung des Zuschauers in das Geschehen.
- Achsensprung
Schuss-Gegenschuss-Verfahren; Zuschauer sieht mit dem Zuhörenden gemeinsam auf den Sprechenden, anschließend durch die Augen des Sprechenden auf den Zuhörenden. Vergleichbar mit den typischen Kameraeinstellungen in TV-Talkrunden.
Funktion: Zuschauer wird stark in das Geschehen einbezogen; durch die Dynamik der Bildwechsel entsteht ein spannungsfördernder Nebeneffekt.
2. Kamerabewegungen
Generell lassen sich im Film zwei Arten von Bewegung feststellen: Entweder es bewegen sich Personen bzw. Gegenstände, oder es bewegt sich die Kamera. Kombiniert wird beides, wenn die Kamera Objektbewegungen folgt.
Im Fall der Kamerabewegung lassen sich unterscheiden:
- feststehende Kamera
Wie der Begriff schon sagt, bewegt sich die Kamera selbst nicht, sondern nimmt aus ihrer festen Position Figuren oder Gegenstände auf. Die Bildgröße bleibt unverändert.
- bewegliche Kamera
Vergleichbar mit einer Kopfbewegung nach links oder rechts, oben oder unten. Das heißt, die Kamera folgt aus einem festen Stand heraus durch eine Drehung in der Horizontalen oder Vertikalen dem Objekt (siehe Abbildung unten). Der Schwenk erfolgt meistens in einem normalen Bewegungstempo, so dass die Realismusillusion des Zuschauers nicht gestört wird. Der unnatürlich schnell durchgeführte Schwenk, der sog. Reiß-Schwenk, lässt kaum erkennen, ob es sich um eine Kamerabewegung oder um einen Schnitt handelt.
- Kamerafahrt
Die bedeutendste Kamerabewegung. Die häufigsten Fahrten sind: Ranfahrt, Rückfahrt, Parallelfahrt, Aufzugsfahrt, Verfolgungsfahrt (gerade in Actionfilmen).
- Zoom
Der Zoom ist im eigentlichen Sinne keine Kamerabewegung, sondern vielmehr eine Veränderung der Brennweite. Das heißt, der gefilmte Gegenstand kommt näher oder rückt weiter weg, aber die Kamera bleibt auf ihrer festen Position. Gerade wenn Mimik eine große Rolle im Geschehen spielt, wird der Zoom eingesetzt. Für Laien ist der Zoom oft nicht von einer Kamerafahrt zu unterscheiden.
- „subjektive Kamera“
Ein Sonderfall der Kamerabewegung. Hier wird meistens mit einer beweglichen Handkamera gefilmt, so dass der Bewegungsablauf des Filmenden dem Betrachter vermittelt wird: Unschärfe, verwackelte Bilder, hektische Reiß-Schwenks sind die Regel. Soll beim Zuschauer den Eindruck von Authentizität des Dargestellten hervorrufen.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Quelle: James Monaco, Film verstehen
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